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Was tun gegen "Schnecken" in der ersten Reihe der Startaufstellung?

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ElVa hat geschrieben: Davon abgesehen, finde ich die Typen der Art "Panzerkreuzer" auch ganz nützlich. Übergewichtige Walzen, die mit einem Affenzahn ohne Rücksicht quer durch die Trottelhorden pflügen. Ich direkt in der freikartätschten Schneise immer schön stressfrei hinterher. Nach ein paar Minuten haben sich diese Walzen i.d.R. selbstzerlegt und man pflückt sich die Walzen und gleitet locker an ihnen vorbei.
:daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen:

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Sopherl hat geschrieben:ich finde, das kommt schon sehr auf die Art der Veranstaltung an.
Mein typischer Anfängerfehler war eher, mich zu weit hinten einzuordnen und dann grandios mit dem Überholprozedere überfordert zu sein.
Seitdem hab ich mich eher zu weit vorne eingeordnet, wenn es die Art der Veranstaltung erlaubte und ich mir sicher war, kein Hindernis zu sein.
Das ist mir auch passiert. Ich wollte vor allem niemand im Weg stehen und musste dann auf den ersten Kilometer tausende Läufer überholen (5600 Starter, ich hinteres Drittel gestartet und Platz ~1000 erzielt :klatsch: ), den Fehler mache ich nicht mehr, auch wenn ich mich weiterhin eher defensiv anstelle.
klnonni hat geschrieben: Verstehe aber diese Leute ncht, ich persönlich fände es eher unangenehm ständig überholt, angerempelt oder gar beschimpft zu werden.
Es ist doch viel motivierender selbst zu überholen oder sich an einen schnelleren Läufer vor einem so lange wie möglich ran zu hängen.
:confused:
Egoismus. Erschreckend finde ich aber vor allem, dass es alle Alterschichten betrifft. Natürlich sind es oft junge Frauen, am besten alle noch mit Knopf im Ohr, aber auch alte Läufe finden sich darunter, die dann in den Zeitlisten ganz hinten die auftauchen. Da kann ich das echt nicht nachvollzeiehn.
Kepler hat geschrieben:Wenn ihr euch sicher seid, niemals ein Hindernis gewesen zu sein, erklärt mir doch bitte mal, wie ihr das geschafft habt!
Da bin ich mir sehr sicher. Tendenziell defensiv aufstellen und dann selbst der Überholer sein. Gelingt mir praktisch immer. Der erste Kilometer wird meist sowieso "geballert". Viele der "Fehlsteher" rennen sich da die Lunge aus dem Leib und lassen sich dann spielend überholen, wenn das Feld sich etwas entzerrt hat. Von daher kommt es auf die paar Sekunden, die man beim Start verliert nicht an. Die meisten Zeitsysteme bieten oft Nettozeiten an, von daher, wenn es nicht wirklich um die erste Reihe geht, verliert man nur wenig.
Man sollte sich vorher einfach auch den ersten Kilometer anschauen, ist der eng, dann eher weiter vorne einreihen, man kann sich ja ungefähr abzählen wieviele Leute man vor sich hat und aus den Vorjahresergebnissen ungefähr schließen auf welchem Platz man langen wird. So funktioniert das m.E. sehr gut.

Rauchzeichen hat geschrieben:
Nervig sind doch nur die, die sich aufführen als wären sie alleine auf der Welt und gerne mit verstöpselten Ohren über die Strecke mäandern.
Jepp, und das kann böse enden. Bei einem Lauf habe ich da beinahe mal eine "taube" Dame umgeblasen, weil sie partou nix hörte und auf stark abschüssiger Strecke in einer Kurve immer weiter nach innen ging, obwohl sie bereits eprmanent von Leuten überrundet wurde. Ich habe es gerade noch so zwischen ihr und Absperrung durchgeschafft, ansonsten hätte es böse geknallt. Das finde ich ganz schlimm. Gerade auf Rundkursen, wo abzusehen ist, dass es zu Überrundungen kommt.
Rauchzeichen hat geschrieben:
Die Reihenfolge ist
- Dürre mit Vereinstrikot
- Dürre ohne Vereinstrikot
- Normaler BMI
- Übergewichtig
- Übergewichtig mit Wasserfäßchen
:daumen:
ElVa hat geschrieben: Davon abgesehen, finde ich die Typen der Art "Panzerkreuzer" auch ganz nützlich. Übergewichtige Walzen, die mit einem Affenzahn ohne Rücksicht quer durch die Trottelhorden pflügen. Ich direkt in der freikartätschten Schneise immer schön stressfrei hinterher. Nach ein paar Minuten haben sich diese Walzen i.d.R. selbstzerlegt und man pflückt sich die Walzen und gleitet locker an ihnen vorbei.

Ich rege mich zwar auch jedesmal auf, aber es nützt ja nichts.

Tom
:daumen: :zwinker2: :D
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Ich hole den Faden noch einmal hoch, auch wenn es nicht mehr darum geht, wie man andere an den rechten Platz außerhalb der ersten Reihe weisen kann! Ich habe zwecks Nervösitätsbekämpfung bei meinem HM am Dienstag eure Tipps auf Herz und Nieren geprüft ;-) Aber first things first: Ich hatte ein Traumziel (<1:35), ein Realoziel (<1:36) und ein Minimalziel (neue PB <1:38). Das Realoziel habe ich am Ende knapp erreicht und bin megahappy über die PB und überhaupt.

Zurück zum Thema: Woran merkt man, ob man beim Start richtig steht?

(1) Als dünner zu den Dünnen, als Dicker zu den Dicken. 1 Stern von 5 Sternen
Das mag weiter vorne funktionieren, aber in meinem Zeitbereich waren im Ziel Skelette, Fußballer, "Fit ohne Geräte"-Typen, früher-mal-schnell-aber-jetzt-Bauch Läufer usw.usf. Hätte ich mich vor die gestellt, wäre ich gnadenlos überholt worden. Gleiches gilt auch für Kriterien wie "mit Laufuhr immer vor die mit Oberarmhandy". Entgegen weit verbreiteter Gerüchte kann man mit Oberarmtasche rennen; man braucht dazu noch nicht einmal ein Gegengewicht am anderen Arm. Ich habe das auch nicht geglaubt, aber kann als Augenzeuge Gegenteiliges berichten.

(2) Vor die Ghost/Glycerin-Fraktion! (Alternativ: Vor die Wasserfassschlepper!) 5/5
Funktioniert einwandfrei, hat aber den Nachteil, dass alle, die nicht nebenbei beim örtlichen Laufladen jobben, nicht schnell genug die Schuhe zuordnen können. Und spätestens, wenn eine andere Marke zur neuen Trend/In-Marke wird, muss man wieder ein neues Schuhfoto-Memory basteln, um die Methode sicher einsetzen zu können.

(3) Solange andere Läufer nach ihrer Zielzeit fragen, bis man um sich Menschen mit ähnlichen Ambitionen hat. 3/5
Diese Methode hat mir am meisten Freude bereitet und ich frage mich jetzt, warum ich bisher nicht mehr mit den anderen Menschen geschnackt habe in der Startaufstellung… Aber mindestens ein Punkt lässt mich zweifeln. Mindestens die Hälfte der befragten Kollegen keine Zielzeit, die diesen Namen verdient: "letztes Jahr 1:53, aber diesmal habe ich trainiert und kann schneller", "will nur ankommen, ohne mich zu blamieren"… Tja, wo soll man da dann hin?

(4) Wenn man im Vorjahr mit der Zielzeit an Platz n gekommen wäre, nahe Position n stellen; im Zweifelsfall überschlagen, wie viele Läufer in eine Reihe passen und wie viele Reihen vor einem sind. 4/5
Für Zahlenfreaks ein wunderbare Ablenkung vor dem Start! Und für Fortgeschrittene lässt sich die Methode noch ausbauen: Für jeden, der mich überholt, muss ich auch einen überholen, um meine Position und damit meine gewünschte Zielzeit zu halten. Aber solange noch Leute in die Startaufstellung strömen, muss man ständig nachjustieren und kommt leicht hyperaktiv rüber. Und ein Korrekturfaktor ist nötig, um die Schnecken in den vorderen Reihen zu berücksichtigen. Ich habe den mal auf 10% angesetzt (also angestrebte Position ist 1,1n, nicht n), muss aber noch weiter testen, bevor ich hier 5 Sterne rausrücken kann!

(5) Als erster in der Startaufstellung stehen und schauen, wer/ob sich jemand vor einen traut! ?/5
Ich trau mich nicht, das auszuprobieren…

Summa summarum, glaube ich, dass ich kein Hindernis für andere war oder aber nur für die, die sich absichtlich weiter nach hinten gestellt haben, als sie müssten. Einige haben das hier empfohlen, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr möchte ich davon abraten. Denn erstens ist die Begründung rein egoistisch: Selbst wenn es mir ein gutes Gefühl bereitet und mich anspornt, andere zu überholen, habe ich kein Anrecht darauf, mich absichtlich falsch einzusortieren. Und zweitens entstehen die brenzligen Situationen nicht durch normales Überholen, sondern durch Überholen von Überholern. Also: Ich will eine Schnecke überholen, kann aber nur mit Ellbogenkontakt vorbei, weil gerade Windhunde durchs Feld jagen, die nie und nimmer so weit nach hinten gehört hätten. Der Start wird durch diese blödsinnige Taktik des mentalen Dopings durch Überholen unnötig erschwert. Aber das nur die 2ct, die ich noch loswerden wollte.

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Also ich möchte an dieser Stelle einfach mal Danke sagen, dass sich noch nie jemand darüber beschwert hat, dass ich mich 1-2 Minuten vorm Start einfach von vorne unterm Absperrband hindurch in die Start 1. Reihe quetsche, während viele schon sehr lange, teilweise bei Kälte ausharren um aus einer angemessenen Position zu starten. Ich stelle es mir sehr schwierig vor sich einzuordnen wenn man weder ganz nach vorne noch ganz nach hinten gehört, gerade bei größeren Teilnehmerzahlen ist das mit einer längeren Stehzeit verbunden.
Ich hingegen nehme es mir raus mich bis 2 Minuten vorm Start warm zu machen/zu halten.
Selbst bei gut 1.000 Teilnehmern werde ich ohne Probleme in die 1. Reihe gelassen, da da vielleicht 1% steht zeigt mir, das sich viele doch richtig einschätzen, dabei wäre es vor allem auch durch des öfteren fehlende Nettozeitnahme verlockend.

Ich habe ein erstes und letztes mal den Fehler gemacht mich nicht von vorne zu Nähern bei einem Firmenlauf mit 2.700 Teilnehmern.
Das war der schlimmste Lauf meines Lebens.
Von daher

:danke:

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Ich wurde letztes Jahr zur "Komplizin" einer Mitläuferin, die mich gefragt hatte, ob sie mit mir laufen könnte, da sie ganz richtig vermutet hatte, dass ich etwa bei 58:00 ins Ziel laufen würde. Sie hatte kaum trainiert und verließ sich auf mein relativ gleichmäßiges Tempo. Da es aber ein Rundenlauf war, war selbstverständlich Ausweichen bzw. rechts laufen angesagt. Ich kam mir nach kurzer Zeit vor wie eine Art Kindermädchen - weil ich sie dauernd geistesgegenwärtig erinnern musste - Vorsicht - lauf rechts. :klatsch: Das war extrem nervig und ich fühlte mich verantwortlich, was mich enorm gestresst hat. Von vorne hab ich mich ein einziges Mal versehentlich in Zeil genähert, weil ich sehr spät zum Start kam und mitten im Wald keine Peilung hatte, wo hinten und vorne ist. Ich blickte in lauter angespannte Gesichter - eine Phalanx - und mir dämmerte gerade noch rechtzeitig, dass ich gerade am falschen Ende bin. :D

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SKTönsberg hat geschrieben: Ich stelle es mir sehr schwierig vor sich einzuordnen wenn man weder ganz nach vorne noch ganz nach hinten gehört, gerade bei größeren Teilnehmerzahlen ist das mit einer längeren Stehzeit verbunden.
Die lange Stehzeit ist eher lästig, aber nicht schwierig. Letztendlich haben alle dieses "Problem".

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Ich denke auch dass wenn man richtig gut ist einfach dreist sein muss. Ich nehme es mir auch immer raus zumindest über den Zaun zu klettern und mich in etwa da hinzustellen wo ich hin gehöre. Da gibt es dann manchmal schon Unmut. Ein Kumpel (AK60;-)) hat dann mal ein paar Mädels hingeklatscht "Ach komm, so wie ihr ausseht lauft ihr doch nie unter xxMin" ... die waren dann echt eingeschnappt. Aber da kann ich ihnen auch nicht helfen. Am Sonntag lauf ich mal wieder den 10er beim München Marathon ... Auch da gilt die Devise ab über den Zaun ... Ich gehöre da Minimum in Reihe 10 eher Reihe 5 ... und da sind da wieder die geilen Leute welche dann die ersten 500 Meter nur ins Publikum winken ... Da gibt's dann aber schon auch mal einen blöden Spruch oder einen Rempler, weil das ist halt einfach ignorant.

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DoktorAlbern hat geschrieben: Da gibt's dann aber schon auch mal einen blöden Spruch oder einen Rempler, weil das ist halt einfach ignorant.
Das mit dem Rempler kapiere ich nicht.

- Bei einem großen Geschwindigkeitsunterschied "rappelt" es richtig, wenn sich der andere nur einen Tick anders als vermutet bewegt
- Bei einem geringen Geschwindigkeitsunterschied gibt es keinen Grund zum rempeln.

Mir ist mein eigener Lauf schlichtweg zu wichtig, als dass ich ihn wegen so eines Quatsches gefährden würde. Ich bin einfach froh, wenn ich mit ausreichend Sicherheitsabstand an so jemandem vorbeikomme.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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ruca hat geschrieben:Mir ist mein eigener Lauf schlichtweg zu wichtig, als dass ich ihn wegen so eines Quatsches gefährden würde. Ich bin einfach froh, wenn ich mit ausreichend Sicherheitsabstand an so jemandem vorbeikomme.
Beim vorletztem Rennen klingelte plötzlich ein Handy, der Angerufene nahm das Telefonat an, blieb abrupt fast stehen und wanderte telefonierend - nein, nicht zum nächsten Rand - sondern quer(!) über die Strecke. So sehr bin ich noch nie in einen reingeklatscht. Ein paar der Läufer unmittelbar hinter mir sind auch noch in den Kuddel-Muddel reingelaufen. Das gab zumindest verbalen Ärger.
Keiner hatte eine Chance. Bin dann noch glimpflich davon gekommen, aber sowas von angefressen.
Es war in der Startphase, da ist nicht viel mit Sicherheitsabstand. Der Vollpfosten war vielleicht 2,5m schräg vor mir.
Ich hab ja schon einiges erlebt, aber das war mir echt auch neu...

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Beim Start ein Selfie kann ziemlich stören. Das mögen einige Veranstalter nicht.

Hongkong-Marathon: Zu gefährlich: Veranstalter startet Kampagne gegen

National geht der Trend in die entgegengesetzte Richtung: :klatsch:


https://www.volksstimme.de/lokal/magdeb ... g-marathon


https://koeln-marathon.de/poste-deine-f ... le-preise/
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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SKTönsberg hat geschrieben:Also ich möchte an dieser Stelle einfach mal Danke sagen, dass sich noch nie jemand darüber beschwert hat, dass ich mich 1-2 Minuten vorm Start einfach von vorne unterm Absperrband hindurch in die Start 1. Reihe quetsche, während viele schon sehr lange, teilweise bei Kälte ausharren um aus einer angemessenen Position zu starten.
Wenn Du da hingehörst, sei es Dir gegönnt ;-) Quod licet Iovi, non licet bovi. Letzes Jahr bei meinem HM-Debüt in Leipzig gab es Schilder mit Zielzeiten zur Orientierung. Ich bin richtig erschrocken, wie weit vorne ich da mit 1:30 starten soll.
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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jenshb hat geschrieben:Letzes Jahr bei meinem HM-Debüt in Leipzig gab es Schilder mit Zielzeiten zur Orientierung. Ich bin richtig erschrocken, wie weit vorne ich da mit 1:30 starten soll.
Naja, mit einer 1:30h bist du bei den meisten Halbmarathons mindestens in der Top 10%, oft sogar in der Top 5%. Also ist da ein Startplatz ziemlich weit vorne durchaus schon korrekt. :noidea:

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Dartan hat geschrieben:Naja, mit einer 1:30h bist du bei den meisten Halbmarathons mindestens in der Top 10%, oft sogar in der Top 5%. Also ist da ein Startplatz ziemlich weit vorne durchaus schon korrekt. :noidea:
Hat auch gepaßt und wir sind als Gruppe um unseren pacemaker auch gut losgekommen, aber so als Neuling, der gerade mal knapp ein Jahr vorher mit einem von 0 auf 30min Kurs angefangen hat, war das schon ein komisches aber auch cooles Gefühl ;-) auch wenn ich schon den einen oder anderen kleineren 10er gelaufen war.

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DoktorAlbern hat geschrieben: und da sind da wieder die geilen Leute welche dann die ersten 500 Meter nur ins Publikum winken ... Da gibt's dann aber schon auch mal einen blöden Spruch oder einen Rempler, weil das ist halt einfach ignorant.
Ok, ob ein Rempler sein muss, darüber kann man diskutieren, aber ich denke, ein Gutteil der Problematik ist, dass viele Leute sich zu sehr in den Mittelpunkt stellen und auf niemand Rücksicht nehmen wollen und gar nicht daran denken, dass sie andere behindern oder gar gefährden könnten. Dabei finde ich eine "verträgliche" Einordnung nicht so schwierig. Ich ordne mich mittlerweile zwar schon recht präzise ein, aber trotzdem habe ich auf dem ersten halben km alle Antennen auf Hochalarm eingestellt: nach vorne schauen, dass man niemand über den Haufen rennt, und wenn hinten wirklich ein schnellerer daherkommt, hört man das im Normalfall auch, zumindest wenn man sich nicht mit Musik zu dröhnt (bin generell kein Kopfhörerfreund, aber solange man damit niemand gefährdet - was im Startgetümmel sein kann - ist es mir egal). Also einfach gegenseitige Rücksichtnahme, die ich bei erwachsenen Menschen einfach voraussetze.
Und auch als unerfahrener Läufer reicht es, wenn man sich ungefähr richtig einordnet, ob man jetzt von der Pace her eine Minute zu weit vorne steht, macht einem Schnelleren auch dann noch nicht viel kaputt, wenn er mal 100-200 m hinter einem feststeckt (was eh schon viel ist). Wenn aber Leute mit 7er Pace in Gefechtsformation aus der 1. Reihe losstürmen, sieht vor allem auf engen Strecken die Sache ganz anders aus. Aber so sehr kann man sich aus meiner Sicht als langsamer Läufer nicht verschätzen, das ist in den allermeisten Fällen Egoismus oder Ignoranz.

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Der Rempler ist ja jetzt nicht vorsätzlich in dem Sinne, dass ich mir jetzt vornehme der Depp da vorne bekommt eine mit. Ich geb mir aber auch dann keine große Mühe einen großen Bogen zu machen. Als alter Fussballer weiß ich wie man den Körper rein stellt zur Seite schiebt und den Ball behauptet. Und da habe ich dann auch kein schlechtes Gewissen.

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Ach so, also eh nur der normale Vollkontaktsport im Startgetümmel.
Obwohl, wenn ich mir als Ex-Schiri überlege, was alte Kicker unter Körper reinstellen verstehen... Das hat zwar meist etwas mit dem Körper zu tun, kann man aber auch als Körper draufstellen ansehen :hihi:

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DoktorAlbern hat geschrieben:Da gibt's dann aber schon auch mal einen blöden Spruch oder einen Rempler, weil das ist halt einfach ignorant.
Das vermeide ich prinzipiell. Für Sprüche ist mir die Puste zu schade, und beim Rempler ziehe ich mit meiner Figur im Zweifelsfall den Kürzeren. Und für beides gilt: Man weiß vorher nicht, was am Ende dabei rauskommt. Also besser bleiben lassen und sich still ärgern. Das kann übrigens ungeahnte Energien freisetzen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Für den Fall, dass ich einmal angerempelt werden sollte, gibt es 3 Möglichkeiten:

1. ignorieren und auf den Lauf konzentrieren oder
2. versuchen, den Rempler hinterher disqualifizieren zu lassen, oder
3. naja ... das schreibe ich jetzt lieber nicht hier....

Ich finde, anrempeln wäre ein sehr unsportliches Verhalten, insbesondere dann, wenn der Rempler nicht weiß, warum der Angerempelte im Weg "stand"... und, was der potentielle Rempler im Vorhinein nicht wissen kann: welche motorischen Reflexe löst das Anrempeln beim Angerempelten aus?

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Defensives Fahrverhalten hilft allen, mit defensivem Laufverhalten wird es ähnlich sein. Diese aggressiven Sachen helfen doch keinem, außer das man kurzfristig, durch irgendeine Form von Gewalt, seinen eigenen Frust abreagiert. Und im Zweifel behindert man sich und andere noch mehr, als es sein müßte. Außerdem glaube ich weiterhin, dass man selbst auch manchmal ohne Absicht andere behindert und dafür möchte ich ehrlich gesagt auch nicht angerempelt werden oder sonst was.

Ich bin selbst freilich nicht frei von solchen "Rachegedanken". Als ich, als Zuschauer wohlgemerkt, beobachten musste, wie eine ziemlich starrsinnige Frau in den 50ern mit ihrem Rad die volle Halbmarathonstrecke querte und, absolut mit Ansage, es gab noch nicht mal eine besonders große Lücke, mehrere Läufer zu Fall brachte, hab ich mir in dem Moment auch gedacht: Ausweichen, aber wenns nicht mehr gehtm absichtlich voll mit dem Ellenbogen rein. Aber das war natürlich nur total dumme Aggression, weil selbst wenn sich die Frau da total dämlich anstellt, hab ich kein Recht, ihr absichtlich den Kiefer zu brechen oder schlimmeres. Wie Aghamemnun schrieb, man weiß nie, was Bei so einer Aktion rauskommt. Aber zu versuchen, auszuweichen, ist vom Ansatz immer die Beste Option und dürfte auch allen anderen am meisten helfen.

Gut, bei der Frau hatte ich auch noch überlegt, alternativ das Fahrad in den Landwehrkanal zu schmeißen, aber das ist letztlich das Gleiche und auch unnötig.

Das waren jetzt absichtlich sehr überzogene Gedanken, aber auch ein Rempler kann dazu führen, dass jemand das Rennen beenden muss oder sich sogar schwer verletzt. Ob man das dann gewollt hat und wie man sich fühlt, wenn es vollkommen absichtlich war, muss man sich im Zweifel vorher überlegen.

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Antracis hat geschrieben:Gut, bei der Frau hatte ich auch noch überlegt, alternativ das Fahrad in den Landwehrkanal zu schmeißen, aber das ist letztlich das Gleiche und auch unnötig.
Leute, die irgendwas oder -wen in den Landwehrkanal schmeißen (da gab es ja vor 98 Jahren mal so eine Aktion), hatten noch nie meinen Respekt.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Leute, die irgendwas oder -wen in den Landwehrkanal schmeißen (da gab es ja vor 98 Jahren mal so eine Aktion), hatten noch nie meinen Respekt.
Zumindest damals war ich vollkommen unschuldig. Ob die Fahraddame politische Motive für ihre störende Querung von rechts nach links hatte, weiß ich allerdings auch nicht.

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Ja, in der Tat wirkte die etwas wie die weibliche Ausgabe von Yosemite Sam - aber auch so jemand hat das Recht auf Unversehrtheit von Körper und Besitz. Coyote macht das ja auch nie absichtlich mit Sam..,sind ja immer Unfälle. :teufel:

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jenshb hat geschrieben:Letzes Jahr bei meinem HM-Debüt in Leipzig gab es Schilder mit Zielzeiten zur Orientierung.
Das ist doch mal ein konstruktiver Vorschlag und eine gute Idee. Der Aufwand ist vertretbar niedrig und für alle eine Hilfe.
Hoffentlich liest und übernimmt das der ein oder andere Veranstalter.

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Das geht halt nur bei größeren Veranstaltungen, und da ist es meines Wissens eh Usus. Bei einem Lauf mit 300 Teilnehmern ist es schwierig, die Schilder brauchbar zu postieren, weil die Abstände teilweise zu gering wären, dass es was bringt, zumal es im Vorfeld nur ungefähr abschätzbar ist, wie viele zB Sub X-Läufer kommen, und vor allem ist es weniger problematisch, wenn man sich als Schnellerer durch 2-3 Reihen kämpfen muss, als durch 20-30 Reihen.

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Hab es in Weinheim auch. Allerdings machte es m.E. wenig Sinn die Sektoren alle gleich groß zu machen, da die potenziellen Läuferzahlen vorne doch deutlich geringer sind als Mitte hinten

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aghamemnun hat geschrieben:Leute, die irgendwas oder -wen in den Landwehrkanal schmeißen (da gab es ja vor 98 Jahren mal so eine Aktion), hatten noch nie meinen Respekt.
Schwierig, immerhin hat die Frau ja einige Läufer zu Fall gebracht. Bei so was hat man sich schnell verletzt. Jedenfalls sollte der Frau klargemacht werden, dies nie wieder zu machen (keine Ahnung, wie man solche Leute zur Vernunft bringt...)

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Was tun gegen "Schnecken" in der ersten Reihe der Startaufstellung?

Trainieren, trainieren und trainieren. Dann darfst du in die erste Startreihe und hast mit diesem Thema kaum mehr zu tun.

So einfach ist es. :zwinker5:
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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Startblocks für die kleinen Wald und Wiesenläufe machen keinen Sinn und bei überschaubarem Teilnehmerfeld kann das Slalomlaufen auch keine so sonderlich große Aufgabe sein. Letztlich steht man doch nie da, wo man hingehört. Wer sagt denn eigentlich, wann man wo richtig eingereiht ist? letztlich stellt doch auch derjenige ein Hindernis dar, der 20 Sekunden pro km langsamer läuft, als man selbst. Wenn dann noch ein Klüngel zusammen kommt (was sich unter Umständen gar nicht kennt), muss man halt den Mund aufmachen. Ich kündige mich bei sowas einfach an und frage, ob ich vorbei kann. Meistens nur mit einem "Achtung".

In aller Regel laufe ich beim anfänglichen Slalom eher zu schnell als zu langsam.

Von Extremfällen mal abgesehen (alte Leute, Walker, kleine Kinder in der ersten Startreihe, im ersten Startblock) ist es nie so ganz eindeutig, wer denn nun falsch eingereiht ist. Die Grenze ist da sicherlich fliessend zwischen "die stehen zu weit vorne" und "ich steh zu weit hinten".

Es lässt sich eben nicht alles im Leben regeln. Man muss auch die eigene Wichtigkeit ein wenig zurücknehmen. Auch wenn man auf PB Zeit aus ist, wird der Wettkampf ja nicht nur für einen selbst veranstaltet. Da starten 100 oder 1000 andere Leute mit völlig unterschiedlicher Motivation und Ambition und sportlicher Leistungsfähigkeit. Als Veranstalter kann man da nur wenig eingreifen. Lediglich die Walker mit Stöcken lassen sich ja vorab erkennen, aber ob man da als Veranstalter eingreift? Ich würde die Walker vermutlich einfach 2 Minuten später starten lassen. Aber bei 150 Teilnehmern fängt man ja net an, in Startblöcke aufzuteilen.

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faceyourtarget hat geschrieben:
Lediglich die Walker mit Stöcken lassen sich ja vorab erkennen, aber ob man da als Veranstalter eingreift?
Wenn nicht da, wann dann ????

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SKTönsberg hat geschrieben:Keine Geheimtipps bitte. Danke.
Ach was. Könntest du hier auch blutrot, fett, in Riesenlettern und mit zig Ausrufezeichen schreiben :hihi:
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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Heute in München gabs beim HM eine Ansage in der Richtung. Hatte es nicht ganz mitbekommen, da ich zum Warmlaufen abgebogen bin. War mit unseren Pacemakern dann aber selber an Anfang eine Schnecke, da die mit 1:30 vorne ran sind ?!? War selber so in der 4ten Reihe. Nachbarn hatten auch gemeint für 1:30 so OK ... Sorry an die 1:10er und 1:20er, die ich ggf behindert habe ... Konnte das Tempo so ab 8km nicht mehr halten und bin bei 1:33:57 gelandet. Kommt auch wieder ein Jahr mit weniger Erkältungspausen und Fitness am Tag der Tage ...
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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Heute in München gabs beim HM eine Ansage in der Richtung. Hatte es nicht ganz mitbekommen, da ich zum Warmlaufen abgebogen bin. War mit unseren Pacemakern dann aber selber an Anfang eine Schnecke, da die mit 1:30 vorne ran sind ?!? War selber so in der 4ten Reihe. Nachbarn hatten auch gemeint für 1:30 so OK ... Sorry an die 1:10er und 1:20er, die ich ggf behindert habe ... Konnte das Tempo so ab 8km nicht mehr halten und bin bei 1:33:57 gelandet. Kommt auch wieder ein Jahr mit weniger Erkältungspausen und Fitness am Tag der Tage ...
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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Antracis hat geschrieben:Ich bin selbst freilich nicht frei von solchen "Rachegedanken". Als ich, als Zuschauer wohlgemerkt, beobachten musste, wie eine ziemlich starrsinnige Frau in den 50ern mit ihrem Rad die volle Halbmarathonstrecke querte und, absolut mit Ansage, es gab noch nicht mal eine besonders große Lücke, mehrere Läufer zu Fall brachte, hab ich mir in dem Moment auch gedacht: Ausweichen, aber wenns nicht mehr gehtm absichtlich voll mit dem Ellenbogen rein. Aber das war natürlich nur total dumme Aggression, weil selbst wenn sich die Frau da total dämlich anstellt, hab ich kein Recht, ihr absichtlich den Kiefer zu brechen oder schlimmeres. Wie Aghamemnun schrieb, man weiß nie, was Bei so einer Aktion rauskommt. Aber zu versuchen, auszuweichen, ist vom Ansatz immer die Beste Option und dürfte auch allen anderen am meisten helfen.
So ähnlich hab ich das vor Jahren beim Berliner HM erlebt. Nicht weit vor mir querte eine bekloppte Radlerin die Strecke ohne achtzugeben. Ein Läufer lief in sie rein, kann natürlich nicht sagen, wieviel Absicht dabei war, riss sie um aber kümmerte sich darum, dass sie sich nicht verletzte. Als sie am Boden war, erzählte er ihr noch ein paar Takten und lief weiter. :hihi:

Gruss Tommi

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Bei querenden Passanten versuche ich als erste Taktik immer möglichst "tunnelblickig" an denen vorbeizuschauen. Meine Erfahrung ist nämlich, dass die bei Augenkontakt damit rechnen, dass der Läufer ihnen ausweicht. Dabei aber immer einen Plan im Kopf haben, in welche Richtung man ausweicht, sobald der auch nur einen falschen Schritt macht. Seitdem ich diese Taktik anwende, haben die Querungswilligen immer gewartet, bis ich durch war. :nick:

Bei Zuschauern, die hingegen meinen, als Einzelperson eine eigene "0. Reihe" aufmachen zu müssen oder über die Laufstrecke zu einem besseren Zuschauerplatz latschen, ziehe ich oft ganz extrem knapp dran vorbei, den einen oder anderen leichten Wischer kann es auch geben.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Bin gestern in München den 10er gelaufen und hab mich mal wirklich rechtzeitig und vorbildlich eingereiht, auch um das Treiben zu beobachten. Ich war in der 3ten Reihe, also vermutlich 2 Reihen zu weit vorne. Hab mich aber nach ganz außen gestellt um nicht im Weg umzugehen.

Also die wirklich guten steigen ALLE über den Zaun. Ich hatte das Gefühl, dass das auch alle in Ordnung fanden. Ansonsten bestimmt 50% der Leute um mich rum komplett falsch dem äußeren Erscheinungsbild nach. Ich hatte ein wirklich nettes Gespräch mit meinem Nachbarn. Der war 78 Jahre und ist schon den NYC Marathon gelaufen ... Ich habe es nicht übers Herz gebracht im zu sagen, dass er in der dritten Reihe nix verloren hat. Allerdings hätten da viele andere auch weg gemusst.

Was ist dann passiert ... An der Startlinie werde ich sofort hart angerempelt zur Seite geschoben und wüst beschimpft von einem Kollegen der unmittelbar hinter mit über den Zaun in Reihe 4 geklettert ist. Der Typ ist mit einer 32er Zeit am Ende 4. geworden und hat eine Bestzeit von Sub30. Da muss ich dann aber auch sagen selber Schuld, der gehört in die erste Reihe und das haben alle anderen Topläufe auch hinbekommen. Ich fühle mich unschuldig. Ansonsten war es krass wie viele Leite mich auf den ersten 400 Metern überholt haben und ich bin dann auch tatsächlich selbst zu schnell los. Natürlich brechen die ersten dann nach 1km wieder ein ... Diese Leute haben einfach keine Ahnung was sie können, wenn sie am Start so losbrettern gehen sie aber wenigstens niemanden im Weg um ;-)

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-Auftrags-Griller- hat geschrieben:In der Tat, und da kennt auch das Alter keine Grenzen. Letztes Jahr bei einem 5k Night Run, ich selbst in den vordersten Reihen, fiel mir am Start exakt in der ERSTEN Reihe ein Senior mit weißer, vollhaariger Wallemähne auf, wo ich mir dachte, ok, der wird eventuell einer der Sponsoren sein. Ein halbes Jahr später, bei einem Fernsehbericht zum Start des hiesigen Marathons, sehe ich den Herren beim Viertelmarathon rechts außen in der ersten Startreihe starten. Dann ließ ich mal den Stalker in mir durchkommen und durchforstete die Teilnehmerfotos ab AK 50 aufwärts. Siehe da, ich würde fündig: er startet in der AK 65 und finishte den Viertelmarathon in 52:xx, den 5k Night Run in knapp 24:xx. Auch wenn ich Hochachtung ob seines Alters und seiner Leistung habe, verstehe ich nicht so ganz, warum es immer so weit vorne in der Startaufstellung sein muss. Hat vielleicht etwas mit seinem Ego zu tun. Bei weiterer Recherche konnte ich herausfinden, dass der Herr 1972 Olympiateilnehmer in München mit der österreichischen Rudernationalmannschaft war.
Sehe ich doch heute glatt von Weitem diesen Herren bei meinem morgendlichen Training auf mich zulaufen! Unverwechselbar! Ganz sicher!!! Und ich wusste auch gleich, was ich ihm bei unserer Begegnung zurufen würde: "Starte nicht immer aus der ersten Reihe!!" Er näherte sich mir und als wir Blickkontakt hatten, wurde mir klar, dass ich bereits 22,6 von 25km in den Beinen hatte und ich gerade meine Luft für andere Dinge brauchte. Außerdem strahlte er eine Milde und Zufriedenheit aus, als er mich erblickte, dass ich es einfach nicht konnte, ihm den Marsch zu blasen. Er hätte ja nicht gewusst, wie ihm geschieht, und diesen Tag wollte ich ihm auch nicht zerstören, er wirkte doch so glücklich bei seinem Lauf...
"Sie laufen aber sehr ordentlich!" 03.10.17, Regen, 9:00 Uhr Mesz

5k: 3/16 16:52
10,5k: 4/18 37:23
HM: 4/15 1:25:08 09/15 1:21:31 03/17 1:18:08
M: 4/16 2:57:44 04/17 2:50:44

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Also beim Triathlon ist das ganz einfach: Wer zu weit vorne, aber zu langsam ist, wird einfach überschwommen. Das passiert einem nur einmal :D


Ich kann mich noch gut an meinen ersten HM in Köln erinnern. Ich hatte mich mit meiner Zielzeit von 1:40 im hinteren Drittel des 1. Blocks eingeordnet. Als es losging, musste ich zu meiner Überraschung diverse Mitläufer überholen. Unbedarft wie ich war, hatte mich das aber überhaupt nicht gestört, sondern war eher motivierend (wie weiter oben schon geschrieben wurde).

Was mich aber gestört hatte, waren ein paar der anderen Überholer. Einige haben vor sich hingeflucht, beleidigt oder mit Trillerpfeifen den Weg freigemotzt. Andere haben mit waghalsigen Überholmanövern (an Zuschauern vorbei, über Bordsteine, etc.) im Zickzack Plätze gewonnen. Alles nicht ganz risikolos (für alle).

Irgendwann hinter der Deutzer Brücke wurde es besser und ich musste nur noch über diese offensiveren Läufer grinsen. Aber vorher hatten die mir die Stimmung echt runtergezogen...

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Fender hat geschrieben:... oder mit Trillerpfeifen den Weg freigemotzt. ...
Ernsthaft, da gibt es wirklich Leute, die eine Trillerpfeife mitschleppen, um sich den Weg freizupfeifen? :hihi:
Die hatten wohl noch die Überlebensausrüstung vom letzten Alpin-Ultra dabei :hihi: :hihi:

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DoktorAlbern hat geschrieben:Diese Leute haben einfach keine Ahnung was sie können, wenn sie am Start so losbrettern gehen sie aber wenigstens niemanden im Weg um ;-)
Ebens, da ist es egal, was sie für eine Endzeit erreichen, das Starttempo ist wichtig. Wenn diese sich zerledern ist das deren Problem. Ich bin bisher immer dort, wo das Einsortieren möglich war, so gestartet, dass mein Starttempo in etwa den umgebenden Leuten entsprach. Klar gehört da etwas Erfahrung dazu. Aber was nützt es mir und anderen, wenn ich mich im korrekten Block einreihe, weil ich den anhand meiner Meldezeit zugeteilt bekommen habe, ich aber an dem Tag gar nicht in der Lage bin, die Zeit laufen zu können? Nichts nützt es und somit stelle ich mich dahin wo ich hingehöre. Kann ich das von den anderen Läufern erwarten? Ja früher schon. Inzwischen hab ich mir das abgewöhnt. Eher fällt Ostern und Weihnachten auf einen Tag, als dass die Bekloppten sich korrekt einreihen. Bei kleineren Läufen ist es in der Tat viel schwieriger und tendenziell stehe ich zu weit hinten. Ist dann so und ich ärgere mich nicht.

Was mir aber auch schon passiert ist. Bei meinem sub4-Versuch beim Berlin-Marathon startete ich aus der letzten Welle im H-Block ganz vorn. Dieser bedeutet ja 4:15 bis 6:00 und Leute ohne Startzeit. Ich erwartete, dass ich kaum Getümmel haben würde aber weit gefehlt. Ich wurde von gefühlt Tausenden überholt mit oft viel flotterem Schritt. So vielen konnten doch nicht ihren ersten Marathon so viel schneller als ich laufen wollen?! Jedenfalls hat mich das schon stark verunsichert und ich schaute sehr oft auf meine Uhr, ob ich nicht zu langsam unterwegs war - war ich aber nicht. Die sub4 schaffte ich dann auch bestens in einem schön gleichmäßigem Tempo.
Fender hat geschrieben:Also beim Triathlon ist das ganz einfach: Wer zu weit vorne, aber zu langsam ist, wird einfach überschwommen. Das passiert einem nur einmal :D
:hihi: Das komm in etwa dem Rempler nahe, der hier schon erwähnt wurde. Ich kann mir aber auch kein anderes Mittel vorstellen, eine bleierne Ente zu umschwimmen dürfte bedeutend schwerer sein, als nen langsamen Läufer zu Fuß zu umkurven.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben: Was mir aber auch schon passiert ist. Bei meinem sub4-Versuch beim Berlin-Marathon startete ich aus der letzten Welle im H-Block ganz vorn. Dieser bedeutet ja 4:15 bis 6:00 und Leute ohne Startzeit. Ich erwartete, dass ich kaum Getümmel haben würde aber weit gefehlt. Ich wurde von gefühlt Tausenden überholt mit oft viel flotterem Schritt.
Ich bin letztens einen HM mit etwa 1000 Teilnehmern als einer der 5 letzten gestartet, da ich diesen Lauf für mich als gemütlichen Trainingslauf eine Woche vor dem Marathon laufen wollte und ging mit (für mich) gemütlicher 5:50er Pace an (Dank Stryd konnte ich das auch fast ab dem ersten Meter kontrollieren).
Ich ging davon aus, dass mich von Anfang an die Überholerei und die "rollenden Hindernisse" am Überpacen hindern würden. Weit gefehlt, auf den ersten 300m sammelte ich vielleicht 5 Läufer ein, der Rest startete mit 5:50er Pace oder deutlich (!!!) schneller. Nennenswertes Überholen begann dann nach ca. 1,5km und war komplett unproblematisch. Eine wirklich interessante Erfahrung, wobei man sagen muss, dass der Lauf sehr speziell ist, breite Sraßen, die ein Vielfaches der Teilnehmermenge verkraften würden. Bei größeren Veranstaltungen oder kleineren mit engen Wegen wäre so eine Aktion garantiert deutlich schwieriger...
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Als langsamer Läufer werde ich mir beim nächsten WK erlauben von ganz hinten zu starten. Da kann ich das Ganze wohl am besten beobachten und auch beurteilen. Zudem glaube ich, dass es einfacher ist diejenigen zu zählen, welche ich überhole (sofern mir das überhaupt gelingen mag), als die zu zählen welche mich überholen. Ungeachtet der Zeit könnte ich somit besser einschätzen wo ich am Ende landen werde. :zwinker2:

Und ... ich werde meine Ellbogen sicher bei mir behalten. Warum sollte man andere unsportlich anrempeln? Im schlimmsten Fall könnte das für einen Rempler die Disqualifikation bedeuten. Das muss ja nicht sein, oder?

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Andere Läufer überholen, von anderen Läufern überholt werden, das gehört zu einem Rennen nun einmal dazu.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Santander hat geschrieben:Andere Läufer überholen, von anderen Läufern überholt werden, das gehört zu einem Rennen nun einmal dazu.
Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht.

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Wasserpistole... da hat man im Notfall auch gleich was zum Trinken...

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Bei Zivilisten, die die Strecke kreuzen, versteh ich keinen Spaß. Okay, es gibt welche, die machen es so, dass sie niemanden behindern. Bei meinem letzten Lauf auf den letzten KM lief eine Gruppe unmittelbar vor/neben mir los. Habe aus Reflex dann meinen Arm ausgestreckt, um einen davon abzuhalten, ich mich reinzurennen. Idioten gibt es...

Obwohl imemr noch mein Highlight: Zieleinlauf Linz, eh schon eng, Gasse musste wegen der einlaufenden Kenianer gebildet werden, und die Kompetenzbremse vor mir blieb stehen, drehte sich um und ging winkend zurück. Hat einen Bekannten an der Strecke wohl getroffen... :tocktock: :sauer:

Bin voll in die rein. Hat sich das nicht einmal wahrgenommen…
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Aber manchmal ist das mit den Zivilisten im Nachhinein betrachtet doch wieder lustig: Brixen-Marathon, ca. 300 Starter, ca. km 2, also Feld noch relativ beisammen und somit auch für Außenstehende überschaubar. Da steht dann plötzlich eine Marktfrau neben dem Hauptpulk und versucht sich mit den höflichen Worten (also nix Prolet) "Entschuldigung, ich müsste hier mal durch", ihren Weg durch das Feld hindurch zu bahnen, aber eh zögerlich. Ob sie das unverletzt überstanden hat oder sogar noch ihr Hirn eingeschaltet und die max. 20 Sekunden gewartet hat, bis die wilde Horde vorbei war, weiß ich nicht, aber nach kurzem Ärger musste ich eher lachen :hihi:

100
Manchmal wird man sogar von Läufern überholt, die vor einem gestartet sind. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf
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