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Immer weniger Marathon-Läufer in Österrreich

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Immer weniger Marathon-Läufer in Österrreich

1 von GeorgSchoenegger
Hier ein Artikel auf HDSports.at:
Immer weniger Marathonläufer in Österreich

Mir ist es ja schon in Graz aufgefallen, wo trotz großer Bemühungen seitens der Organisatoren wieder ein Teilnehmer- und Finisherrückgang zu verzeichnen war; leider hat die Tendenz auch vor den anderen Veranstaltungen nicht haltgemacht - bei sämtlichen der fünf größten Veranstaltungen in Österreich waren heuer weniger Teilnehmer. Und das nicht nur über die volle Distanz; der Rückgang betrifft leider auch die jeweils angebotenen HM-Distanzen.

Während ich mir bei Wien, Salzburg und Linz heuer den Rückgang eventuell noch wettermäßig erklären könnte (wir hatten einen über lange Wochen wirklich saukalten Winter) weiß ich bei den Herbstläufen keinen Rat ...
Wie schaut die Situation in Deutschland aus? Woran können diese Rückgänge (und das seit vielen Jahren) liegen?
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

2 von gerry1976
In Deutschland gehen die Finisherzahlen über die 42km Distanz bereits seit den Boomjahren 2004 und 2005 zurück. Davon ausgeschlossen sind jedoch die ganz grossen Veranstaltungen in Berlin, Frankfurt und Hamburg. Es boomen in erster Linie die 10km Läufe, und die Gesamtzahl an Laufveranstaltungen nimmt ja ständig zu.
Wobei neue Formate wie Firmenläufe und Frauenläufe ja keine direkte Konkurrenz für M und HM sind...
PB 5km: 22:02; PB 10km: 44:08
PB HM: 1:43:21 PB M 3:43h
Wettbewerbe 20120
Zürich Marathon, 3-Länder HM Basel, marathon des 3 pays du Rhin (11.10.2020)


4 von gerry1976
Ich frage mich auch, welche Gründe zu diesem Marathonboom in den Jahren 2004 und 2005 geführt haben. Etwa Dieter Baumanns "von null auf 42"? Das wurde meines Wissens nur im SWR ausgestrahlt! In diesen Jahren sind auf viele Stadtmarathons aus der Taufe gehoben worden, vor allem mittelgrosse Städte, die bis dato sich als eher zu klein für einen Einrundenkurs Marathon betrachtet haben (Freiburg, Mannheim, Ulm um nur einige zu nennen).
PB 5km: 22:02; PB 10km: 44:08
PB HM: 1:43:21 PB M 3:43h
Wettbewerbe 20120
Zürich Marathon, 3-Länder HM Basel, marathon des 3 pays du Rhin (11.10.2020)


6 von haxedesboesen
Ich würde bei der Abnahme auch den Einfluss der Firmenläufe nicht unterschätzen. Natürlich wird sich ein ambitionierter Marathoni davon nicht abhalten lassen, aber den ein oder anderen, der eben jedes Jahr seinen "Heimmarathon" mitläuft, und sonst halt so vor sich hinjoggt, könnte es schon verleiten, dass er mit seinen Kollegen eben mal den Firmenlauf mitrennt und dafür auf einen geplanten längeren Wettkampf verzichtet. Auch den Einfluss der Staffeln sollte man nicht unterschätzen. Auch Kleinvieh macht Mist. Vor allem in den jüngeren Altersklassen wird die geringere Quantität, verteilt auf mehr Sportarten, eine Rolle spielen (wobei mir schon klar ist, dass nicht von einem Jahr aufs andere alle plötzlich 10 Jahre älter sind und somit ein starker Rückgang zu erklären ist :wink: )...

Konkret zu Österreich: Winter spielte wohl eine Rolle, Salzburg hatte das Pech, eine Woche (statt normal 2) nach Wien stattzufinden, in Wien selbst war der Wetterbericht schlecht, was auch einige abgeschreckt haben könnte. Und bei Graz könnte der neue Marathon in Kärnten ein paar Läufer abgezogen haben, was den Rückgang erklären könnte.

7 von Dartan
Einen gewissen Einfluss dürfte denke ich mal auch die immer zahlreicheren OCR-Läufe ("Extrem-Hindernisläufe"; Sparten-Race, StrongmanRun, Tough Mudder, ...) haben. Man mag von diesen Veranstaltungen halten was man will, aber die haben schon beachtliche Teilnehmerzahlen. Und ich denke mal, dass gerade viele jüngere Läufer solche Events gegenüber einen "langweiligen" normalen (Halb-)Marathon bevorzugen.

8 von ruca
gerry1976 hat geschrieben:In Deutschland gehen die Finisherzahlen über die 42km Distanz bereits seit den Boomjahren 2004 und 2005 zurück. Davon ausgeschlossen sind jedoch die ganz grossen Veranstaltungen in Berlin, Frankfurt und Hamburg.
Hamburg boomt auch nicht mehr.

2017 11930 Finisher
2016 12079 Finisher
2015 14754 Finisher (Jubiläum)
2014 12869 Finisher

Für 2018 wurde daher die bisherige Begrenzung von 19.000 Anmeldungen auf 16.000 gesenkt, da der Veranstalter so besser planen kann und zudem evtl. mal wieder eine "Ausverkauft"-Erfolgsmeldung heraushauen kann.

Was boomt, ist der Halbmarathon vom Konkurrenzveranstalter. Jedes Jahr neue Teilnehmerrekorde.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

9 von HerbertRD07
Zwei Gründe für rückläufige Zahlen mögen sein, dass

- Marathonlaufen anstrengend und sehr zeitaufwändig ist. Das dürfte auch ein Grund für die boomenden HM-Veranstaltungen sein.

-zumindest die großen Stadtmarathons in Deutschland sehr teuer sind. Ich finde Startgelder im Bereich zwischen 70 und 100 Euro zumindest grenzwertig.

10 von Titania_1987
Bei dem Bericht sind ja nur die großen Stadtmarathons angeführt. Ich denke, darauf kann man keine allgemeine Absage ableiten, dass in Ö tendenziell weniger Ms und HMs gelaufen werden. Es gibt bei uns ja auch sonst zahlreiche Ms und HMs.

Es mag an dem Charakter von Stadtläufen an sich liegen, am Preis-Leistungs-Verhältnis oder auch einfach an der Fülle. Man hat mit Linz, Wien und Salzburg drei Marathons, die binnen von vier bis fünf Wochen stattfinden. Das ist eine Menge und kaum zu bewältigen. Da muss man sich notwendigerweise – zumindest als M-Läufer – für einen entscheiden. Graz ist jetzt vom Streckenverlauf her nicht wirklich attraktiv.

Österreich hat wahrlich schönere Läufe mit gleichen Distanzen und weitaus geringerer Startgebühr als bei diesen "Big Fours".

Man müsste daher auch mal schauen, wie es sich bei den kleineren Laufevents in Ö verhält: Wolfgangseelauf hatte z. B. letztes Jahr Teilnehmerrekord (5600) und hatte heuer 160 Anmeldungen weniger. Da kann man gar nicht sagen, ob da jetzt dauerhaft ein Negativtrend entsteht. Mehr Zahlen kenne ich jetzt nicht.

Dazu kommen noch ein saukalter Winter und ein zumindest in Ostösterreich auch sauheißer Sommer. Bei dem Sommer auf einem Marathon in Graz vorzubereiten, stelle ich mir da für sehr schwierig vor.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

11 von GeorgSchoenegger
Titania_1987 hat geschrieben:Man hat mit Linz, Wien und Salzburg drei Marathons, die binnen von vier bis fünf Wochen stattfinden. Das ist eine Menge und kaum zu bewältigen. Da muss man sich notwendigerweise – zumindest als M-Läufer – für einen entscheiden.
Das war aber vor 10 und vor 20 Jahren schon genauso, die jeweiliwen Daten sind ja recht fix und schwanken nur +/- eine Woche.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

12 von Titania_1987
Wenn du dir die Verlaufskurven aber auch mal genauer anschaust, sind die Zahlen – bis auf Wien vllt. – recht konstant. Da gibt es ein paar kleinere Schwankungen nach oben und nach unten. Das halte ich aber für völlig normal. Salzburg hat sogar heuer das erste Mal einen wirklich spürbaren Verlust von 220 Anmeldungen auf der M-Distanz zu vermelden. Ein vergleichbarer Verlust ist zehn Jahre her und das drauffolgende Jahr ging es auch wieder aufwärts und zwar kontinuierlich.

So dramatisch finde ich das für diese Läufe nicht.

Problem dieser Studie ist halt auch, dass es die kleinen Stadtläufe mit dem großen VCM in einen Topf wirft und daraus dann ein Endergebnis machen will. Wachau, Salzburg, Graz und Linz haben zusammen vllt. so viel M-Läufer wie der VCM. Das sind andere Messlatten.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

14 von Bio
In Deutschland sind die Leute im Schnitt zu alt, mir fällt mit Ende 50 jetzt das Marathonlaufen deutlich schwerer als wie damals mit Ende 20, so in etwa 20 Millionen Rentner und nochmal 10 Millionen sind über 55 Jahre alt, Marathon wird noch weiter zurückgehen
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