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Laufen und Partnerschaft/Familie

Laufen und Partnerschaft/Familie

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Wegen dem unterschiedliche Empfindungen-Thread komm ich drauf....

Wie kommt Ihr damit klar, wenn der Partner kein Verständnis fürs Laufen hat?
wie vereinbart Ihr das Laufen mit der Familie?

Hier ist es so, dass mein Partner meine Lauferei sehr unterstützt, ich umgekehrt seine Themen natürlich auch.
Das Ganze mit den familiären Anfordernissen in Einklang zu bringen ist schon schwieriger. Ich hab drei Kinder, das Jüngste noch ein Kleinkind und bin auch beruflich ziemlich eingespannt. Da erfordert ein strukturiertes Training viel Organisation und Disziplin. Im Sommer hat das gut geklappt, momentan tu ich mich arg schwer, da ich nicht im Dunklen laufen mag. Meinen Winter-Rhythmus muss ich noch finden, hab aber nicht recht die Idee dazu.

Was ich mir mit der momentanen familiären und beruflichen Situation gar nicht vorstellen kann ist ein so umfassendes Training wie eine Marathonvorbereitung erfordert. Da muss man ja wahnsinnig focussiert sein und das kann ich mir schon mental nicht vorstellen, wie ich das mit meinem Alltag in Einklang bringen sollte.

So ist die Lauferei schlichtweg immer ein wenig "halbscharig" und Durchstarten werd ich wohl erst können, wenn die Kinder alle groß sind.

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Da erfordert ein strukturiertes Training viel Organisation und Disziplin. Im Sommer hat das gut geklappt, momentan tu ich mich arg schwer, da ich nicht im Dunklen laufen mag.
Du hast ja nur 3 Möglichkeiten. Entweder du läufst im Hellen im Winter und kriegst das irgendwie organisiert. Oder du läufst in der Dunkelheit.
Oder du läufst am Laufband.
Da muss man ja wahnsinnig focussiert sein und das kann ich mir schon mental nicht vorstellen, wie ich das mit meinem Alltag in Einklang bringen sollte.
Wenn man das Gefühl hat, da muss man stark fokussiert sein, bringt es meiner Ansicht nach überhaupt keinen Gewinn. Das sollte sich meiner Meinung nach anfühlen wie ein echter Herzenswunsch - dann könnte man mit seinem Partner drüber reden und ihn fragen, ob er sich vorstellen kann, einen zu unterstützen, damit man sich den Wunsch im Team gemeinsam erfüllt.

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Durchbeißerin hat geschrieben: Wenn man das Gefühl hat, da muss man stark fokussiert sein, bringt es meiner Ansicht nach überhaupt keinen Gewinn. .
Echt?
Ich stelle mir, vor, dass das gar nicht anders geht. Diejenigen, die ich in der Vorbereitung erlebt habe, die waren auch so, da war das Training und die Vorbereitung schon sehr stark, fast ausschließlich im Focus. Hier im Forum hab ichs auch so verfolgt. Oder hab ich was falsch interpretiert?

Bei mir war's so, dass schon der "poplige" Firmenlauf meine Gedanken im Vorfeld stark dominiert hat. Aber vielleicht bin ich zu unentspannt und in jedem Fall fehlt mir Erfahrung und Routine.

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Selbst wenn man 10 Stunden pro Woche läuft, muss das nicht zwangsläufig im Fokus sehen, da das ja nur 6% der Woche ausmacht. D.h., es hängt vom Läufer ab, wie so vieles andere auch.

Ansonsten ist Laufen natürlich ein eher wenig zeitaufwendiges Hobby. Beispielsweise verbringt meine Frau 2-3x soviel Zeit mit ihren Pferden wie ich mit dem Laufen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Ich sehe bei der Partnerschaft das Problem nicht ganz.

Wenn die Partnerschaft funktioniert, dann gönnt man dem anderen auch die Zeit für seine Hobbies. Wenn nicht, ist nicht wirklich das Hobby das Problem.

Mit Job, Kindern und dem Laufen in der Dunkelheit ist es eher ein Problem des Zeitmanagements, dass der eine besser und der andere schlechter geregelt bekommt.

Ich kenne in meinem ganzen Umfeld nur eine Person, die von meinem Laufen überhaupt nix hält und jedesmal versucht, es mir auszureden. Ein Kollege, Raucher (gefühlt steht er jedesmal vor der Tür und qualmt wenn ich da vorbeikomme), BMI geschätzt deutlich über 40, der mir jedesmal wenn er mich sieht, fragt, ob ich noch laufe und dass ich das auf keine Fall übertreiben solle, weil das sonst ja so ungesund sei.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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ruca hat geschrieben:Wenn die Partnerschaft funktioniert, dann gönnt man dem anderen auch die Zeit für seine Hobbies. Wenn nicht, ist nicht wirklich das Hobby das Problem.
:daumen: So ist das.
ruca hat geschrieben: Ein Kollege, Raucher (gefühlt steht er jedesmal vor der Tür und qualmt wenn ich da vorbeikomme), BMI geschätzt deutlich über 40, der mir jedesmal wenn er mich sieht, fragt, ob ich noch laufe und dass ich das auf keine Fall übertreiben solle, weil das sonst ja so ungesund sei.
So ein Exemplar kenne ich auch. Lange geht das nicht mehr gut, dann sag ich dem meine Meinung...
Meine bisherige Laufkarriere:
09.10.2016 HM 1:55:xx
09.04.2017 HM 1:51:xx
07.05.2017 10 km 0:48:xx
20.05.2017 10 km 0:46:xx
10.09.2017 10 km 0:48:xx
24.09.2017 10 km 0:47:xx
08.10.2017 HM 1:48:xx (kein offizieller Lauf)
29.10.2017 M 4:17:xx

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Sopherl hat geschrieben:Diejenigen, die ich in der Vorbereitung erlebt habe, die waren auch so, da war das Training und die Vorbereitung schon sehr stark, fast ausschließlich im Focus. Hier im Forum hab ichs auch so verfolgt. Oder hab ich was falsch interpretiert?
Hier im Forum ist nun mal Laufen das zentrale Thema, natürlich steht es dementsprechend auch im Fokus, das ist jedoch ein kleiner Teil des Lebens der meisten Läufer hier.
Im realen Umfeld ist es meist auch nicht anders, natürlich steht das Laufen, gerade wenn es in der WK Vorbereitung ist, im Gespräch mit anderen oft Läufern im Vordergrund. Einem Nichtläufer würde man wohl vieles nicht erzählen, da man ihn nicht langweilen will.

Wichtig ist auch die Frage: Ist das Laufen ein Teil des Alltags oder Flucht aus dem Alltag? Wenn man das Laufen als einen Teil der täglichen Routine betrachtet, dann zieht es auch nicht mehr Fokus auf sich als auch die übrigen täglichen Betätigungen. Natürlich ändern sich immer wieder die Schwerpunkte, wenn z.B. der Hauptwettkampf der Saison ansteht, aber das ist mit anderen Dingen auch so, in der Weihnachtszeit z.B. stehen ganz andere Dinge im Mittelpunkt als im Hochsommer.
Wenn laufen Flucht aus dem Alltag ist, dann ist es meist auch Konkurrenz zum Alltag da wird es sicher schwieriger mit dem Fokus richtig setzen.

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Ich finde das Thema hochspannend und es ist für mich immer wieder relevant und wichtig, da auch sehr selbstreflektiert zu sein.

Ich habe vier tolle Kinder im Alter von 1/2 bis 11 Jahre. Dazu einen Job, den ich nicht nur als Beruf, sondern als Berufung sehe. Meine Frau ist die klassische "Familienmanagerin", die mich oft zu Hause entbehren muss.

Ich habe in den letzten Jahren für mich benennen können, dass sich mein Leben innerhalb von drei Polen abspielt, die sich teilweise wunderbar ergänzen, teilweise aber auch arg miteinander konkurrieren: meine Arbeit - meine Familie - meine "Kontamplation".

Kontemplation meint hier, die Zeit, die ich für mich brauche. Die Stille, die ich immer wieder suche, die Zeit mit Freunden, die Auszeiten vom Alltag. Hierzu gehört auch das Laufen.

Alle drei Bereiche haben Risiken und Chancen, alle drei laufen oft Gefahr, zu kurz zu kommen oder zu wichtig zu werden. Und Ungleichgewicht ist bei mir DER Faktor von Unzufriedenheit - für mich und andere Beteiligte.

Meine Frau weiß, dass ich das Laufen brauche. oft genug stellt sie mir die Laufschuhe hin, wenn ich unleidlich werde. Sie unterstützt mich, fördert mich, verschafft mir Freiräume.

Gleichzeitig muss ich darauf achten, dass ich in Balance bleibe. ich kennem ich und weiß, dass ich dazu neige ein "schwarzes Loch" zu werden und immer mehr zu wollen. Und das geht eben nicht. Hier muss ich lernen, mich zu mäßigen und das rechte Maß zu finden.

Resultat daraus ist, dass ich nur alle zwei Jahre einen langen Wettkampf laufe. Im Moment sind das meist 100 Meilen. In dieser Zeit der Vorbeireitung stellt meine Frau mich extra frei. Ich darf meinen einzigen freien Tag die Woche drau0ßen verbringen. Sie nimmt mir meine wenigen Pflichten im Haushalt ab (mal mehr, mal weniger). Sie lässt mich mehr schlafen. Sie erträgt mein ständiges Gerede übers Laufen. Und dafür liebe ich sie.

Dafür bin ich aber die restliche Zeit ganz da. Sie ist immer froh, wenn der Wettkampf vorbei ist. Ich dann auch. Dann ist das schwarze Loch ein wenig gestillt und die Wertigkeit des Laufens tritt für 1,5 Jahre zurück und ich setze den Fokus auf andere Dinge.

Das klappt bisher echt gut. ich will aber immer wachsam und flexibel bleiben, um zu merken, wenn etwas anderes dran ist als der Plan eigentlich sagt. Und dadurch, das sich weiß, dass meine Frau mich freistellen WILL, weiß ich auch, dass wenn sie mich bittet auf einen Lauf zu verzichten, das einen echten Grund hat - und ich das dann natürlich auch tue.

Bisher sind wir als Familie mit diesem Vorgehen sehr gut gefahren. Klar würde ich manchmal gerne mehr laufen. Aber alles hat seine Zeit...

Liebe Grüße
nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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ruca hat geschrieben:Ich sehe bei der Partnerschaft das Problem nicht ganz.

Wenn die Partnerschaft funktioniert, dann gönnt man dem anderen auch die Zeit für seine Hobbies. Wenn nicht, ist nicht wirklich das Hobby das Problem.

i.
ja, unbedingt.

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@nachtzeche

würde das Arrangement auch so gut funktionieren, wenn Deine Frau berufstätig wäre und ebenso viel Zeit für Ihre Kontemplation bräuchte?

Ich brauche das, beides, den Job und die Kontemplation und könnte nie in einer Partnerschaft die Rolle derer, die den Rücken frei hält übernehmen. Und wenn da beide ähnlich gestrickt sind, dann wird es echt eine Herausforderung, dass keiner zu kurz kommt.

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Da meine Kinder "aus dem Haus" sind, habe ich dieses Problem nur temporär (wenn ich sie treffen kann, steht mental alles andere hinten an; Arbeitszeiten haben natürlich von der Sache her Priorität). Bleiben mein Hauptberuf, mein (journalistischer) Nebenjob, meine Frau und eventuelle andere Tätigkeiten (bin in zwei Bereichen ehrenamtlich tätig).

Bei Deinen Prämissen würde ich regelmäßigen Sport nicht schaffen: Ich laufe oft (und gerne) im Dunkeln; gerade gestern wieder 2 Stunden. Wenn ich mich gut fühle oder erst einmal unterwegs bin, macht mir auch mieses Wetter nichts aus - gestern fing es um halb eins an zu schneien, dicke Matschflocken, die mich in wenigen Minuten durchnässten (da nützt keine Kleidung mehr) und meine Brille undurchsichtig machten. Alles okay.

Nur in Fällen von absolutem Streß (zB. wenn sich die Arbeit in beiden Jobs gleichzeitig anhäuft), von körperlicher Schwäche (zB. Erkältung) oder in Ausnahmefällen, wo einfach gemeinsames Tun im Vordergrund steht und stehen muß, vernachlässige ich manchmal auch geplante Einheiten.
Gruß vom NordicNeuling

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Ja, das geht definitiv viel besser, wenn die Kinder groß sind, da bau ich auch voll drauf ��
Es ist schon ein gewisses Hinderniss, wenn man für Laufeinheiten einen Babysitter braucht ��(Gilt niemals nicht als Ausrede, eh klar).

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Ich meinte das mit dem Fokus so: Ich war vor einigen Jahren an der Strecke gestanden, um meinen Sohn zu unterstützen, der seinen ersten HM lief. Das war der Keim, auch wenn es mir zunächst gar nicht bewusst wurde. In der Zeit danach, kreisten meine Gedanken immer mal wieder um das Paradox, dass da ein Läufer in Affenhitze den Berg hoch rannte - der führte das Feld der Hobbyläufer an und sah einfach mega glücklich aus (nicht mein Sohn - der hatte ein krasses Debüt an dem Tag.) Irgendwann war da der Gedanke - das will ich - natürlich nicht das Feld anführen - das wäre ein bescheuertes Ziel. Aber mitlaufen können und mich nicht wie nasser Sack fühlen dabei. Dieses Ziel ist mir so wichtig seitdem, dass ich mich nicht um Fokus bemühen muss. Jedes Hindernis auf dem Weg zu meinem Ziel gehe ich an, ich arbeite dafür an mir, ich mach Kraftraining, ich geh Schwimmen, ich mach jeden Abend Dehnübungen, ich lauf in der Arbeit so viel treppauf und treppab, wie irgendwie möglich und steh früh mehrmals die Woche um 4 Uhr auf der Matte unter der Woche, um zu laufen bei jedem Wetter.
Müsste ich mich aber dahingehend bewusst fokussieren und ausrichten, wäre mein Wunsch nicht so stark, wie er es ist. Und wäre mein Wunsch nicht so stark, würde ich vermutlich nicht so daran arbeiten.

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@Durchbeißerin, ok, das versteh ich und das Gefühl kenne ich auch, dass der Wunsch so stark ist, dass man nicht bewusst fokussieren muss sondern einfach macht. Weil man WILL.

Bei mir ist es dennoch so, dass ich dann in einem starken Focus drin bin....und das bedeutet definitiv, dass meine andern Lebensbereiche da "mitziehen" müssen.

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Wenn ein Partner auch nur im Leisesten denkt, der andere hätte das falsche Hobby, so meine ich: der andere hat den falschen Partner!

Niemals kann ein Partner das Recht haben, dem anderen seine Rechte und Interessen abzusprechen oder gar einzuschränken!

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Race4Fun hat geschrieben:Wenn ein Partner auch nur im Leisesten denkt, der andere hätte das falsche Hobby, so meine ich: der andere hat den falschen Partner!
Niemals kann ein Partner das Recht haben, dem anderen seine Rechte und Interessen abzusprechen oder gar einzuschränken!
Das ist schon richtig, wenn man zu Beginn einer Beziehung das Hobby des Parners/ der Partnerin kennt - dann weiß man, was man zu erwarten hat. Kritischer ist dann ein Wechsel oder ein neues Hobby zu betrachten.

Ist der and're nicht mehr froh
biste plötzlich Libero :hihi: .

Knippi

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Sopherl hat geschrieben:Es ist schon ein gewisses Hinderniss, wenn man für Laufeinheiten einen Babysitter braucht ��.
Habe auch zwei kleine Kinder und trainiere (fast) täglich: ein Studio mit Kinderbetreuung ist auf jeden Fall „Pflicht“. Deshalb laufe ich auch viel auf dem Laufband. Ansonsten kann man natürlich (sofern möglich) mal in der Mittagspause eine Runde laufen, oder mal spät abends oder früh morgens raus. Und natürlich gut absprechen wer wann wie lange „kinderfrei“ hat. Eine Frage der Organisation und Prioritäten. Viel Zeit für andere Aktivitäten bleibt mit zugegebenermaßen allerdings nicht.

LG Anna

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Hi Anna, eh klar, so bin ich auch aufgestellt, außer dass ich Im Dunklen die Zeiten vor und nach der Arbeit nicht nutzen kann/mag.
arbeitest Du Vollzeit?
Tägliches Training neben Familie und Job fällt mir schwer.

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Ich habe jetzt keine persönliche Erfahrungen, aber je nach Alter kann man die Kinder auch mitnehmen. Sehe immer wieder Väter und Mütter mit Laufbuggies oder die Kinder radeln auf kleinen Fahrrädern mit oder ohne Stützräder neben her. Sah erst kürzlich einen Vater mit seinem 4-jährigen (+/-), der so ein Radl hatte, wo er noch mit den Beinen an den Boden kam.

Es ist sicherlich nicht ideal und man kann nicht so schnell und weit, wie man vllt. möchte. Für ein M-Training sicher nicht geeignet, aber immer noch zehnmal besser als gar nicht laufen zu gehen. Und die Kids lernen schon früh wie schön Bewegung ist.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Sopherl hat geschrieben:Ok, das heißt Du kannst täglich an die Arbeit direkt das Training anhängen?
Das mache ich eigentlich nur, wenn es direkt danach in das Studio geht (2-3x Woche). Ansonsten geht es erst nach Hause und dann (oft nach dem Abendessen) noch mal los. Im Moment sehen die Wochen ungefähr so aus:
http://forum.runnersworld.de/forum/trai ... ost2455191

Die erste Einheit am Montag und Mittwoch war jeweils in der Mittagspause.

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Vollzeit ist halt auch nicht Vollzeit. Schreibtischjob vs. körperlich anstrengende Arbeit, 40 h Regelarbeitswochen oder regelmäßig 10 plus x Überstunden die Woche, Pendelzeiten von/zur Arbeit, Außentermine mit Reisezeiten, Homeofficemöglichkeiten, Arbeitszeit schlecht planbar weil man von externen Faktoren abhängt usw.
Ich habe das Glück, meine Arbeitszeit bis auf wenige Tage im Monat selbst definieren zu können, auch wenn ich mit 40 h selten auskomme, kann ich doch selbst entscheiden, an welchen Tagen ich länger arbeite und wo ich einfach eine zeitliche Deadline setze und gehe. Dann wohne ich nur 5 km vom Büro weg, so dass ich kurze Fahrzeiten habe und zudem häufig abends den Heimweg als Trainingsstrecke nutze, indem ich eine Schleife anhänge oder direkt nach der Arbeit laufe und danach erst nach Hause fahre. Gut funktioniert auch morgens eine Stunde früher aufstehen, laufen, duschen und dann ins Büro. In der dunklen Jahreszeit verlege ich schnelle Einheiten aufs Laufband im Studio, andere haben sogar Laufbänder zu Hause. Man/frau muss in aller Ruhe die verschiedenen Möglichkeiten durchprüfen und sich überlegen, was geht und was nicht. (Kleine) Kinder sind natürlich noch ein Zusatzfaktor, meine sind jetzt fast volljährig, da spielt das weniger eine Rolle als bei kleinen.

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Sopherl hat geschrieben:Ja, das geht definitiv viel besser, wenn die Kinder groß sind, da bau ich auch voll drauf ��
Da hast Du meine Hauptaussage überlesen:
NordicNeuling hat geschrieben:Bei Deinen Prämissen würde ich regelmäßigen Sport nicht schaffen: Ich laufe oft (und gerne) im Dunkeln;
Und das ist bei Dir der springende Punkt:
Sopherl hat geschrieben:Hi Anna, eh klar, so bin ich auch aufgestellt, außer dass ich Im Dunklen die Zeiten vor und nach der Arbeit nicht nutzen kann/mag.
Klar kannst Du; Du magst nicht. Wie gesagt: Dann könnte ich auch oft nicht.

PS.: Soll kein Vorwurf sein, sondern Teil der Analyse.
Gruß vom NordicNeuling

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NordicNeuling hat geschrieben:
Klar kannst Du; Du magst nicht. Wie gesagt: Dann könnte ich auch oft nicht.

PS.: Soll kein Vorwurf sein, sondern Teil der Analyse.
Natürlich hast Du damit letztlich recht.
Und es ist tatsächlich der limitierende Faktor gerade. Mit meinen Lebensumständen kann ich meine Laufeinheiten nur aufrecht erhalten, wenn ich jegliche Tageszeit nutze. Deshalb hat das im Sommer super geklappt und jetzt nur noch sehr eingeschränkt.

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JoelH hat geschrieben:Beim Dunkelthema hilft es wenn man sich eine Laufgruppe sucht. Dadurch kommt auch eine gewissen Routine in die Geschichte und man kann sich insgesamt besser abstimmen, da die Laufzeiten klarer fixiert werden.
Ich hätte eh wahnsinnig gern eine Laufgruppe.
Die örtliche Laufgruppe in meiner Leistungsstärke trifft sich leider genau an dem Abend, wan dem ich fast immer dienstlich verhindert bin.
Und all meine Versuche, Laufpartner zu finden, sind bisher gescheitert. Aber da bleib ich dran.

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Tvaellen hat geschrieben:Vollzeit ist halt auch nicht Vollzeit. Schreibtischjob vs. körperlich anstrengende Arbeit, 40 h Regelarbeitswochen oder regelmäßig 10 plus x Überstunden die Woche, Pendelzeiten von/zur Arbeit, Außentermine mit Reisezeiten, Homeofficemöglichkeiten, Arbeitszeit schlecht planbar weil man von externen Faktoren abhängt usw.
+1

Die paar Stunden Laufen pro Woche hole ich dadurch wieder rein, dass ich in nur 15 - 20 Minuten meinen Arbeitsplatz erreiche, und idR nur noch gute 50 Stunden pro Woche arbeite.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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ruca hat geschrieben:Ich sehe bei der Partnerschaft das Problem nicht ganz.
Wenn die Partnerschaft funktioniert, dann gönnt man dem anderen auch die Zeit für seine Hobbies. Wenn nicht, ist nicht wirklich das Hobby das Problem.
Multi-Organ-VERSAGER hat geschrieben: :daumen: So ist das.
Sopherl hat geschrieben:ja, unbedingt.
Das mag ich so nicht unterschreiben, nicht ohne Einschränkungen auf jeden Fall.

Ich habe auch zwei Kinder (Beide in der Grundschule) und meine Frau ist berufstätig. Sie ist Klassenlehrerin in einer Grundschule und wenn jetzt Viele die Augen verdrehen und denken "Na dann hat sie doch nichts zu tun" kann ich dem nur entgegenhalten, dass dem nicht so ist!
Sie ist den ganzen Tag über - ab dem Zeitpunkt ab dem sie zu Hause ist - "Familienmangerin" bis ich um 19:00 dazu stoße. Dann übernehme ich die Kinder und sie bereitet den Unterricht vor (Ja, sie ist eine von denen, die das gewissenhaft und bis in die späten Abendstunden hinein tut)
Wir haben als sogenannte "Quality Time" tatsächlich oft nur die Wochenenden und von dem ist die Hälfte mit Haushalt/Einkaufen weg... Bleibt der Sonntag und der ist uns heilig.
Trotzdem mache ich meist meine langen Läufe am Wochenende und wenn ich früh aufstehen muss... Das gönnt sie mir auch, weil sie weiß wie wichtig mir das Laufen ist, aber wenn wir im am Sonntag etwas unternehmen als Familie, dann ist die Zeit eben auch mal NICHT da um sich für 2 oder 3 Stunden zu verabschieden und das ist dann auch ok.
Ich habe mehr Zeit für mein Hobby als meine Frau, weil ich den größten Teil des Trainings in die Mittagspause verlegt habe.
Anders würde es nicht funktionieren.
Dafür gehe ich 4 - 5x in der Woche Sport machen wo meine Kollegen essen gehen.
Entweder eine Runde um die Alster (10 Km und ja wir haben eine Dusche in der Firma)
Oder ins nahe Studio für eine H.I.T.T. Runde, die man gut in 25 Minuten abreiten kann, da ist sogar noch ein schneller Saunagang mit drin.
Essen bringe ich mir mit, das gibts dann danach schnell vorm PC, beim Mails durcharbeiten... :)
Race4Fun hat geschrieben:Wenn ein Partner auch nur im Leisesten denkt, der andere hätte das falsche Hobby, so meine ich: der andere hat den falschen Partner!
Niemals kann ein Partner das Recht haben, dem anderen seine Rechte und Interessen abzusprechen oder gar einzuschränken!
Ein sehr merkwürdiger Satz in meinen Augen....
Wenn die Verpflichtungen die sich daraus ergeben eine Familie zu haben, nicht viel Raum lassen um sich voll zu entfalten, fände ich es eher befremdlich, wenn man TROTZDEM sein Ding durchzieht, weil man ja "Das Recht" dazu hat....
Dabei bleibt nämlich dann zwangsläufig die Partnerin auf der Strecke und da drängt sich mir der Gedanke auf, dass eher die den falschen Partner hat :zwinker5:
Meine Frau gönnt mir mein Hobby von Herzen, aber sie muss mit nicht mein Interesse absprechen oder mich einschränken. Mir ist selber klar (geworden) was geht und was nicht:

Ich habe 2016 einen Marathon gelaufen. Mein erster und bisher einziger.
Schnell war klar, dass das Training dafür umfangreicher ist als für einen Halbmarathon.
Meine Frau hat mitgespielt, weil sie wusste wie viel mir das bedeutet hat, aber es war auch eine Belastung in der Zeit und so habe ich ihr versprochen (wohlgemerkt nicht versprechen müssen), dass es bis auf Weiteres bei diesem einen M bleiben würde.
Ich habe meinen Traum gelebt, meine Familie hat mir im Ziel zugejubelt und ich habe danach mein Versprechen gehalten und bin seither wieder auf HM Distanz zurück gegangen, weil ich das Training dafür in meinen Alltag integrieren kann.

Alle können gut damit leben und genau so funktioniert eine Partnerschaft (In meinem Fall immerhin schon seit 22 Jahren)
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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Das ist ja erstaunlich, wie nett und rücksichtsvoll ihr alle seid. :)

Für mich ist Laufen immer auch eine Flucht vor Beruf und Familie. Das ist allerdings eine Win-Win-Situation, weil ich als Läufer viel erträglicher und stressresistenter bin. Außerdem übertreibe ich es nicht mit dem Laufen und es gibt selbstverständlich auch Situationen wo ich mein Hobby hintenanstellen muss. Nichts ist so knapp wie die Freizeit wenn man minderjährige Kinder hat.
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