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Umgang mit Vorhofflimmern

Umgang mit Vorhofflimmern

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Hallo !

Heute schreibe ich im Namen einer sehr guten Bekannten, die nicht im Forum angemeldet ist.

Sie ist 60 und läuft seit ihrer Jugend regelmäßig! Mittlerweile nur noch 3x die Woche. Sie ist viele Jahre wöchentliche Umfänge von 100 km gelaufen.
2013 wurde bei ihr Vorhofflimmern diagnostiziert (Stressbedingt, der Arzt schiebt es allerdings auf den Ausdauersport in der Vergangenheit). Seit diesem Vorfall nimmt sie Betablocker (2,5 mg). Die Vorhofflimmerepisoden kommen alle paar Monate und dauern jeweils ca 2h an. Es gibt keinen universalen Auslöser.
Besonders leidet sie unter den Nebenwirkungen des Betablockers (Schwere Beine beim Laufen, langsamer Puls, schlechtere Ausdauer).

Wie geht ihr mit Herzrhythmusstörungen und Betablockern um? Sie macht sich ziemlich verrückt und traut sich nicht, ihr Laufpensum zu steigern... aus Angst ihr Herz zu sehr zu beanspruchen.

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Vorhofflimmern, Extrasystolen, Herzrhythmusstörungen, das ist ein so breites Feld, das kann von "lebensbedrohlich" bis "ohne Krankheitswert" alles sein.
Wer, außer dem Arzt, der das EKG Deiner Bekannten vorliegen hat, soll da auch nur annähernd was zu sagen können? Niemand!

Danach zu fragen, wie andere damit umgehen, kann nicht hilfreich, aber unter Umständen gefährlich sein.
Und wäre sowieso nur seriös, wenn der andere 100% das gleiche Krankheitsbild hätte.

Alles Gute für Deine Bekannte und schick's sie lieber zu einem Kardiologen.

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Was hat denn der behandelnde Arzt gesagt? Wenn der sich mit der Beurteilung der Sportfähigkeit schwertut, muss eben eine zweite Meinung her. Perfekt wäre natürlich ein Kardiologe mit sportmedizinischer Erfahrung.
Die Erfahrungsberichte anderer Herzpatienten mögen zur Ermutigung hilfreich sein, wenn das ärztliche OK zum Laufen vorliegt. Die Beratung durch den Arzt können sie keinesfalls ersetzen.

Auch von mir alles Gute für deine Bekannte.

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Ich finde übrigens beide Begründungen für die Ursache für komisch.

Ausdauersport ist normalerweise kein Risikofaktor für Herzkrankheiten, ganz im Gegenteil. Und auch "Stress" ist eine deutlich zu einfache Erklärung.
Kann natürlich sein, dass das alles durch "stille Post" verfälscht wurde, aber für mich wäre diese komische Begründung des Arztes (sofern da nicht noch mehr war) ebenfalls ein Grund für eine zweite fundierte Meinung, die nicht aus einem Internetforum kommt.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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ruca hat geschrieben:Ausdauersport ist normalerweise kein Risikofaktor für Herzkrankheiten, ganz im Gegenteil.
Gerade Extrasystolen sind aber offensichtlich bei Ausdauersportlern wesentlich verbreiteter bzw. verursachen lästigere Beschwerden als bei Nichtsportlern. Auch wenn die dann als "nicht bedrohlich" eingestuft werden (bzw nicht als zu behandelnde Krankheit im engeren Sinn) so sind sie doch für viele eine psychische Belastung.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Ich würde auf jeden Fall auf ausreichende Mineralstoffzufuhr achten - Mg und Kalium z.B. Frubiase Sport (Apotheke)

Aber vor dem Kauf erst den Arzt fragen
Aufgeben ist keine Option!

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Plutonium hat geschrieben:Ich würde auf jeden Fall auf ausreichende Mineralstoffzufuhr achten - Mg und Kalium z.B. Frubiase Sport (Apotheke)

Aber vor dem Kauf erst den Arzt fragen
Das hilft gegen VHF?
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Ein gestörter Elektrolyt Haushalt kann ein grundsätzliches Problem bei einer Arrhythmie sein. Kann...muss nicht. Die ganze Herzphysiologie ist durch Elektrolyt (Na, K, Ca) gesteuert und Mg stärkt den Herzmuskel. Ein Versuch ist es wert, wenn der Doc sein okay gibt.
Wichtig: eine richtige Dosierung festlegen. Zuviel kann auch nach hinten los gehen.

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Plutonium hat geschrieben:Ein gestörter Elektrolyt Haushalt kann ein grundsätzliches Problem bei einer Arrhythmie sein. Kann...muss nicht. Die ganze Herzphysiologie ist durch Elektrolyt (Na, K, Ca) gesteuert und Mg stärkt den Herzmuskel. Ein Versuch ist es wert, wenn der Doc sein okay gibt.
Wichtig: eine richtige Dosierung festlegen. Zuviel kann auch nach hinten los gehen.
Wenn dieses Elektrolytproblem vorliegt, dann verordnet der Kardiologe das entsprechende Elektrolyt mit anschließend folgenden Laborkontrollen
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BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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d'Oma joggt hat geschrieben:Wenn dieses Elektrolytproblem vorliegt, dann verordnet der Kardiologe das entsprechende Elektrolyt mit anschließend folgenden Laborkontrollen
Nicht unbedingt. Als ich vor Jahren das erste Mal Herzrhythmusstörungen hatte und alle Untersuchungen nichts ergeben hatten, vermutete mein Betriebsarzt - auch Sportmediziner und selbst Läufer - dass es am Elektrolytmangel liegen könnte. Als ich dann über einige Wochen Multimineraltabletten genommen hatte, verschwanden die Symptome auch. Das Problem ist ja nicht unbedingt der im Blut zirkulierende Anteil (der sich messen lässt), sondern der intrazelluläre.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Hattest du zu deiner Diagnose auch Betablocker verschrieben bekommen?
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BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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d'Oma joggt hat geschrieben:Hattest du zu deiner Diagnose auch Betablocker verschrieben bekommen?
Nein.
Als ich später erneut Ströungen hatte, schickte mich mein Betriebsarzt wieder zu sämtlichen Spezialisten. Die wollten das teilweise verordnen. Glücklicherweise hat mich mein Arzt davor bewahrt. Irgendwann habe ich dann eine Katheterablation gemacht.

Bernd
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Also haben die Multimineraltabletten das VHF nicht beseitigt.
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BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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d'Oma joggt hat geschrieben:Also haben die Multimineraltabletten das VHF nicht beseitigt.
Wie man's nimmt. Ich hatte 4 oder 5 Jahre Ruhe, bevor sie dann begannen, wieder aufzutreten. Und nach allem, was ich mir im Laufe der Zeit angeeignet habe: es gibt viele verschiedene Ursachen für Herzrhythmusstörungen, sogar ein gewisser Prozentsatz, wo überhaupt keine Ursache festgestellt werden kann. Beim ersten Auftreten (bei mir) spricht einiges dafür, dass der Elektrolytmangel ursächlich war. Als sie (nach Jahren) wieder auftraten, habe ich es naütrlich erneut mit den Tabletten versucht, half da aber nicht.

Es sagt ja auch keiner, dass es eine eindeutige Ursache-Wirkungs-Beziehung gibt.

Bernd
Das Remake
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