Banner

Interessante Artikel (und Studien)

451
Ethan hat geschrieben:Schaue dir mal die Entwicklung des BMI in den letzten 40-50 Jahren an. Und schaue dir mal die Entwicklung der sub-3-Marathonzeiten seit den 70- und 80ern an.
Aber das hängt nicht so direkt zusammen. Von den Dicken gab es auch damals schon genug, um "Trimm Dich" und ähnliche Kampagnen zu inszenieren und die, die heute nicht sub 3 laufen, sind auch eher schlank.
Es liegt m.E. eher an mehr ehrgeizigen Freizeitläufern, sehr viel vermutlich an mehr sportlichen Kindern/Jugendlichen, die gleich weiterlaufen, statt erstmal 15 Jahre Couch/Schreibtischpause zu machen.
In den 60ern/70ern gab es auf dem Dorf oft nur zwei Sportarten, Fußball und Leichtathletik. D.h. für Mädchen nur LA, vielleicht noch Handball. (Sowohl Fußball (Sprint, Mittelstrecke) als auch Handball (Wurf, Sprung, Mehrkampf) keine schlechten LA-Zubringer.) Klar in mittleren/größeren Städten gab es mehr Auswahl beim Sport, aber die Unzahl von Trendsportarten eben noch nicht und ebensowenig kutschierten die Eltern ihren Nachwuchs ständig durch die Gegend. Normalerweise ging man zum lokalen Verein. Es gab auch viel weniger Freizeitalternativen, Kinder liefen und radelten im Sommer stundenlang im Dorf herum usw.
Mein Schulweg war zu kurz...

452
Ohne das Thema vertiefen zu wollen, aber Bill Rodgers war auf jeden Fall bekannt dafür, dass er sich eher schlecht ernährt hat. Hier fiel sogar das Wort "junk food".
Die Kenianer zeigen wiederum was mit ganz einfacher Ernährung möglich ist, also mit Kohlenhydrate, Gemüse und Obst. Ein mir bekannter deutscher 2:14er Marathoner aus den 80ern hat mir auch gesagt, dass er sich auch ganz simpel mit viel Kartoffeln und Gemüse ernährt hat.

453
alcano hat geschrieben: Das ist aber dann einfach meine persönliche Neugier und für den "Durchschnittsläufer" halte ich das nicht für nötig.
Ich sehe doch den großen Unterschied, ob mir ein Trainer was erzählt der neuste Studien kennt und mit eigener Erfahrung vergleicht, als jemand, der nur Studien kennt. Die Fehlinterpretation oder Studiendesigne-Fehler (Annahmen und Interpretation) können so besser vermieden werden.

454
Ethan hat geschrieben:Schaue dir mal die Entwicklung des BMI in den letzten 40-50 Jahren an. Und schaue dir mal die Entwicklung der sub-3-Marathonzeiten seit den 70- und 80ern an.

Aber ja, ist wohl OT.
Bei mir in der Klasse gab es 1-2 Übergewichtige Ausnahmen. Der Rest war "dünn".
Bei meinem Sohn in der Klasse gab es 1-2 normalgewichtige Ausnahmen. Der Rest war "dick".

455
Rolli hat geschrieben:Bei mir in der Klasse gab es 1-2 Übergewichtige Ausnahmen. Der Rest war "dünn".
Bei meinem Sohn in der Klasse gab es 1-2 normalgewichtige Ausnahmen. Der Rest war "dick".
Ähnlich bei meinem Sohn: 1 - 2 normalgewichtige, der Löwenanteil dick und 1 - 2 sind fett.

456
Aber irgendwie werden die Kinder erst ab einem bestimmten Alter dick. Bei meinem Neffen im Kindergarten scheinen mir die 3-6jährigen größtenteils "normal".
Mein Schulweg war zu kurz...

458
Rolli hat geschrieben:Ich sehe doch den großen Unterschied, ob mir ein Trainer was erzählt der neuste Studien kennt und mit eigener Erfahrung vergleicht, als jemand, der nur Studien kennt.
Ich glaube das wird grundsätzlich niemand hier bestreiten. Du wirst aber auch nicht bestreiten, dass man nicht alles selber ausprobieren kann (und sollte). Zudem wüsste ich z.B. nicht, wie ich eigene Erfahrungen darin sammeln sollte, welches Training welche Prozesse auf molekularer Ebene zur Folge haben.
Rolli hat geschrieben:Die Fehlinterpretation oder Studiendesigne-Fehler (Annahmen und Interpretation) können so besser vermieden werden.
Die Fehlinterpretationen können meiner Meinung nach vor allem dadurch vermieden werden, dass man sich eingehend mit dem Methodenteil einer Studie auseinandersetzt und/oder sich die Studien genauer anschaut, auf denen in Übersichtsarbeiten gezogene Schlüsse beruhen. Das ist allerdings äußerst zeitaufwändig und setzt ein entsprechendes (Vor-)Wissen voraus, nicht zuletzt im Bereich der angewandten Methoden (auch der statistischen).

Was für mich aber ebenfalls klar ist und wo ich dir zustimme: eine gewisse praktische Erfahrung ist notwendig, um beurteilen zu können, wie praxisrelevant die Ergebnisse einer Studie sind. :nick:
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

459
mountaineer hat geschrieben:Aber irgendwie werden die Kinder erst ab einem bestimmten Alter dick. Bei meinem Neffen im Kindergarten scheinen mir die 3-6jährigen größtenteils "normal".
Vielleicht liegt es an der unterschiedlichen Definition des Wortes "normal". Fragt mal einen verückten ob er verrückt sei... :zwinker4:

Im Kindegarten meiner Kinder gab es bereits einen Anteil von ~ 20% der 3-6 jährigen Kinder die von ihrer Silhouette wie eine Birne aussahen und eher herum geplumpst als gerannt sind.

Bezeichnend dabei, dass bei der Schuleingangsuntersuchung meines Sohnes, die Amtsärztin mir erzählte,
dass rund 30% der 6-jährigen nicht schulfähig sind und der häufigste Grund die schlechte Grobmotorik der Kinder sei.

Oftmals sei die Grobmotorik so schlecht, dass aus versicherungstechnischen Gründen die Kinder nicht eingeschult werden dürften,
da es nicht verantwortbar wäre diese Kinder alleine Treppensteigen zu lassen!

Aber die Kinder können ja am wenigsten dafür.
Die Kinder in unserer Nachbarschaft werden mit Auto bis vor das Schultor gefahren.
Am Nachmittag werden die selben Kinder von Ihren Eltern mit Auto zu ihren Freizeitaktivitäten gefahren.

Und wenn man mit den Kindern am Abend eine Nachtwanderung macht, hört man von den Kindern spätestens nach 3 km:
"Wie weit ist es denn noch.."

Als die Kinder am nächsten Morgen (war eine Übernachtungsparty), von ihren Eltern abgeholt wurden und dessen Eltern erfuhren ihre Kinder wären bei der gestrigen Nachtwanderung 6km gewandert, kam dann von ihnen Aussagen wie:
"um Gotteswillen mein Sohn hat doch nächste Woche ein wichtiges Fußballspiel, da muss er doch fit sein.." :klatsch:
Bild

460
bones hat geschrieben:Aber nur, wenn man nicht vollständig zitiert. In dem Artikel ist von Kartoffelreduzierung die Rede.

"Im Vergleich zu heute aß man früher sonntags ein kleines Stück Fleisch, etwas Gemüse und viele Kartoffeln. Heute ist der Fleischanteil größer geworden,dafür hat sich die Kartoffelmenge deutlich reduziert, so Schönberger. "
Genau das meine ich doch. Erst heißt es: Die Kartoffelmenge sinkt und Fleisch nimmt zu und als Begründung dafür, warum das denn schlecht sei, heißt es am Ende: Gemüse ist besser als Fleisch. Hä???

Ethan hat geschrieben:Schaue dir mal die Entwicklung des BMI in den letzten 40-50 Jahren an. Und schaue dir mal die Entwicklung der sub-3-Marathonzeiten seit den 70- und 80ern an.
Ethan hat geschrieben:
Aber ja, ist wohl OT.
Schau dir die Entwicklung der Gesamtzahl an Marathonis (oder generell Freizeitläufern) an, die der Triathleten, der Mountainbiker...oder der Lebenserwartung.
Ob es zuverlässige repräsentative BMI-Statistiken über so einen langen Zeitraum gibt, weiß ich nicht, hab ich noch keine gesehen, aber selbst wenn, monokausal mit der Ernährung muss das nicht zusammenhängen. Für einen Kumpel, Land- oder Fabrikarbeiter war der Verbrauch natürlich ein Anderer.
mountaineer hat geschrieben:Im ländlichen Raum war der Anteil des selbst Produzierten an der Nahrung erstaunlich hoch.
[/quote]

Ja. Meine Großeltern waren auch bis ins hohe Rentenalter weitgehend Selbstversorger an pflanzlichen Produkten (Ausnahme Brot/Getreide, Zucker und Öl) und bis in die 80er hinein hatten sie auch Kaninchen und Schweine zum selber Schlachten. Eier und Milch kamen noch lange vom Nachbarn. Über die Qualität sagt das aber weit weniger aus, als das in der romantisierten Vorstellung einer bäuerlichen Landschaft meistens vorkommt, denn...

Garantiert ungespritzt, Bio, bevor es den Begriff überhaupt gab.[/quote]

...mein Uropa, mein Opa und eine kurze Zeit lang noch mein Vater haben Saatgut und Dünge-/Spritzmittel als Zulieferer an Bauern und Privatleute verkauft. Was da alles alleine im privaten Bereich über den Tisch ging, kann sich heut kaum Jemand vorstellen. 90% der damaligen Insektengifte, Pflanzenschutzmittel etc. sind heute strengstens verboten. Die eigenen Hühnerställe wurden regelmäßig mit dem Vorgänger von Fibronil eingerieben. Heute ist sowas ein Lebensmittelskandal...
gerade auch die selbstgemästeten Schweine sahen auch ganz anders aus als das magere Mastferkel. Unmengen von Fett, dass natürlich nicht weggekippt, sondern in Würste, Schmalz und Speck verarbeitet wurde.

Und selbst abgesehen davon: Die Ernährung meiner Großeltern und der ganzen alten Leute im Dorf ist genau das Gegenteil dessen, was heute als "gesund" gilt: Ohne Ende tierische Eiweiße und Fette, Butter, Sahne und Speck in Massen, zum Braten, um das Gemüse anzudicken, wenn natürlich keine magere Hühnerbrust sondern Wurst und fettigen Braten, Obst überhaupt nie roh, sondern nur mit massig Zucker eingekocht, sowas wie Vollkornbrot (außer traditionellem Schwarzbrot) vollkommen unbekannt...

Und was die ganzen dicken Kinder angeht: Bei mir in der Klasse waren zwei dicke Mädels (nicht ganz zufällig eher Unterschicht..) und im Hörsaal heute sitzt manchmal überhaupt Niemand mehr, den man als "dick" bezeichnen kann.

462
Rolli hat geschrieben:Lebenserwartung würde ich hier nicht erwähnen wollen, weil Du die 90er+ Jahrgänge statistisch noch nicht erfassen kannst.
Das war auch eher ironisierend gemeint, weil das die Unschärfe solcher Parameter hervorhebt.
Allerdings steigt die Lebenserwartung soweit mir bekannt seit Jahrzehnten in Deutschland und Europa mit einem linearen Trend.
Wenn man sich Risikofaktoren wie Tabak und Alkohol anschaut, dann ist ein Bruch auch bei der 90er Generation eher unwahrscheinlich.

463
mountaineer hat geschrieben:Die Industrialisierung der Landwirtschaft war in D in den 1960ern noch nicht sehr ausgeprägt. Meine Mutter hat sich Anfang der 1960er ihr Taschengeld verdient, indem sie vor der Schule eine Kuh oder zwei gemolken hat, die bei ihren Eltern im Stall stand. D.h. ein erheblicher Teil der Milch kam aus solchen Kleinst/Nebenerwerbsbetrieben. Gemüse und Obst kam aus dem eigenen Garten. ...
.
mountaineer hat geschrieben:In den 60ern/70ern gab es auf dem Dorf oft nur zwei Sportarten, Fußball und Leichtathletik. D.h. für Mädchen nur LA, vielleicht noch Handball. (Sowohl Fußball (Sprint, Mittelstrecke) als auch Handball (Wurf, Sprung, Mehrkampf) keine schlechten LA-Zubringer.) Klar in mittleren/größeren Städten gab es mehr Auswahl beim Sport, aber die Unzahl von Trendsportarten eben noch nicht und ebensowenig kutschierten die Eltern ihren Nachwuchs ständig durch die Gegend. Normalerweise ging man zum lokalen Verein. Es gab auch viel weniger Freizeitalternativen, Kinder liefen und radelten im Sommer stundenlang im Dorf herum usw.
Das sind die üblichen Stammtisch- Argumente: "Früher war alles besser, da lebte man noch gesund!"

Ich, Jahrgang 66 kann mich zudem an solch romantische Dorfszenen nicht erinnern.
Du hast Dich um mindestens 20 Jahre vertan und meinst vieleicht die 40er jahre....

Auch die Lebensverhältnisse in Kenia werden nach meiner Meinung fast schon zynisch interpretiert.
Es ist kein Vorteil, dass das Leben in der 3. Welt von Mangel gekennzeichnet ist.
Auch dann nicht, wenn viele gute Läufer dort leben.
Manche der kenianischen Laufstars der späten 80er haben das 50. Lebensjahr nicht erreicht.

Und Schule (Bildung) dient zum Erreichen guter Qualifikationen und mehr Chancen im Leben.
Nicht zum unfreiwilligen Lauftraining mangels geeigneter Infrastruktur.
Auch in Kenia.

Das könnte der großkotzige Dipl. Biol Steffny mal überdenken, bevor er wieder mal die Lebensverhältnisse in Kenia oder im Nachkriegsdeutschland preist.

464
19Markus66 hat geschrieben: Auch die Lebensverhältnisse in Kenia werden nach meiner Meinung fast schon zynisch interpretiert.
Es ist kein Vorteil, dass das Leben in der 3. Welt von Mangel gekennzeichnet ist.
Auch dann nicht, wenn viele gute Läufer dort leben.
Es gab mal diese weltweite Studie, die die Risikofaktoren Tabak, Alkohol und BMI miteinbezogen hat...Afghanistan war das gesündeste Land der Welt.

465
19Markus66 hat geschrieben:
Ich, Jahrgang 66 kann mich zudem an solch romantische Dorfszenen nicht erinnern.
.
Jahrgang 59 - ich kenne dies auch noch. Großer Gemüsegarten und Obstbäume. Es wurde wenig dazu gekauft. Großvater schlachtete jedes Jahr 2 Schweine, hatte ca. 10 Hühner.
Randgebiet (nicht außerhalb) einer Kleinstadt - PLZ 33...
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

467
d'Oma joggt hat geschrieben:Jahrgang 59 - ich kenne dies auch noch. Großer Gemüsegarten und Obstbäume. Es wurde wenig dazu gekauft. Großvater schlachtete jedes Jahr 2 Schweine, hatte ca. 10 Hühner.
Randgebiet (nicht außerhalb) einer Kleinstadt - PLZ 33...
Dito

Opa im Kalibergbau. Firmenwohnung mit Gartenteil für Kleinviehzeug. Dazu Schrebergarten für Obst und Gemüse. Pilzesuchen = NEM. Tante Emma Läden ohneTiefkühltruhe und Fertigprodukte. Kartoffeln zentnerweise im Keller eingelagert usw.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

468
19Markus66 hat geschrieben:Das sind die üblichen Stammtisch- Argumente: "Früher war alles besser, da lebte man noch gesund!"

Ich, Jahrgang 66 kann mich zudem an solch romantische Dorfszenen nicht erinnern.
Du hast Dich um mindestens 20 Jahre vertan und meinst vieleicht die 40er jahre....
Willst Du mir hier vorwerfen, dass ich Lügengeschichten erzähle? (Außerdem weißt Du anscheinend nicht, was ein Argument ist. Ich habe kein Argument vorgetragen, sondern persönliche Erlebnisse erzählt.) Von Romantik war auch keine Rede, eher von harter Arbeit, aber nahezu Selbstversorgung mit Lebensmitteln.
Meine Mutter ist Jahrgang 1945 und was ich schreibe, hat sich Anfang der 1960er exakt so zugetragen. In der Nähe von Gießen, also fast noch Vorstadt, nicht irgendwo jwd im Bayrischen Wald oder Erzgebirge. Ich selbst habe als ganz kleines Kind Mitte/Ende der 1970er noch bei meinen anderen Großeltern Hausschlachtung gesehen und in den 1980ern haben unsere Nachbarn die Milch beim Bauern geholt und ich habe in jedem Sommer/Herbst etliche Stunden bei der Obsternte bei meinen Großeltern verbracht. Das war zwar überhaupt kein Vergleich mehr zu der Beinahe-Autarkie 25 Jahre vorher bei meiner Mutter, aber es wussten die Kinder wenigstens noch, wo das Essen herkommt und dass Kühe nicht lila sind.
Mein Schulweg war zu kurz...

469
mountaineer hat geschrieben:Aber das hängt nicht so direkt zusammen. Von den Dicken gab es auch damals schon genug, um "Trimm Dich" und ähnliche Kampagnen zu inszenieren und die, die heute nicht sub 3 laufen, sind auch eher schlank.
Siehe Rolli's Beitrag #454
Es liegt m.E. eher an mehr ehrgeizigen Freizeitläufern, sehr viel vermutlich an mehr sportlichen Kindern/Jugendlichen, die gleich weiterlaufen, statt erstmal 15 Jahre Couch/Schreibtischpause zu machen.
In den 60ern/70ern gab es auf dem Dorf oft nur zwei Sportarten, Fußball und Leichtathletik. ...
Solche Faktoren spielen da sicher auch mit rein, genauso aber die Ernährung / das Essverhalten, dass es kein Mama-Taxis gab, sich die Kinder/Jugendlichen allg. mehr bewegt haben usw.
AchatSchnecke hat geschrieben:
Ob es zuverlässige repräsentative BMI-Statistiken über so einen langen Zeitraum gibt, weiß ich nicht, hab ich noch keine gesehen, aber selbst wenn, monokausal mit der Ernährung muss das nicht zusammenhängen.
Dass der BMI gestiegen ist und stetig steigt, ist unbestritten.
Es geht ja gar nicht nur um die Nahrung selbst, sondern auch um das Essverhalten, das sich verändert hat: die Arbeitszeiten haben sich geändert, es gibt viele Alleinerziehende, es wird in den Schulen/Kitas gegessen. Um mal ein Beispiel aus meiner romantisch verklärten Kindheit zu nennen: Es wurde morgens zusammen gefrühstückt; wenn ich aus der Schule kam, hatte Muttern gekocht. Und abends gab es Abendbrot.
Und was die ganzen dicken Kinder angeht: Bei mir in der Klasse waren zwei dicke Mädels (nicht ganz zufällig eher Unterschicht..) und im Hörsaal heute sitzt manchmal überhaupt Niemand mehr, den man als "dick" bezeichnen kann.
Ach ja? Bei mir im Hörsaal gabs immer viele Dicke. Die waren aber nicht "eher Unterschicht".
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

472
Sven K. hat geschrieben:Ketogen Leistung bringen geht nicht?

https://www.radsport-rennrad.de/trainin ... i5mog6_7po
Bei Team Sky ernähren sich die Radfahrer aber nicht "zu bestimmten Zeiten des Jahres ketogen", vielmehr periodisieren sie die Ernährung (z.B. "sleep low, train low", wurde vor ein paar Seiten diskutiert) von Tag zu Tag. Das heißt, sie starten einfach in einzelne Einheiten, ohne vorher die Glykogenspeicher wieder aufzufüllen. Das ist auch ganz eindeutlich nicht eine "Art der Low-Carb-Ernährung", denn Kohlenhydrate werden an jedem Tag konsumiert – bloß nicht immer gleich viele und nicht mit jeder Mahlzeit.

Hier eine Präsentation von James Morton (Ernährungsverantwortlicher im Team Sky) zu diesem Thema: https://vimeo.com/user20092545/review/1 ... 4637de61e7
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

477
Rolli hat geschrieben:Bei diesen Studien fällt mit immer wieder den Vergleich zu unsportlicher Normalbevölkerung.
Ja, aber es fällt auch auf, dass das Leistungsniveau der Probanden eher unter dem Durchschnitt lag.
the time used to complete the races (58±9, 116±16, and 252±35minutes for the 10-km race, half-marathon, and marathon
Quelle: https://www.ahajournals.org/doi/pdf/10. ... 118.034655
Bild
10 km: 48:00 (04/2018) | HM: 1:47:59 (05/2018); 09/2018 eigentlich sub 1:45, aber die Strecke war 1,2 km zu lang :klatsch:| M: 3:51:26 (10/2018)

480
strongfighter hat geschrieben:Nein, das ist die Studie, auf die sich der Spiegel bezieht. Der Spiegel hatte nur das Exzerpt verlinkt.
OK.

482
Eine kleine Köstlichkeit zum Jahresausklang :zwinker5: :
Männer, die von England kamen, wußten den staunenden Freunden zu erzählen, dass die Leute über dem Kanal, so vernünftig sie sonst auch seien, doch recht kindlichen Vergnügungen huldigen. So unterhalten sich junge Leute, einen Lederball auf einer Wiese herumzustoßen, andere wieder schlügen mit einer Art Praker [Teppichklopfer] den Ball über ein Netz u.s.w.**, und dieser Wahnsinn locke Zuschauer in jeder Menge herbei. Darunter gäbe es Leute in Amt und Würden – die es manchmal sogar nicht verschmähen, selbst mitzutun.
(wikipedia.org, dortselbst "Geschichte des Sports")
**Um die Wette laufen ist sicher auch dabei gewesen.

Knippi

485
Rolli hat geschrieben:https://germanroadraces.de/?p=115566&fb ... i0CNGPrl1A

Irgendwie interessant... für mich. :nene:

Das sind die typischen Allgemeinplätze und Binsenweisheiten, welche über Alkohol schon seit Jahrzehnten im Umlauf sind.

Witzig die Erkenntnis, dass man ab 50 angeblich mit geringen Mengen Alkohol die Gesundheit fördert. :tocktock:

Statistische Wahrscheinlichkeiten, wie sie in der Wissenschaft üblich sind, sagen nun mal für das Individuum so gut wie Nichts aus.

Es gibt Leute, welche unbeschadet immer wieder mal ordentlich einen über den Durst trinken. Andere werden abhängig und verfallen schnell.

486
19Markus66 hat geschrieben: Statistische Wahrscheinlichkeiten, wie sie in der Wissenschaft üblich sind, sagen nun mal für das Individuum so gut wie Nichts aus.
Ich will mir mein Alkoholkonsum nicht schön reden, aber wie soll, Deiner Meinung nach, Wissenschaft funktionieren? Mit Fallbeispielen?

Bist Du mit so eine Aussage: "... aber Schmidt hat bis 100 immer geraucht..." mehr zufrieden?

487
Ja, den Satz von der Wahrscheinlichkeit und den inviduellen Fällen sagen jedes Jahr auch Tausende von Rauchern. Am Ende sterben sie dann doch an Krebs. Gerade erst mit jemandem erlebt, der auch nicht auf die Warnungen seiner Freunde hören wollte.

Dann könnte man ja auch sagen, ich verzichte auf meine Erwerbstätigkeit weil ich ja demnächst mein Geld mit Lotto verdiene. Dass jede Woche Hunderttausende auch Lotto spielen und nichts dabei gewinnen, ist nichts weiter als eine Statistik, die für mich als Individuum nichts aussagt.

488
Rolli hat geschrieben:Bei diesen Studien fällt mit immer wieder den Vergleich zu unsportlicher Normalbevölkerung.
Ist ja lustig, an der oben genannten Studie zu den Infarkt-Markern nach einem Marathonlauf habe ich als Probant mitgewirkt. Wir wurden vor und nach dem Lauf gewogen (durften unmittelbar danach vor dem Wiegen nichts trinken) und bekamen nach dem Lauf Blut abgenommen. Die Werte waren nach dem Lauf wirklich sehr, sehr hoch. Es war allerdings auch mein erster Marathon.

Bei solchen Studien sollte man aber auch immer schauen, wie viele Probanten denn mitgemacht haben. Oft fehlt, wie @rolli richtig anmerkt, auch eine Kontrollgruppe. Und hier ist von 63 Probanden die Rede, die in drei Gruppen unterteilt waren, Marathon-, HM- und 10km-Läufer. Also knapp 20 Probanden pro Gruppe. Insofern, die Studie könnte Hinweise geben, wie weiter zu forschen wäre. Mehr nicht. Mir fehlen bspw. Unterscheidungen zwischen erfahrenen Marathonläufern und solchen, die die Distanz zum ersten Mal gelaufen sind. Auch scheint überhaupt nicht erforscht, ob es wirklich einen Zusammenhang zwischen den erhöhten Markerwerten und einem erhöhten Infarktrisiko gibt. Bislang ist bekannt, dass Infarktpatienten solche erhöhten Werte haben. Aber da lauert ja schon die statistische Falle. Das sagt erst mal nichts darüber aus, ob die erhöhten Werte auch zum Infarkt führen. Zumindest hatte keiner von uns 63 Versuchskanninchen einen Herzinfarkt erlitten. Daraus könnte man mit etwas bösem Willen jetzt auch interpretieren, dass erhöhte Eiweiswerte kein erhöhtes Infakrtrisiko darstellen. Was natürlich Quatsch ist, sind viel zu wenig Probanden.

Bei den meisten Läufern führt das Laufen zu weniger Gewicht und einem niedrigeren Blutdruck und Cholesterinwerten. Bei mir liegt das liegt natürlich nicht an dem einen Marathon im Jahr, sondern an der Vorbereitung darauf. Die Lebensgewohnheiten sind andere geworden. Auch das müsste eine Studie berücksichtigen. Insofern kann ich für mich sagen, dass der Marathon und die dadurch bedingte Vorbereitung das Risiko von Herzkreislauferkrankungen gesenkt hat.

489
Habe mal nachgerechnet: In dem Artikel heißt es am Ende, dass einer von 100.000 Marathonläufern während des Wettkampfs einen Herzstillstand erleidet und 2/3 davon an dessen Folgen sterben. Laut Wikipedia erleiden von der Gesamtbevölkerung jährlich mindestens 100.000 Menschen in Deutschland den plötzlichen Herztod. Das heißt: Beim Marathon haben 0,001 Prozent einen Herzstillstand, 2/3 sterben daran. Aber 0,1 Prozent der Gesamtbevölkerung stirbt am Herzstillstand. Stark verkürzt würde das bedeuten, das Risiko, als Marathonläufer einen Herzstillstand zu erleiden, ist statistisch gesehen deutlich niedriger, als wenn man keinen läuft. Ist natürlich eine unzulässige Schlussfolgerung, es gibt ja auch bei Marathonläufern individuelle Risikofaktoren, Rauchen, Trainingszustand, unerkannte angeborene Herzfehler...

Lasse mich gerne aufklären, wenn ich falsch gerechnet haben sollte.

491
divy2 hat geschrieben:Das heißt: Beim Marathon haben 0,001 Prozent einen Herzstillstand, 2/3 sterben daran. Aber 0,1 Prozent der Gesamtbevölkerung stirbt am Herzstillstand. Stark verkürzt würde das bedeuten, das Risiko, als Marathonläufer einen Herzstillstand zu erleiden, ist statistisch gesehen deutlich niedriger, als wenn man keinen läuft.
Da fehlt der Zeitfaktor - die 0,1 % beziehen sich auf 1 Jahr, ein Marathon dauert aber nur im Schnitt 4 Stunden.

Uwe
Disziplin bedeutet, dass man Dinge tut, die keinen Spaß machen.
Für alles, was man gerne tut, braucht man keine Disziplin!
Lilli Palmer

493
Rolli hat geschrieben:Ich will mir mein Alkoholkonsum nicht schön reden, aber wie soll, Deiner Meinung nach, Wissenschaft funktionieren? Mit Fallbeispielen?
Die Wissenschaft funktioniert schon richtig.
Die Frage ist nur, wie relevant statistische Wahrscheinlichkeiten sind.
divy2 hat geschrieben:Ja, den Satz von der Wahrscheinlichkeit und den inviduellen Fällen sagen jedes Jahr auch Tausende von Rauchern. Am Ende sterben sie dann doch an Krebs. Gerade erst mit jemandem erlebt, der auch nicht auf die Warnungen seiner Freunde hören wollte.
Tausende Autofahrer steigen jeden Tag ins Auto, obwohl die Wahrscheinlichkeit des Verkehrstodes ungleich höher ist, als im Flugzeug, vor dem Viele Angst haben. Und wer in der Großstadt Fahrrad fährt, geht ein vielfach höheres Sterberisiko ein als jeder Kettenraucher.
Dann könnte man ja auch sagen, ich verzichte auf meine Erwerbstätigkeit weil ich ja demnächst mein Geld mit Lotto verdiene. Dass jede Woche Hunderttausende auch Lotto spielen und nichts dabei gewinnen, ist nichts weiter als eine Statistik, die für mich als Individuum nichts aussagt.
Genau.
Deshalb trinke ich auch Alkohol wenn ich Lust drauf habe, ohne Angst daran zu sterben.
Und deshalb rauchen Raucher eben auch ihre Zigarette, ohne Angst vor Lungenkrebs.

Apropos Raucherlunge: Ihr kennt doch die beiden Lungen, welche auf vielen Zigarettenpackungen als Abschreckung abgebildet sind:

:teufel: Was, wenn die Person mit der Raucherlunge friedlich im Alter von > 80 Jahren starb, während die mit der unversehrten Lunge mit 20 sterben musste? :teufel:

Fakt ist jedenfalls: Beide sind tot.
Mit und ohne Raucherlunge.

494
Und wer in der Großstadt Fahrrad fährt, geht ein vielfach höheres Sterberisiko ein als jeder Kettenraucher.
121.000 Tote durch Rauchen gegen 400 Tote Radfahrer im Jahr :confused:
Disziplin bedeutet, dass man Dinge tut, die keinen Spaß machen.
Für alles, was man gerne tut, braucht man keine Disziplin!
Lilli Palmer

495
divy2 hat geschrieben:Habe mal nachgerechnet: In dem Artikel heißt es am Ende, dass einer von 100.000 Marathonläufern während des Wettkampfs einen Herzstillstand erleidet und 2/3 davon an dessen Folgen sterben. Laut Wikipedia erleiden von der Gesamtbevölkerung jährlich mindestens 100.000 Menschen in Deutschland den plötzlichen Herztod......
Bei Herz-Kreislauf- Erkrankungen stellt sich mir immer die provokannte Frage: Woran soll man sonst sterben?


Der Körper wird mit dem Alter schwächer und zwar nicht plötzlich, sondern allmählich. Letztlich ist es das Herz- Kreislauf- System, welches uns "den Rest gibt" indem es aufgrund von Arterosklerose, Herzinsuffiziens oder KHK einfach aufgibt.

Die Zahl der Menschen, welche fit und kerngesund im Alter von > 80 Jahren einfach für immer einschlafen ist verschwindend gering.
Und trotzdem wollen wir Alle so sterben und hoffen, dies herbeiführen zu können, wenn wir nur genug Sport treiben etc.

Ich halte das für einen Irrtum.
Man kann den Alterungsprozess günstig beeinflussen aber nicht verhindern.
Wir sterben alle. Und die meisten von uns werden vorher krank und schwach.
Da hilft auch kein Marathon.

497
bike_and_run hat geschrieben:121.000 Tote durch Rauchen gegen 400 Tote Radfahrer im Jahr :confused:

Entscheidend ist der Anteil der Toten bei den Rauchern bzw. Radfahrern.
Rauchen ist wahrscheinlich verbreiteter als Radfahren.

498
Zentrale Ergebnisse
  • 77 Prozent der Befragten zwischen 14 und 69 Jahren fahren Rad, d.h. nutzen das Fahrrad mindestensselten als Verkehrsmittel oder in der Freizeit (z.B. zum Sport).
  • Als Verkehrsmittel nutzt das Rad dabei ca. ein Drittel regelmäßig, d.h. täglich oder mehrmals proWoche. Hier ist ein steter Anstieg seit 4 Jahren zu verzeichnen (+6 Prozentpunkte (PP) seit 2013). Inder Freizeit sind es 22 Prozent (+5 PP seit 2013).
  • 41 Prozent nutzen das Fahrrad regelmäßig als Verkehrsmittel und/oder in der Freizeit.–
[font=&amp]n Deutschland rauchen laut Epidemiologischer Suchtsurvey 2015 ca. 29 Prozent der Erwachsenen, das entspricht ungefähr 20 Millionen Menschen.[/font]
Es gibt tendenziell mehr Leute die regelmäßig Radfahren als Rauchen - nicht irgendwelche Theorien in den Raum schmeißen die nicht haltbar sind.
Disziplin bedeutet, dass man Dinge tut, die keinen Spaß machen.
Für alles, was man gerne tut, braucht man keine Disziplin!
Lilli Palmer

499
19Markus66 hat geschrieben:Rauchen ist wahrscheinlich verbreiteter als Radfahren.
Kommt wohl auch darauf an, wo man wohnt.
Klick. (Quelle: de Gelderlander)
Hoffentlich kommen wir irgendwann auch dorthin.

Knippi

500
19Markus66 hat geschrieben: Ich halte das für einen Irrtum.
Man kann den Alterungsprozess günstig beeinflussen aber nicht verhindern.
Wir sterben alle. Und die meisten von uns werden vorher krank und schwach.
Da hilft auch kein Marathon.
Bestimmt?
Lasse Deine Einzelfälle raus (20-jährige Lungenkrakne ist einfach nur eine der schlechten Beispiele)

Es geht nicht ob man sterben muss oder nicht. Das ist zu 100% sicher. Es geht darum mit 75 noch top Fit zu sein, oder schon mit 55 vom Arzt zu Arzt sich schleppen zu müssen.

Und statistisch gesehen... Marathon, besser gesagt: Marathontraining und co., helfen dabei zu 99,9%.
Antworten

Zurück zu „Laufsport allgemein“