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Trainingseffekt von Wettkämpfen

Trainingseffekt von Wettkämpfen

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Wie schätzt ihr den Trainingseffekt von Wettkämpfen ein? Macht es trainingstechnisch Sinn, alle zwei Wochen einen 5km-WK einzustreuen? Klar ist, dass durch einen WK nicht derart unterschiedliche Reize gesetzt werden, wie durch ein variables Intervall-Training. Aber wenn man sowieso zwei QE/Woche eingeplant hat, würde das Intervall-Training ja nicht wegfallen. Man hätte einfach alle zwei Wochen einen sehr krassen TDL :) . Oder mach ich da einen Denkfehler?

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Pappou hat geschrieben: Man hätte einfach alle zwei Wochen einen sehr krassen TDL :) . Oder mach ich da einen Denkfehler?
Denke nicht, dass das ein Denkfehler ist. Wenn die jeweiligen 5er in den Trainingsplan eingepasst werden, dann dürfte das schon was bringen. Beim Wettkampf gibt man in der Regel auch einen Tick mehr, als im Training und den Spaß hat man obendrein.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Aus meiner Sicht ergibt es im Winter Sinn, nur würde ich versuchen, auch die Komponente Kraftausdauer anzusprechen. Ich würde kurze Crossläufe den kurzen Straßenläufen vorziehen. Oder mache ich einen Denkfehler?

Gruß
de Maddin

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Pappou hat geschrieben:Man hätte einfach alle zwei Wochen einen sehr krassen TDL :) . Oder mach ich da einen Denkfehler?
Ja. Das entspricht von der Intensität (und dem Trainingseffekt) her eher einem sehr krassen Intervalltraining ohne Pausen.

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Kommt doch auch immer sehr auf die Ambitionen an die man selbst an sich hat. Wettkampf ist immer so ein hochtrabendes Wort. Das gilt doch eh nur für ganz wenige wirklich, der Rest sind doch eigentlich alles nur Hobbyläufer. Ich sehe einen Lauf in der Tat als schnellen TDL mit Zuschauern. Ob das die effizienteste Methode der Vorbereitung ist? Sicher nicht, aber eine tolle. Und da ich Laufen vorrangig aus Spass betreibe nehme ich einen "Wettkampf" stets lieber in meinen Plan auf als annähernd die gleichen Zahlen ganz alleine durch den einsamen Wald zu erzeugen. Zumal geteiltes Leid halbes Leid ist.

@alcano
Intervalle sind vom Tempo her doch meist leicht über Wettkampftempo angesiedelt, von daher ist eine harte Intervalleinheit m.E. mehr zu fürchten als ein 5/10k Lauf. Aber das ist natürlcih ebenfalls Ansichtssache.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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JoelH hat geschrieben:@alcano
Intervalle sind vom Tempo her doch meist leicht über Wettkampftempo angesiedelt
Mal davon abgesehen, dass es ja nicht das Wettkampftempo gibt (was ist z.B. mit einem 1500m-Läufer?), sagt die Trainingsart (Intervalltraining) ja noch nichts darüber aus, wie schnell man die Einheit läuft. Das ist dann einfach deine ganz persönliche Interpretation davon, was ein Intervalltraining ist, die so aber nicht sonderlich verbreitet ist.

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Ich denke, es kommt auch auf die Gesamtstruktur und die mittel- und längerfristige Periodisierung des Trainingsplans und die Trainingsziele an. Wenn man eh in einer Trainingsplanphase steckt, die harte Q-Einheiten vorsieht, passt das schon. Nicht umsonst wird ja tw. (bei Steffny z.B.)empfohlen, im Winter statt Tempotraining auch mal eine Cross-WK-Teilnahme einzuplanen. Und schöne Cross-Serien, bei denen man im Abstand von 2-4 Wochen seine kurzen Wettkämpfe laufen kann, dürfte es überall geben.

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JoelH hat geschrieben:Kommt doch auch immer sehr auf die Ambitionen an die man selbst an sich hat. Wettkampf ist immer so ein hochtrabendes Wort. Das gilt doch eh nur für ganz wenige wirklich, der Rest sind doch eigentlich alles nur Hobbyläufer. Ich sehe einen Lauf in der Tat als schnellen TDL mit Zuschauern. Ob das die effizienteste Methode der Vorbereitung ist? Sicher nicht, aber eine tolle. Und da ich Laufen vorrangig aus Spass betreibe nehme ich einen "Wettkampf" stets lieber in meinen Plan auf als annähernd die gleichen Zahlen ganz alleine durch den einsamen Wald zu erzeugen. Zumal geteiltes Leid halbes Leid ist.
Natürlich nehmen auch an kurzen Wettkämpfen, wie 5 oder 10 Kilometer Läufer teil, die das einfach nur aus Freude tun, sichnicht verausgaben wollen, dennoch sich als Wettkampfläufer bezeichnen. Die sind da mal ausgenommen, für die ist son Lauf auch keine Trainingseinheit.
Das gilt doch eh nur für ganz wenige wirklich, der Rest sind doch eigentlich alles nur Hobbyläufer.
Da stellt sich die Frage, was du als Hobbyläufer bezeichnest. In meinem Verein sind ne Menge Läufer, die wurden Einzel- und und Manschafts-Deutsche Meister. Selbst ich habs vor paar Jahren zum Mannschaftsmeister über 50 Km gebracht. Alle haben wir einen Job, mit dem wir das Geld verdienen. Auch auf den Kurzdistanzen sind, ausgenommen Int. Meisterschafts- und Olympialäufer, die Sieger und Platzierten allesamt Hobbyläufer, Und auch weiter hinten im Feld rennen viele wie der Teufel, rennen um AK-Siege oder einfach nur nach neuen persönlichen Bestzeiten. Allesamt Hobbyläufer. Und für sind die Wettkämpfe genau das was sie sind: Wettkämpfe.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Ganz gut aufgedröselt, von den Profis abgesehen sind alles andere Hobbyläufer. Und die können m.E. auch mal eine drei Grad' sein lassen. Können (!) nicht müssen. Und ich habe gegenüber jedem größten Respekt, der neben seiner Arbeit nahezu profimäßige Leistungen vollbringt. Nichtsdestotrotz tut er das sicher zum Großteil aus Spass heraus (hoffe ich zumindest). Ansonsten wäre das Hobby doch zu zeitintensiv.

Aber darauf wollte ich gar nicht hinaus. Mir geht es um die Ambitionen an sich und da ist es bei den meisten Läufern realtiv egal ob sie am Sonntag einen 10k Wettkampf laufen oder einen 10k TDL. Der Unterschied in der Trainingserfolgsleistung wird nie in irgendeiner Statistik erscheinen. Und da wähle ich dann eben den 10k "Wettkampf", einfach weil er mehr Spass macht.

Natürlich sollte der Lauf irgendwie in einen Trainingsplan passen, wenn man denn überhaupt einen solchen befolgt, also keinen Marathon am Freitag wenn man am Sonntag seinen Ziel-HM in PB laufen will.

Aber innerhalb dieser Vorgaben können sicherlich 90% aller Teilnehmer auch mit einem Lauf anstatt einem äquivalenten Training sehr gut leben.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Nicht zu vergessen: An einem Wettkampf teilzunehmen, bedeutet auch für ambitioniertere Läufer nicht zwingend, sich dabei maximal auszubelasten. Wenn der Wettkampf eigentlich "nur" einen TDL ersetzt, wird er zwar durchaus hart bis sehr hart gelaufen, aber eben nicht am Limit für die jeweilige Distanz.

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Wir haben hier einen Läufer in der Gegend, der unter der Woche vielleicht 1-2 mal läuft (recht zügig) und an den Wochenenden minimum einen, eher zwei Wettkämpfe läuft (5er-M). Die meisten Läufe ist er am Ende unter den ersten Drei im Ziel.

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Danke für die Antworten. Also grundsätzlich bin ich schon eher der Typ, der Wettkämpfe immer voll läuft. Darum die Bezeichnung "sehr krasser TDL" :) Mir ging's dabei eher um die Frage, ob die höhere Intensität beim WK eher fördernd ist, oder sich bei zu grosser Häufigkeit (all 14 Tage zB) negativ auswirken kann (verlängerte Regenerationszeit, Verletzungsgefahr etc). Mir ist klar, dass du von viel nicht immer viel kommt, aber grundsätzlich bin ich schon der Ansicht, dass ein Intervall-Training auch mal wehtun kann/soll, und es ist ja kein Geheimnis, dass man sich im WK am meisten pushen kann und deshalb doch auch der Trainingseffekt, ganz banal gesehen, besonders gross sein sollte. Oder sehe ich das falsch?

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Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie mehr als 5 "Intervalle" am Stück gelaufen ... ich verlass mich am liebsten auf Wettkämpfe als Tempotraining. Abgesehen davon dass man da einfach schneller am Weg ist, gewöhnt man sich auch durch die "kleinen" Wettkämpfe an die Atmosphäre, lernt verschiedene Levels an Organisation kennen - kurz, man wird ein erfahrenerer Wettkämpfer. Da kann einen dann beim Hauptlauf nicht so schnell was überraschen.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Viele Wettkaempfe sind sicherlich eine gute Erfahrung wert und auch super, wenn man sich zusammen vorbereitet. Kann auch echt Spass machen! Das Tempo wuerde ich allerdings je nach Kondition und Phase der Vorbereitung anpassen. Aber niemals unter 93% RT, da steht mir mein Ehrgeiz im Weg. Was ich wegfallen lassen wuerde? Das haengt wirklich vom Tempo und der Distanz ab. Daniels sieht 5km WK in der (vor)letzten Phase fuer 5/10km als Ersatz fuer ein IV Training. Also fuer einen vollgelaufenen 5km WK kommt das bei mir hin. 95%RT auf 10km oder Crosslauf im Winter dann aber doch wohl eher fuer TDL. Haengt also echt davon ab, wie ich in den Wettkampt gehe. Vielleicht kannst Du ja alle 2 Wochen abwechseln; dann bist du auf der sicheren Seite ;-)

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Ich persönlich würde niemals alle zwei Wochen einen Wettkampf als harten TDL laufen. Ich bereite mich wochenlang auf einen Wettkampf vor und wenn ich dann an der Startlinie stehe, will ich auch wirklich alles geben und um eine möglichst gute Platzierung kämpfen. Wenn man zu oft Wettkämpfe nur als Training läuft, könnte die Bereitschaft sich wirklich zu quälen sinken. Plötzlich bricht man einen WK ab weil man den ja sowieso nur als TDl läuft, oder man kämpft auf den letzten 100m nicht mehr darum den Läufer vor einem noch zu überholen.Man denkt sich vielleicht auch, dass man bald wieder einen Wettkampf läuft und sich dort dann beweisen kann.
Muss natürlich nicht bei jedem so sein, aber ich sehe das als mögliche Gefahr. Anders sehe ich es wenn man Vorbereitungswettkämpfe läuft um sich optimal auf den Saisonhöhepunkt vorzubereiten. Das sind aber einerseits oft Unter- oder Überdistanzen und die sind für mich sehr wichtig als Standortbestimmung und für das nötige Selbstbewusstsein. Aber das sind dann in meinem Fall nur 4-5 Wettkämpfe und nicht alle zwei Woche einer. Alle zwei Wochen WK wäre für mich auch einerseits zu anstregend anderseits zu zeitaufwändig. Ich habe das Ritual vor WK 6-7 Stunden vorher nichts mehr zu essen (damit ich nach dem WK mich nicht übergeben muss ^^ :D ), und 60-90 Minuten vorher zum aufwärmen zu gehen, je nervöser ich bin desto mehr Zeit brauche ich. Da ist ein TDL oder ein Intervalltraining schon schneller abgespult und mit den richtigen Trainingspartnern kann man sich auch dort so richtig schön an seine Grenzen bringen.
Bestzeiten
200 m 28.44 (30.09.2017)
400 m 61.55 (30.09.2017)
600 m 1:39.15 (28.04.2018)
800 m 2:20.74 (10.09.2017)
1000 m 3:03.08 (26.07.2017)
1500 m 5:13.60 (10.06.2017)
3000 m 11:37.16 (12.09.2018)
5 km 20:05.20 [P: 4:01] (10.12.2016)
6.2 km 25:04.10 [P: 4:02] (30.04.2016)

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MichelleFiona hat geschrieben:Ich persönlich würde niemals alle zwei Wochen einen Wettkampf als harten TDL laufen. Ich bereite mich wochenlang auf einen Wettkampf vor und wenn ich dann an der Startlinie stehe, will ich auch wirklich alles geben und um eine möglichst gute Platzierung kämpfen. Wenn man zu oft Wettkämpfe nur als Training läuft, könnte die Bereitschaft sich wirklich zu quälen sinken. Plötzlich bricht man einen WK ab weil man den ja sowieso nur als TDl läuft, oder man kämpft auf den letzten 100m nicht mehr darum den Läufer vor einem noch zu überholen.Man denkt sich vielleicht auch, dass man bald wieder einen Wettkampf läuft und sich dort dann beweisen kann.
Sehr nachvollziehbar, aber so eben nicht für alle gültig: Wenn man einen Hauptwettkampf hat, ordnet man dem alles unter. Aber selbst dann könnte man die anderen ja als Vorbereitungs-WKs ansehen. Und Jack Daniels geht zB. sowieso davon aus, daß man während der Saison andauernd Q-Einheiten durch WKs ersetzt.

Für mich persönlich sind WKs die besten Trainings, weil ich da immer versuche, alles zu geben, und weil sie ja genau auf das hin trainieren, was ich machen will: WKs.
Gruß vom NordicNeuling

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kobold hat geschrieben:Nicht zu vergessen: An einem Wettkampf teilzunehmen, bedeutet auch für ambitioniertere Läufer nicht zwingend, sich dabei maximal auszubelasten. Wenn der Wettkampf eigentlich "nur" einen TDL ersetzt, wird er zwar durchaus hart bis sehr hart gelaufen, aber eben nicht am Limit für die jeweilige Distanz.
Das ist aus meiner Sicht ein wichtiger Punkt. Ich kann z.B. einen 10er in 41 Minuten laufen und bin 3 Tage komplett ausser Gefecht dass ich kaum eine Treppe hoch komme. Wenn ich ihn in 42 Minuten laufe habe ich einen leichten Muskelkater, bei 43 Minuten spür ich so gut wie gar nichts am nächsten Tag.

Das liegt alles sehr nahe beieinander. Wenn man alle 2 Wochen einen Wettkampf macht, ist es vermutlich sinnvoller nicht dermassen am Limit zu laufen dass man danach 3 Tage alle anderen Trainings ausfallen lassen muss.

Leider fällt mir das selber auch ziemlich schwer. Ich laufe meine Wettkämpfe nur höchst selten nicht am Limit, plane dafür aber auch nicht alle 1-2 Wochen einen Wettkampf.

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NordicNeuling hat geschrieben: Für mich persönlich sind WKs die besten Trainings, weil ich da immer versuche, alles zu geben, und weil sie ja genau auf das hin trainieren, was ich machen will: WKs.
Das ist das Schöne: im Wettkampf kann man immer ein, zwei Schippen mehr draufpacken. Wenn ich zum Beispiel im Training das Ziel z.B. bei einem Tempolauf verfehle, im Wettkampf gelingt es mir dann in der Regel, meine gewünschte Leistung zu bringen. Ein Gewöhnungseffekt ist bei mir noch nie eingetreten. Die Spannung und das Kribbeln stellen sich bei jedem Wettkampf ein, egal, wie unwichtig der Wettkampf ist.
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