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Interessante Artikel (und Studien)

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https://www.google.com/search?q=yoga%C3 ... 62&bih=789
Wenn ich mir die Bilder anschaue, sind nur 2-3 Übungen die gelenkewinkelspezifisch fürs Laufen (!!!) gemacht werden. Dabei konzentriert sich Yoga mehr auf statisches Dehnen, was ich persönlich als wenig effektiv ansehe. Natürlich fürs Laufen. Das bedeutet nicht, dass man kein Yoga machen soll. Wenn jemanden das Spaß macht, soll er natürlich dabei bleiben. Ich sortiere Übungen aber nach Effizienz und Aufwand, was fürs Laufen unterstützen wirken soll.

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Das kommt ganz drauf an, auch auf die Yoga Richtung, bei manchen stehen die Dehnungen im Vordergrund, bei anderen Richtungen mehr die Kraft. Yoga ist leider ein sehr großes und oft auch unübersichtliches Gebiet.
Grundsätzlich hast du jedoch recht, Yoga und Laufen beißen sich ein wenig. Gibt auch Yogis, die Behaupten, dass Laufen ihr Yoga zerstört. :D
Mir selbst tut das Yoga gut, gerade für das Laufen hat es mir sehr viel gebracht. Man muss aber gut überlegen, wann man was macht oder besser auf die eine oder andere Asana verzichten sollte. (mach ich z.B. wenn WK näher rücken, dann wird bei mir auf Yoga Haltungen verzichtet, die die Hamstrings dehnen)

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Catch-22 hat geschrieben:Mir selbst tut das Yoga gut, gerade für das Laufen hat es mir sehr viel gebracht. Man muss aber gut überlegen, wann man was macht oder besser auf die eine oder andere Asana verzichten sollte. (mach ich z.B. wenn WK näher rücken, dann wird bei mir auf Yoga Haltungen verzichtet, die die Hamstrings dehnen)
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Man sollte das vielleicht auch ein wenig auseinander halten. Yoga ist dem Laufen direkt sogar sehr sicher nicht zuträglich. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, daß Yoga einem hilft, die starke Einseitigkeit des Laufens zu reduzieren. Das bringt einen dann vielleicht keinen direkten Benefit in min/km. Es kann einem aber durchaus helfen kontinuierlicher und weniger verletzungsanfällig unterwegs zu sein.

Das man am Tag vor einem Wettkampf oder einer wichtigen Einheit nicht zu viel dehnt, liegt ja auf der Hand. Die Spannung muss dann in die Muskulatur. Und so schnell sie Strides oder Plyos reinbringen, so schnell zieht das ein ausgiebiges Dehnprogramm wieder raus.

Man muss Yoga ja nicht als den spirituellen und/oder sportlichen Segen schlechthin sehen. Meine eigene Erfahrung zeigt dennoch, daß es sich lohnt dem ganzen eine Chance einzuräumen. Leider hängt auch hier vieles vom Lehrer ab.

Beim Kraftraining, daß die Laufwinkel "richtig" fordert, sehe ich sogar das Problem, daß damit die Dysbalancen noch forciert werden. Das macht wiederum verletzungsanfälliger. Letztlich ist aber Kontinuität die wichtigste Zutat in der Laufentwicklung. Das alles berücksichtigt, würde ich folgende steile These wagen: Yoga ist kfr. für's Laufen eher neutral bis negativ zu bewerten und könnte sich langfristig als Segen herausstellen.
nix is fix

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leviathan hat geschrieben: Man sollte das vielleicht auch ein wenig auseinander halten. Yoga ist dem Laufen direkt sogar sehr sicher nicht zuträglich. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, daß Yoga einem hilft, die starke Einseitigkeit des Laufens zu reduzieren. Das bringt einen dann vielleicht keinen direkten Benefit in min/km. Es kann einem aber durchaus helfen kontinuierlicher und weniger verletzungsanfällig unterwegs zu sein.
Würde ich so nicht sagen. Es kommt jedoch sicher sehr auf das eigene Laufniveau als auch die übrigen Lebensverhältnisse an. Yoga eignet sich sehr gut um an Haltungsproblemen zu arbeiten. Gerade wenn man einer sitzenden Tätigkeit nach geht, kann man mit Yoga viel erreichen, das ist dann auch für das Laufen sehr zuträglich. Auch um Schonhaltung weg zu bekommen ist es sicher nicht verkehrt Nicht nur durch das Dehnen der Muskel sondern eben auch über die isometrische Komponente, durch das bewusste ansteuern und anspannen der Muskulatur. Das kann notwendig sein, wenn Muskeln Aufgrund von Dysbalancen inaktiv waren und die Nerven quasi neu programmiert werden müssen. Mehr Beweglichkeit schaffen ist das eine, den Körper dazu bringen die Beweglichkeit auch in Sport und Alltag zu nutzen das andere. (Quasi als Zubringer für Lauf ABC)
Davon profitiert ein Laufeinsteiger sicher mehr als ein austrainierter Läufer. Aber auch das ist natürlich ehr langfristig. Direkt vor dem Laufen würde ich nie Yoga machen, da ziehe ich doch lieber ein paar weniger dynamische und klassische Mobilisierungs-/Aktivierungsübungen vor.
Das man am Tag vor einem Wettkampf oder einer wichtigen Einheit nicht zu viel dehnt, liegt ja auf der Hand. Die Spannung muss dann in die Muskulatur. Und so schnell sie Strides oder Plyos reinbringen, so schnell zieht das ein ausgiebiges Dehnprogramm wieder raus.
Eben. Bei mir sieht es so aus, dass ich an meinen Regenerationstagen Yoga mache, da auch bewusst mit der Absicht die Muskelspannung runter zu setzen. Am Tag danach gibt es nur ein leichte Läufchen mit Strides um wieder Spannung in die Muskeln zu bekommen. Danach nur noch leichte dynamische Übungen im Cool Down, am folgenden Tag die harte Einheit, so passt dann die Spannung immer Perfekt. Bei der Routine hab ich den Eindruck, dass es meiner Regeneration sehr förderlich ist. Laufgefühl am Tag direkt nach dem Yoga ist jedoch sehr, sehr bescheiden.
Vor Wettkämpfen ist es jedoch noch mal was anderes. Je nach Stellenwert des Wettkampfs ändere ich die Yoga Routine schon Wochen vorher, so dass zu mindest die Hamstrings immer eine Restspannung haben. Manche Yogis Empfehlen das sogar für die gesamte spezifische Phase. (z.B. Beryl Bender Birch, die Yoga bei NYRR einführte).
Bedenken muss man auch, dass isometrische Übungen das Nervensystem beanspruchen, auch deswegen ist es sinnvoll Yoga vor Wettkämpfen anzupassen, sanfter zu gestalten und so für Regeneration der Nerven zu sorgen.
Man muss Yoga ja nicht als den spirituellen und/oder sportlichen Segen schlechthin sehen. Meine eigene Erfahrung zeigt dennoch, daß es sich lohnt dem ganzen eine Chance einzuräumen. Leider hängt auch hier vieles vom Lehrer ab.
Leider gibt es sehr viele schlechte Lehrer. Ich hatte eine ganz, ganz tolle Lehrerin. Sie ist Ende letzten Jahres leider nach München umgezogen. Auf dem Land ist es gar nicht einfach einen guten Lehrer zu finden. So gut wie alle übrigen Lehrer hier haben eine sehr bescheiden Ausbildung und Vita. Problem ist halt auch, dass es sehr viele unterschiedliche Standards und Zertifikate gibt. Es gibt Leute, die nach einem 4 Wochen Kurs sich Yoga Lehrer nennen, und Lehrer, die ein 4 jährige Ausbildung durchlaufen und sich auch danach noch weiter bilden. Ich achte inzwischen darauf, dass meine Lehrer eine bdy/eyu Ausbildung haben (nicht die basic!), die sind dann auch westlicher ohne Sekten oder ähnlichen Gedöns. Aber auch bdy garantiert keinen guten Lehrer. (soll auch nicht heißen, dass die Lehrer mit anderen Zertifikaten alle schlecht sind, gibt sicher auch da gute)
Beim Kraftraining, daß die Laufwinkel "richtig" fordert, sehe ich sogar das Problem, daß damit die Dysbalancen noch forciert werden. Das macht wiederum verletzungsanfälliger.
Daher hab ich Yoga erwähnt, da es eben darum geht neben dem isometrischen Halten auch zu dehnen und die Gegenspieler einzubeziehen, um so Einseitigkeit zu verhindern..
Letztlich ist aber Kontinuität die wichtigste Zutat in der Laufentwicklung. Das alles berücksichtigt, würde ich folgende steile These wagen: Yoga ist kfr. für's Laufen eher neutral bis negativ zu bewerten und könnte sich langfristig als Segen herausstellen.
ich würde ehr sagen, wie bei vielem: die Dosis macht das Gift. Auch kurzfristig kann Yoga förderlich sein, wenn man es mit bedacht in den Plan einfügt und auch ausführt.

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Catch-22 hat geschrieben: Daher hab ich Yoga erwähnt, da es eben darum geht neben dem isometrischen Halten auch zu dehnen und die Gegenspieler einzubeziehen, um so Einseitigkeit zu verhindern..
Die Frage wäre, ob Dehnen positive Effekte aufs Laufen hat und der Verletzungsprophylaxe dien. Und, wenn ja, gibt es nicht doch bessere (effektivere) Methoden... Exzentrik zum Beispiel.

Beispiel:
nach meinem intensiven Krafttraining mit Karfmax vor 2 Jahren (leider ging alles Richtung konzentrisch) konnte ich mich nur so weit beugen, dass meine Fingerspitzen gerade mal bis Knöchel gekommen waren. Nach 4 Wochen Dehnen konnte ich das um 2cm korrigieren und dann kam ich bis zu Knöchel.
Jetzt nach gerade 3 Wochen mit exzentrischen Übungen kann ich mich bis zum Boden mit leicht gebeugten Fingern beugen.

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Ist mir zu eng betrachtet bzw. läuft bei dir auf entweder/oder hinaus, wieso nicht und? Das eine muss nicht das andere ausschließen und kann sich auch gut ergänzen. Ich mache z.B. 2 x die Woche mein Kraft Training, da sind auch exzentrische (und konzentrische) Übungen dabei, und 2 x die Woche mein Yoga, da eben ehr isometrisch und dehnen.

Ich würde auch nicht sagen, dass dehnen alleine einen (langfristigen) positiven Effekt hat. Schau mal wie viele Leute ständig gegen irgendwelche Wehwehchen dehnen, sei es Piriformis, ITB u. co. Oft wird vergessen, dass das Problem nicht im überlasteten Muskel liegt sondern an einem anderen, der zu schwach ist seinen Job zu machen. Richtig ausgeführt setzt Yoga hier an und versucht das Gleichgewicht im Zusammenspiel der Muskeln wieder herzustellen. Leider wird eben auch oft vergessen bzw. übersehen, dass Yoga nicht nur dehnen und in schwierige Positionen kommen ist. Es wird vieles aus dem Yoga nachgeturnt, so dass zwar die Dehnung zustande kommt, jedoch die anzuspannende Muskulatur bei den jeweiligen Übungen komplett ignoriert. (hier sind auch die größten Risiken von Yoga, da man damit mehr Schaden anrichten kann als Gutes bewirken, da kann man sich auch langfristige Probleme einhandel)

Dein Beispiel hinkt ein wenig. Ich denke nicht, dass man es 1:1 vergleichen kann, da für die Fähigkeit nach vorne gebeugt den Boden zu berühren mehr als nur an den Hamstrings liegt.

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Leider kann ich so nicht denken, weil Effektivität einer Übung für mich essenziell ist. Ich trainiere 12-14x die Woche, und da noch Platz für Übungen die nicht effektiv sind zu finden, ist schwer.
Dein Beispiel hinkt ein wenig. Ich denke nicht, dass man es 1:1 vergleichen kann, da für die Fähigkeit nach vorne gebeugt den Boden zu berühren mehr als nur an den Hamstrings liegt.
Und wieso hinkt es? Es ist effektiver. Und nein, nicht nur der Hamstring, sondern die komplette hintere Muskeln-Sehnen-Kette, wobei die Muskeln mehr als 75% der Kette darstellen.

Übrigens, vergleiche mal die Laufstile eines 30- und 60-jährigen. Auch wenn der 60-jährige deutlich besser gedehnt ist, verkürzt er den Schritt signifikant. Die Ursache ist: Elastizität und exzentrische Schwäche der Muskeln. Selten Dehnbarkeit. Wenn ich die Studie dazu finde, stelle ich hier rein)
Natürlich hast Du Recht, dass manche Dehnübungen an einige Stellen helfen könnten. Leider an wenigen als man glaubt. Die Sportwissenschaft empfiehlt das Dehnen, vor allem statisches Dehnen, immer seltener.

Trotzdem wäre ich dankbar, wenn Du hier Studien zum Thema Yoga und/oder Dehnen reinstellen würdest.

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Rolli hat geschrieben:Natürlich hast Du Recht, dass manche Dehnübungen an einige Stellen helfen könnten. Leider an wenigen als man glaubt. Die Sportwissenschaft empfiehlt das Dehnen, vor allem statisches Dehnen, immer seltener.
Grundsätzlich stimme ich Dir da zu. Dennoch muss ich schon zugeben, daß ich Yoga wirklich lieb gewonnen habe. Ohne genau erklären zu können warum, tut es mir einfach gut. Das ist für Dich keine befriedigende Aussage, das ist mir schon klar. Ich habe es auch nicht gemacht, weil ich damit einen bestimmten physiologischen Effekt erzielen wollte. Meine Frau kam auf die Idee, daß wir mal wieder etwas gemeinsam tun sollten. Da standen dann Tanzkurs und Yoga zur Auswahl. Ich habe mich für das aus der damaligen Perspektive "kleineren Übel" entschieden und freue mich noch heute darüber.
nix is fix

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Rolli hat geschrieben: Und wieso hinkt es? Es ist effektiver. Und nein, nicht nur der Hamstring, sondern die komplette hintere Muskeln-Sehnen-Kette, wobei die Muskeln mehr als 75% der Kette darstellen.
Es hinkt weil die Übung, also der Versuch die Zehen/den Boden zu erreichen, denkbar schlecht gewählt ist. Die Übung gibt es auch im Yoga, sie mag einfach aussehen ist es aber eigentlich gar nicht. Wie tief man runter kommt, liegt sehr an der Art der Ausführung. Nun weiß ich weder, wie du sie diesmal ausgeführt hast noch damals. Daher ist die Aussagen "damals kam ich soweit runter, heute soweit" nicht aussagekräftig, egal zu wessen Gunsten.

Die meisten Leute stellen sich hin und beugen sich so tief wie möglich runter. Das ist jedoch die denkbar schlechteste Ausführung, da der Körper sich zu wehren versucht. Oft werden so die Hamstrings im angespannten Zustand gedehnt, müssen neben der Dehnung auch das Körpergewicht tragen. So kommt man nicht nur nicht sonderlich tief runter sondern öffnet Tür und Tor einer Überdehnung und Verletzung der Hamstrings. Bei der Ausführung im Yoga spannt man andere Muskeln an (das ist die isometrische Komponente) damit die Hamstrings entlastet und gedehnt werden können. Anfängern wird oft mit Hilfsmitteln das Gefühl für die Anspannung der richtigen Muskeln beigebracht. Dazu stellt man sich Hüftbreit hin, nimmt einen Yogablock/Ball/dickes Buch und legt es zwischen die Oberschenkel, es dann mit den Beinen festhalten, also dagegen drücken. Man beugt dann leicht die Knie, richtet das Becken auf und streckt die Beine dabei wieder. Vordere Oberschenkeln und Gesäßmuskeln müssten nun angespannt sein, der Bauch eingezogen. Beim nach vorne beugen nun darauf achten, dass diese Anspannungen bleibt. Wenn man das richtig hinbekommt, können sich die Hamstrings beim nach vorne beugen entspannen und in die Länge gehen.

Bei mir macht es den Unterschied zwischen mit den Fingerkuppeln auf den Boden kommen oder die Faust auf dem Boden ablegen können. Noch wichtiger jedoch den Unterschied zwischen überdehnten oder eben nicht überdehnten Hamstrings, zwischen schmerzhaften und schmerzfreien laufen, zwischen sich beim Laufen zurückhalten müssen oder unbesorgt laufen können.
Da richtig ausgeführt nicht nur gedehnt sondern auch isometrisch angespannt wird, stellt sich natürlich die Frage, taugt die Übung für einen Läufer wie mich, der mehr die hintere Kette stärken sollte. Wir dehnen nicht nur die hinteren, sondern stärken damit schließlich die vorderen Oberschenkel, auch noch im gestreckten Zustand. Will ich das? Eigentlich nicht so wirklich. Oder? :zwinker5:
Also wenn du die Wahl hast zwischen so den Muskel dehnen oder einer exzentrischen Übung, dann würde ich immer die exzentrische nehmen.

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Natürlich hast Du wieder Recht. Beim Dehnen mache ich wahrscheinlich vieles falsch, aber...
ich vergleiche hier Rollis Beugung mit Rollis Beugung und nicht falsche mit korrekter Beugung.

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Ernst gemeinte Frage: Bringt mir das etwas fürs Laufen, wenn ich mit gestreckten Knien mit den Fingern den Boden berühren kann bzw. schadet es, wenn ich es nicht kann? Jetzt mal ganz davon abgesehen, dass dabei Faktoren wie Arm- und Beinlänge nicht berücksichtigt werden.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

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@Rolli

Schon klar, ich bin mir jedoch sicher, dass auch Rolli sich in der Zwischenzeit geändert hat und nicht alles gleich ausführt. Problem ist halt tatsächlich das minimale Änderungen in der Körperhaltung/Muskulatur das Ergebnis sehr verändern können. Der Unterschied zwischen richtiger und falscher Ausführung sollte nur zeigen, dass man mit etwas Anspannung in den passenden Muskeln schon ein komplett anderes Ergebnis liefern kann.
Es kann z.B. auch sein, dass du vor zwei Jahren nach den 4 Wochen dehnen eigentlich nichts erreicht hast sondern nur durch Übung sie besser ausführen konntest, das sagt aber noch nichts über die Wirksamkeit aus. In dem Fall hättest du jetzt sogar noch besseres Ergebnisse erzielt, wenn du tiefer kommst ohne das du die Übung regelmäßig ausführst. (sofern man ihr eine Aussagekraft geben will)

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alcano hat geschrieben:Ernst gemeinte Frage: Bringt mir das etwas fürs Laufen, wenn ich mit gestreckten Knien mit den Fingern den Boden berühren kann bzw. schadet es, wenn ich es nicht kann? Jetzt mal ganz davon abgesehen, dass dabei Faktoren wie Arm- und Beinlänge nicht berücksichtigt werden.
Die Übung wird gerne von Lehrern und Trainern genommen, um Eltern vor Augen zu führen wie unsportlich die Sprösslinge sind. In der Pubertät, gerade bei großgewachsenen, wächst der Oberschenkelkochen schneller als Muskeln und Bänder, dadurch schaffen es viele Jugendliche nicht nach vorne gebeugt den Boden zu berühren. Bei aktiven Kindern ist das kein Problem, durch Bewegung zieht sich das alles wieder zurecht. Problematisch wird es, wenn Aktivität/Sport zu kurz kommt, da hier dann oft schon der Grundstein für Dysbalancen gelegt wird. Durch vieles sitzen werden dann die Hüftstrecker/Hamstrings vernachlässigt, der Körper gewöhnt sich mehr die vorderen Muskeln zu nutzen. Durch das Ungleichgewicht kippt das Becken, wodurch die Situation noch schlimmer wird. Ist also ein Kreislauf, der immer verheerender wird. Ein gekipptes Becken führt zu verkürzten Schritten, da die Hüftstreckung nicht mehr klappt. Als Läufer will ich also nicht die Zehen sondern eine optimale Hüftstreckung erreichen. Nicht die Zehen erreichen können, kann also ein Indiz sein und aufzeigen, wo es Verbesserungspotenzial geben könnte. Aber auch hier ist auf die richtige Ausführung zu achten, denn wichtiger als die Zehen zu erreichen ist dabei das Becken aufzurichten und beim nach vorne Beugen den untern Rücken gestreckt zu halten. Wenn man den Boden nicht erreichen kann, besser die Knie beugen statt den Rücken zu überlasten. Das liegt dann eben meist daran, dass die Hamstrings verkümmert und unter Dauerspannung sind. Da gilt es diese Spannung raus zu bekommen um sie dann überhaupt aufpäppeln zu können. Sollte man als Läufer schmerzen im unteren Rücken haben, dann kann hier die Ursache liegen.

In dem Kontext ist die Übung sicher nicht ganz verkehrt bzw. war mir auch dienlich. Ist aber auch nur ein kleiner Puzzelteil. Wenn man aber nun keine Probleme mit dem Becken hat, dann hat die Übung für einen Läufer wenig nutzen. Wie in früheren Beitrag dargestellt muss man für die richtige Ausführung die vorderen Oberschenkel angespannt halten, das sehe ich tatsächlich für das Laufen als problematisch, da man den Körper daran gewöhnt das Körpergewicht mit gestreckten Beinen und den vorderen Muskeln zu halten. Beim Laufen möchte ich jedoch das meine Hamstrings beim Aufkommen die Hauptarbeit übernehmen, also exzentrisch arbeiten und mich mit gebeugtem Knie aufsetzen lassen. Also genau das Gegenteil. Wenn man keine nennenswerten Probleme hat, dann sollte man die Übung nicht all zu wichtig nehmen (was nicht heißt, dass sie nicht trotzdem ihren Platz hat)
Nutzen Risiko Faktor ist also für einen Läufer ehr negativ, da der versuch die Zehen zu erreichen auch Gefahren birgt, wie z.B. das erwähnte Überdehnen der Hamstrings, wenn man nicht auf den unteren Rücken achtet ist es belastend für die Lendenwirbelsäule. Auch bei den Knie sollte man darauf achten sie nicht zu überstrecken und besser mikro gebeugt halten, da Überstreckung Arthrose begünstigt.

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Erkläre bitte einiges:
die Hamstrings verkümmert und unter Dauerspannung sind.
Was bedeutet fr Dich "verkümmert" und was "Dauerspannung"?
Beim Laufen möchte ich jedoch das meine Hamstrings beim Aufkommen die Hauptarbeit übernehmen, also exzentrisch arbeiten und mich mit gebeugtem Knie aufsetzen lassen.
Auch hier möchte ich Dich besser verstehen. Hast Du ein Paper dazu?

Meines Wissens nach funktioniert das Laufen etwas anders. Exzentrisch: ja, aber anders. Viel hängt von der Geschwindigkeit, welche Muskel die Hauptarbeit übernimmt und auf welcher Weise. Es ist auch Laufstilabhängig. So gesehen ist das schwer zu erklären, aber normalerweise übernimmt die Wade die Hauptarbeit und auch der Quadrizeps, als Kniestabilisator. Hamstring wird es wichtig, wenn man sehr große Schritte machen kann, oder sehr schnell Laufen will.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2973845/

In der Firma habe ich noch besser Links dazu.

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Rolli hat geschrieben:Erkläre bitte einiges:

Was bedeutet fr Dich "verkümmert" und was "Dauerspannung"?
Im Grunde so wie geschrieben, verkümmert im Sinne von können ihre Aufgaben durch Fehlhaltung nicht mehr erfüllen und werden dadurch immer schwächer, stehen aber trotzdem unter Dauerspannung da sie anderes erfüllen müssen, was eigentlich nicht ihre Aufgabe ist.
ist zwar keine ganz seriöse Quelle, erklärt jedoch vermutlich mit am verständlichsten (wenn auch vielleicht nicht alles ganz richtig)
https://www.team-andro.com/hohlkreuz-pl ... achen.html
Auch hier möchte ich Dich besser verstehen. Hast Du ein Paper dazu?
Ich kann da nur auf https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3096145/ verlinken, Abschnitt über Quadriceps Dominance. Geht zwar mehr um sprungintensive Sportarten, ich sehe da für mich jedoch zusammenhänge mit dem Laufen. Umsetzung der dortigen Vorschläge tut meinem Laufen sehr gut.

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Danke für die Artikel.
Ich habe nichts gegen Team-Andro, weil manchmal dort sehr gute und einfach erklärende Artikel gibt. Auch wenn wir die BB etwas belächeln, sind sie in der Forschung immer 2 Schritte weiter.

Jetzt habe ich Dich etwas besser verstanden. Eigentlich "Verkürzungen" sind keine Verkürzungen sondern funktionelle Zustand der Muskeln, also:
- wenig gebraucht = schwach
- konzentrisch gebraucht = kurz und dick
- andere Winkel gebraucht = winkelspezifisch stark

Auch der Begriff "Dauerspannung" der Muskel ist ein verwirrender (und falscher) umgangssprachlicher Wort, was mehr irreführend als erklärend ist. Alle Muskel haben eine gewisse Ruhespannung, was an sich nichts schlimmes sonder mehr "normal" ist.

Leider kann ich das so nicht erklären, deswegen bitte die Seite nachlesen.
http://www.biowiss-sport.de/forschungsp ... rkuerzung/

Das wichtigste für unsere Diskussion:
- das Dehnen verlängert die Muskelfaser NICHT
- das Dehnen verändert die funktionelle Muskellänge NICHT

Übrigens, irgendwo haben ich gelesen, dass die Sitzposition (oder auch in manchen Quellen genannte Liegeposition) verändert die funktionelle Muskellänge auch nicht. Die Studie, die das angeblich beweisen sollte, wurde mit Ratten durchgeführt, die mehrere Tage (Wochen) unter einer tiefer Decke, mit immer gebeugte Haltung, lebten mussten. Jetzt versteht man das so, dass nicht die gebeugte Haltung zu Veränderung der funktionelle Länge geführt haben, sonder der unfreiwilliger Krafttraining, als die Ratten sich immer wieder strecken versuchten und gegen die Decke gedrückt haben. Dadurch haben sie die funktionelle Muskellänge verändert.

Ach ja... natürlich hast Du mit der Fehlstellung Recht, (obwohl die gekippter Hüfte und abstehender Glutes Maximus der Sprinter die Behauptungen nicht so 100%-ig bestätigen) erfüllt Yoga für mich die Aufgabe nicht genug und vor allem wenig effizient. Was nicht bedeutet, dass sie schaden würde.

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alcano hat geschrieben:Ernst gemeinte Frage: Bringt mir das etwas fürs Laufen, wenn ich mit gestreckten Knien mit den Fingern den Boden berühren kann bzw. schadet es, wenn ich es nicht kann? Jetzt mal ganz davon abgesehen, dass dabei Faktoren wie Arm- und Beinlänge nicht berücksichtigt werden.
http://la-coaching-academy.de/index.php ... ordination
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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Noch was....
Wie schwierig die Arbeit der Muskeln zu bewerten ist, kann man vielleicht hier nachlesen. Auch dass Simulationen und Muskelnmodelle nicht immer korrekt deren Arbeit wiedergeben können.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5989715/

Hier noch grob die Museklkraftentwicklung, wo man nachlesen kann, wie stark konzentrisch und exzentrisch arbeiten:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2973845/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3979434/

... was immer noch mit Vorsicht zu genießen ist, weil schon mal die Hüftestellung, Kniebeugung, Schrittlänge, Stellung der Füsse, Hohlkreuz, funktionelle Muskellänge und Speicherkapazität der Muske-Sehnen-Kette alles verändern kann.

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alcano hat geschrieben:Ernst gemeinte Frage: Bringt mir das etwas fürs Laufen, wenn ich mit gestreckten Knien mit den Fingern den Boden berühren kann bzw. schadet es, wenn ich es nicht kann? Jetzt mal ganz davon abgesehen, dass dabei Faktoren wie Arm- und Beinlänge nicht berücksichtigt werden.
http://la-coaching-academy.de/index.php ... ordination
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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Danke. Aber da steht im Prinzip einfach nur, dass Bewegungseinschränkungen beseitigt werden sollten und dass das individuell anzugehen ist – und die üblichen Pöhlitz-Allgemeinplätze (ohne Begründung, warum dem so ist) wie:
- "Eine gute, ökonomische Lauftechnik ist bekanntlich auch eine Voraussetzung zur ökonomischen Umsetzung der Energie. Auch dafür bilden Kraft, Koordination und Flexibilität eine sehr wichtige Grundlage."
- "Eine gute Flexibilität schränkt auch die Verletzungsgefahr ein und ermöglicht ein schnelleres Lerntempo bei neuen Übungen."

Wird (mal wieder) darauf hinauslaufen, dass man sich den Laufstil einer Person anschauen muss, um zu sehen, ob man Auffälligkeiten erkennen kann und dann nach den Ursachen dafür forschen muss. Und eine mögliche Ursache ist dann die fehlende Flexibilität bzw. Mobilität.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
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alcano hat geschrieben:Ernst gemeinte Frage: Bringt mir das etwas fürs Laufen, wenn ich mit gestreckten Knien mit den Fingern den Boden berühren kann bzw. schadet es, wenn ich es nicht kann?
Ich würde sage, die die es können sagen auf jeden Fall ja. Ich dagegen sage nein. :D
It ain't about how hard you hit, it's about how you can get hit and keep moving forward.
- Rocky Balboa -

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IAAF releases Consensus Statement on Nutrition for Athletes
Zusätzlich zum Consensus Statement finden sich unter https://journals.humankinetics.com/toc/ijsnem/29/2 auch noch 16 weitere Artikel zum Thema Ernährung für Leichtathlet*innen mit Themen wie:
- Periodisierte Ernährung
- Protein
- Flüssigkeitsaufnahme
- Nahrungsergänzungsmittel

...und natürlich auch einer speziell für Langstreckenläufer*innen: https://journals.humankinetics.com/doi/ ... .2019-0004
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Rolli hat geschrieben:https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5730848/

Tja. Kalt Duschen ist so was von 90er.
Gut dass ich nach dem Training immer warm dusche... oder sogar oft sehr lange bade.

Alles richtig gemacht.
Pöhlitz empfielt aber als Regenerationsmaßnahme z.B. auch noch die kalten Duschtonnen. Und viele Fußballer sieht man auf Instagramm in den Tonnen lustige Bilder machen. Und beim Fußball liegt viel Geld, die sollten sich doch auskennen, oder nicht?
Was ist nun richtitg? :haeh:

631
RunSim hat geschrieben: Was ist nun richtitg? :haeh:
:noidea:

Beides wahrscheinlich.
Eistonne direkt nach der Belastung und Warmduschen danach.

632
Rolli hat geschrieben: :noidea:

Beides wahrscheinlich.
Eistonne direkt nach der Belastung
Aber nicht nach dem Krafttraining: https://link.springer.com/article/10.10 ... 018-0910-8 :D

Und hier etwas allgemeiner zusammengefasst: http://www.mysportscience.com/single-po ... in-between
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633
alcano hat geschrieben:Aber nicht nach dem Krafttraining: https://link.springer.com/article/10.10 ... 018-0910-8 :D

Und hier etwas allgemeiner zusammengefasst: http://www.mysportscience.com/single-po ... in-between
Ja. Aber wir sprechen hier selten von Kraft und der gewünschte Hypotrophie, mehr über Lauftraining... Also Ausdauer.
Es ist gut nachgewiesen, dass Kälte die PGC1 erhöht und die Wirkungsdauer verlängert. Die Wärme kann aber die Regeneration positiv beeinflussen... laut der og. Studie.
Also interpretiere ich dass so, dass bei einigen Trainingseinheiten, die die Ausdauer ansprechen sollten, mit Eistonne die Trainingswirkung verstärken können. Dagegen nach intensiven QTE (unde eben Kraft) oder LLDL (?) besser warm baden angesagt wäre.

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Rolli hat geschrieben:Ja. Aber wir sprechen hier selten von Kraft und der gewünschte Hypotrophie, mehr über Lauftraining... Also Ausdauer.
Zwei Buchstaben können den entscheidenden Unterschied machen:

* Hypotrophie: Als Hypotrophie bezeichnet man die Schrumpfung bzw. das verminderte Größenwachstum eines Gewebes oder Organs durch Zellverkleinerung bzw. Abnahme des Zellvolumens.

* Hypertrophie: Als Hypertrophie bezeichnet man die Vergrößerung eines Gewebes oder Organs durch Zellvergrößerung bzw. Zunahme des Zellvolumens...

SCNR :wink:

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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World-Class Long-Distance Running Performances Are Best Predicted by Volume of Easy Runs and Deliberate Practice of Short-Interval and Tempo Runs
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Sehr interessant! Daß die grundsätzliche Aufteilung in easy und intensiv sich so spiegelt, war zu erwarten. Bezogen auf die Bedeutung der intensiven Abschnitte ist das etwas überraschend. Schnelle und kurze Intervalle auf der einen Seite und TDLs auf der anderen sind hier ein Prädiktor für gute Performance. Langintervalle stehen eher im Schatten. Das widerspricht auch den Aussagen und Untersuchungen von Seiler. Sehr spannend.
nix is fix

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Wobei man bei der Studie unter anderem beachten muss, dass hier ausschließlich "systematic practice" betrachtet wurde. Wie viel sie davor gelaufen sind, ist leider nicht ersichtlich. Da aber einige (leider keine Ahnung wie viele) Kenianer dabei sind (u.a. Wilson Kipsang), ist davon auszugehen, dass auch davor schon richtig viele Kilometer zusammen gekommen sind.

Interessant wäre auch zu sehen, wie sich die Korrelationen zwischen Training und Wettkampfleistungen zwischen den betrachteten Distanzen (5000 m - Marathon) unterscheiden.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

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Die Definition von Langintervallen ist aber auch ziemlich eng. Kurzintervalle sind hier 200er bis 1000er.
Langintervalle sind ab 1000m bis 2000m definiert. Und dann kommen schon die Tempoläufe und die easy Runs.
Wenn ich von typischen Einheiten ausgehe, werden hier 200er, 400er, 800er und 1000er verglichen mit 1600er oder Mile Repeats.
Die easy Runs sind von 62 bis 82 Hfmax auch ziemlich weit definiert.
Aber das ist nur ein Nebengedanke.
M.E. versucht die Studie das Modethema "DP Deliberated Practice" auf den Sport anzuwenden, definiert in dem Zusammenhang, das alles zwischen 62% und 82% kein echtes DP ist um dann in der Conclusion zu zeigen, dass es ohne easy runs nicht geht.
Was lernen wir daraus? Man braucht also sowohl easy runs als auch Deliberated Practice in Form von Tempo.

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voxel hat geschrieben:M.E. versucht die Studie das Modethema "DP Deliberated Practice" auf den Sport anzuwenden, definiert in dem Zusammenhang, das alles zwischen 62% und 82% kein echtes DP ist um dann in der Conclusion zu zeigen, dass es ohne easy runs nicht geht.
Was lernen wir daraus? Man braucht also sowohl easy runs als auch Deliberated Practice in Form von Tempo.
Interessant ist doch nicht ob, sondern viel mehr die Verteilung. Und bei letzterer fand ich insbesondere die Bausteine auf der intensiven Seite spannend.
nix is fix

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Ich hab reflexhaft erstmal die kritischen Punkte erwähnt. Unklar ist mir, wie 3000er oder 4000er Intervalle hier abschneiden... Und aus meiner Sicht könnte man easy runs auch als Deliberated Practice zumindest zur Verbesserung der Running Economy ansehen.

Was ich sehr gut finde, ist dass zwischen dem 5. Jahr systematischen Trainings und dem 7. Jahr noch deutliche Verbesserungen möglich sind. Das ist eine schöne persönliche Perspektive. Und interessant finde ich auch, wie wichtig Tempoläufe sind, auch das spielt für mich persönlich eine große Rolle.

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Rolli hat geschrieben:https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6360250/

Meinen sie das ernst? Sollen wir uns erden beim Schlafen? Hat das einer schon gemacht?
Masse an den großen Zeh und schon klappt das :daumen:
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

648
Rolli hat geschrieben:https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6360250/

Meinen sie das ernst? Sollen wir uns erden beim Schlafen? Hat das einer schon gemacht?
Vermutlich meinen sie das ernst, ja. Allerdings methodisch meiner Meinung nach nicht ganz sauber, es sei denn, ich hätte etwas wichtiges überlesen. Um zu zeigen, was ich meine, habe ich mal das Diagramm für den Countermovement Jump (CMJ) so erstellt, wie ich das gemacht hätte:
Zum Vergleich das Original: Was ist jetzt also der Unterschied? In der Studie werden sämtliche späteren Werte mit der Baseline verglichen, also mit den Werten vor den 20 Minuten Bergablaufen auf dem Laufband. Was dabei irgendwie komplett ignoriert wird: dieses hatte bei der "ungrounded"-Gruppe größere Auswirkungen, zu sehen in meinem Diagramm bei Punkt 0 (=Werte 5 Minuten nach dem Laufen) – diese Werte sind im Originaldiagramm "praktischerweise" nicht eingetragen. Die "geerdeten" Decken wurden aber erst danach eingesetzt und da sehe ich in diesem Fall keinen Unterschied mehr zwischen den zwei Gruppen im Verlauf der Regeneration.

Aber klar, wenn man a) mit der Baseline vergleicht und b) die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen an den einzelnen Tagen betrachtet, dann schneidet die "grounded"-Gruppe besser ab. Das liegt hier jedoch einzig und allein daran, dass sich bei ihnen das Bergab-Laufen weniger negativ auswirkte. Zur Illustration habe ich mal noch die Werte direkt nach dem Laufen (aber vor dem geerdeten Schlafen) als Ausgangswerte genommen. Das sieht dann so aus: Also Rolli: sieht so aus, als müsstest du dich (erstmal) doch nicht erden! :zwinker5:
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Du übersiehst aber doch, dass die Auswirkung einer schweren QTE viel sanfter und die Regeneration viel schneller verläuft. Das bedeutet nicht, dass die Wirkung im des Trainings dadurch steigt. Das war aber nicht das Ziel der Studie.

Es ist vielleicht doch wichtig bei Sportlern die dichtes QTE-Plan verfolgen.

Trotzdem verstehe ich den Sinn dahinter nicht. Wie soll physiologisch das Erden den Körper beeinflussen. Muss mir die Hintergründe der Studie noch mal genau durchlesen... und praktisch nachdenken. :zwinker4:
Masse an den großen Zeh und schon klappt das

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Rolli hat geschrieben:Du übersiehst aber doch, dass die Auswirkung einer schweren QTE viel sanfter und die Regeneration viel schneller verläuft.
Nein. Die harte QTE hatte von Anfang an eine geringere negative Wirkung bei der geerdeten Gruppe, noch bevor sie überhaupt jemals geerdet geschlafen haben. Deshalb haben sie sich auch schneller erholt, weil ganz einfach weniger da war, von dem sie sich erholen mussten.
Rolli hat geschrieben:Trotzdem verstehe ich den Sinn dahinter nicht. Wie soll physiologisch das Erden den Körper beeinflussen. Muss mir die Hintergründe der Studie noch mal genau durchlesen... und praktisch nachdenken. :zwinker4:
Hat wohl mal wieder was mit den freien Radikalen zu tun. Wenn der Körper positiv aufgeladen ist und man sich erdet (oder ganz einfach barfuß draußen rumläuft) fließen Elektronen in den Körper, welche die freien Radikalen neutralisieren können. Und ja, ich musste das auch nachlesen – und habe keine Ahnung, ob das wirklich so funktioniert oder nur eine Theorie ist.
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