Die vergangene Woche hab ich die mir nicht mögliche Wochenkilometermarke 200 geschafft. Nach den beiden 10ern unter der Woche, die 24 h in Reichenbach mit weichen Knien. Nicht vor Angst, sondern wegen der Ermüdung die schon in Waden und Oberschenkel steckte. Verspannt statt entspannt also an den Start, Lustfaktor gegen Null, aber wer großes erreichen will muss Größe beweisen
. Autsch was für ein hochtrappendes Geschwätz. Meine Frau hätte es ganz einfach gesagt: "Du hast es so gewollt" Im Übrigen ist Sie da nicht die einzige. Während des Laufes (so nachts gegen 3:00 Uhr) hat eine junge Dame die dort an der VP wunderbare Arbeit leistete einen Mitstreiter gefragt: Wie kann man 24 Stunden am Stück laufen, ich wäre froh mal einen Halbmarathon zu schaffen. Antwort: "Man muss es wollen." So einfach lassen sich für ander Unvorstellbare Großtaten erklären.
So nun aber zum Rennen.
Die Runde zuerst im Stadion und dann auf einer kurzen Pendestrecke Richtung Wasserturm, der dann insgesamt 146 mal von mir umkreiselt wurde. Wetter war mir gnädig, im Schnitt 20°, nachts min. 8°, am späten Nachmittag mal 28°, dabei sehr kräftiger böiger Wind im Stadion und auf der Pendelstrecke. Klar, hätte kühler sein kö¶nnen, aber Hauptsache trocken. Und Wärme muß ich abkönnen, sonst brauch ich gar nicht nach Athen. Hätte also eine runde Sache werden können, aber ich bekam es schon bald mit dem Magen zu tun. Wahrschinlich hab ich es übertrieben mit der Zuführung von Kohlenhydraten oder sind die flüsigeren Dextro-Gels doch nicht meins und ich sollte bei den klebrigen zähflüssigen gewohnten POWER Bars bleiben. Das angebotene am VP hat mich nicht recht begeistern können (mit Ausnahme der Pasta Bolognaise die ich 2 mal aß), aber von dem, was ich mir an meinem mitgebrachten "Katzentisch" zurechtgelegt hatte war ich auch nicht recht angetan. O.K. die Gummibärenpackung die ich mir für Notfälle mitgebracht hatte, konnte ich vergessen, die lag in der prallen Sonne und durch das Schwitzwasser in der Tüte war alles zu einem Klumpen zusammemgebacken.
Ich hatte vorher noch UDOs Bericht gelesen von seiner Teilnahme und mußte nun erstaunt feststellen. Auch ich musste ständig zum Wasserlassen und verbrachte etliche Zeit auf dem "Häuserl". Den Magen erleichtern versuchte ich auch, ein bißchen was ging nach mehrenen erfolglosen Anläufen. Anders herum wolte auch nix raus. Also halt akzeptieren. Man muss es halt wollen
. Durch dieses Ärgernis (hatte ich noch nie) war mein anderes "Problemle", die schmerzenden rotgeriebenen Fersenenden nahezu vergessen.
Ein gleichmäßiges Tempo im 6er Schnitt ließ sich lange Zeit halten, Pausen auch zur Nahrungsaufnahme wurden kurz gehalten. Gehen kam nicht in Frage. Bei km 90 wechselte ich von den NIKE Lunaglide 8 auf die Saucony Triumpf 4 und fühlte mich plötzlich total eierig. Nach einer Runde auf die HOKA Bonda gewechselt bis km 115. Dann hatte ich Lust mal die Adidas Boost 2 zu probieren. Denen bleb ich dann bis auf die letzten 3 Runden treu. Ja ihr habt richtig gelesen. Ich hatte 4 Paar Schuhe dabei und meine Nike Free 3, die ich als Freizeitschuh benutze waren auch am Tischle deponiert. Die hab ich dann die letzten 3 Runden angezogen. Erst da konnte ich mich nicht mehr dazu aufraffen diese zu laufen, sondern bin diesen gemütlich gewandert.
Die Materialschlacht sollte als Test dienen, was ich denn nur für "Schühle" beim Spartathlon anziehen werde. Was ich noch testen wollte war die Windel. Also nicht wegen des Magens, sondern der Kühlung wegen. Das Experiement schlu soweit fehl, alsdas sich bei dem starken Gegenwind die Stofffetzen so in Bewegeung versetzten, dass sich mir die Schirmmütze abhob. Ich war quasi wie mit einem Spinaker segeln. Dafür hatte ich einen neuen Einfall und hab mir die feuchte Windel um die Schultern geschlungen, und mit 2 Sicherheitsnadeln am Laufshirt befestigt. Das war eine angenehme Sache. Auf ca. der Häfte der Strecke waren von den örtlichen Wasserwerken 2 Duschen aufgebaut. Also in der größten Hitze zwischen 15:00 bis 17:00 dort immer drunter durchgelaufen und nachgewässert. Super gut.
Ich wollte für mich mehr als 167 km schaffen, dass war eine alte Bestmarke aus 2015, und möglichst nahe an die 180. Diese wären möglich gewesen, aber kurz vor Schluß habe ich das Kämpfen aufgegeben und bin wie gesagt entspannt gewandert.
Fazit: 146 Runden, macht 176,1 km und Platz 1 in der M55. (gesamt 6.)
Mußte also bis zur Siegerehrung warten, weil nur die Gesamt 1.-3. und die AK-Sieger zusätzlich zur Urkunde eine Medaille bekamen (die leider etwas schmucklos ausgefallen ist).
Die Ehrung war ber stilvoll. Es gab noch eine schöne Sonnenblume und Shakehands von allen Seiten. Und ein richtig hohes Siegerpodest und ich durfte ganz hoch klettern (naja hochkriechen triff es eher)
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Dann schnell die 400 km heim und gegen 20:45 Uhr ins Bett, nachdem meine Frau sich wunderte warum ich eigentlich schon um halb 9 gehen wollte mit dem Satz: "Du wirst doch nicht schon um die Zeit ins Bett gehen wollen." Doch, hier gilt das gleiche wie fürs 24 h im Kreis laufen. Man muss es nur wollen.
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin