Was soll die dämliche Polemik (und warum ständig ß, wo keins hingehört)?
Es dürfte in vielen Gebieten vorkommen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen, was längst praktisch erprobt war. Sie liefern Details eines Mechanismus, den man als relative black box schon lange sehr gut bzgl. input/output optimieren konnte. Zumal bei Dingen, die sich relativ leicht praktisch erproben lassen, weil es die Menschen seit vielen tausend Jahren zum Überleben tun wie Laufen. Und nicht ganz so leicht vermessen lassen, weil es irre viele Variablen gibt. Das ist keine Abwertung solcher Studien, wenn auch manchmal eine Relativierung ihrer Nützlichkeit für die Praxis.
Aus dem Abstract und der Populärversion hier
https://www.salford.ac.uk/news/articles ... h-bouncing
sehe ich halt beim besten Willen nicht, was gegenüber jahrzehntealtem Erfahrungswissen neu sein sollte. Nahezu jeder Satz am Anfang ist entweder Standardlaufstilempfehlung oder Strohmannwiderlegung. Kann also nicht das Neue des Artikels enthalten. D.h. diese Kurzfassung ist mindestens sehr irreführend
"A new study published in the European Journal of Sport Science says a springy running style is a key feature of higher performing runners, while a flatter style with longer ground contact time is associated with slower running."
(Hat irgendwann mal jemand gemeint, "flatter style with longer ground contact time" wäre mit "faster running associated"? Gewiss nicht.)
"It also questions current thinking that improved times are associated with striding out, concluding that longer stride may be better achieved by longer ‘fight time’ rather than by conscious extension of the lead leg." Und da kannst Du in nahezu jede Liste von Laufstiltips schauen, dass man eher nicht künstlich weit ausgreifen soll, sondern für eine langen Schritt mehr in den Abstoß und Hüftstreckung legen soll. Wobei ich natürlich nicht ausschließen kann, dass jemand mal was anderes gemeint hat und es immer drauf ankommt, an wen man sich richtet. Mancher extreme Schlurfer sollte vielleicht auch weiter ausgreifen, um einen vernünftigen Schritt zu kriegen. Klingt für mich aber auch nach einem Missverständnis.
"The front knee, they observed, is more flexed in the elite group and this runs contrary to much current thinking that runners should lengthen their stride by pointing their ankle downwards to achieve what is called ‘forefoot strike’ ie. landing on your toes."
Das verstehe ich einfach nicht. Vorfußlaufstil bedeutet doch kein künstlich weites Ausgreifen des Schwungbeins. Zumal im abstract steht
"The high-performance group were also observed to adopt a forefoot strike pattern,..." Das klingt so, als ob das ein Element ihres besseren Stils wäre, dessen Vorteil durch die Studie erfasst wird, nicht "contrary to current thinking" wie im vorhergehenden Zitat
Ich weiß nicht, wie ich aus den links oben "full access" hinkriegen soll, sorry.
Mein Schulweg war zu kurz...