U_d_o hat geschrieben:Ich finde es bedenklich, wenn jemand, der für sich das alkoholabstinente Leben als Verbesserung seiner Lebensqualität bezeichnet, daraus ableitet den Zusammenhang zwischen Lebensqualität und Alkoholkonsum anderer als bedenklich einzustufen.
Nun, ich bleibe trotzdem dabei: Wenn jemand fühlt, dass er nicht auf Alkohol verzichten könnte, weil davon ein wesentlicher Teil seiner Lebensqualität abhängt, dann finde
ich das bedenklich.
@Rolli mag trotzdem natürlich die Sache für sich selbst so ansehen wie er es will, ob er das auch für sich selbst bedenklich findet, kann ja nur er selbst entscheiden. Dagegen kann auch niemand etwas tun.
Das nur zur Klarstellung für Rolli.
U_d_o hat geschrieben: Bedenklich ist wohl, wenn jemand wissentlich seine Gesundheit durch (zu hohen?) Alkoholkonsum schädigt oder von diesem Konsum abhängig ist.Das wars dann auch schon mit "eindeutig bedenklich".
Wenn es um Studien über "Alkohol und Gesundheit" geht, geht es meistens nur um die köperlichen Aspekte. Die psychischen und emotionalen Gesundheitsaspekte werden m.E. immer noch zu wenig beachtet.
Es gibt dosiskorreliert Risiken, für Leber, Gehirn, Herz-Kreislauf etc, aber die Wahrscheinlichkeit, die Kontrolle über die Menge zu verlieren, ist mindestens so erheblich.
1,3 Mio. Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig. Man kann viele Jahre unproblematisch konsumiert haben und irgendwelche Wechselfälle im Leben bewirken den Kotrollverlust. Das gibt es sogar im hohen Alter noch ("late onset alcoholism").
Manche Menschen neigen zu Aggressivität unter auch nur gelegentlichem Konsum, manche fahren Auto, was auch bei moderaten Mengen problematisch ist. Es gibt einen Riesenhaufen Probleme, in den Alkoholtrinken führen kann.
"Ja, bei mir ist das anders, das kann mir nicht passieren." sagen viele, die Alkohol als harmlosen Freudenspender und Geselligkeitsvermittler ansehen.
Das, was ich beschrieben habe, sind jedoch reale Risiken und die sind wirklich nicht so klein, dass sie zu vernachlässigen wären.
U_d_o hat geschrieben: Warum darf sich jemand nicht auf sein allabendliches Glas Wein oder die Flasche Bier freuen?
Allabendlicher Konsum gilt schon als schädlicher Gebrauch. 2 alkoholfreie Tage/Woche ist das Minimum des Unbedenklichen.
Siehe
https://www.aerzteblatt.de/archiv/177659/Abhaengigkeit-und-schaedlicher-Gebrauch-von-Alkohol
U_d_o hat geschrieben:Und wieso sollte er den Verzicht darauf - so er aus welchen Gründen auch immer nötig wird - nicht als merkliche Einbuße seiner Lebensqualität empfinden? Was wissen und verstehen wir denn vom Gefühlsleben anderer? Wo wir uns doch in uns selbst eher oberflächlich auskennen und zurechtfinden.
Ja, es lohnt sich sicherlich, das mal in der eigenen Innenwelt zu erforschen. Da kann man sich kennenlernen. Woher kommen Lebensfreude, Glück, Zufriedenheit, Liebe, von was hängt das ab?