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Erreiche Maximalpuls nicht mehr

Erreiche Maximalpuls nicht mehr

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Hallo zusammen

Ich möchte meine Ausdauer verbessern und habe deshalb letzten Herbst mit Intervalltraining auf dem Laufband angefangen. Grundlagentraining habe ich zuvor lange gemacht, Grundlagenausdauer ist meiner Meinung nach genügend.

Ich habe nie eine Lesrungsdiagnostik gemacht, kenne meinen genauen Max. Puls also nicht. Das höchste, was meine Pulsuhr je bei mir gemessen hat warem 193 schläge p.M. bei einem Sprint (bin 29, kann nach Faustformel also etwa hinkommen).

Als ich mit den Intervallen angefangen habe schoss mein Puls immer sofort in die Höhe, Werte von 185-190 waren schnell erreicht. Ich konnte Zeitumfang und vorallem die Geschwindigkeit der Intervalle schnell steigern.

Seit Dezember mache ich das Training wirklich regelmässig 2 Mal pro Woche. Nun habe ich das Problem seit etwa 2 Wochen, dass mein Puls einfach nicht mehr hoch will. Bei meinem Maximalen Tempo, welches ich knapp durchhalte dümpelt mein Puls bei 172, manchmal 179 herum.

Ich habe wirklich das Gefühl schneller geht einfach nicht, ohne rücklings vom Laufband zu plumsen :) und das letzte Intervall (mache 4x3 minuten) schaffe ich fast nicht mehr.

Woran kann das leigen? Wird es schwerer, seinen Max Puls zu erreichen je trainierter man ist oder quäle ich mich einfach zu wenig? Ich mache ja Fortschritte vom Tempo her und fühle mich auch sonst im Training (mache Kampfsport) fitter, finde das mit dem Puls aber doch merkwürdig und habe immer das Gefühl das Training wäre effektiver wenn ich näher an meinen Max Puls kommen könnte .

Sinken tut er übrigens sehr schnell zwischen den Intervallen und auch mein Ruhepuls ist normal (bei etwa 50 S.p.M.)

Danke für eure Antworten!

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Er hat wieder zugeschlagen:
PULSMÄN
pm.gif pm.gif 4707 mal betrachtet 1.58 KiB

Im Ernst:
Vergiss die Pulsmesserei und konzentriere dich auf deine läuferische Leistungsentwicklung
(schneller oder weiter). :nick:
.

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Ja. Mit dem Trainingszustand wird es immer schwerer den Pulsmax zu erreichen. So krass soll das nach ein paar Wochen aber nicht sein.

Versuche ausgeruht die Intervalle zu laufen, dann kannst Du besser die Werte vergleichen.

Übrigens, MED hat auch etwas recht. Wichtiger als Dein Puls ist die erbrachte Leistung.

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Leila88 hat geschrieben:Seit Dezember mache ich das Training wirklich regelmässig 2 Mal pro Woche. Nun habe ich das Problem seit etwa 2 Wochen, dass mein Puls einfach nicht mehr hoch will. Bei meinem Maximalen Tempo, welches ich knapp durchhalte dümpelt mein Puls bei 172, manchmal 179 herum.

Ich habe wirklich das Gefühl schneller geht einfach nicht, ohne rücklings vom Laufband zu plumsen :) und das letzte Intervall (mache 4x3 minuten) schaffe ich fast nicht mehr.
Hast du das Tempo erhöht?

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Hallo zusammen

Danke schon mal für die Antworten.

Krafttraining mache ich schon auch zusätzlich, aber nicht an Intervall-Tagen. Werde mal mit dem Beintraining pausieren und schauen was passiert.

Ja, das Tempo konnt ich seit Beginn schon deutlich steigern, von dem her merke ich schon einen Fortschritt und freue mich auch jedesmal wenn ich wieder ein bisschen schneller bin :nick: .
LG
LG

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Leila88 hat geschrieben:Ja, das Tempo konnt ich seit Beginn schon deutlich steigern, von dem her merke ich schon einen Fortschritt und freue mich auch jedesmal wenn ich wieder ein bisschen schneller bin :nick: . LG
Darauf kommt es beim Training doch an: Schneller laufen zu können als vorher. Und natürlich bist Du dann auch bei gleichem Puls schneller als vorher. Du willst doch schneller laufen und nicht bei bestimmten Pulswerten laufen.

Der Maximalpuls (Hfmax) ist übrigens nicht durch Training beeinflußbar. Er ist individuell sehr unterschiedlich und kann nicht durch eine Faustformel errechnet sondern muß immer durch Laufen bei maximaler Belastung bestimmt werden. Hfmax ist zwar in der Regel bei jungen Menschen höher als im späteren Alter, aber wie gesagt von Person zu Person sehr verschieden.

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Ich finde die Frage im Unterschied zu den üblichen Pulsfragen durchaus interessant. Rolli hat ja schon einen ersten Hinweis gegeben. Ich habe aktuell eine "ähnliche" Erfahrung nur auf anderem Niveau (laufe seit ca. 5 Jahren regelmäßig und mit wettkampfspezifischen Training).

Mein Maximalpuls sollte bei knapp über 190 liegen. Höchster von der Uhr sinnvoll aufgezeichneter Wert ist 191 im Rahmen von 400er Intervallen wo es auf dem letzen Intervall eine Sch....vergleich gab.

Typischerweise habe ich in der Endphase von Wettkämpfen (5k bis HM) immer einen höchsten Pulswert von 182 bis 186 erreicht (je nach Wetter Endspurt Situation usw.) Seit einem Jahr passiert es häufig, dass ich auch in der Endphase des Rennens keine 180 mehr schaffe. Auch vom Laufgefühl ist es häufiger so, dass mir irgendwie der Punch fehlt. Einen Rückgang auf Grund des Alters (37) schließe ich aus, weil ich die 191 erst letztenSommer gelaufen bin.

Potenzielle Erklärungen sind:

1. Mit zunehmendem Leistungsvermögen wird es schwieriger im Wettkampf an den Maximalpuls zu kommen.

2. Früher konnte ich die zweite Rennhälfte meistens signifikant schneller laufen. Das gelingt mir nicht mehr immer wegen ambitionierter Zielzeiten (wenn die zweite Hälfte langsamer ist, dann aber nicht extrem z.B. 30 sek auf bei 20km Lauf). Insofern könnte es sein, weil ich die Wettkämpfe gleichmäßiger Laufe ich am Ende nicht mehr so ans Limit gehen kann.

3. Ich trainiere zu wenig im VO2_Max-Bereich oder schneller und komme deswegen am Ende nicht mehr so gut ans Limit.

4. Ich mache etwas in der Trainingssteuerung (z. B. Tapering) falsch, so dass ich am Tag X nicht ganz ans Limit komme.

Mir ist klar, dass man für 3. und 4. mein Trainingstagebuch genau studieren müsste.

Deswegen stellt sich die Frage ob 1. und/oder 2. eine plausible Begründung geben und ich mir deswegen keine zu großen Gedanken um mein Training machen muss?

Oder ist das alles schon sehr merkwürdig und es lohnt sich hier in eine Detailanalyse zu gehen?

Viele Grüße vom Doc

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Schneller werden bei gleicher Anstrengung - ich würde sagen, da hat wer richtig trainiert. Dass im Laufe der Zeit die Hfmax nicht mehr so leicht erreicht wird, habe ich bei mir genauso festgestellt, daher kein Grund zum Grübeln.
"Sie laufen aber sehr ordentlich!" 03.10.17, Regen, 9:00 Uhr Mesz

5k: 3/16 16:52
10,5k: 4/18 37:23
HM: 4/15 1:25:08 09/15 1:21:31 03/17 1:18:08
M: 4/16 2:57:44 04/17 2:50:44

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DoktorAlbern hat geschrieben:Typischerweise habe ich in der Endphase von Wettkämpfen (5k bis HM) immer einen höchsten Pulswert von 182 bis 186 erreicht (je nach Wetter Endspurt Situation usw.) Seit einem Jahr passiert es häufig, dass ich auch in der Endphase des Rennens keine 180 mehr schaffe. Auch vom Laufgefühl ist es häufiger so, dass mir irgendwie der Punch fehlt. Einen Rückgang auf Grund des Alters (37) schließe ich aus, weil ich die 191 erst letztenSommer gelaufen bin.
Bei mir gibt es eine ganz lustige Kurve.

Am Anfang meiner "Läuferkarriere" war für mich jeder Lauf pulstechnisch "höllisch anstrengend" und ich kam meiner HfMax sehr nahe, besonders wenn dann mal eine Steigung kam. Leider sind die Werte von damals (dank Handgelenkspulsemssung) nicht immer korrekt (Ansonsten wäre ich mehrmals mit über 100% unterwegs gewesen) und komplett vergleichbar aber die Tendenz ist eindeutig.

Dann verbesserte sich der Kreislauf schneller als die Beine, der Puls ging runter und ich schaffte es nicht mehr ansatzweise in die vorherigen Bereiche, da nicht der Kreislauf sondern die Orthopädie und die Müdigkeit der Muskeln der begrenzende Faktor war. In Wettkämpfen ein echter Endspurt? Nö, da hätte ich das Gefühl gehabt, ich zerlege mich orthopädisch.

Inzwischen haben die Muskeln deutlich aufgeholt, auch Zielsprints bekomme ich hin und auf einem 10k-Wettkampf kam ich im Oktober auf einen Schnitt von 90% und ein Maximum von 94%, was meinen bisherigen Wettkampfrekord darstellt. Im Jahr zuvor waren es auf der gleichen Strecke noch 88% Durchscnnitt, 91% Maximum.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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ruca hat geschrieben:Bei mir gibt es eine ganz lustige Kurve.

Am Anfang meiner "Läuferkarriere" war für mich jeder Lauf pulstechnisch "höllisch anstrengend" und ich kam meiner HfMax sehr nahe, besonders wenn dann mal eine Steigung kam. Leider sind die Werte von damals (dank Handgelenkspulsemssung) nicht immer korrekt und komplett vergleichbar aber die Tendenz ist eindeutig.
.
In diese Kerbe wollte ich gerade auch schlagen. Meine Beine übersäuern auch deutlich schneller als der Puls in unerreichte Sphären empor schweben kann. Das könnte also eine recht simple Erklärung für das Phänomen sein.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Wieso willst Du Dein max. Puls erreichen, den Du noch nicht einmal kennst?

Früher ohne Pulsuhr, sind die Sportler nach Gefühl gelaufen.
Wenn ihnen ihre Beine und ihre Lunge "brannten", dann wussten sie sie waren am Limit.
Heute ist man auf seine Pulsuhr fixiert aus Angst man könnte sich falsch belasten, sich unter- oder überfordern..

Ehrlich gesagt, wenn ich harte Intervalle laufen möchte, dann interessiert mich der Puls nur peripher.
Entweder ich laufe am Maximum oder ich laufe nicht am Maximum.
Und wenn ich das Gefühl habe, ich hechel mir gleich meine Lunge aus der Brust und meine Beine schmerzen bei jedem Schritt, dann bin ich an mein Limit angekommen - ganz egal was mir meine Pulsaufzeichnung sagt.

Man muss auch nicht immer in der Nähe des vermuteten max. Puls kommen können, nicht immer ist der Körper gleich gut drauf.
An manchen Tagen kämpft der Körper gerade, vom Bewustsein unbemerkt, eine Abwehrschlacht und diese erscheint ihm wichtiger als irgendwelche Runden zu laufen - und man selbst wundert sich warum es im Training nicht läuft.

Wichtig, Du siehst die Früchte Deines fleißigen Trainings.
und natürlich je fitter Du wirst, desto effizienter wird Dein Stoffwechsel, desto mehr Kraft und Anstrengung kostet es an sein max. Puls zu kommen- und manche erreichen ihren max. Puls nie!

Training mit Pulsaufzeichnung ist interessant, weil man deutlich seine Leistungen vergleichen kann.
Du hast sicherlich bemerkt, dass mit zunehmender Fitness deine Pulsfrequenz bei gleicher Pace abgenommen hat. Für diese Trainingsbestädigung ist die Pulsmessung super.
Aber wirklich fitter macht einem nur das Training und dazu braucht es ( im Amateursport) nicht einer Pulsüberwachung.

Lauf am Spass an der Freude und freue Dich über jedes Ziel, welches Du erreichst.
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ruca hat geschrieben: ...
Am Anfang meiner "Läuferkarriere" war für mich jeder Lauf pulstechnisch "höllisch anstrengend" und ich kam meiner HfMax sehr nahe, besonders wenn dann mal eine Steigung kam.
...
Dann verbesserte sich der Kreislauf schneller als die Beine, der Puls ging runter und ich schaffte es nicht mehr ansatzweise in die vorherigen Bereiche, da nicht der Kreislauf sondern die Orthopädie und die Müdigkeit der Muskeln der begrenzende Faktor war.
Da ich schon mehrfach den Status eines "Wiedereinsteigers" durchlaufen habe, kann ich mich noch erinnern:
Am Beginn des regelmäßigen Laufens ist - bei mir - die Lunge der limitierende Faktor für das Tempo: man japst und kriegt kaum noch genug Luft.
Mit besserem Trainingszustand sind es die Muskeln: irgendwann übersäuern die Beine und wollen nicht mehr. Kann ich jederzeit am Berg hervorrufen, diesen Zustand... :D
Mittlerweile ist es ein Drittes: speziell bei Wettkämpfen habe ich am Schluss das Gefühl "wenn ich jetzt noch drauflege, habe ich ein dejá-vu mit dem Frühstück...". (obwohl die Beine vielleicht noch schneller könnten).
Ob ich dabei Puls von x% oder y% vom Maximum habe, weiss ich nicht und es ist mir auch egal. Am Limit bin ich sowieso.

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meissner hat geschrieben: Mittlerweile ist es ein Drittes: speziell bei Wettkämpfen habe ich am Schluss das Gefühl "wenn ich jetzt noch drauflege, habe ich ein dejá-vu mit dem Frühstück...".
Für mich gab es auch die Stufe, erst fehlte mir die Luft, später üersäuerten mir die Muskeln und limitierten mir die Leistung und irgendwann schaffte ich es trotz brennender Beine weiter zu laufen,
bis wieder die Lunge mir scheinbar die Luft verweigerte...

Bei meinem ersten 5 km Lauf, startete ich mit der Jugend voran und wunderte mich über meine Pace auf den ersten 3 Km, weil ich solch Tempo noch nie gelaufen bin.
Etwa 700m vor dem Ziel, hatte ich das Gefühl die Erde würde beben, alles schwankte mir wurde ganz merkwürdig im Kopf und meine Schmerzen in den Beinen die sich seit km 3 eingestellt hatten verschwanden wieder.
Ein Blick auf mein Puls zeigte mir ein von mir zuvor noch nie erreichten Wert von 199 schlägen/Min..
Um nicht umzufallen ging ich erst 200m und lief die letzten 500m im gemütlichen Lala - Tempo (Pace 5:20) zu Ende und war froh aufrecht über die Ziellinie gekommen zu sein, immerhin mit noch in einer Zeit von 22:50min.

Wenn mein max. Puls nun bei 199 schlägen/Minute liegt und mir jedesmal so "komisch" wird, hoffe ich nie wieder diesen Puls erreichen zu müssen!
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ruca hat geschrieben:Bei mir gibt es eine ganz lustige Kurve.

Am Anfang meiner "Läuferkarriere" war für mich jeder Lauf pulstechnisch "höllisch anstrengend" und ich kam meiner HfMax sehr nahe, besonders wenn dann mal eine Steigung kam. Leider sind die Werte von damals (dank Handgelenkspulsemssung) nicht immer korrekt (Ansonsten wäre ich mehrmals mit über 100% unterwegs gewesen) und komplett vergleichbar aber die Tendenz ist eindeutig.

Dann verbesserte sich der Kreislauf schneller als die Beine, der Puls ging runter und ich schaffte es nicht mehr ansatzweise in die vorherigen Bereiche, da nicht der Kreislauf sondern die Orthopädie und die Müdigkeit der Muskeln der begrenzende Faktor war. In Wettkämpfen ein echter Endspurt? Nö, da hätte ich das Gefühl gehabt, ich zerlege mich orthopädisch.

Inzwischen haben die Muskeln deutlich aufgeholt, auch Zielsprints bekomme ich hin und auf einem 10k-Wettkampf kam ich im Oktober auf einen Schnitt von 90% und ein Maximum von 94%, was meinen bisherigen Wettkampfrekord darstellt. Im Jahr zuvor waren es auf der gleichen Strecke noch 88% Durchscnnitt, 91% Maximum.
Ich habe kürzlich etwas ähnliches erlebt. Da mein Puls bei den LaLas weiter unten ist als sonst (unter 140), hab ich mein LaLa Tempo auf 5:40 erhöht (bin aber erst 2 x 20 km mit dem Tempo gelaufen, also etwas kurz für einen LaLa). Da hab ich gemerkt, dass mir das komischerweise ziemlich anstrengend vorkommt und war dann überrascht, als ich feststellte, dass der Puls (mit Gurt gemessen) nur bei 134 war. Da war ich anfangs verwirrt, da ich es gewohnt war, dass sich "Anstrengung" beim Laufen im Puls widerspiegelt. Es scheint wohl so zu sein, dass mein Körper eigentlich müde ist, sich das aber im Puls nicht zeigt, weil das Herz-Kreislaufsystem etwas stärker ist als die Orthopädie.
________________________
10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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19Markus66 hat geschrieben: Der Maximalpuls (Hfmax) ist übrigens nicht durch Training beeinflußbar.
Das ist nicht so sicher.

Durch (z.B.) Hypertrophie ist der Körper gezwungen mehr Muskeln zu versorgen und somit kann der Maximalpuls durchaus steigen. Dazu gibt es noch keine Studien, nur Beobachtungen...

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Leila88 hat geschrieben: Grundlagenausdauer ist meiner Meinung nach genügend.

Seit Dezember mache ich das Training wirklich regelmässig 2 Mal pro Woche.

und habe immer das Gefühl das Training wäre effektiver wenn ich näher an meinen Max Puls kommen könnte .
Was soll das für ein Training sein? Nur 2x/Woche, aber dann knallen bis zum Anschlag? Nein, Training ist nicht dann am effektivsten, wenn man immer am Anschlag läuft, sondern wenn man variiert. Du hast auch ein merkwürdiges Verständnis von Grundlagenausdauer. Die bleibt ja nicht, sondern muß ebenso dauernd trainiert werden wie alles andere. Solltest Du also im Herbst tatsächlich diese GA gehabt haben und hast seitdem nur 2x/Woche IV trainiert, dann hast Du jetzt selbstverständlich eine schlechtere GA.

Deshalb würde ich Dir zu mehr Training raten (min. 3x/Woche) und zu weniger Tempotrainingsanteilen.
Gruß vom NordicNeuling

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Ich trainiere natürlich nicht nur Intervalle... sorry wenn das so rüber kam.

GLA mache ich ntürlich immer noch, ich meinte mit dem "habe ich vorher lange trainiert" lediglich, dass ich nicht direkt von gar nichts mit Intervall eingestiegen bin.

Ich trainiere 6x pro Woche (Kampfsport, Kraft, Ausdauer) und zwei Einheiten davon sind halt Intervalle.
GLA ist also immer noch vorhanden 😉

Danke für die vielen Feedbacks!

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19Markus66 hat geschrieben: Der Maximalpuls (Hfmax) ist übrigens nicht durch Training beeinflußbar.
https://www.researchgate.net/publication/12627831_Evidence_and_Possible_Mechanisms_of_Altered_Maximum_Heart_Rate_With_Endurance_Training_and_Tapering
Laut selbiger Studie ist das falsch und ich würde das so auch unterschreiben.

https://www.researchgate.net/publication/12627831_Evidence_and_Possible_Mechanisms_of_Altered_Maximum_Heart_Rate_With_Endurance_Training_and_Tapering(Artikel wurde ursprünglich von alcano verlinkt:[url]https://forum.runnersworld.de/forum/threads/79091-Training-f%C3%BCr-10-km-und-HM-nach-Matt-Fitzgerald-und-oder-Brad-Hudson?p=2475819&viewfull=1#post2475819)[/url]https://www.researchgate.net/publication/12627831_Evidence_and_Possible_Mechanisms_of_Altered_Maximum_Heart_Rate_With_Endurance_Training_and_Taperinghttps://www.researchgate.net/publication/12627831_Evidence_and_Possible_Mechanisms_of_Altered_Maximum_Heart_Rate_With_Endurance_Training_and_Tapering

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Bernd79 hat geschrieben:Da war ich anfangs verwirrt, da ich es gewohnt war, dass sich "Anstrengung" beim Laufen im Puls widerspiegelt. Es scheint wohl so zu sein, dass mein Körper eigentlich müde ist, sich das aber im Puls nicht zeigt, weil das Herz-Kreislaufsystem etwas stärker ist als die Orthopädie.
Dieser Thread gibt mir hier offenbar die Antwort auf eine Frage, die ich mir schon mit "die Uhr spinnt" beantwortet hatte.

Wenn es so ist, wir Ihr schreibt, erklärt das warum ich an manchen Trainingstagen den Puls nicht hoch kriege. Und sich der Lauf ziemlich bescheiden anfühlt und die pace nur mit Gewalt und auch nicht lange übers Wohlfühltempo hinaus geht.

Offenbar habe ich dann meinem Fahrgestell nicht genügend Regenerationszeit gegönnt...
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Was wäre denn überhaupt ein plausibler Grund, dass sich die HFmax nicht ändern kann?
Da greifen doch genauso Anpassungsprozesse, oder nicht?
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Innerhalb eines halben Jahres ändert sich da nichts durch das Altern. Das geht recht langsam vor sich (siehe einschlägige Grobformel zur Berechnung).

Vor zwei Jahren hatte ich eine HF max von 206, da hat sich bisher nichts geändert.

Ob sie bei Nichtsportlern schneller sinkt, weiß ich nicht.
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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blende8 hat geschrieben:Was wäre denn überhaupt ein plausibler Grund, dass sich die HFmax nicht ändern kann?
Da greifen doch genauso Anpassungsprozesse, oder nicht?
Laienhaft und mit Halbwissen gefüttert bin ich der Meinung, dass die Herzfrequenz vom Hirn gesteuert wird. Da müsste sich zumindest was im Hirn ändern, dass das der Meinung ist, dass die HFmax höher ausfallen soll, als nötig. Lebensbedrohliche Umstände könnten das sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man sich in solch eine Situation im Training oder auch Wettkampf hineinsteigern kann.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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@blende8

Bei langfristigem, regelmäßigen und gezieltem Training findet im Herz-Kreislaufsystem verschiedene Anpassungsprozesse statt.
Ausdauersportler haben daher ein vergrößertes Herz und ein erhöhtes Schlagvolumen als untrainierte Menschen.

Sprich das Herz pumpt bei jedem Schlag mehr ml Blut in den Kreislauf.

Ausserdem hat der trainierte Körper ein höheres maximales Atemzeitvolumen und eine gesteigerte O[SUB]2[/SUB]-Aufnahme.
Bei einer Belastung kann der Sauerstoffbedarf des Körpers auf das 10-fache ansteigen.
Diesen Mehrbedarf deckt der Körper durch eine Steigerung des Atemzeitvoulumens.

Trainierte Personen können mit einem Atemzug ein höheres Luftvolumen einatmen, häufiger pro Minute atmen und dadurch mehr Sauerstoff aufnehmen.

Auch das Gefäßsystem passt sich den neuen Anforderungen an und wird verstärkt durch geregelte Weit- und Engstellung der Blutgefäße für eine verstärkte Durchblutung der beanspruchten Muskelgruppen sorgen.
Beim Laufen wird vor allem der Magen und Darmtrakt weniger durchblutet - was so mancher Läufer durch Magen- und Darmprobleme wärend eines Lala bemerkt haben wird :nick: ..,
Auch durch Engstellung der Venen wird eine größere Menge Blut, als zusätzliche Last zu den Arterien umgeleitet,.

Bei trainierten Läufern steigt bei Belastung das aterielle Blutvolumen stärker an und wird durch gezielte Engstellung der Blutgefäße verstärkt zu den beanspruchten Muskelgruppen geleitet.


Das sind - vereinfacht- die großen Stellschrauben die dem Herz- und Kreislaufsystem zur Verfügung stehen um sich auf steigende Belastungen einzustellen.

Deine Frage, ob das Herz nicht auch seine HFmax. den erhöhten Anforderungen anpassen kann, wird von der Wissenschaft mehrheitlich verneint.
Das Problem des Herzens ist, dass aufgrund der Erhöhung seines Schlagvolumens das Herz bereits mehr Kraft aufwenden muss.
Die Doppelbelastung, bei gesteigertem Volumen gleichzeitig auch noch häufiger pro Minute zu Schlagen, wird das Herz vermutlich nicht schaffen.
Das Herz ist auch aufgrund seiner in der Brust eingeengten Lage nicht in der Lage unbegrenzt sein Muskelgewebe auszubauen um den Anforderungen gerecht zu werden.

Es gibt zwar Beobachtungen in der Wissenschaft, die den Verdacht nahe legen, in gewissen Grenzen könnte sich auch die HFmax. bei Sportlern erhöhen, aber bewiesen ist diese Beobachtungen nicht.
Es wird vermutet, dass nur selten der Mensch in der Lage ist wirklich an sein HFmax ran zu kommen,
weil schon vor erreichen der HFmax die Belastung abgebrochen wird.

Vermutlich ist der HFmax genetisch festgelegt und andere Beobachtungen kommen dadurch zustande,
dass der zuvor ermittelte HFmax nicht bei voller Auslastung erstellt wurde.
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Das aus meiner Sicht witzige ist ja, dass die zitierte Studie besagt, dass die HFmax durch Training sinkt. Hätte mir laienhaft gedacht, dass sie wennschon steigen würde, dass man trainierterweise sozusagen mehr Spielraum hat. Ich kann die Studie natürlich nicht verifizieren, aber sie korrelliert zumindest mit der doch weit recht verbreiteten Erfahrung (auch des TE), dass man die HF nicht mehr so richtig hochbekommt wie am Anfang des Trainings.
Und dies würde auch erklären, dass sich Leute in den Keller laufen können, obwohl sie ihre HFmax vermeintlich nicht ausreizen, sich also an die vorgegebenen HF-Bereiche halten. Das funktioniert natürlich nicht, wenn die HFmax durch Training über 10 Schläge sinken kann...

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haxedesboesen hat geschrieben:Das aus meiner Sicht witzige ist ja, dass die zitierte Studie besagt, dass die HFmax durch Training sinkt. Hätte mir laienhaft gedacht, dass sie wennschon steigen würde, dass man trainierterweise sozusagen mehr Spielraum hat. ...
Durch das steigende Schlagvolumen muss das Herz bereits eine größere Kraft aufwenden.
Zusätzlich zur größeren Last auch noch häufiger zu arbeiten, dass würde wohl zuviel des Guten sein.
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Czynnempere hat geschrieben:Innerhalb eines halben Jahres ändert sich da nichts durch das Altern. Das geht recht langsam vor sich (siehe einschlägige Grobformel zur Berechnung).

Vor zwei Jahren hatte ich eine HF max von 206, da hat sich bisher nichts geändert.

Ob sie bei Nichtsportlern schneller sinkt, weiß ich nicht.
Ich hatte mich verlesen... Anpassungsprozess... Ich dachte Alterungsprozess... Mein Fehler... Man schenke meinem Beitrag keine Beachtung. :zwinker2:
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Die Studien, die ich kenne, sagen:

1. HFmax ist genetisch bedingt und hängt vom Alter ab.
2. Sie nimmt mit zunehmendem Alter ab.
3. Bei nicht Sport treibenden Menschen sind das pro Jahr etwa 1-2 Schläge.
4. Bei Sport treibenden Menschen sinkt sie langsamer.
Gruß vom NordicNeuling

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Bar jeden medizinischen Wissens und rein spekulativ könnte ich mir vorstellen, dass folgende Aspekte bei der oberen Begrenzung der Herzfrequenz eine Rolle spielen:
  • die Trägheit der Herzklappen dürfte das Herzschlagvolumen mit "unvernünftig" steigender HF sinken lassen und damit die HF-Steigerung wirkungslos werden lassen oder sogar überkompensieren (Kammerflimmern als extremer Endpunkt einer solchen Steigerung). Die Unfähigkeit, die HF beliebig zu steigern, wäre dann eine im Zuge der Evolution erworbene, sinnvolle und wirksame Schutzfunktion.
  • Bei der Erzeugung des Herzschlags im Taktgeber "Sinusknoten" spielt der Wechsel von Polarisations- und Depolarisationsvorgängen - anscheinend elektrochemische Vorgänge - eine entscheidende Rolle. Könnte mir vorstellen, dass man die nicht so einfach trainieren kann wie den Aufbau eines Muskels.
:klugsch:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Nach meiner Meinung liegen bei der TE folgende grundlegende Missverständnisse vor:

Leila88 hat geschrieben:.. Nun habe ich das Problem seit etwa 2 Wochen, dass mein Puls einfach nicht mehr hoch will. Bei meinem Maximalen Tempo, welches ich knapp durchhalte dümpelt mein Puls bei 172, manchmal 179 herum.
Den Puls hoch bringen ist kein Trainingsziel. Die TE will Ihre Ausdauer, besser gesagt ihre aerobe Kapazität verbessern und läuft dazu Intervalle:
Ich habe wirklich das Gefühl schneller geht einfach nicht, ohne rücklings vom Laufband zu plumsen :) und das letzte Intervall (mache 4x3 minuten) schaffe ich fast nicht mehr.
Sie sollte nicht schneller laufen, sondern die pace so halten, dass sie 5-6x 3min schafft. Ziel ist es möglichst viel Zeit im Zieltempo zu verbringen . Man kann Intervalle also durchaus zu schnell laufen.
habe immer das Gefühl das Training wäre effektiver wenn ich näher an meinen Max Puls kommen könnte .
Nein. Intervalltraining ist kurz gefasst am effektivsten, wenn man möglichst viel Zeit mit laufen bei einem harten Tempo verbringen kann. Dabei spielen auch die Länge der Trabpausen (ca 3- 5min) eine Rolle. Der Versuch, den Puls hoch zu treiben führt nur dazu, dass die Intervalle zu schnell gelaufen werden. Es akkumuliert zu viel Laktat und das Training muss früher abgebrochen werden.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Bar jeden medizinischen Wissens und rein spekulativ [...]
RunningPotatoe hat geschrieben:[...]
  • die Trägheit der Herzklappen dürfte das Herzschlagvolumen mit "unvernünftig" steigender HF sinken lassen und damit die HF-Steigerung wirkungslos werden lassen oder sogar überkompensieren (Kammerflimmern als extremer Endpunkt einer solchen Steigerung). Die Unfähigkeit, die HF beliebig zu steigern, wäre dann eine im Zuge der Evolution erworbene, sinnvolle und wirksame Schutzfunktion.
  • Bei der Erzeugung des Herzschlags im Taktgeber "Sinusknoten" spielt der Wechsel von Polarisations- und Depolarisationsvorgängen - anscheinend elektrochemische Vorgänge - eine entscheidende Rolle. Könnte mir vorstellen, dass man die nicht so einfach trainieren kann wie den Aufbau eines Muskels.[...]
:mundauf:

:geil:

:beten2:

:respekt2:
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