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400m - Was ist möglich?

400m - Was ist möglich?

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Hallo,

ich interessiere mich dafür, über die 400m besser zu werden. Leider bin ich noch absoluter Anfänger, mit keinerlei Erfahrung in der Leichtathletik. Die längeren Distanzen interessieren mich nicht so, da mir irgendwie die Motivation fehlt, lange Läufe zu machen. 100m zu trainieren, würde mir (glaube ich) auch keinen Spaß machen (technische Kleinigkeiten üben und sich nur im Zehntel-/Hundertstel-Bereich verbessern wäre nichts für mich).
Daher also die 400m.
Ich bin 20 Jahre alt, ca. 1,88m groß und 65kg schwer. Letzten Sommer war ich einfach mal auf einer Laufbahn und hab es ausprobiert, meine Zeit über die 400m war 65 Sekunden (natürlich ohne Spikes und jede Art von Training). Da habe ich mich aber auf den ersten 300m etwas zurückgenommen, um Kraft auf den letzten 100 zu haben. Diese Taktik war vielleicht nicht ideal, womöglich habe ich dadurch etwas verschenkt, ich weiß es nicht. Auf die 100m brauche ich knapp 13 Sekunden.

Einschätzen kann ich diese Zeiten überhaupt nicht und auch nicht, wie viel Luft noch nach oben ist. Daher meine Frage - was ist möglich, und wie groß wäre der Aufwand dafür? Ich habe nicht wirklich eine Laufbahn in der Nähe, zudem rauben mir mein Studium und mein Haupt-Hobby (Schach) viel Zeit. 3-4 mal pro Woche trainieren wird daher im Normalfall nicht möglich sein. Mir ist klar, dass ich wohl kaum mehr in die deutsche Elite vorstoßen kann, aber gibt es unter diesen Bedingungen dennoch eine Chance, größere Fortschritte zu machen?

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Wenn Du Leichtathletik machen willst, such Dir einen Verein. Als Autodidakt zum 400 Meter Läufer ist etwas skuril.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Vielen Dank schonmal für die ersten Antworten. Ein Verein ist aus organisatorischen/zeitlichen Gründen für mich nicht wirklich eine Option. Unter "lang" verstehe ich hier alles über 1000m.

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JereemRichards hat geschrieben:Einschätzen kann ich diese Zeiten überhaupt nicht und auch nicht, wie viel Luft noch nach oben ist. Daher meine Frage - was ist möglich, und wie groß wäre der Aufwand dafür?
Die Glaskugel, in der man dazu lesen müsste, ist so dunkel, kein Scheinwerfer der Welt wird da helfen können.

Meine Metapher wird dir hoffentlich klar machen, dass deine Fragen, noch dazu hier ein einem Forum, unmöglich zu beantworten sind.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Mit 12,8 ist sicher keine 49 möglich. Wie kommst Du darauf, dass er irgendwann mal eine tiefe 11 auf 100 laufen kann und dann irgendwann unter 50 auf 400? Kann sein, kann aber auch nicht sein.
Weil man aufgrund von zwei solchen selbstgestoppten Zeiten praktisch gar nichts sagen kann. 12,xx und 65 läuft vermutlich jeder einigermaßen trainierte Regional-Fußballer mit 20. Ich bin mit 15 nach knapp 3 Jahren allgemeinem bzw. ein wenig auf Mittelstrecke spezialisiertem Leichathletiktraining 13,1 und 59,9 gelaufen, absolut nicht bemerkenswert für das Alter und ich hätte mich vermutlich tottrainieren können und wäre aufgrund mangelnder Grundschnelligkeit auch mit 20 nicht unter 54 gekommen. Jemand, der von Natur aus schnell ist, läuft als ausgewachsener sehr schlanker Mann m.E. auch in Turnschuhen ohne richtiges Training deutlich unter 13.

Es ist jedenfalls absolut nicht sinnvoll, eine Strecke wie 400m, die nicht ohne Grund als besonders heikel gilt, ohne Verein, Laufbahn und dreimal wöchentlich Training trainieren zu wollen. Wenn Du studierst, frag doch mal beim Hochschulsport nach, was es da für Optionen gibt. Vielleicht gibt es da ein Leichtathletikangebot. Es ist eine Illusion, dass eine kürzere Strecke automatisch weniger Trainingsaufwand bedeuten würde. Eher umgekehrt und verletzungsträchtiger sind Sprint- und Langsprint auch.

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mountaineer hat geschrieben:Mit 12,8 ist sicher keine 49 möglich. Wie kommst Du darauf, dass er irgendwann mal eine tiefe 11 auf 100 laufen kann und dann irgendwann unter 50 auf 400? Kann sein, kann aber auch nicht sein.
Du meinst jetzt mich?
Also kann sein oder kann nicht sein... was jetzt? Also doch möglich?

Übrigens, 49s/400 ist schon seeeeehr anspruchsvoll, aber eine 54er durch fast alle Sprinter und MDler, ohne Probleme zu meistern, wenn man in die Grundschnelligkeit etwas mehr investiert. Die meisten scheitern einfach an Trainingsfleiß und Geduld.

Und natürlich: Verein ist Pflicht.

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JereemRichards hat geschrieben:100m zu trainieren, würde mir (glaube ich) auch keinen Spaß machen (technische Kleinigkeiten üben und sich nur im Zehntel-/Hundertstel-Bereich verbessern wäre nichts für mich).
Daher also die 400m.
Ich bin 20 Jahre alt, ca. 1,88m groß und 65kg schwer. Letzten Sommer war ich einfach mal auf einer Laufbahn und hab es ausprobiert, meine Zeit über die 400m war 65 Sekunden (natürlich ohne Spikes und jede Art von Training). Da habe ich mich aber auf den ersten 300m etwas zurückgenommen, um Kraft auf den letzten 100 zu haben. Diese Taktik war vielleicht nicht ideal, womöglich habe ich dadurch etwas verschenkt, ich weiß es nicht. Auf die 100m brauche ich knapp 13 Sekunden.
Täusch dich mal nicht: Von der Art des Trainingsaufwands unterscheiden sich 100m und 400m nicht. Man übt im Wesentlichen technische Details (Start, Kurvenlauf, Phasenübergänge, Bewegungsabläufe ), dazu viel Ergänzungstraining (Kraft, Beweglichkeit).

Außerdem tun 400m echt weh, daß muss man echt wollen Ich glaube nur 800m Läufer gehen in eine höhere Sauerstoffschuld. Muss man mal Rolli fragen.

Deine 65s/400m finde ich jetzt nicht so doll, ebenso sind die 13s/100m jetzt auch nicht schrecklich schnell.

Ohne Trainer geht da gar nichts.

Nur meine Meinung.
Tom

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Rolli hat geschrieben:Du meinst jetzt mich?
Also kann sein oder kann nicht sein... was jetzt? Also doch möglich?

Übrigens, 49s/400 ist schon seeeeehr anspruchsvoll, aber eine 54er durch fast alle Sprinter und MDler, ohne Probleme zu meistern, wenn man in die Grundschnelligkeit etwas mehr investiert. Die meisten scheitern einfach an Trainingsfleiß und Geduld.

Und natürlich: Verein ist Pflicht.
Du schriebst, 49 wäre für den Anfragenden möglich. Das scheint mir sehr optimistisch, wenn nicht eine erhebliche Grundschnelligkeit vorliegt. Dass 54 für die meisten möglich sind und dass ich das bis 19 bei entsprechendem Training vielleicht auch gepackt hätte, ist eine andere Sache. Du weißt aber ja selbst, dass Welten zwischen 54 und knapp unter 50 liegen.

Das ist aber alles müßig, weil die Idee des Anfragenden, privat 400m zu trainieren, bizarr ist. Es gibt nicht ohne Grund keinen 400m Volkslauf. Es gibt ja auch keinen 110mHürden-Volkslauf oder Volks-Stabhochsprung... (wobei das natürlich noch weniger ohne Trainer geht)

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elva hat geschrieben: Außerdem tun 400m echt weh, daß muss man echt wollen Ich glaube nur 800m Läufer gehen in eine höhere Sauerstoffschuld. Muss man mal Rolli fragen.

Deine 65s/400m finde ich jetzt nicht so doll, ebenso sind die 13s/100m jetzt auch nicht schrecklich schnell.

Ohne Trainer geht da gar nichts.
Da sind wir uns, glaube ich, alle einig.
Die selbstgestoppten Zeiten bringen nicht viel. Für einen 20jährigen Untrainierten ist das nicht schlecht, aber auch kein Hinweis auf verborgenes Talent. (Früher, als das Sportabzeichen noch anders organisiert war, lag die M20 Sprintanforderung bei 13,4 bzw. 68,0, d.h. der Kandidat schafft zwar klar diese Anforderung, aber das ist eben nix besonderes.)
Meiner Erinnerung nach findet man nicht selten 14jährige, die "untrainiert" (also meist eher vom Fussball oder Handball o.ä.) beim Schulsport 12,0 laufen können. Sprinttalente eben.
Die 400 kann man normalerweise erstmal gar nicht "voll" laufen. Ähnlich wie bei der Mittelstrecke muss man sich da erst hintrainieren, sowohl physisch als auch mental. Auch deswegen ist es eine besonders schräge Idee, zu meinen, eine der schwierigsten und forderndsten Laufstrecken ließe sich leichter und mit weniger Aufwand privat trainieren als z.B. 10k.

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mountaineer hat geschrieben: [...] eine der schwierigsten und forderndsten Laufstrecken [...]
Dann mal noch schnell eine Frage aus Interesse: Ist man sich in Fachkreisen einig, dass die 400m und vielleicht die 800m die schwierigsten und forderndsten Strecken schlechthin sind? Oder müsste man da noch etwas kürzere bzw. längere Strecken dazudenken?

Könnte man sich gar auf eine universelle Reihung von unterschiedlichen Distanzen nach Schwierigkeitsgrad einigen? Also 400m auf Platz 1, Halbmarathon als Schlusslicht?
:gruebel:

Oder ist das eher nutzloses rumtheoretisieren...

Viele Grüße!

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Rolli hat geschrieben:Ja!!!! Und jetzt haben wir den Jereem vergrault.... :zwinker4:
Oder vor einer Enttäuschung bewahrt.
jawiedenn hat geschrieben:Dann mal noch schnell eine Frage aus Interesse: Ist man sich in Fachkreisen einig, dass die 400m und vielleicht die 800m die schwierigsten und forderndsten Strecken schlechthin sind?
Als ehemaliger 400er sage ich: Ja, 'Latürnich sind wir die Härtestensten.... :D
Tom

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Die 400m gelten meines Wissens schon seit vielen Jahrzehnten als brutal, weil man ein "Sterben" auf der Zielgeraden eben kaum vermeiden kann (es sei denn man läuft die ersten 200 weit unter seinen Möglichkeiten), es aber irgendwie vermeiden und trotz extrem schwerer Beine weiterlaufen muss. Und bei 400m Hürden muss man auch noch über die drüber kommen...

Es ist kein nutzloses Theoretisieren. Die 800m haben eine sehr diffizile Art der Energiebereitstellung (weil drei unterschiedliche Systeme mit charakteristischen "Zerfallszeiten" und Vorteilen genutzt und abgestimmt werden müssen) und die Theorie dahinter kann vielleicht zu einer optimalen Performance/Renneinteilung verhelfen, nämlich im Spitzenbereich so, dass man die ersten 200m am schnellsten läuft und insgesamt die 2. Runde etwa zwei Sekunden langsamer als die erste. (Kontraintuitiv, weil man denkt, beim "Endspurt" würde man schneller, stimmt auch bei längeren Strecken, aber nicht bei 800, außer es war anfangs sehr langsam)

http://sportsscientists.com/2007/09/iaa ... mens-800m/
http://atfcaviccoaches.org.au/wpblog/wp ... rbn_kp.pdf

Vor knapp 30 Jahren ist bei mir im Verein einer mehrere Jahre lang mehrmals sehr knapp an sub2 gescheitert, im Nachhinein lag es vermutlich daran, dass er immer zu langsam angelaufen ist, ca. 59-60 statt 57-58. Klosterhalfen läuft 57,x+62 bei ihrem sub2 in Pfungstadt, wobei mir das für eine 1500m-Läuferin, die unter 2:02 als Abschluss eines 1500m-Rennens (in Bydgoscz) laufen kann, ein zu starker Unterschied scheint und sie optimal vielleicht 58,5+59,5 oder 58+60 laufen könnte, aber auf eine halbe Sekunde genau kriegt man das normalerweise eh nicht hin.

https://www.youtube.com/watch?v=wN908g6v1Xc

1500/Meile sind auch hart, weil noch relativ hoher anaerober Anteil und Laktatbildung. Ab 3000 oder spätestens 5000 ist es rein physiologisch nicht mehr so diffizil, das kommt dann erst wieder beim Marathon zum Tragen. Was nicht heißt, dass es mental leichter sein muss, das ist immer auch eine Typfrage. Selbst bei einer Spitzenläuferin wie Krause merkt man (z.B. Silvester in Trier), dass ihr die 5k schwerer fallen/weniger liegen als eine "theoretisch" fordendere Strecke wie 1500 oder eben auch als die Hindernisse, die vielen gar nicht liegen.

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JereemRichards hat geschrieben: Ich bin 20 Jahre alt, ca. 1,88m groß und 65kg schwer.
Der Bengel muß erstmal Krafttraining machen. Viel zu leicht. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Popcorn!!!!

Jetzt ergänzt sich so langsam das Bild. Er spielt ein bisschen Schach, studiert Sport, trainiert ein bisschen für den Halbmarathon und läuft phantastische Zeiten, und will sich jetzt mit einmal pro Woche auch an die 400 Meter herantasten, für die Sport Groupies.

Schlau, hübsch und bescheiden, ihr seid doch alle nur neidisch!!!!!

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Hallo,

ich bin beeindruckt, wie viele Antworten auf meine Frage gekommen sind. Vielen Dank an alle, die z.T. konstruktive und hilfreiche Antworten geschrieben haben, der allgemeine Tenor ist ja schon, dass es ohne Verein/Trainer wohl nicht geht. Kann schon sein, dass meine Idee "skurril" war, aber ich hatte ja bereits geschrieben, dass ich keinerlei Ahnung/Vorerfahrungen habe.

Einiges geht jetzt aber auch durcheinander.

Zunächst einmal möchte ich noch einmal klarstellen, dass ich bisher keinerlei Training hatte, weder im Bereich der Leichtathletik, noch im Fußball, Handball oder sonst irgendeiner Bewegungssportart. Mal im Sommer eine Runde Fußball mit Familie/Freunden, aber da hört es auch schon auf. Außerdem möchte ich noch einmal betonen, dass es nicht mein Anspruch ist, in irgendeiner Form in die Elite vorzustoßen. Es ist nur als eine Art "kleines/zweites" Hobby gedacht. Dementsprechend ist es mir jetzt momentan auch nicht so wichtig, ob ich nun irgendwann mal 49s oder 54s schaffen kann.

Eher: Wie hoch wäre denn (ungefähr natürlich) der Aufwand, um, sagen wir, von 65 auf 55 Sekunden zu kommen? Vielleicht auch: Warum geht das nicht ohne Trainer? Was genau kann der Trainer, was man nicht allein kann? Ich kenne mich da ja überhaupt nicht aus und kann mir auch nichts unter einem Training vorstellen. Was für Distanzen läuft man da wie schnell wie oft?
Auch deswegen ist es eine besonders schräge Idee, zu meinen, eine der schwierigsten und forderndsten Laufstrecken ließe sich leichter und mit weniger Aufwand privat trainieren als z.B. 10k.
Keine Ahnung, wer das behauptet hat, ich jedenfalls sicher nicht. Mir ging es nicht um den Aufwand, sondern um die Tatsache, dass 10km Laufen mir schlicht "zu langweilig" ist, da fehlt mir einfach die Motivation. Vom Motivations-Standpunkt gefallen mir die 400m klar am besten.
Jetzt ergänzt sich so langsam das Bild. Er spielt ein bisschen Schach, studiert Sport, trainiert ein bisschen für den Halbmarathon und läuft phantastische Zeiten, und will sich jetzt mit einmal pro Woche auch an die 400 Meter herantasten, für die Sport Groupies.
Ich nehme jetzt mal an, dass das scherzhaft gemeint war; es ist aber so oder so schlicht Blödsinn. Weder spiele ich "ein bisschen Schach" (Schach ist auch ein Sport, für den man mit Sicherheit genauso viel trainieren muss und der genauso anstrengend ist wie Leichtathletik), noch "studiere ich Sport" (dann wäre ich ja wohl kaum so untrainiert). Das gilt auch für das "bisschen Halbmarathon", und nichts liegt mir ferner als "Groupies".
Rolli hat geschrieben:Ja!!!! Und jetzt haben wir den Jereem vergrault.... :zwinker4:
Ein bisschen schon - meine Frage war ernst gemeint und wenn es jetzt so weit geht, dass man mich verspottet, steige ich hier aus. Um konstruktive Antworten bin ich aber nach wie vor sehr dankbar.

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@TE: Ich trainiere aktuell nicht (mehr) gezielt für die Sprintdistanzen, habe das aber getan und frage mich, wie Du ohne Trainer oder sonstige Helfer Starts aus dem Block trainieren willst. Und ohne Trainingskollegen. Im Block steckt viel Zeit, auf den ersten zehn Metern gibt es viel, was technisch verbessert werden kann und was nur ein Trainer sieht und ohne Trainingspartner holt man nicht alles aus sich heraus. Für mich selbst mit mir allein laufe ich keine 400 auf volle Pulle.. Und auch keine Blockstarts und Intervalle... Da fehlen Gegner, Block, Startschuss, Motivation...

Von allen Strecken, die ich bisher gelaufen bin, empfinde ich die 400m als am härtesten. 400 m sind Vollgas. Am Anfang sparen ist nicht. Und, zumindest bei mir, die Laktatkeule kommt, schon 50 m vor dem Ziel, Betonschuhe hängen an den Beinen und jeder Schritt tut weh. Ich bin da schon mit Krämpfen ins Ziel gehüpft...

Such Dir einen Verein, Trainer und Mitstreiter, sonst gibt das auf Dauer nichts...
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Czynnempere hat geschrieben:@TE: Ich trainiere aktuell nicht (mehr) gezielt für die Sprintdistanzen, habe das aber getan und frage mich, wie Du ohne Trainer oder sonstige Helfer Starts aus dem Block trainieren willst. Und ohne Trainingskollegen. Im Block steckt viel Zeit, auf den ersten zehn Metern gibt es viel, was technisch verbessert werden kann und was nur ein Trainer sieht und ohne Trainingspartner holt man nicht alles aus sich heraus. Für mich selbst mit mir allein laufe ich keine 400 auf volle Pulle.. Und auch keine Blockstarts und Intervalle... Da fehlen Gegner, Block, Startschuss, Motivation...

Von allen Strecken, die ich bisher gelaufen bin, empfinde ich die 400m als am härtesten. 400 m sind Vollgas. Am Anfang sparen ist nicht. Und, zumindest bei mir, die Laktatkeule kommt, schon 50 m vor dem Ziel, Betonschuhe hängen an den Beinen und jeder Schritt tut weh. Ich bin da schon mit Krämpfen ins Ziel gehüpft...

Such Dir einen Verein, Trainer und Mitstreiter, sonst gibt das auf Dauer nichts...
Nun ja... ich kenne einige Leute, die alleine 400m trainieren. Das sind aber keine Quereinsteiger und sie haben ale LA-Vergangenheit.

Den Rest stimme ich 100% zu.

Übrigens die Härteste Strecke ist 400m Hürden. Auch 3000m Hindernis ist nicht ohne.

Ich arbeite auch gerne mit Leichtathleten, die Hürden-Schule in der Jugend durchgemacht haben. Die Lauftechnik ist dadurch einzigartig schön.

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kobold hat geschrieben:Schon mal an die Lektüre eines Buchs zum Thema Mittelstreckentraining gedacht? Oder mal im Web nach Trainingsplänen und Tipps für die 400 m Distanz gesucht? Beide Quellenarten beantworten einen großen Teil deiner Fragen.
Und was soll er damit?

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JereemRichards hat geschrieben: Eher: Wie hoch wäre denn (ungefähr natürlich) der Aufwand, um, sagen wir, von 65 auf 55 Sekunden zu kommen? Vielleicht auch: Warum geht das nicht ohne Trainer? Was genau kann der Trainer, was man nicht allein kann? Ich kenne mich da ja überhaupt nicht aus und kann mir auch nichts unter einem Training vorstellen. Was für Distanzen läuft man da wie schnell wie oft?
Schon mal hier sieht man, wie viel Fragen Du hast, die ein Trainer Dir beantworten kann.
Bei 400m muss Du 3 verschiedene Staffwechselsysteme berücksichtigen, Lauftechnik, Starttechnik, Krafttraining (!!!), Periodisierung, Verletzungsprophylaxis... und, und, und...
Du kannst natürlich hier fragen und sich von 65 auf 59s verbessern und zufrieden sein. Auch wenn das nur 80% Deiner Möglichkeiten entspricht.

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Rolli hat geschrieben:Und was soll er damit?
Er will nicht in einen Verein und will keinen Trainer. Und ich bin mal davon ausgegangen, dass sich hier niemand berufen fühlen wird, ihm individuelle Trainingstipps zu geben, so wie sich der Faden bisher entwickelt. Wenn er trotzdem systematisch trainieren will, kann er sich Wissen dazu selbst aneignen. Wenn er nur aus Spaß an der Freud 400 m durch die Gegend hoppeln will, kann er sich das natürlich schenken.

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kobold hat geschrieben:Er will nicht in einen Verein und will keinen Trainer. Und ich bin mal davon ausgegangen, dass sich hier niemand berufen fühlen wird, ihm individuelle Trainingstipps zu geben, so wie sich der Faden bisher entwickelt. Wenn er trotzdem systematisch trainieren will, kann er sich Wissen dazu selbst aneignen. Wenn er nur aus Spaß an der Freud 400 m durch die Gegend hoppeln will, kann er sich das natürlich schenken.
Das meinte ich nicht.
Langsprint kann man nicht aus den Büchern oder Internet (vor allem hier gibt es kaum gute Quellen) lernen. Und die Bücher, die ich kenne, sind eigentlich nur an die Spezialisten und Trainer gerichtet und nicht an Volksläufer und Laufeinsteiger.

Und ein Tipp für TE habe ich natürlich auch:
ziehe mal Schuhe an und gehe 4x Woche 3->8km laufen, weil damit fängt man immer an.

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Rolli hat geschrieben:Das meinte ich nicht.
Langsprint kann man nicht aus den Büchern oder Internet (vor allem hier gibt es kaum gute Quellen) lernen. Und die Bücher, die ich kenne, sind eigentlich nur an die Spezialisten und Trainer gerichtet und nicht an Volksläufer und Laufeinsteiger.

Und ein Tipp für TE habe ich natürlich auch:
ziehe mal Schuhe an und gehe 4x Woche 3->8km laufen, weil damit fängt man immer an.
Wo finde ich denn jetzt den "Like-Button"?

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Maddin85 hat geschrieben:Wo finde ich denn jetzt den "Like-Button"?
Gibt's nicht mehr. Aber der Herr, der lt. Aussage seiner Frau keine Ahnung von Training hat, darf sich gern zweimal mit seinem Beitrag geliked fühlen. Ich hab nämlich nicht nur keine Ahnung von Training, sondern auch keine Ahnung vom Spektrum der verfügbaren Quellen, aus denen man sich Wissen über Langsprint aneignen kann ... jetzt glaub ich ihm mal, dass es die für Anfänger auch nicht gibt .

Ich fürchte nur, dem TE wird der Hinweis nicht gefallen, dass man ohne Läufe über 3-8 km kein brauchbarer Langsprinter wird ... :teufel:

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@Rolli: Die Leute, die Du meinst, wissen ja schon, wie es geht, er nicht.

Hürden und Hindernis kann ich nicht beurteilen. Ersteres habe ich zwar im Training mal gelaufen, dafür fehlte mir aber die Beweglichkeit.

Wie kommt es, daß durch Hürdenlaufen ein guter Laufstil entsteht?
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Czynnempere hat geschrieben: Wie kommt es, daß durch Hürdenlaufen ein guter Laufstil entsteht?
Vor allem durch die Hüftenstellung und die Fähigkeit sehr großen Winkel der Oberschenkel zu erreichen. Dazu die notwendige Sprungkraft und sehr gut entwickelte Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus, was einem sehr ökonomisch laufen lässt.

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Der DLV hat das Hürdentraining Mitte/Ende der 1980er als so zentral angesehen, dass zwischendurch mal alle Blockmehrkämpfe der ca. 13-15jährigen die Kurzhürden drin hatten. (War zum Glück etwa zwei Jahre nach meiner Zeit, so dass ich noch einen hürdenfreien Sechskampf und Fünfkampf machen konnte, weil mir die Hürden koordinativ eher schwer gefallen sind und ich auch etwas größer hätte sein können...)

Der einzige Sport, den man aus einem Buch trainieren kann, ist vermutlich Schach...

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Maddin85 hat geschrieben:Rolli, sei mir nicht böse, aber ich glaube, Du hast Dich vertippt.

Mit 49sek wäre unser Freund 2017 auf Platz 12 der aktuellen deutschen Bestenliste gelandet.

Ich bezweifle, dass 49sek möglich sind.

https://www.leichtathletik.de/ergebnisse/bestenlisten/
Die Deutschen sind zwar z. Zt. schwach über 400m, aber ganz so schwach nun auch wieder nicht. Denn das ist eine Hallen-BL der gerade begonnenen HallenSaison. In der BL der vergangenen Freiluftsaison hat der 12. 47,16 und der letzte (49.) 48,6.
Rolli hat nicht gesagt, nach wie vielen Jahren Training mit welcher Wahrscheinlichkeit eine solche Zeit möglich ist. ;)

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mountaineer hat geschrieben: Der einzige Sport, den man aus einem Buch trainieren kann, ist vermutlich Schach...
Und der einzige, den man aus dem Internat trainieren kann ist Bodybuilding. :zwinker2:

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Rolli hat geschrieben:Vor allem durch die Hüftenstellung und die Fähigkeit sehr großen Winkel der Oberschenkel zu erreichen. Dazu die notwendige Sprungkraft und sehr gut entwickelte Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus, was einem sehr ökonomisch laufen lässt.
Und wenn man's kann, sieht das einfach nur noch gut und elegant aus. Und so einfach....
Meine Helden Moses und Schmid. Immer gerne gesehen...
Tom

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Oder vor einer Enttäuschung bewahrt.
Dieses Ansinnen in allen Ehren - ein bisschen überrascht bin ich schon, dass unter nunmehr 37 Antworten eigentlich keine einzige (!) dabei ist, die aussagt "Leichtathletik ist cool" oder "Sprinten macht Spaß - tu es!". Klar, Realismus ist immer gut, aber dass hier keiner auch nur ein bisschen Werbung für seinen Sport macht, finde ich schon verblüffend.

Es gibt ja jetzt viele Meinungen, was ich zuerst tun soll:

- Verein und Mitstreiter suchen
- Trainer suchen und 3-4x pro Woche trainieren
- Glaskugel ist sowieso dunkel
- Hochschulsport
- 400m erstmal voll laufen
- Krafttraining, um an Gewicht zuzulegen
- Internetquellen nutzen, um nach Trainingsmethoden zu suchen
- Literatur zu Rate ziehen
- 4x pro Woche 3-8 Kilometer laufen

Jetzt kann ich mir es aussuchen; sollten tatsächlich alle obigen Punkte notwendig sein (überspitzt), dann ist mir der Aufwand entschieden zu hoch. Ich weiß nicht, wer so viel Zeit hat, aber Platz für andere Hobbys dürfte dann kaum noch sein.

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Na dann: Leichtathletik ist cool. Sprinten macht Spaß - tu es! Oder etwas anderes, wo Du mehr Zeit für aufwenden möchtest.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Man kann genauso einfach 400m im Park rennen, wie man auf dem Bolzplatz mit anderen Freizeitfussballern Sonntag morgens eine Runde kicken kann.
Das macht beides Spaß, man darf dann nur nicht die Frage danach stellen, sich wirklich ernsthaft zu verbessern.
Dafür braucht es in jedem Sport strukturiertes Training.
Literatur, Verein, Trainer, Gleichgesinnte... Das hilft Ziele zu erreichen, korrigiert, motiviert.

Und ja, Leichtatlethik ist geil, vor allem in der Vielfalt ihrer Möglichkeiten, sonst wäre ich kaum mit Ü40 auf die Idee gekommen, läuferisch PB's hinterherzujagen, mich mit Hochsprungtechnik zu beschäftigen oder einen Diskus in die Hand zu nehmen. :bounce:
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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JereemRichards hat geschrieben:Es gibt ja jetzt viele Meinungen, was ich zuerst tun soll:

- Verein und Mitstreiter suchen
- Trainer suchen und 3-4x pro Woche trainieren
- Glaskugel ist sowieso dunkel
- Hochschulsport
- 400m erstmal voll laufen
- Krafttraining, um an Gewicht zuzulegen
- Internetquellen nutzen, um nach Trainingsmethoden zu suchen
- Literatur zu Rate ziehen
- 4x pro Woche 3-8 Kilometer laufen

Jetzt kann ich mir es aussuchen; sollten tatsächlich alle obigen Punkte notwendig sein (überspitzt), dann ist mir der Aufwand entschieden zu hoch. Ich weiß nicht, wer so viel Zeit hat, aber Platz für andere Hobbys dürfte dann kaum noch sein.
Wasch mich aber mach mich nicht nass? :gruebel:

Du hast das Schwarmwissen angezapft, nun musst du mit dem Ergebnis klar kommen :P

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Czynnempere hat geschrieben:Man kann genauso einfach 400m im Park rennen, wie man auf dem Bolzplatz mit anderen Freizeitfussballern Sonntag morgens eine Runde kicken kann.
Ist das noch Leichtathletik... oder doch nur sehr kurz... hm... joggen?

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JereemRichards hat geschrieben:. Kann schon sein, dass meine Idee "skurril" war, aber ich hatte ja bereits geschrieben, dass ich keinerlei Ahnung/Vorerfahrungen habe.
Warum skuril? Nenne es einfach "Grenzen austesten". Das machen auch viele beim Marathon.....

JereemRichards hat geschrieben:
Zunächst einmal möchte ich noch einmal klarstellen, dass ich bisher keinerlei Training hatte
Dafür ist die Zeit nicht schlecht. Viele deiner untrainierten Altersgenossen würden 400m nicht mal in 3 Minuten schaffen.
JereemRichards hat geschrieben: Mir ging es nicht um den Aufwand, sondern um die Tatsache, dass 10km Laufen mir schlicht "zu langweilig" ist, da fehlt mir einfach die Motivation. Vom Motivations-Standpunkt gefallen mir die 400m klar am besten.
r.
Kann ich nachvollziehen; aber da bist Du hier wahrscheinlich im falschen Forum, da hier der Interessenschwerpunkt der meisten Forenteilnehmer eher auf längeren Strecken liegt. Daher kommt auch nicht der Satz "(nur) Sprinten macht Spass"....

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JereemRichards hat geschrieben:Dieses Ansinnen in allen Ehren - ein bisschen überrascht bin ich schon, dass unter nunmehr 37 Antworten eigentlich keine einzige (!) dabei ist, die aussagt "Leichtathletik ist cool" oder "Sprinten macht Spaß - tu es!".
Laufsport ist großartig, aber das Laufen macht erst dann wirklich Spaß, wenn man es kann und damit meine ich nicht im Schnitt 7:00min/km durch einen Park zu hoppeln. Natürlich ist das meine ausgesprochen subjektive Sichtweise.

Was mich persönlich anfixt: die Rennsituation.

Manchmal kann ich vor lauter Nervosität in der Nacht vor einem anstehenden Rennen nicht richtig schlafen. Wenn die Nacht dann endlich vorbei ist, kreisen meine Gedanken um nichts anderes, als das Rennen. Ich bin überhaupt nicht ansprechbar, schlürfe meinen Kaffee und rutsche nervös auf dem Stuhl hin und her. Manchmal bin ich schon 3h vor dem Startschuss vor Ort, weil ich es nicht abwarten kann. Wie in Trance schwebe ich über die Messestände der Läufermesse und genieße die Atmosphäre, während die Blase das erste Mal drückt. Der Drang, ein WC aufzusuchen sucht mich alle 10 bis 20min heim und ich sage mir: hoffentlich geht das gut und es geht mir nicht wie damals Uta Pippig bei einem ihrer Marathonläufe.

50min vor dem Start, etwas zu früh, beginne ich mein Aufwärmprogramm mit Lauf-ABC. Natürlich habe ich kurz vorher die Toilette aufgesucht. Joggen, Skippings, Kniehebeläufe, Wechselsprünge, Sirtaki, Marionettenläufe, usw. Am Ende folgen drei Steigerungsläufe bis zum Sprinttempo. Das ist aber nur Show, um die Konkurrenten zu beeindrucken. Habe ich mich endlich im Startblock eingereiht, fühle ich mich beim Schaulaufen wie ein eitler Gockel, weil ich weiß, dass ich in Startblock A starten darf.

Noch 5min bis zum Start: Plötzlich spüre ich einen starken Druck auf der Blase. Was soll ich tun? 30m hinter der Absperrung steht eine Litfaßsäule...

Dann fällt endlich der Startschuss. Alle Nervosität fällt von mir ab. Ich laufe ein in einen endlos erscheinenden Tunnel, das Licht am Ende ist noch lange nicht zu sehen. Natürlich sind wieder die Rennpferde mit mir durchgegangen und ich bin viel zu schnell gestartet. Die innere Stimme sagt zu mir: Maddin, Du bist heute nicht in Form, gib auf, es hat hat keinen Zweck. Bald aber habe ich meinen Rhythmus gefunden, ich laufe nicht, ich schwebe. Es muss sich so anfühlen, als hätte ich gerade einen Joint geraucht. Meine Umgebung nehme ich nicht wahr, ich bin eins mit mir selbst. Irgendwann melden sich die Beine zu Wort, aber ich ignoriere den Schmerz und laufe in unvermindertem Tempo weiter. Noch 2km, eigentlich bin ich total platt, wäre da nicht das Publikum, das mich zusätzlich euphorisiert. Ich bündle noch einmal meine Kräfte und genieße die zweite Luft. Noch 1km, noch 900m, noch 700m, noch 500m, ich setze an zu einem langgezogenen Schlussspurt. Im Ziel sehe ich die Uhr, wird die Zeit reichen?

Ich reiße die Arme in die Höhe - eine neue persönliche Bestzeit! Jaaaaaaa! Entkräftet klappe ich zusammen, ich habe das letzte aus mir raus geholt.

Die Schinderei im Training hat sich gelohnt. Was habe ich mich gequält, wie oft hätte ich die Laufschuhe am liebsten in die Ecke geschmissen, als ich bei meinen Intervallen über die Tartanbahn gehetzt bin? Intervalltraining ist sch...! Laufen ist sch...! Gäbe es nicht die Rennen!

Um ein gutes Rennen zu laufen, an der Grenze der eigenen Leistungsfähigkeit (und nur dann ist es ein gutes Rennen), muss man hart arbeiten und auch einmal Trainingseinheiten abspulen, die keinen Spaß machen. Ich hasse zum Beispiel diese Einheit: 16 mal 300m den Berg hinauf sprinten und zurücktraben. Diese Einheit ist aber notwendig, um für die kommende Rennsituation optimal vorbereitet zu sein.

@JeremyRichards: Jogge von mir aus 400 durch den Park, ohne Arbeit und Zeit zu investieren. Du wirst aber niemals dieses Hochgefühl erleben, dass ich versucht habe mit meinen einfachen Worten zu beschreiben. Irgendwann wirst Du Dir sagen: Laufen ist sch...!

Dem setze ich entgegen: Laufen ist geil, Sprinten ist geil, Leichtathletik ist geil!

Du läufst 100m in 13sek? Dann wäre mein Ziel die 52 über 400!


Setze Dir einen Zeitrahmen von wenigstens 3 Jahren, plane 6h pro Woche Zeit ein, verzichte einfach auf das Fernsehen, 4h Lauftraining, 2h Krafttraining, trainiere Beine, Oberkörper und Bizeps. Ich bin bei den Vorschreibern, ohne Verein wirst Du die 52sek über 400m nicht schaffen. Das Training in der Gruppe motiviert zusätzlich.

Pack es an oder lass es bleiben.

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@Maddin85
*Like*
Sehr schön beschrieben...
Kleine Korrektur: 13s/100m sind hochprognostiziert etwa 56s/400m (~95% maxSpeed). Das müsste das nächste Ziel sein.
Tom

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@maddin85: Genau so ist es! Wobei natürlich auch tolle Läufe im Training beflügeln könne, und auch der erste Lauf bei Sonnenschein nach endlosem Mistwetter, oder eine Laufstrecke mit phantastischer Aussicht, z.B. am Genfer See ....
Bild

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@Maddin85: Dafür gibt es ein "like". :daumen:

Zwei Sachen möchte ich aus Deinen Aussagen noch herausgreifen:

Kurz vorm Ziel, die pace habe ich eh schon auf schneller gedrückt, letzte "Opfer" anvisieren und zum Schlußsprint ansetzen ; die Pumpe geht auf Anschlag, die pace hat kurzzeitig eine 2 vorn und ich habe noch wen "eingesammelt": Totale Euphorie, totale Erschöpfung.

Und dann steht da noch eine neue PB: Nur geil. Die Welt ist schön. :D
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Vögelchen hat geschrieben:@maddin85: Genau so ist es! Wobei natürlich auch tolle Läufe im Training beflügeln könne, und auch der erste Lauf bei Sonnenschein nach endlosem Mistwetter, oder eine Laufstrecke mit phantastischer Aussicht, z.B. am Genfer See ....
Wie recht Du hast, nur glaube ich, dass es schwer wird, JeremyRichards zum Laufen, oder besser zum Sprinten zu motivieren.

Außerdem tue ich mich schwer, meine Euphorie und mein Hochgefühl, das Adrenalin, usw. passend in Worte zu kleiden.

Is eh alles für die Katz!

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Czynnempere hat geschrieben:@Maddin85: Dafür gibt es ein "like". :daumen:

Zwei Sachen möchte ich aus Deinen Aussagen noch herausgreifen:

Kurz vorm Ziel, die pace habe ich eh schon auf schneller gedrückt, letzte "Opfer" anvisieren und zum Schlußsprint ansetzen ; die Pumpe geht auf Anschlag, die pace hat kurzzeitig eine 2 vorn und ich habe noch wen "eingesammelt": Totale Euphorie, totale Erschöpfung.

Und dann steht da noch eine neue PB: Nur geil. Die Welt ist schön. :D
Das Gefühl kenne ich! Hamma!
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