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Graz Marathon 2017 - ein aus dem Ruder gelaufenes Tempotraining

Graz Marathon 2017 - ein aus dem Ruder gelaufenes Tempotraining

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Wegen familiärer Verflechtungen sind wir oft in der Steiermark, und ich bin daher dort auch schon einige Rennen gelaufen - unter anderem meinen allerersten Marathon überhaupt, Graz 2004 (gefinisht in 3:06). Nach einem zweiten Besuch dort 2007 (2:59) sind jetzt aber zehn Jahre vergangen, und so habe ich mich in diesem Jahr entschieden, ihn wieder einmal auszuprobieren, im Rahmen der Vorbereitung auf den Ravenna Marathon im November. Hier mein Bericht.

Anmeldung:
Über Internet problemlos, für den Marathon waren €60,-- zu berappen - ein recht günstiger Preis für Österreich. Das Startpaket war unauffällig (allerdings auch nicht schlechter als z.B. in Wien); immerhin konnte ich den €10-Gutschein von Gigasport gleich sinnvoll verwenden.
Teilnehmer:
Während es laut Platzsprecher insgesamt mehr Teilnehmer bei der Veranstaltung waren als letztes Jahr, sank die Zahl der Finisher leicht (von 619 im Jahr 2016 auf 592 Finisher 2017). 2015 waren es noch über 700 Finisher; die Tendenz ist also leider nicht vielversprechend.
Organisation:
Die Startnummern müssen an den Vortagen abgeholt werden, es gab (zumindest bei mir am Freitag) keinerlei Gedrängel. Die Nummer war im Gigasport-Laden abzuholen; das Startpaket in einem Zelt davor. Die Zeitnehmung erfolgt per auf die Nummer geklebten Wegwerfchips.
Die Strecke ist sauberst gekennzeichnet bzw. abgesperrt, Verpflegung ca. alle 4km. Angeboten wurden neben dem Marathon (2 Runden) auch ein Halb- und ein Viertelmarathon sowie eine 4er-Staffel. Sehr positiv finde ich, dass die Marathonis um punkt 10:00 starten durften, alle anderen um 10.15 - eine erfreuliche Entzerrung (wie sie z.B. der Vienna City Marathon nun schon seit Jahrzehnten nicht zustandebringt).
Die Strecke:
Die zweimal zu durchlaufende Runde hat sich gegenüber meinen früheren Besuchen komplett geändert (obwohl auch damals immer zwei Runden gelaufen wurden). Die neue Strecke führt von Start/Ziel bei der Grazer Oper erst über breite Straßen in den Süden zum Stadion Liebenau, dann zurück ins Zentrum, hier wird die Mur gequert und es folgt eine Schleife am Westufer, bevor es über die Keplerbrücke zurück zur Ostseite geht und eine Nordschleife gelaufen wird. Dann geht's am Schloßberg vorbei zurück in die Altstadt. Die Strecke ist praktisch eben; alle Steigungen und Gefälle sind äußert sanft mit Ausnahme der Unterführung Keplerbrücke, aber das sind auch nur geschätzte sieben Höhenmeter pro Runde.
Vom Sightseeing-Faktor her ist die Strecke leider recht enttäuschend. Das hat großteils mit der geographischen Situation zu tun - Sehenswürdigkeiten wie z.B. Schloss Eggenberg sind außerhalb und wegen der Hauptstraßen schwer zu integrieren, und die gesamte Altstadt mit ihren gepflasterten und teils engen Gassen ist für Laufveranstaltungen nicht so gut geeignet. Ich kenne mich in Graz nicht genug aus, um den Veranstaltern Tips zu geben, aber eventuell wäre eine Umstellung auf drei oder sogar vier Runden mit ein paar mehr Kilometern am Murufer denkbar - so wie sie sich dieses Jahr präsentiert hat, ist die Strecke jedenfalls eher eintönig. Die Südschleife zum Stadion Liebenau war schon eher fad, aber die Nordschleife mit der Wendestelle Grabenstraße war dann so richtig langweilig. Und dafür, dass die Mur Graz von Norden nach Süden durschschneidet, also praktisch parallel zur Strecke läuft, waren nur sehr wenige Streckenabschnitte am Wasser enthalten.
Start-/Zielgelände:
Der Start- und Zielbereich sind gut zu erreichen, Sonntags herrscht keine Kurzparkzone und es war nicht schwer einen Parkplatz in nicht zu großer Entfernung zu finden. Alles war super organisiert und vor allem sehr weitläufig, das war sowohl beim Start (keinerlei Gedrängel in der Startaufstellung) als auch nach dem Zieleinlauf sehr angenehm. Die Zielverpflegung konnte ausgiebig genossen werden, es standen sogar Liegestühle für die Finisher herum und das Wasser im Duschzelt war erfreulich warm - so soll das sein!

Mein eigener Lauf:
Wie schon erwähnt, stecke ich momentan in der Vorbereitung auf Ravenna im November. Graz sollte somit als verschärftes Tempotraining dienen; der Plan war gemütlich anzulaufen und dann die zweite Runde zu beschleunigen - so etwa einen Split von 1:33 / 1:31 und um die 3:04 in Summe. Aber was für den Krieg gilt, gilt wohl auch beim Laufen - kaum ein Plan überlebt den ersten Kontakt mit dem Gegner (bzw. dem Asphalt), und so war es auch diesmal. Aber im Detail:
Ich war eigentlich froh, überhaupt laufen zu können. Nach dem Halbmarathon in Innsbruck letztes Wochenende (1:28:00) hatte ich mir die Woche trainingstechnisch eher freighehalten, am Donnerstag jedoch kurzfristig wegen schönen Wetters eine kleine Radrunde mit Kollegen unternommen. Dabei entschloss sich mein Rad, an einer Wurzel hängenzubleiben, und ich legte einen klassischen Abflug über den Lenker hin - die Schürfwunden waren schnell behandelt und eigentlich nicht so schlimm, aber mein rechter Brustkorb geprellt. Nachdem das normale Atmen aber schmerzlos war, beschloss ich, auf jeden Fall in Graz zu starten.
Und so stand ich dann Sonntag früh in der locker gefüllten Startbox, wo ich den Hannes Kranixfeld (kraxi für's runnersworld-Forum) traf, der mich sogar noch vom Sommeralm-Marathon 2012 erkannte. Er war als 3:30 Paceläufer im Einsatz und hat seine Schäfchen natürlich auch sicher ins Ziel gebracht. Als Arbeitsgerät hatte ich, wie schon in Edinburgh im Mai, den New Balance RC1400 an den Füßen; die Bedingungen waren ideal - kühl und keine Sonne!
Punkt 10:00 der Startschuss, und ich hängte mich vorerst einmal an den 3:15 Pacemaker. Selber laufe ich immer ohne Uhr, aber mir kam gleich vor, dass der Kerl es etwas schnell angehen ließ, ich blieb aber lieber vor ihm als in der Traube dahinter zu stecken. So ca. bei km2 überholte ich eine blaugekleidete Dame mit Begleitfahrrad - tatsächlich, "1. Frau" stand da - das war überraschend, offenbar sehr dünn besetzt, das Damenfeld. (Die betreffende ist dann als Zweite ins Ziel gekommen).
Auf der langen Geraden nach Süden hatte man gute Sicht auf das Feld; ich ordnete mich ca. 200m hinter dem 3:00-Pacemaker ein und wollte mich von nun ab langsam zurückfallen lassen. Irgendwie klappte das aber nicht so recht, vermutlich war das Laufwetter zu ideal, jedenfalls fühlte sich die 4:15er Pace genau richtig an und daher blieb's bei diesem Rückstand. Am Rückweg von der Wendeschleife beim Stadion winkte ich noch einmal dem Hannes mit seinem Pulk zu; ich selbst hatte zwei oder drei Kollegen locker um mich und wir folgten dem 3:00-Pacemaker mit den 200m Abstand zurück in die Stadt.
Plötzlich klarte der Himmel auf und die Sonne kam durch; die Temperaturen waren immer noch sehr angenehm aber ab jetzt suchte ich wenn möglich die Straßenseite mit Schatten - im Laufe des Rennens sollte das Thermometer noch deutlich über 15°C klettern! Ansonsten gab es auch auf der Nordschleife vorerst keine große Änderung - ich merkte aber, dass ich der 3:00-Gruppe langsam näher kam, speziell ab der Wende beim Weg zurück zum Ziel. Es geht da leicht abwärts - also, wirklich nur einen Hauch - aber offenbar lief die Gruppe sehr konstant, während mir bergab die Beine etwas davoneilten. So kam es, dass ich in der Altstadt bei km 19, kurz vorm Grazer Traditionskaufhaus Kastner & Öhler, auf die 3:00-Gruppe auflief, die zu dem Zeitpunkt noch aus ca. 30 Läufern bestand. Das war nun so gar nicht das, was ich mir eigentlich vorgenommen hatte, und ich schimpfte mich innerlich einen Idioten, weil es ja wirklich nicht viel Sinn macht, mit dem 3:00-Pacemaker zu laufen wenn man die 3:00 nicht draufhat. Andererseits ist aber Laufen keine exakte Wissenschaft, ich hatte lockere Beine und vor allem - es machte Spaß! Daher blieb ich einmal dran; die Halbmarathonmessmatte passierte ich nach netto 1:30:05 (wenn's stimmt, zumindest die Matte bei km 15 bzw. 26,1 lag definitiv falsch, daher halte ich mich mit den Zwischenzeiten nicht lange auf).
Gleich zu Anfang der zweiten Runde merkte ich, dass es vielleicht nicht so toll ist, hinter so einer Gruppe herzulaufen - ich verpasste die ersten beiden Wasserstellen wegen des Gedrängels (stehenbleiben wollte ich jetzt auch nicht). Bei ernsthaften Marathons hat meine Elisabeth immer ein paar Wasserfläschchen für mich parat, aber ich hatte ja nicht damit gerechnet, den hier ernsthaft zu laufen, daher war sie nur zum Fotografieren dabei. Als Folge des Wassermangels überholte ich die Gruppe noch vor der Stadionwende und lief ab da ca. 5 Sekunden davor her (am Getrappel der Laufschuhe gut zu hören), so konnte ich bei den nächsten Labestationen jeweils in Ruhe einen Becher schnappen. Ein paar Kilometer spurte ich also allein vor mich hin, dann (ca. bei km 30) lief von hinten ein etwas jüngerer Kollege zu mir auf (Stefan Striok) und wir absolvierten den Abschnitt westlich der Mur zu zweit, was angenehmer war. Er zog dann langsam davon und ich ließ mich bei der Keplerbrücke (km33) in die 3:00-Gruppe zurückfallen. Der Pacemaker (Alexander Mai) machte seine Arbeit toll, gab immer Hinweise zum Kurs und feuerte an, unterstützt von einem Kollegen am Rad, der auch an die inzwischen auf 8-10 Mann geschrumpfte Gruppe Wasser und Iso verteilte, sodass wir uns nicht mit den Bechern abmühen mussten.
Beim Rückweg in die Stadt blieb ich vorerst auch noch dran, so ab km 38 ließ ich mich dann aber langsam zurückfallen - die Beine waren jetzt schwer und irgendwie fehlte wohl auch mental der letzte Biss. Ich war das Rennen ja in Erwartung einer 3:04er Zeit und als Trainingslauf angegangen, und mein Körper ließ sich nicht davon überzeugen, noch ein paar Meter zu spuren, wo er doch ohnehin schon mehr als das Soll geleistet hatte. So beendete ich das Rennen schließlich in netto 3:01:43 als 42. gesamt und 14. meiner Altersklasse - die zweite Hälfte war in 1:31:38 also ziemlich genau das , was ich mir vorgenommen hatte, nur in der ersten Runde waren meine Beine dem Plan davongelaufen!
Im Ziel gönnte ich mir neben viel Wasser auch noch eine heiße Rindssuppe (erstmalig bei einem Rennen, suuuuper! Danke!) und ein paar Brötchen.

Fazit:
Mein persönliches Resumee ist positiv, als Trainingslauf war's wohl wertvoller als wenn ich den ursprünglichen Plan durchgezogen hätte - nun muss aber in Ravenna die sub3 deutlich fallen! Ein leicht bitterer Nachgeschmack bleibt, weil ich wohl meinen Trainingsstand etwas unterschätzt hatte - hätte ich den Lauf ernst genommen mit entsprechender Vorbereitung und mentaler Einstellung, dann wären vielleicht schon hier die sub3 möglich gewesen.
Den Graz Marathon als Veranstaltung kann ich nicht uneingeschränkt empfehlen - die Strecke ist wirklich nicht besonders attraktiv, und für schnelle Zeiten ist er zwar vom Profil und Termin her geeignet, aber wegen der geringen Dichte des Feldes ist eine sub3 hier eine einsame Angelegenheit. Zumal auch die Begeisterung an der Strecke endenwollend ist, bis auf die Altstadt-Kilometer und den Brennpunkt Keplerbrücke läuft hier alles ohne viel Pubikumsinteresse ab.
Sehr positiv habe ich hingegen das Bemühen um die Teilnehmer empfunden, vor allem über die Langdistanz. Das beginnt beim entspannten Startbereich samt der Trennung von den anderen Distanzen, das umfasst saubere Absperrungen und lange Verpflegungsbereiche, sehr bemühte Pacemaker und schließlich endet es bei einem großzügigen und gut gestaltetem Zielbereich - da muss ich den Veranstaltern auf jeden Fall ein dickes Lob aussprechen, man fühlt sich hier als Marathonläufer willkommen und ernstgenommen im Gegensatz zu manch anderer (größerer) Veranstaltung. Vielleicht bekommt man es ja auch noch hin, die Strecke etwas attraktiver zu gestalten für die kommenden Jahre!

Ein paar Bilder:

Der großzügige Startbereich - ich mittendrin, hinter mir der Hannes (mit Käppi) Ca. bei km 1,5 nähere ich mich bereits der führenden Frau: Ca. bei km 6 - ich und ein paar Kollegen folgen dem 3:00-Wimpel in sicherem Abstand: Kurz vor 11:00 - die wie üblich einsam führenden Kenianer in der plötzlich herauskommenden Sonne: Km19 - kurz vorm Kaufhaus Kastner&Öhler laufe ich trotz Zurückhaltung auf die 3:00-Gruppe auf - idiotisch aber fröhlich: Bei km30 bzw. 33: Mit einem Kollegen knapp vor der 3:00er Gruppe Kurz nach eins - Beim Zieleinlauf überhole ich noch den Rübezahl, und dann wird die Medaille gefeiert:
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Vielen herzlichen Dank für den Bericht und herzlichen Glückwunsch zum Finish!

Da ich auch familiär bedingt häufiger in Graz bin, hab ich mir auch schon überlegt, zumindest einen lockeren HM zu laufen. Als ich die Streckenführung mir dann anschaute, ging ich allerdings vom Vorhaben ab. Deine Beschreibung der Strecke bestätigt nun auch meinen Vorbehalt. Die Strecke führt größtenteils durch die weniger attraktiveren Gegenden von Graz. Die Stadt hat wunderschöne Seiten, aber die Wege zum Wendepunkt Nord und Süd gehören jetzt weniger dazu. In der Innenstadt läuft man dann mehrere KM über Straßenbahnschienen, was ich auch eher weniger prickelnd finde.

Eine Streckenführung über Schloß Eggenberg im Westen und etwas weiter nach Westen und durch das Uni-Viertel und weiter nach Osten, rund um den Schloßpark, würde sicherlich einiges schöner machen. Vielleicht könnte man auch – ähnlich wie in Salzburg – Mut dazu haben, einen Teil des Laufes außerhalb der Stadtgrenze verlaufen zu lassen. – Ist aber auch alles eine Sache des Verkehrs. Dafür müssten sie dann auch fast die ganze Stadt einmal absperren.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Hallo,
gratuliere ebenfalls zur tollen Marathon-Zeit.

Ich war gestern wieder mal beim HM am Start nachdem ich die letzten beiden Jahre über die volle Distanz gegangen bin.
Insgesamt war es neben den beiden M auch schon die 4 HM Teilnahme und ich habe meinen Frieden mit der Strecke in Graz gemacht.

Auch wenn es natürlich die besagten schöneren Ecken in Graz gibt, sind diese eben nicht so easy an den Startbereich um die Oper anzuschließen, der Wendepunkt Nord war durch die adaptierte Strecke im Vergleich zu den Vorjahren wesentlich weniger weit im Norden.

Für den HM finde ich Graz durchaus empfehlenswert,
gerade für den Marathon mit den 2 zu laufenden Runden und dem doch überschaubaren Starterfeld, teile ich Gerogs Meinung uneingeschränkt.

Mein Lauf war für meine Verhältnisse sehr solide, ein PB zwar um ca. 1 Min. verfehlt,
die 1:36 gestern haben sich aber gut angefühlt und ordentlich Spaß gemacht.

Gruß Jürgen

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Titania_1987 hat geschrieben:Vielen herzlichen Dank für den Bericht und herzlichen Glückwunsch zum Finish!

Da ich auch familiär bedingt häufiger in Graz bin, hab ich mir auch schon überlegt, zumindest einen lockeren HM zu laufen. Als ich die Streckenführung mir dann anschaute, ging ich allerdings vom Vorhaben ab. Deine Beschreibung der Strecke bestätigt nun auch meinen Vorbehalt. Die Strecke führt größtenteils durch die weniger attraktiveren Gegenden von Graz. Die Stadt hat wunderschöne Seiten, aber die Wege zum Wendepunkt Nord und Süd gehören jetzt weniger dazu. In der Innenstadt läuft man dann mehrere KM über Straßenbahnschienen, was ich auch eher weniger prickelnd finde.

Eine Streckenführung über Schloß Eggenberg im Westen und etwas weiter nach Westen und durch das Uni-Viertel und weiter nach Osten, rund um den Schloßpark, würde sicherlich einiges schöner machen. Vielleicht könnte man auch – ähnlich wie in Salzburg – Mut dazu haben, einen Teil des Laufes außerhalb der Stadtgrenze verlaufen zu lassen. – Ist aber auch alles eine Sache des Verkehrs. Dafür müssten sie dann auch fast die ganze Stadt einmal absperren.
Danke!
Das mit Schloss Eggenberg war glaube ich früher (vor meinem ersten Antreten in Graz) schon einmal Bestandteil der Strecke; es gab wohl Kritik seitens mancher überehrgeiziger Läufer dass damit zu viele Höhenmeter drin wären. Völlig unerheblich, meiner Meinung nach - wir sind am Freitag nach dem Nummernholen und dem Pflichtgipfelsieg am Schlossberg noch zum Rudolfbräu beim Schloss draußen (und zurück) marschiert, natürlich geht's da leicht rauf aber dann auch wieder leicht runter. Ist ja in Wien mit Wienzeile/Mahü nicht viel anders.
Als ich 04 und 07 in Graz gelaufen bin waren die bewaldeten Straßen hinterm Stadtpark Teil der Strecke, dort hat's mir gut gefallen aber auch da gab es Kritik an den Höhenmetern. Aber ich habe immer lieber einen attraktiven Kurs als ein langweiliges Bügelbrett - Barcelona z.B. ist einer der schönsten und daher wohl auch bestbesuchen Marathons in Europa und hat so viele Höhenmeter, da würde den Kritikern wohl schwindlig :hihi:

Die Straßenbahnschienen habe ich persönlich als nicht so schlimm empfunden, allerdings gibt es auch ca. 500m wirklich unangenehm zu laufendes Kopfsteinpflaster in diesem Bereich - die meisten Läufer haben hier versucht auf die schmalen Rinnsteine auszuweichen, aber das war natürlich gerade ind er ersten Runde wegen der Dichte nicht so leicht. Allerdings gehört gerade die Innenstadt natürlich einfach in den Kurs, finde ich; auch in Barcelona geht's vor dem Ziel noch durch Altstadt und Rambla. Was ich wirklich vermisst habe waren wie erwähnt ein paar ruhige Flusskilometer.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Zumal man an der Mur eigentlich wunderbar entlang laufen kann. Höhenmeter sind halt Teil des Grazer Charmes... Gerade dort, wo es etwas hoch geht, wird die Stadt auch (wieder) schön. Da muss man sich als Läufer halt auch vorab informieren und dann ggf. nicht mitmachen.

Die von dir erwähnten Waldstraßen wären auch eine Option, allerdings regen sich dann die Bewohner auf.

Aber diese Strecke raus Richtung Stadion finde ich schon als Fußgeher langweilig (wir parken dort hinten immer)...
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Hallo Georg!

Herzliche Gratulation zum zu schnellen Trainingsmarathon :)
Schön das wir uns am Start wieder gesehen haben und das du mich gleich angesprochen hast!
Ich hoffe bis zum nächsten Mal dauert es nicht so lange.

Schöne Grüße aus der Steiermark


Kraxi

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Hallo Georg

Toller Bericht und super Leistung - Gratulation :daumen: ! Das stimmt wirklich zuversichtlich für Deinen nächsten Lauf.

Viele Grüsse und weiterhin gute Vorbereitung, Urs
2013: HM 1:30:xx
2014: HM 1:28:xx M 3:09:xx (Hamburg)
2015: M 3:05:xx (Zürich) HM 1:29:xx M 3:20:xx (Amsterdam)
2016: HM 1:31:xx M 3:15:xx (Frauenfeld)
2017: M 3:12:xx (Zürich)
2019: HM 1:29:xx

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:Danke!
Das mit Schloss Eggenberg war glaube ich früher (vor meinem ersten Antreten in Graz) schon einmal Bestandteil der Strecke; es gab wohl Kritik seitens mancher überehrgeiziger Läufer dass damit zu viele Höhenmeter drin wären. Völlig unerheblich, meiner Meinung nach - wir sind am Freitag nach dem Nummernholen und dem Pflichtgipfelsieg am Schlossberg noch zum Rudolfbräu beim Schloss draußen (und zurück) marschiert, natürlich geht's da leicht rauf aber dann auch wieder leicht runter. Ist ja in Wien mit Wienzeile/Mahü nicht viel anders.
Als ich 04 und 07 in Graz gelaufen bin waren die bewaldeten Straßen hinterm Stadtpark Teil der Strecke, dort hat's mir gut gefallen aber auch da gab es Kritik an den Höhenmetern. Aber ich habe immer lieber einen attraktiven Kurs als ein langweiliges Bügelbrett - Barcelona z.B. ist einer der schönsten und daher wohl auch bestbesuchen Marathons in Europa und hat so viele Höhenmeter, da würde den Kritikern wohl schwindlig :hihi:

Die Straßenbahnschienen habe ich persönlich als nicht so schlimm empfunden, allerdings gibt es auch ca. 500m wirklich unangenehm zu laufendes Kopfsteinpflaster in diesem Bereich - die meisten Läufer haben hier versucht auf die schmalen Rinnsteine auszuweichen, aber das war natürlich gerade ind er ersten Runde wegen der Dichte nicht so leicht. Allerdings gehört gerade die Innenstadt natürlich einfach in den Kurs, finde ich; auch in Barcelona geht's vor dem Ziel noch durch Altstadt und Rambla. Was ich wirklich vermisst habe waren wie erwähnt ein paar ruhige Flusskilometer.
da ich als Grazer sehr oft an der Mur laufe, glaube ich zu wissen, warum die Marathonstrecke nicht so lange an selbiger entlang geführt wird: direkt an der Mur sind meist nur Radwege, und die wären eindeutig zu schmal, um ein Marathonfeld dort laufen zu lassen. Die breiten Kai's wie Lendkai, Grieskai etc. sind nur einige km lang, danach wird es schmal...
Gratuliere zu deinem tollen Marathon!
________________________
10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Wirklich ausführlicher und guter Bericht :nick: :daumen: Gratuliere auch zum starken Lauf.
Ein paar Ergänzungen als Graz-Kenner und jemand der dort oft läuft, hab ich aber trotzdem...
GeorgSchoenegger hat geschrieben:Ich kenne mich in Graz nicht genug aus, um den Veranstaltern Tips zu geben, aber eventuell wäre eine Umstellung auf drei oder sogar vier Runden mit ein paar mehr Kilometern am Murufer denkbar - so wie sie sich dieses Jahr präsentiert hat, ist die Strecke jedenfalls eher eintönig. Die Südschleife zum Stadion Liebenau war schon eher fad, aber die Nordschleife mit der Wendestelle Grabenstraße war dann so richtig langweilig. Und dafür, dass die Mur Graz von Norden nach Süden durschschneidet, also praktisch parallel zur Strecke läuft, waren nur sehr wenige Streckenabschnitte am Wasser enthalten.
Man hat heuer die Strecke ja geändert und hier die Laufrichtung eben umgedreht, denn die Liebenau-Schleife war ansonsten am Ende des Marathons und die haben Halb- und Viertelmarathonläufer nie gesehen. Die Schleife Richtung Andritz war zuvor weitaus länger und war ein Hauptkritikpunkt vieler Läufer (vor allem der HM & M-Läufer). Also so wie ich das beurteile, hat man eben eh versucht die Schleifen zu verkürzen und das ist auch zur letzten Strecke definitv besser geworden, wenn auch nach wie vor nicht besonders schön.
Wie eh schon gesagt wurde, ist es nur sehr schwer möglich die Wege entlang der Mur zu integrieren, da dort der Platz fehlt und viele Engstellen vorherrschen. Es sind super Laufrouten fürs Training, aber für große Bewerbe absolut ungeeignet. Ein weiteres Problem wäre hier auch, dass Graz nicht so enorm groß ist und man im Grunde sofort aus der Stadt draußen ist, ergo man viel mehr Sperren müsste und auch viele Kilometer ohne Zuschauer hätte.
Auch der Grazer Frühjahrs-Halbmarathon hat ja eine wenig attraktive Strecke und dort hat man 3 Runden für den HM.
Titania_1987 hat geschrieben:Deine Beschreibung der Strecke bestätigt nun auch meinen Vorbehalt. Die Strecke führt größtenteils durch die weniger attraktiveren Gegenden von Graz. Die Stadt hat wunderschöne Seiten, aber die Wege zum Wendepunkt Nord und Süd gehören jetzt weniger dazu.
Die Innenstadt mit Sackstraße, Hauptplatz, Herrengasse, Schmiedgasse (wobei man beim laufen eh kaum Zeit hat die schönen Fassaden zu bewundern), Oper ist eh integriert, das ist glaub ich schon sehr wichtig. Hat halt den Nachteil dass man an dem größten Knotenpunkt der Stadt läuft und damit auch woanders der Holding Platz lassen muss, dass die den Ersatzverkehr der Öffis aufrecht halten können.
Titania_1987 hat geschrieben:In der Innenstadt läuft man dann mehrere KM über Straßenbahnschienen, was ich auch eher weniger prickelnd finde.
Stört aber nicht so sehr, da ist dazwischen Platz. Die Pflastersteine sind da mMn unangenehmer.
Titania_1987 hat geschrieben:Eine Streckenführung über Schloß Eggenberg im Westen und etwas weiter nach Westen und durch das Uni-Viertel und weiter nach Osten, rund um den Schloßpark, würde sicherlich einiges schöner machen.
Von der Idee her nicht schlecht, von der Umsetzung trotzdem nicht so einfach. Uni-Viertel, Hilmteich, Herz-Jesu-Kirche könnte man integrieren, müsste man aber eben die Strecke auch in eine andere Richtung lenken und in Sachen Sperren, Engstellen, Zuschauer & Öffentlicher Verkehr wärs eine Herausforderung.
Eggenberg wäre auch eine gute Sache, aber ebenfalls eine neue Richtung. Beides wäre aber noch leichter als die sehenswerte Stadtkrone miteinzubeziehen, denn da hätte man Engstellen, Höhenmeter und Pflastersteine.

Ich teile übrigens auch die Meinung dass die Strecke eher wenig aufregend ist, aber in Graz ist es eben auch nicht einfach eine attraktive Strecke hinzubekommen und es ist zumindest besser als zuvor. Ich sehe aber die wenigsten großen Marathons in Österreich in der Hinsicht so viel besser. Da wären dann eher kleinere Läufe oder das Ausland zu empfehlen. Aber die Strecke in Graz ist zumindest eher schnell und heuer waren auch die Hotspots so positioniert, dass man nicht so lange einsam lief.

GeorgSchoenegger hat geschrieben:So ca. bei km2 überholte ich eine blaugekleidete Dame mit Begleitfahrrad - tatsächlich, "1. Frau" stand da - das war überraschend, offenbar sehr dünn besetzt, das Damenfeld. (Die betreffende ist dann als Zweite ins Ziel gekommen).
Was aber leicht zu erklären ist, da gleichzeitig anderswo die Staatsmeisterschaften waren.

GeorgSchoenegger hat geschrieben: Sehr positiv habe ich hingegen das Bemühen um die Teilnehmer empfunden, vor allem über die Langdistanz. Das beginnt beim entspannten Startbereich samt der Trennung von den anderen Distanzen, das umfasst saubere Absperrungen und lange Verpflegungsbereiche, sehr bemühte Pacemaker und schließlich endet es bei einem großzügigen und gut gestaltetem Zielbereich - da muss ich den Veranstaltern auf jeden Fall ein dickes Lob aussprechen, man fühlt sich hier als Marathonläufer willkommen und ernstgenommen im Gegensatz zu manch anderer (größerer) Veranstaltung. Vielleicht bekommt man es ja auch noch hin, die Strecke etwas attraktiver zu gestalten für die kommenden Jahre!
Dem kann ich eigentlich voll zustimmen. Den Zielbereich fand ich auch sehr gut, der war sehr weitläufig (& die Leute waren freundlich) und die Verpflegung war überdurchschnittlich für einen Österreichischen Städtemarathon.
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