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Was tun gegen "Schnecken" in der ersten Reihe der Startaufstellung?

Was tun gegen "Schnecken" in der ersten Reihe der Startaufstellung?

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U_d_o hat geschrieben:
Ich war lediglich auf die rücksichtslosen Deppen sauer, die ich - obschon meiner Zeilzeit entsprechend im gleichmäßigen und korrekten Tempo unterwegs - auf den ersten Kilometern umkurven musste. Läufer, die wissentlich viel weniger auf der Pfanne hatten, als ihre Startposition bekundete. Doch daran wird sich bis in alle Ewigkeit nichts ändern, weil vielen Wohl und Wehe ihrer Mitläufer schlicht gleichgültig ist.
Hallo zusammen,

die Berichte/Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Berlin-Marathon sind sicherlich allgemeingültig. Habe kürzlich auch bei einem 5000 Meterlauf sehr nervig empfunden, dass da zahlreiche dieser "Läufer/innen" ganz vorne standen. Mein Gedanke ist, ob man denen auch mit entsprechender Rücksichtslosigkeit begegnen sollte (anrempeln oder was weiß ich..???). Oder, wie macht man denen klar, das das nervt?? Erinnert mich alles an die Mittelspurfahrer auf der Autobahn..... Warum greifen die Veranstalter da nicht mehr durch ?

LG Bonno

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Bonno hat geschrieben:Warum greifen die Veranstalter da nicht mehr durch ?
Wie stellst Du Dir diesen Durchgriff vor?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Bonno hat geschrieben:Warum greifen die Veranstalter da nicht mehr durch ?
1. wie?
2. was bringt es? Gibt es zusätzliche Teilnehmer, wenn man durchgreift?
3. was kostet es direkt? Wieviele zusätzliche Ordner oder Datenprüfer braucht man?
4. was kostet es indirekt? Auch die "rücksichtslosen Schnecken" zahlen Startgebühr - wenn man sie verprellt, sind sie weg.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Das ist die Frage (und Diskussionsgrundlage - viele stört es ; alle nehmen es als unveränderlich hin). . Ein erster Schritt wäre vielleicht, deutlicher auf das Problem hinzuweisen (z.B. durch Lautsprecherhinweise).

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Der Fori Benjohnsen und ich haben da die perfekte Lösung gefunden.


Im Ernst:
Das ist ein typischer Anfängerfehler, sich in die erste Reihe zu stellen.
Beim zweiten Wettkampf haben es die meisten kapiert und ordnen sich korrekt ein.
.

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Appelle gibt es genug....aber was meinst Du mit durchgreifen, wenn diese nichts nützen? Und wenn schon durchgreifen, könnte der Veranstalter den Teilnehmern auch gleich die Kopfhörer runterreissen. Und die Handys beim Selfiemachen aus der Hand schlagen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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M.E.D. hat geschrieben: Im Ernst:
Das ist ein typischer Anfängerfehler, sich in die erste Reihe zu stellen.
Beim zweiten Wettkampf haben es die meisten kapiert und ordnen sich korrekt ein.
Auch im Ernst: Nein, ist nicht so. Da gibt es notorische Erstreihenstarter.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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M.E.D. hat geschrieben:
Das ist ein typischer Anfängerfehler, sich in die erste Reihe zu stellen.
Beim zweiten Wettkampf haben es die meisten kapiert und ordnen sich korrekt ein.
Schön wär es ja....

Was soll diejenigen denn dazu bewegen, es zu kapieren?

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Wer sich in der örtliche Presse oder irgendwelchen Käseblättern die Startbilder anschaut, sieht immer wieder einige immergleiche Läufer, die genau auf diese Fotos und in die Zeitung wollen. Dazu noch die Kinder "lass doch die kleinen mal nach vorne" und die Walker "wir haben auch bezahlt und die gleichen Rechte". Man könnte natürlich mit den Leuten diskutieren. Aber dann werden alle anderen auch unruhig, weil sich der Start verzögert. Am Ende ist keiner mehr zufrieden.

Ich kann jedem raten, in der Organisation einer Veranstaltung mitzuwirken. Er wird über das Anspruchsdenken seiner Sportkameraden überrascht sein.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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bones hat geschrieben:Wer sich in der örtliche Presse oder irgendwelchen Käseblättern die Startbilder anschaut, sieht immer wieder einige immergleiche Läufer, die genau auf diese Fotos und in die Zeitung wollen.
Ja, das könnte das Phänomen bei kleinen Veranstaltungen erklären.

bones hat geschrieben:. Man könnte natürlich mit den Leuten diskutieren?.
Warum eigentlich nicht? Man könnte in der Tat die Leute ansprechen. Wenn vor mir direkt nach dem Start irgendwelche Tussen zu dritt nebeneinander laufen und ihre letzten Discoerlebnisse austauschen, sage ich denen auch, dass sie nicht unbedingt als "Dreierwand" nebeneinander laufen und den ganzen Betrieb aufhalten müssen (insbesondere, wenn die Strecke ohnehin nicht so breit ist....)

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Die Frage ist auch, wie viele das absichtlich machen und wem da einfach die Erfahrung fehlt und sich beim nächsten mal besser einsortiert.
Ich denke man kann dagegen sehr wenig machen, das wird es immer geben, leider...

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Aus einem älteren Post des ehemaligen Foris rono : :zwinker5:

"Am Start zum 5,5Km Lauf hieß es denn mal wieder Frauen, Kinder und Rentner zuerst:angry: . War das ein munteres Zickzacklaufen nach dem Startschuß. Beinahe wäre ich in der Gartenkolonie noch gegen das dort geparkte Auto gebrezelt :nene: ."

Das Problem scheint es also schon länger zu geben.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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Bonno hat geschrieben:[...] Mein Gedanke ist, ob man denen auch mit entsprechender Rücksichtslosigkeit begegnen sollte [...]
Wenn man Energie in die Schaffung einer gerechteren Welt stecken möchte, gibt es sicher lohnenswertere Betätigungsfelder als die Startaufstellung von Volksläufen.

So traurig es vielleicht auch ist: Ein gewisses Maß an Toleranz gegenüber den Intoleranten muss man wohl aufbringen, um nicht selbst psychischen Schaden zu nehmen, das gilt für den Verkehr, die Supermarktkasse, die Arbeit und alle anderen Bereiche des täglichen Lebens.

Ich überlege, ob ich mich zu der Behauptung versteigen soll, dass diese Art der Alltagsrücksichtslosigkeit in den letzten Jahren zugenommen hat; es kann aber auch an meinem fortschreitenden Alter liegen. :wink:

Gee

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bones hat geschrieben:Da gibt es notorische Erstreihenstarter.
In der Tat, und da kennt auch das Alter keine Grenzen. Letztes Jahr bei einem 5k Night Run, ich selbst in den vordersten Reihen, fiel mir am Start exakt in der ERSTEN Reihe ein Senior mit weißer, vollhaariger Wallemähne auf, wo ich mir dachte, ok, der wird eventuell einer der Sponsoren sein. Ein halbes Jahr später, bei einem Fernsehbericht zum Start des hiesigen Marathons, sehe ich den Herren beim Viertelmarathon rechts außen in der ersten Startreihe starten. Dann ließ ich mal den Stalker in mir durchkommen und durchforstete die Teilnehmerfotos ab AK 50 aufwärts. Siehe da, ich würde fündig: er startet in der AK 65 und finishte den Viertelmarathon in 52:xx, den 5k Night Run in knapp 24:xx. Auch wenn ich Hochachtung ob seines Alters und seiner Leistung habe, verstehe ich nicht so ganz, warum es immer so weit vorne in der Startaufstellung sein muss. Hat vielleicht etwas mit seinem Ego zu tun. Bei weiterer Recherche konnte ich herausfinden, dass der Herr 1972 Olympiateilnehmer in München mit der österreichischen Rudernationalmannschaft war.
"Sie laufen aber sehr ordentlich!" 03.10.17, Regen, 9:00 Uhr Mesz

5k: 3/16 16:52
10,5k: 4/18 37:23
HM: 4/15 1:25:08 09/15 1:21:31 03/17 1:18:08
M: 4/16 2:57:44 04/17 2:50:44

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[h=2]Was tun gegen "Schnecken" in der ersten Reihe der Startaufstellung?[/h]
Schneckenbier...
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Was ich mich ja frage, ist, wie man's denn machen sollte, wenn man an passender Stelle im Startblock starten will! Dass ich nicht in die ersten fünf Reihen gehöre, weiß ich und dass es ganz hinten auch nicht passt, auch. Aber wohin dann? Bei bei meinem ersten Lauf habe ich mich 10min vor dem Start brav bei ca. 2/3 des Feldes eingeordnet. Nur zu dem Zeitpunkt war vielleicht die Hälfte der Starter im Startblock und am Ende war ich keine Ahnung wo, jedenfalls nicht mehr hinten. Bei meinem letzten HM habe ich extra vorher geschaut, wievielter ich mit meiner Zielzeit im Vorjahr geworden wäre (ca. 200ter). Habt ihr schon einmal versucht, in einer Menschenmenge abzuschätzen, ob ihr ca. an 200ter Stelle steht? Keine Chance! Also habe ich um mich herum nach den Zielzeiten gefragt. Die lagen im Bereich 1:30 bis 1:50. Also was machen? Ich würde mich ja richtig einsortieren, wenn ich wüsste, wie das geht!

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Wenn es Blockstarts gibt, bist du entweder von vornherein einen Startblock zugeteilt oder die Blocks haben an Ort und Stelle die Zeiten auf ihren Tafeln aufgeschrieben.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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M.E.D. hat geschrieben:Der Fori Benjohnsen und ich haben da die perfekte Lösung gefunden.


Im Ernst:
Das ist ein typischer Anfängerfehler, sich in die erste Reihe zu stellen.
Beim zweiten Wettkampf haben es die meisten kapiert und ordnen sich korrekt ein.
ich finde, das kommt schon sehr auf die Art der Veranstaltung an.
Mein typischer Anfängerfehler war eher, mich zu weit hinten einzuordnen und dann grandios mit dem Überholprozedere überfordert zu sein.
Seitdem hab ich mich eher zu weit vorne eingeordnet, wenn es die Art der Veranstaltung erlaubte und ich mir sicher war, kein Hindernis zu sein.

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Bonno hat geschrieben:
Warum eigentlich nicht? Man könnte in der Tat die Leute ansprechen. Wenn vor mir direkt nach dem Start irgendwelche Tussen zu dritt nebeneinander laufen und ihre letzten Discoerlebnisse austauschen, sage ich denen auch, dass sie nicht unbedingt als "Dreierwand" nebeneinander laufen und den ganzen Betrieb aufhalten müssen (insbesondere, wenn die Strecke ohnehin nicht so breit ist....)

Ohhh, das hab ich bei meinem ersten Lauf gemacht, sehr freundlich, wie ich fand und wie ich eh immer bin.
ich wär fast gesteinigt geworden...das war die Energie dann auch nicht wert.

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Man könnte auch einfach die drei Wochen vor dem WK die gleichen Klamotten tragen und die dann auch zum WK anziehen. Man hat dann zweifellos viel Platz in alle Richtungen.

Ich glaub auch, manche machen das. Anders ist ihr Odeur teils nicht zu erklaeren...
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Das Problem hatte ich auch beim diesjährigen Tierparklauf in Berlin.

Beim 5km Lauf standen in der ersten Reihe mehrer Kinder, die sogar vor dem Start interviewt wurden, diese hatten halt eine sehr ambitionierte Zielzeit bei ihrer Anmeldung angegeben - waren zwar sehr schnell unterwegs, aber trotzdem eine Bremse für manch andere Läufer.

Schlimmer fand ich die Menge an Erwachsenen, die wissentlich sich im falschen Startblock geschlichen hatten, und bereits nach 300m den Weg versperrten, weil ihnen die Luft ausging.
Eine Ältere Frau wurde sogar von den Ordnern aus dem ersten Startblock geholt, beschwerde sich vergeblich lautstark über ihren Verweis aus dem ersten Startblock- merkwürdigerweise versperrte diese Person mir ebenfalls wenige hundert Meter hinter dem Start den Weg, weil sie bereits gehen musste - da sie aber nicht von der Startlinie aus gestartet sein konnte, wurde sie vermutlich disqualifiziert.

Im 1. Km war ich 20 Sekunden langsamer als im 2.Km, weil ich immer wieder stehen bleiben, ausweichen und Neustarten musste - war das reinste Intervalltraining - ein Wunder, dass es am Ende trotzdem für meine PB gereicht hatte.

Ich glaube dieses Problem wird es immer geben, aber ärgerlich ist es trotzdem vor allem auf den kürzeren Strecken.

Verstehe aber diese Leute ncht, ich persönlich fände es eher unangenehm ständig überholt, angerempelt oder gar beschimpft zu werden.
Es ist doch viel motivierender selbst zu überholen oder sich an einen schnelleren Läufer vor einem so lange wie möglich ran zu hängen.
:confused:
Bild

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Wahrscheinlich liegen bald die ersten Handtücher vorne an der Startlinie. Dann hat man seinen Platz sicher und braucht nicht so früh zum Start kommen. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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haxedesboesen hat geschrieben:Das darf man nicht zu freundlich machen. Im Nahkampf am Start wird das dann sofort als Schwäche ausgelegt :motz:
Sollten wir uns auf der Strecke begegnen, würde ich dir noch einen Schubser mitgeben – was stehst du so weit hinten, dass du beim Überholen noch Nahkampf kannst! :D

Im Ernst: Ich bin mir sicher, dass ich auf der Strecke schon mehrmals ein Hindernis für andere war. Wenn ihr euch sicher seid, niemals ein Hindernis gewesen zu sein, erklärt mir doch bitte mal, wie ihr das geschafft habt!

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Kepler hat geschrieben: Im Ernst: Ich bin mir sicher, dass ich auf der Strecke schon mehrmals ein Hindernis für andere war. Wenn ihr euch sicher seid, niemals ein Hindernis gewesen zu sein, erklärt mir doch bitte mal, wie ihr das geschafft habt!
Bei Funläufen deutlich besser einsortieren, als ich von mir als Zielzeit erwarte. Weil da einfach so viele falsch einsortierte und so viele komplette Gaudiläufer mitlaufen.
Bei ernsthaften kleinen Läufen reell einsortieren bzw. leicht besser und am Rand laufen.
Bei ernsthaften großen Läufen reell einsortieren.

Aber ehrlich gesagt red ich hier wie ein Blinder von der Farbe. Ich lauf seit einem halben Jahr und hab drei Weittkämpfe absolviert 😀.

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bones hat geschrieben:Wahrscheinlich liegen bald die ersten Handtücher vorne an der Startlinie. Dann hat man seinen Platz sicher und braucht nicht so früh zum Start kommen. :D
Mit oder ohne Liege?

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Kepler hat geschrieben: Im Ernst: Ich bin mir sicher, dass ich auf der Strecke schon mehrmals ein Hindernis für andere war. Wenn ihr euch sicher seid, niemals ein Hindernis gewesen zu sein, erklärt mir doch bitte mal, wie ihr das geschafft habt!
Du machst dir zumindest Gedanken, das ist schon mal viel. Denn wenn alle ihr Hirn einschalten würden, fällt nicht so ins Gewicht, wenn sich der eine oder andere mal um 1 Minute/km verschätzt (kann ja auch ein Schnellerer mal zu weit hinten stehen), da passt es zumindest ungefähr und es steckt niemand extremst fest. Weitaus schlimmer sind jene, die aus den ersten Reihen zB mit einer 7er Pace wegwatscheln, am besten noch in Formation (als Sahnehäubchen Stöcke) und sich 10 m nach der Startlinie hinknien zum Schuhebinden. Und da müssen sich dann die mit zB 4er Pace durchkämpfen, was teilweise nicht nur lästig, sondern auch gefährlich ist.
So lange man sich ungefähr brauchbar einordnet, passt das aus meiner Sicht, und mit einer gewissen Erfahrung entwickelt man schon ein gewisses Gespür. Und 100% passend wird es wohl nie gehen, denn zu unterschiedlich sind die Mitläufer: es gibt die Extrem-Selbstüberschätzer, Bewusst-zum-Warmwerden-Wegballerer, Bewusst-zu-weit-hinten-Starter, usw. Dies alles einbeziehen kann man nicht. Es wäre schon viel gewonnen, wenn alle ihren Schädel nicht nur dazu nützten, damit es nicht in den Hals regnet :wink:

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Kepler hat geschrieben:Was ich mich ja frage, ist, wie man's denn machen sollte, wenn man an passender Stelle im Startblock starten will!
Einfaches Verfahren A
> Stelle Dich da auf, wo die Leute ungefähr so aussehen wie Du.

Verfeinertes Verfahren B
> Ermittle anhand der Ergebnisliste des Vorjahres, an welcher Stelle Pt Du Dich mit Deiner geplanten Zielzeit platziert hättest (z. B. 200)
> Ermittle, wie viele Läufer so ungefähr im Startbereich in einer Linie nebeneinander stehen (z.B. 10).
> Gehe vereinfachend davon aus, dass sich im Startbereich die Läufer mit einem Abstand von 1 m zum Vordermann aufstellen.
> Ermittle Deine theoretische Reihe Rt, indem Du Deinen theoretischen Platz Pt durch die Anzahl der nebeneinanderstehenden Läufer teilst (200/10 = 20).
> Reflektiere die Parameter, die diese Rechnung unscharf machen.
> Mache Rt große Schritte von der Startlinie entgegen der Laufrichtung.
> Stelle Dich dort hin.
> Überprüfe Dein Resultat mittels Verfahren A
> Verfeinerung 1 (schwierig): Zähle bis zum Erreichen des ersten Kilometerschildes die überholten und die Dich überholenden Läufer. Lass das Verhältnis von überholten und Dich überholenden Läufern bei der Berechnung der Startposition beim nächsten Lauf einfließen.
> Verfeinerung 2 (aufwändig): Erstelle mittels einer Drohne ein Luftbild des Starterfeldes unmittelbar vor dem Start. Überprüfe nach dem Start die oben beschriebene Rechnung. Vergiss nicht, die Breite der Straße auszumessen.

:wink:

Gee

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@All

Egal welche "Verfahren" ihr hier vorgeschlagen hattet, alle haben einen kleinen (Denk-)Fehler, welchen ich mal anhand meines Anfänger-Beispiels zu erläutern versuche:

Bei meinem ersten Lauf stellte ich mich mehr oder weniger hinten an. Es war zum Zeitpunkt des Aufstellens tatsächlich hinten. Also aus meiner Sicht eine korrekte Aufstellung für einen Anfänger. Mein Fehler dabei war, dass ich nicht versucht hatte die bereits aufgestellten LäuferInnen zu zählen bzw. zu schätzen. Aber, es war nicht nur so, dass ich mich mehr oder weniger hinten aufstellte, sondern auch so, dass ich mich ziemlich rechts einordnete um eben kein Hinternis für andere darzustellen.

Nun passierte allerdings, was einem Anfänger passieren musste: ich war offensichtlich sehr früh dran, auch wenn es nur einige Minuten vor dem Start waren. Dies hatte zur Folge, dass sich plötzlich eine immense "Masse" hinter mir befand. Dass man sich lieber zu früh als zu spät aufstellt begründet sich sicherlich in der Nervosität eines Erststarters. Nun befand ich mich allerdings nicht mehr hinten sondern irgendwo in der (geschätzten) Mitte. Genau konnte ich dies zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, da ich mit meinen knapp Eindreiviertelmetern weder klar nach hinten, noch klar nach vorne sehen konnte.

Fazit: alles eine klare (jedoch keinesfalls böswillige) Fehleinschätzung eines Erststarters! Bei meinem nächsten Lauf (in 2 Wochen) werde ich dies garantiert anders machen und mich nicht mehr so früh aufstellen, denn dann bleibt einem ja noch eine gewisse "Luft" zum Rückzug... und noch etwas: im Nachhinein fand ich es sogar von Nachteil, dass ich zu weit vorne war, denn so wusste ich nicht einmal, wie viele sich noch hinter mir befinden / befanden. In 2 Wochen werde ich versuchen möglichst von ganz hinten zu starten und dann zu zählen, wie viele ich überhole (wenn überhaupt).

Mein Tipp an die Profis unter Euch: denkt nicht immer gleich so negativ über die Anfänger, ich bin überzeugt, dass die wenigsten es böse meinen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass einige unter den Läufern auch sehr übermotiviert an den Start gehen und sich dabei (unbewusst) selbst etwas überschätzen

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Race4Fun hat geschrieben:[...] Egal welche "Verfahren" ihr hier vorgeschlagen hattet, alle haben einen kleinen (Denk-)Fehler, [...]
Nana. Verfahren B funktioniert immer (im Rahmen der Unschärfe), auch wenn Du Dich als Erster aufstellst, Du musst dann nur die Läufer in einer Reihe rechnerisch bestimmen (Straßenbreite / theoretische Läuferaufstellbreite) :wink:

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Man muss aus der richtigen Position im Startfeld wirklich keine Wissenschaft machen.
Wenn es einen aus welchen Gründen auch immer viel zu weit nach vorn gespült hat, dann versucht man eben an den Rand zu kommen und die schnellen durchzulassen.

Das gleiche gilt natürlich auch fürs überrundet werden.

Nervig sind doch nur die, die sich aufführen als wären sie alleine auf der Welt und gerne mit verstöpselten Ohren über die Strecke mäandern.

@Geebee
Jepp, Methode A funktioniert zuverlässig.

Die Reihenfolge ist
- Dürre mit Vereinstrikot
- Dürre ohne Vereinstrikot
- Normaler BMI
- Übergewichtig
- Übergewichtig mit Wasserfäßchen

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@ Race4fun Nunja, Aufstellung in der Mitte ist schon mal ein Anfang. Und etwas überschätzen kann so gut wie jedem passieren. Also hast du es eh passabel hingekriegt. Allerdings ist das nicht das Thema, sondern jene, die sich total verschätzen, also sich wirklich ganz vorne aufstellen, obwohl sie eher in den mittleren/hinteren Teil des Feldes gehören. Hat man sich auf den WK einigermaßen vorbereitet, kann man sich schon mit den genannten Methoden, welche du ja angewendet hast, einigermaßen einrichten, da man ja ungefähr weiß, wie schnell man laufen kann. Aber es gibt eben immer wieder Exemplare, die sich rechthaberisch und regelmäßig ganz vorne einordnen. Und um die geht es hier. Ob dies immer Boshaftigkeit ist, will ich nicht sagen, es gibt ja auch noch eine andere Möglichkeit, wieso es manche nicht lernen...

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Bei einem hier bei uns stattfindenden kleinen Lauf (4,xx km) eines Vereines (nicht Sportverein), der sich dem Kampf gegen den Brustkrebs widmet, hatte sich mal eine Dame in den 60ern zwei Minuten vor dem Start ganz selbstverständlich in die allererste Reihe mit eingereiht, mit der Argumentation, dass "sie ja schließlich Brustkrebs gehabt hätte". Und dieses "Argument" hat sie auch vielfach gegenüber einigen Teilnehmern im Brustton :confused: der Überzeugung wiederholt. Ganz so, als ob das Gegenüber schwer von Begriff wäre...

Das mit dem Krebs mag unzweifelhaft tragisch sein, der Sieg über den Krebs ist umso toller, aber diese (Lebens-)Geschichte als Rechtfertigung für einen Platz in der ersten Reihe herzunehmen, ist mindestens dämlich. Auch wenn es bei solchen Läufen sicher nicht nicht um die allerletzte Sekunde geht, findet man aber auch dort immer wieder Lokalmatadoren, die richtig starke Zeiten laufen.
Unnötig zu erwähnen, dass nahezu das ganze Feld (immerhin mehrere hundert Teilnehmer) an der Dame vorbei musste (sie war in den Ergebnislisten gaaanz weit hinten zu finden) und es wegen der engen Strecke, die teils auf normal breiten Gehsteigen verläuft, sogar zu Stürzen kam....

Ansonsten ist das vermutlich ein endloses und wohl unlösbares Thema...
PB | 10: 44:39 | HM: 1:35:41 | M: 3:38:56

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Rauchzeichen hat geschrieben:
Die Reihenfolge ist
- Dürre mit Vereinstrikot
Da fällt mir meine 1.Wettkampfteilnahme nach einer 3,5 jährigen Verletzungspause ein. Nicht dürr, aber mit Teamtrikot, wollte ich einfach nur bei einem kleinen Volkslauf über 7,5 KM mitmachen. Und bestimmt nicht aus der 1.Reihe starten. Aber offensichtlich waren nur Mitläufer dabei, die die Reihenfolge von Rauchzeichen kannten. Die Startzeit rückte näher, ich stand 2-3 Meter von der Startlinie weg und vor mir nüscht :klatsch: . Hätte nur noch gefehlt, dass mich von hinten welche geschoben hätten. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Race4Fun hat geschrieben:Nun passierte allerdings, was einem Anfänger passieren musste: ich war offensichtlich sehr früh dran, auch wenn es nur einige Minuten vor dem Start waren. Dies hatte zur Folge, dass sich plötzlich eine immense "Masse" hinter mir befand. Dass man sich lieber zu früh als zu spät aufstellt begründet sich sicherlich in der Nervosität eines Erststarters.
Ich glaube, dass das wohl der Hauptgrund ist. Ich laufe mich vor dem Start auch noch mit Vereinskollegen ein, so dass wir immer erst am Start sind wenn es schon recht voll ist. Ich sehe es auch nicht als Problem. Bei einem engen Startbereich muss man mal den Grünstreif benutzen, aber es dauert nie länger als 500 m - 1000 m bis man sich frei gelaufen hat und es ist auch nicht großartig Zeit die man da verliert. Es ist auch nicht zu unterschätzen, dass man von weiter hinten mehr überholen kann.
Nerviger finde ich die (wohl auch eher Erststarter) die im Zielbereich stehen bleiben. Gerade bei 10k kann ich nicht im Ziel stehen bleiben, da ich sonst das Frühstück wieder nach oben befördern würde. :zwinker2: Und wenn es zu voll ist, muss man sich da durchkämpfen. Aber inzwischen komme ich mit einer Zeit an in der nur noch wenige Erststarter sind.

39
Gid hat geschrieben:Aber inzwischen komme ich mit einer Zeit an in der nur noch wenige Erststarter sind.
[ironie on] Wie jetzt ... sooo langsam läufst Du? [ironie off]

:sorry:

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Danke für Eure zahlreichen Antworten! Ich werde am Dienstag mal wieder probieren, mich einzusortieren (HM mit ca. 1750 Startern, auf der Homepage steht nix von Startblöcken oder Pacern, an denen man sich orientieren könnte), und berichte dann, wie es mir ergangen ist...

42
haxedesboesen hat geschrieben:Hat man sich auf den WK einigermaßen vorbereitet, kann man sich schon mit den genannten Methoden, welche du ja angewendet hast, einigermaßen einrichten, da man ja ungefähr weiß, wie schnell man laufen kann.
Oder man kann nicht rechnen oder ist bescheuert. Zuletzt in Hamburg Alsterlauf. Ich wollte einen "Genußlauf" machen und reihte mich im Bereich 55 Minuten ein. Nach dem Start waren einige aus diesem Bereich doch mit einer Pace von 6:30 unterwegs. Wie die diese Zielzeit erreichen wollen bleibt wohl deren Geheimnis.... Vielleicht gibt es auch Läufer, die es langsam angehen lassen. Erfahrungsgemäß ist es aber eher umgekehrt....

43
Naja, heuer beim Linz-Marathon waren der Aufstellung nach locker 250-300 Sub 3 Läufer. Irgendwie scheinen gut 2/3 von denen einfach einen schwachen Tag erwischt zu haben. Soll vorkommen...

44
M.E.D. hat geschrieben:Das ist ein typischer Anfängerfehler, sich in die erste Reihe zu stellen.
Beim zweiten Wettkampf haben es die meisten kapiert und ordnen sich korrekt ein.
Hallo M.E.D, dieser Glaube ehrt dich, allein es ist ein Irrglaube. Die Gründe, weshalb sich so viele falsch in der Startaufstellung einsortieren, sind Ahnungslosigkeit, Dummheit und auf Egoismus basierende Rücksichtslosigkeit. Es sind dieselben Gründe, die man für Fehlverhalten auch im sonstigen Leben findet. Besonders Letzteres hat in den letzten Jahren (Jahrzehnten?) Hochkonjunktur, Tendenz zunehmend. Alles menschlich und deshalb wird sich das auch nie ändern.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Gid hat geschrieben: Ich sehe es auch nicht als Problem. Bei einem engen Startbereich muss man mal den Grünstreif benutzen, aber es dauert nie länger als 500 m - 1000 m bis man sich frei gelaufen hat und es ist auch nicht großartig Zeit die man da verliert. Es ist auch nicht zu unterschätzen, dass man von weiter hinten mehr überholen kann.
Je kürzer der Wettkampf umso nerviger. Vor kurzem beim Zehner relativ weit vorne eingereiht und trotzdem erst nach ca. 300 Meter frei Laufen können. Hat mich so um die 20 Sekunden gekostet. Ärgerlich wenn man Bestzeit laufen möchte. Eine Lösung wäre selbst in die erste Reihe zu gehen, möchte aber selbst auch nicht das Hinderniß für die wirklich schnellen sein.
5000m: 19:54 | Mai 20 --- 7,33 km (Alsterrunde): 30:27 | Jun 20 --- 10 km: 42:35 | Mai 20 ---
10Meilen / 16,1 km: 1:12:52 | Okt 23 --- 21,1 km: 1:35:42 | Okt 23 --- 42,2 KM: 3:40:05 | Apr 19

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Kepler hat geschrieben:Wenn ihr euch sicher seid, niemals ein Hindernis gewesen zu sein, erklärt mir doch bitte mal, wie ihr das geschafft habt!
Da bin ich mir ziemlich sicher. Bei den ersten Wettkämpfen habe ich mich immer ziemlich weit hinten aufgestellt und fand es dann sehr motivierend, bis zum Ziel fast ununterbrochen andere Leute einzusammeln. Später, als ich anfing, das Ganze ambitionierter anzugehen und mir dann auch um die passende Startaufstellung Gedanken machte (letztlich habe ich aber immer zu weit hinten gestanden), bin ich höchstens noch so spät im Rennen von anderen überholt worden, daß sich das Feld inzwischen sowieso hinreichend gelichtet hatte. Okay, ein paarmal bin ich auch von Leuten im Getümmel der Frühphase überholt worden. Solche Leute habe ich aber im weiteren Verlauf des Rennens regelmäßig wiedergesehen. Selbst schuld, kann ich da nur sagen.

Die Startaufstellung habe ich dann immer anhand der Ergebnisse der Vorjahre und meiner eigenen geplanten Zielzeit ermittelt. Ich weiß wirklich nicht, was daran schwierig sein soll. Wettkampfvorbereitung besteht doch nicht nur darin, daß man in den Wochen zuvor mehr oder weniger planvoll durch die Gegend läuft. Zur Vorfreude auf den Lauf gehört doch vielleicht auch, daß man sich ein bißchen mental darauf einstimmt und das Erlebnis schon mal vorwegnimmt. Auch indem man sich mit der Strecke, dem Verlauf in den Vorjahren usw. beschäftigt. Einfach bloß hinfahren, durchjoggen, den Rest des Tages am Kuchenbuffet abhängen und zwischendurch noch die knuddelige Enge zu genießen, ohne zu merken, daß da noch andere Leute sind - das scheint tatsächlich manchem zu reichen. Aber was soll ich mich beschweren? Man stößt eben immer und überall letztlich bloß auf das gesamte breite Spektrum der Zeitgenossen. Und man selber ist - wie tröstlich! :teufel: - wahrscheinlich auch nicht nach jedermanns Geschmack.

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Ich bin mal bei einem HM von meiner Firma angemeldet worden und auf meiner Startnummer stand dann 2:15 Zielzeit, statt der realistischen 1:45 (geworden ist es dann 1:33), aber die Blicke im Block waren nicht nett ;-)
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5 Km: 19:34 City Triathlon Bremen (Staffel) August 2018
10 Km: 40:12 Sportscheck Nachtlauf Bremen Mai 2017
HM: 1:28:50 Moormarathon Goldenstedt August 2018
M: 3:14:11 Hamburg Marathon Apr. 2019

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Race4Fun hat geschrieben:Mein Tipp an die Profis unter Euch: denkt nicht immer gleich so negativ über die Anfänger, ich bin überzeugt, dass die wenigsten es böse meinen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass einige unter den Läufern auch sehr übermotiviert an den Start gehen und sich dabei (unbewusst) selbst etwas überschätzen
Mit letzterem hast du zwar sicher auch recht, aber diejenigen die sich einmal als Anfänger falsch einordnen (und dann wahrscheinlich aber eh übermotiviert viel zu schnell weglaufen) sind nur ein kleiner Teil des Problems bzw nicht das eigentliche Problem. Gibt leider auch Leute die sich trotz Einteilung der Startblöcke dann falsch einordnen und sowieso auch solche, die immer ganz vorne starten "müssen".
Letzteren Eindruck hab ich bei einem sehr kleinen Lauf (bei dem ich mehrere Jahre als Läufer und Helfer dabei war) auch schon eindrucksvoll gesehen, wo Jahr für Jahr die gleichen selbstüberschätzenden Selbstdarsteller in der ersten Reihe stehen (und sich teilweise schon früh so breit machen, dass wirklich schnelle lokal bekannte Läufer schon in der zweiten Reihe standen... weshalb man mittlerweile dazu überging die Schnelleren oft knapp vor Start vorne dazuzustellen).

Richtig Einordnen ist aber echt nicht schwer. Bei großen Läufen hält man sich an die Blöcke (außer man weiß wirklich genau wo man hingehört und das System des Veranstalters funktioniert nicht), die ungefähre Zielzeit gibt man im Vorhinein auch selbst nach Vorerfahrung, Training & Recherche an, bei kleinen Läufen hält man sich halt an die Leute in der Umgebung und die Größe des Startfeldes statt an die Blöcke, der Rest bleibt gleich.
Aja und eine gemütliche, tratschende Gruppe hat in der ersten Startreihe eher nichts verloren...

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aghamemnun hat geschrieben:Die Startaufstellung habe ich dann immer anhand der Ergebnisse der Vorjahre und meiner eigenen geplanten Zielzeit ermittelt. Ich weiß wirklich nicht, was daran schwierig sein soll.
Hallo aghamemnun,

was du tust, setzt voraus, dass sich einer in Bezug zu seiner laufenden Umwelt setzt. Es setzt voraus, dass er - wenn er überhaupt bereit ist nachzudenken - nicht sich selbst im Zentrum des Universums sieht; versteht, dass er in der Galaxis der angetretenen LäuferInnen nur einen, meist recht schwach strahlenden Stern abgibt. Die Bereitschaft die eigene Rolle einigermaßen objektiv zu bewerten ist bei einem Teil von uns Läufern recht schwach ausgeprägt bis gar nicht vorhanden. Für diese Leute ist es sehr schwer, sich richtig einzuordnen, weil sie nie gelernt haben das Interesse anderer beim eigenen Handeln zu berücksichtigen.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Ganz so hart würde ich mit den "Schnecken" nicht ins Gericht gehen.
- Einmal sind es unerfahrene Läufer, die sich überschätzen. So ein Volkslauf wird ja vom Veranstalter auch gerne als Event promoted, da rutscht der sportliche Fokus schnell mal ins Abseits, so daß man sich da nicht wundern muss. Ich denke, dass die meisten dann tatsächlich beim nächsten Mal sich weiter hinten aufstellen. Das ist nach meiner Meinung die stärkste Truppe.
- Dann die Selbstdarsteller: Ok, diesen Typen wird es immer geben, der gerne in die Zeitung will. Gehört für mich auch in die Kategorie "Streckenabkürzer". Der wird das nächste Mal wieder vorne stehen, steigt aber meist nach 1000m oder am Ende der Streckenabsperrung aus. Die Idiotenvariante bleibt einfach auf der Strecke stehen, die anderen retten sich seitwärts im Off.
- Dann der ehemalige Spitzenläufer, der nicht akzeptieren kann, dass er zum alten Eisen gehört und vorne nichts mehr zu suchen hat. Der wird das solange machen, bis er es selber merkt.
- Dann der Vollpfosten, der das alles weiss, aber einfach ignoriert.

Das Problem ist ja, dass es nur 5-10 Trottel in der ersten Reihe bedarf, um ein hundertköpfiges Starterfeld komplett durcheinanderzubringen. Und diese 5-10 Trottel gibt es immer, es sind nur fast jedesmal meistens andere Trottel. Und je mehr Event Charakter, desto mehr von diesen Heinis und Trullas.

Davon abgesehen, finde ich die Typen der Art "Panzerkreuzer" auch ganz nützlich. Übergewichtige Walzen, die mit einem Affenzahn ohne Rücksicht quer durch die Trottelhorden pflügen. Ich direkt in der freikartätschten Schneise immer schön stressfrei hinterher. Nach ein paar Minuten haben sich diese Walzen i.d.R. selbstzerlegt und man pflückt sich die Walzen und gleitet locker an ihnen vorbei.

Ich rege mich zwar auch jedesmal auf, aber es nützt ja nichts.

Tom
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