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Bänderriss / OP?

Bänderriss / OP?

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Moin zusammen,

ich bin gestern bei der Winterlaufserie fies umgeknickt. Die ersten Stunden dachte ich noch, das wäre nicht so schlimm. Abends war der Knöchel aber doch dick wie ein Tennisball. In der Nacht hat es dann auch ziemlich weh getan. Also war ich heute morgen doch beim Arzt. Geröntgt, nichts gebrochen. Bänder sieht man da zwar nicht, trotzdem war die sich ziemlich sicher, dass die Außenbänder durch sind. Vielleicht beste ich beim nächsten Termin doch noch auf ein MRT. Mal sehen.

Warum ich aber hier damit aufschlage, ist meine Unsicherheit bzgl. der Behandlung. Die Orthopädin meinte, das verheilt von selber. Vorhin sprach ich dann aber mit einem guten Bekannten, der sogar Dr. med. ist, kein Orthopäde, arbeitet auch seit Jahren nicht mehr als Arzt, aber nun. Der sagte, das wäre so eine Art Modeerscheinung. Früher hätte man Bänder immer operiert, heute sei es eher in Mode oder üblich, sie in Ruhe zu lassen.
Er selber hatte das auch schon, wurde auch nicht geflickt und dann war sein Fuß instabil. Schlussendlich hätte er doch eine Bandplastik bekommen.

Toll? Wenn das bei mir nun nicht richtig verheilt, ich vielleicht nie wieder laufen kann, sterbe ich.

Ich möchte einfach nur mal nach Erfahrungen fragen. Keiner hier ist Arzt, klar. Aber vielleicht hatte es der eine oder die andere selber schon mal. Was wurde gemacht? Ist es vollkommen verheilt?

Sorry für den Roman und Danke für eure Aufmerksamkeit.

lg
Jens
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Och, Mensch Klausi, Du nimmst aber auch alles mit. Erstmal gute Besserung!!!

Ich selbst hatte das (zum Glück) noch nicht, meine Frau hat es aber hinbekommen. Verlauf exakt wie bei Dir, wurde auch nur geröngt, MRT wurde gespart, weil es für die Behandlung egal war, ob nun durch- oder angerissen.

Es ist ohne OP folgenlos verheilt, auch die Stabilität ist zurück. Es dauerte aber länger als angekündigt, weil die erste Physiotherapeutin, zu der sie dann mit der Überweisen vom Arzt ging freundlich gesagt eine Vollkatastrophe war und nicht gemacht, was der Arzt angeordnet hat, sondern das was sie für sinnvoll hielt, aber was eindeutig falsch war. Krönung war eine zusätzliches aus eigener Tasche bezahltes Kinesotaping, nach dem die Zehen blau wurden...
Der zweite Physio verstand sein Handwerk und es ging schlagartig aufwärts.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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ruca hat geschrieben:Och, Mensch Klausi, Du nimmst aber auch alles mit.
Das kannst Du laut sagen. Für meinen hinteren Fersensporn am anderen Fuß habe ich ja nach bald einem Jahr auch noch keine endgültige Lösung. Aussetzen, langsam wieder einsteigen, geht gut, nach 3-5 Läufen geht es immer wieder los. *seufz*
Naja, Rennradfahren ist auch schön. :wink:

Ansonsten vielen Dank. Macht Hoffnung.
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operiert wird auch noch, aber lediglich wenn mindestens 2 der 3 Bänder rupturiert sind. Dann ist meist eine hochgradige Instabilität zu erwarten und man vernäht die "Gaudi" besser. Konservativ ist das Mittel der Wahl bei Anrissen oder Ruptur des L. Anterius. Wie es danach mit der Stabilität aussieht ist größtenteils von den Fähigkeiten des Physios abhängig. Toi, toi, toi

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@TE: Ich habe mir vor ein paar Jahren beim Volleyball zwei äußere Bänder am rechten Sprunggelenk gerissen. Habe noch weiter gespielt, bis der Tennisball am Gelenk kam...
Mit Schiene ruhig gestellt, acht Wochen Pause. Dann durfte ich wieder.
Anfangs habe ich nach Belastung schon noch Schmerzen gehabt, weil das Narbengewebe halt bißchen unelastischer ist.
Ich merke, was die Stabilität angeht, gar nichts mehr, nur bei Wetteränderungen schmerzt das Sprunggelenk schon mal, was aber, je länger die Verletzung her ist, immer weniger geworden ist.

Gute Besserung!

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Hallo Jens, das Training mir sehr Leid für dich!

Vor, ich glaube, ungefähr 15 Jahren, hatte ich auch einen Außenbandriss. Beim Fußball spielen umgeknickt... wenn ich das richtig im Kopf habe waren zwei der 3 Bänder gerissen und das letzte wahrscheinlich angerissen.
Auch damals war die Meinung bereits geteilt, ich war bei zwei Ärzten. Der eine wollte mir eine Aircast Schiene anlegen, so dass es so verheilen kann. Der andere riet zur OP.
Damals war die OP, so glaube ich, schon der eher sehr unübliche Weg.

Ich habe mich für die OP entschieden.
Die Verheilung dauert natürlich etwas länger. Damals habe ich als Jugendlicher Leistungssport (Kanu, laufen nur mal ab und zu als Ergänzung) betrieben, wodurch mir die Entscheidung ,OP oder nicht' nicht gerade einfach gefallen ist. Ich persönlich wollte aber auch noch langfristig die Füße ohne Einschränkung nutzen können, auch sportlich, daher erschien mir die OP als sichere Variante der Verheilung.
Im Nachhinein kann man sagen, dass ich jetzt wirklich keine Einschränkung dadurch habe. Und besonders, weil ich seit kurzem regelmäßig laufe, bin ich mit der Entscheidung von damals zufrieden.
Einige Jahre danach hatte ich an der Narbe eine Wetterfühligkeit. Etwas gruselig, wenn man sowas nicht kennt. Aber irgendwann fand ichs auch irgendwie lustig :-)
Mittlerweile ist das aber weggegangen.

Einen Tipp für dich möchte ich nicht aussprechen . Ich bin Laie, kein Arzt!
Obwohl es bei mir gut verheilt ist und sich die OP im Nachhinein 'gelohnt' hat, heißt das ja nicht, dass der andere Weg ohne OP nicht auch genauso gut ist.



P.S.: hoffentlich haben die bei dir beim Röntgen keine sogenannte gehaltene Aufnahme gemacht . Das war bei mir der Fall... da wurde dann geschaut, wie viel Grad man meinen Fuss seitlich knicken kann und dann muss man den Fuss so halten und dann wird eine Röntgenaufnahme gemacht.
Ich würde es eine Art von Körperverletzung nennen...
Danach habe ich gehört, dass diese Aufnahme eigentlich nutzlos ist und man die Bänder dadurch nur noch weiter kaputt macht. Was bis dahin noch nicht kaputt ist, ist dann mit hoher Wahrscheinlichkeit :-(

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Hallo,

so ein Bänderriss oder Anriss ist zwar ärgerlich und zu Beginn auch schmerzhaft. :teufel: Aber insgesamt so eine Verletzung ist - sofern die Knochen heil geblieben sind - auch keine große Sache, und nach eigener Erfahrung auch ohne OP nach ein paar Wochen ausgestanden.

Ich hatte mir Anfang November 2009 durch Umknicken das Außenband im linken Knöchel gerissen, und nachdem die Schwellung zurückgegangen war, bin ich mit festem Tape und Freigabe durch den behandelnden Arzt den Marathon von Marathon nach Athen gelaufen. Danach habe ich noch 2 Wochen die Füße stillgehalten, und 19 Tage nach dem Missgeschick bin ich wieder langsam ins Lauftraining eingestiegen. Dabei bin ich zunächst für einige Wochen nur auf ebenen Untergründen gelaufen und hatte bzw. habe keinerlei Probleme mit dem linken Knöchel.

Mitte Dezember 2017 bin ich morgens erneut umgeknickt, und dieses mal hat es das Außenband im rechten Knöchel erwischt. Der behandelnde Orthopäde hat per Röntgenbild sowie per Ultraschall festgestellt, dass sonst nix kaput gegangen ist und eine Kallassy-Bandage verordnet, die den Knöchel fixiert und für Kompression sorgt. Auf meine Frage, wie lange ich pausieren soll, meine er, sofern die Schwellung wieder weg ist und ich beim Gehen über 60 min keinerlei Probleme mehr habe, könne ich in der Woche nach Weihnachten wieder anfangen locker zu laufen. Entsprechend habe ich auch am letzten Freitag wieder angefangen, und da ich es nicht übertreibe, hat der Knöchel bisher auch nicht gemeckert. :zwinker4:

@KlausiHH,

da Dein Missgeschick inzwischen über 6 Wochen her ist, würde mich interessieren, wie es aktuell aussieht?
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Kurze Rückmeldung:

Zwischen dern Feiertagen bin ich ein mal vorsichtig gelaufen. Das ging halbwegs gut. Mein umgeknickter Fuß hielt fast still, meine seit über einem Jahr kranke Ferse tat mehr weh. haha. :nene: Aber OK, an Neujahr zweiter Versuch. Nach 100m aufgehört. Der umgeknickte Fuß tat richtig weh. War wohl zu früh.

Gut, letzte Woche mal wieder eingestiegen. 3 Läufe jetzt - 5, 5,5 und 7,6 km, zwei im Schneckentempo. Beide Füsse bleiben mehr oder weniger ruhig. Der umgeknickt fühlt sich etwas steif an, tut aber nicht weh. Die böse Ferse am anderen zwickt natürlich immer noch. Aber so lange es nicht doll ist, die Achillessehne ruhig bleibt, versuche ich es weiter.
Aber die Form, irre die Unterschiede zu gut trainiertem Zustand. Ein Lauf bin ich mit 7:20 gejoggt, also fast gegangen. Der Puls war in einem Bereich, in dem ich früher locker 5:30 und schneller laufen konnte. :haeh: Egal, kommt alles wieder. :nick:
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Ich bin leider schon zig mal umgeknickt - links wie rechts. Fast immer beim Fußballspielen.

Wenn es ganz heftig war bin ich auch zum Arzt um auszuschließen, dass was am Knochen ist. Die Bandverletzung ob nun gedehnt oder gerissen habe ich immer konservativ (ohne OP) behandelt. Das ganze wurde immer wieder stabil und ohne Fremdeinwirkung bin ich auch nie umgeknickt. Zum Wiedereinstieg habe ich immer bevorzugt auf der Bahn trainiert um einen möglichst ebenen Untergrund zu haben. Am Anfang trage ich dann immer noch eine Bandage. Das mit dem steifen Gefühl kann ich bestätigen. Zu der Bandverletzung kommt meist noch eine Kapselverletzung sowie ein Hämatom. Da es im Gelenkbereich wenig Durchblutung ist dauert das ewig bis man wieder hergestellt ist.

Die Form ist nach so einer Zwangspause logischerweise weg - aber kommt auch rasch wieder.
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