bones hat geschrieben:Aber nur, wenn man nicht vollständig zitiert. In dem Artikel ist von Kartoffelreduzierung die Rede.
"Im Vergleich zu heute aß man früher sonntags ein kleines Stück Fleisch, etwas Gemüse und viele Kartoffeln. Heute ist der Fleischanteil größer geworden,dafür hat sich die Kartoffelmenge deutlich reduziert, so Schönberger. "
Genau das meine ich doch. Erst heißt es: Die Kartoffelmenge sinkt und Fleisch nimmt zu und als Begründung dafür, warum das denn schlecht sei, heißt es am Ende: Gemüse ist besser als Fleisch. Hä???
Ethan hat geschrieben:Schaue dir mal die Entwicklung des BMI in den letzten 40-50 Jahren an. Und schaue dir mal die Entwicklung der sub-3-Marathonzeiten seit den 70- und 80ern an.
Ethan hat geschrieben:
Aber ja, ist wohl OT.
Schau dir die Entwicklung der Gesamtzahl an Marathonis (oder generell Freizeitläufern) an, die der Triathleten, der Mountainbiker...oder der Lebenserwartung.
Ob es zuverlässige repräsentative BMI-Statistiken über so einen langen Zeitraum gibt, weiß ich nicht, hab ich noch keine gesehen, aber selbst wenn, monokausal mit der Ernährung muss das nicht zusammenhängen. Für einen Kumpel, Land- oder Fabrikarbeiter war der Verbrauch natürlich ein Anderer.
mountaineer hat geschrieben:Im ländlichen Raum war der Anteil des selbst Produzierten an der Nahrung erstaunlich hoch.
[/quote]
Ja. Meine Großeltern waren auch bis ins hohe Rentenalter weitgehend Selbstversorger an pflanzlichen Produkten (Ausnahme Brot/Getreide, Zucker und Öl) und bis in die 80er hinein hatten sie auch Kaninchen und Schweine zum selber Schlachten. Eier und Milch kamen noch lange vom Nachbarn. Über die Qualität sagt das aber weit weniger aus, als das in der romantisierten Vorstellung einer bäuerlichen Landschaft meistens vorkommt, denn...
Garantiert ungespritzt, Bio, bevor es den Begriff überhaupt gab.[/quote]
...mein Uropa, mein Opa und eine kurze Zeit lang noch mein Vater haben Saatgut und Dünge-/Spritzmittel als Zulieferer an Bauern und Privatleute verkauft. Was da alles alleine im privaten Bereich über den Tisch ging, kann sich heut kaum Jemand vorstellen. 90% der damaligen Insektengifte, Pflanzenschutzmittel etc. sind heute strengstens verboten. Die eigenen Hühnerställe wurden regelmäßig mit dem Vorgänger von Fibronil eingerieben. Heute ist sowas ein Lebensmittelskandal...
gerade auch die selbstgemästeten Schweine sahen auch ganz anders aus als das magere Mastferkel. Unmengen von Fett, dass natürlich nicht weggekippt, sondern in Würste, Schmalz und Speck verarbeitet wurde.
Und selbst abgesehen davon: Die Ernährung meiner Großeltern und der ganzen alten Leute im Dorf ist genau das Gegenteil dessen, was heute als "gesund" gilt: Ohne Ende tierische Eiweiße und Fette, Butter, Sahne und Speck in Massen, zum Braten, um das Gemüse anzudicken, wenn natürlich keine magere Hühnerbrust sondern Wurst und fettigen Braten, Obst überhaupt nie roh, sondern nur mit massig Zucker eingekocht, sowas wie Vollkornbrot (außer traditionellem Schwarzbrot) vollkommen unbekannt...
Und was die ganzen dicken Kinder angeht: Bei mir in der Klasse waren zwei dicke Mädels (nicht ganz zufällig eher Unterschicht..) und im Hörsaal heute sitzt manchmal überhaupt Niemand mehr, den man als "dick" bezeichnen kann.