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Nach Meniskus-und Knorpelschaden wieder laufen gehen?

Nach Meniskus-und Knorpelschaden wieder laufen gehen?

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Hatte am 30.11.17 eine Meniskus-OP bei der eine Teilentfernung mit anschließender Glättung des linken Innenmeniskus vorgenommen wurde. Bei der Arthroskopie wurde auch ein Knorpelschaden mit bestehender Athrose festgestellt. Da die OP sehr gut verlaufen ist und ich schon am zweiten Tag (nach dem Drainage ziehen) das operierte Knie normal, ohne Krüken, belasten konnte und ich mich sonst fast gänzlich beschwerdefrei bewegte, fing ich nach 6 Wochen wieder mit dem Lauftraining an. Da ich keinerlei Schmerzen hatte fing ich langsam an das Pensum zu steigern und konnte wieder problemlos alle zwei Tage meine 10 km-Runde absolvieren. Das ging drei Wochen sehr gut, bis ich plötzlich beim Laufen (31.01.2018) einen stechenden Schmerz an der operierten Stelle verspürte und das Lauftraining darauhinf abbrach. Unser ortsansässige Orthopäde, den ich daraufhin aufsuchte, verschrieb mir schmerz-bzw. entzündungshemmede Tabletten, da er nur von einer Reizung einer Vernarbung (hoffe ich habe es richtig verstanden) ausging. Da sich aber keine Besserung einstellte, habe ich endlich, 3 Wochen später einen Termin bei dem Orthopäde der mich operiert hat, bekommen.Dieser sagte mir, das speziell die Schädigung des Knorpels so stark sei, das ich meine "Laufkarrierre" beenden sollte und ich mir, nach dem nachlassen der Schmerzen, eine andere Sportart (z.B. Radfahren) suchen sollte. Auch sollte ich damit rechen, daß mir das Knie immer wieder Probleme machen könnte, da der Knorpelschaden irreperabel sei. Er verordnete mir auch Ruhe und verschrieb mir ebenfalls Tabletten. Meine zwei Fragen wären nun: Ist es normal, daß man bis zu 9 Wochen nach solch einer OP, bei der man danach überhaupt keine Schmerzen hatte und auch den gewohnten Sport ausüben kann, plötzlich wieder starke Schmerzen bekommt? Und ist es für mich wirklich unmöglich meinen Laufsport mit dem Knorpelschaden weiter auszuüben oder gibt es andere Behandlungsmethoden, die mir das Laufen weiterhin möglich machen? Hoffe hier hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir weiterhelfen. Sorry, ist ein bißchen lang geworden.

l.g.

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Ringo1964 hat geschrieben:Ist es normal, daß man bis zu 9 Wochen nach solch einer OP, bei der man danach überhaupt keine Schmerzen hatte und auch den gewohnten Sport ausüben kann, plötzlich wieder starke Schmerzen bekommt?
Was ist schon normal? Wer weiß denn, was da in Deinem Knie in diesem Zeitraum alles geschehen ist?
Ringo1964 hat geschrieben: Und ist es für mich wirklich unmöglich meinen Laufsport mit dem Knorpelschaden weiter auszuüben oder gibt es andere Behandlungsmethoden, die mir das Laufen weiterhin möglich machen?
Mach 'ne Pause von 6 Wochen, danach beginnst Du wieder gaaaaanz vorsichtig, Dich einzuschleichen. Der Operateur kann auch nur vom Standard, sprich von seinen bzw. angelesenen Erfahrungen ausgehen - vielleicht bis Du kein "Normalfall" sondern der einalige, besondere Ringo. Mach Dich schlau, welche Muskeln Deine Knie stabilisieren - die solltest Du entsprechend fördern.

Vielleicht solltest Du einen Ort der Forschung** (Universitätsklinik) aufsuchen. Wenn die auch "finito" meinen, dann war es dann wohl.

Wichtig ist vor allem, dass Du Deinen Beruf noch ausüben kannst, wenn Du Dir Dein Knie voll ruiniert hast.

Knippi

** und Ausbildung

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Ringo1964 hat geschrieben: Auch sollte ich damit rechen, daß mir das Knie immer wieder Probleme machen könnte, da der Knorpelschaden irreperabel sei.
Zu dieser Aussage würde ich mir, wäre ich Betroffener, mindestens eine weitere Meinung einholen....
PB | 10: 44:39 | HM: 1:35:41 | M: 3:38:56

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Was war den die Ursache für Dein Knieschaden?

Ich kann schlecht etwas qualifiziertes zu deinem Problem sagen, da ich Deine Vorgeschichte nicht kenne.
Da Meniskus- und Knorpelschäden nicht plötzlich, grundlos und über Nacht kommen, muß es wohl einen oder mehrere Auslöser für Deine Probleme gegeben haben.

Wenn nicht die Ursache für die schwere Verletzung gefunden wurde und entsprechend Abhilfe geschaffen wurde, würde ich nicht mit dem Laufsport weiter machen.

Vermutlich wirst Du ja die Gründe kennen und Deine Ärzte werden dich entsprechend beraten haben.
Wenn aber die Ärzte sich nur auf die Schadensbeseitigung (OP) konzentriert haben ohne der Ursache für die Verletzung nachgegangen zu sein, so wäre ich doch skeptisch.

Als Ursache könnte zum Bespiel ein Beckenschiefstand, unterschiedlich lange Beine, Bein- und/oder Fußfehlstellung zusammen mit starker und dauerhafter Belastung sein.
Falls die Ursache nicht behoben wurde, wirst Du warscheinlich immer wieder in eine Verletzung rennen.


Falls aber der Auslöser für Deine Verletzung erkannt und wie auch immer behoben wurde, würde ich mich tatsächlich, wie hardlooper vorgeschlagen hat, an ein Universitätsklinikum wenden.

Ich habe vor ein paar Jahren in der Orthopädie der Charite-Berlin, durch Zufall mit bekommen, dass diese daran forschen Patienten eigene Stammzellen direkt ins erkrankten Knie zu spritzen. Dazu wurden wohl die vom Patienten entnommenen Stammzellen in den geschädigten Knorpel gespritz und diese haben dort wohl angefangen sich anzusiedeln und neues Knorpelgewebe aufzubauen.

Der damalige Bericht klang sehr hoffnungsvoll, dass diese Therapie in einigen Jahren Standard werden würde.

Dadurch das es sich um körpereigenes Gewebe/Zellen handelt waren keine Nebenwirkungen bis zu diesem Zeitpunkt aufgetreten.

Einziger Knackpunkt, aufgrund der hohen Kosten der Behandlung, sind bisher wohl nur Probanden für die klinische Erforschung der Behandlung in den Genuss der Heilung gekommen.

Aber vielleicht sucht die Charite ja neue Probanden ?
Bild

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Nur kurz, da keine Zeit: Ich hatte eine ähnliche OP/Diagnose im Oktober 2015. Wiedereinstieg mit Nordic Walking im Dezember ging gut, im Januar wieder Schmerzen, Pause bis Februar, dann wieder Walking, im April erste Laufversuche, wieder Pause. Alles mögliche Gedöns probiert mit Wobenzym, Physio, Gymnastik, Magnetfeldtherapie, schließlich Hyaluronsäure ins Knie. Keine Ahnung, was geholfen hat, vielleicht war es auch nur die Zeit. Es hat jedenfalls bis August 2016 gedauert, bis ich wieder langsam mit dem Laufen beginnen konnte. Vulnerabel ist das Knie immer noch, mehr als regelmäßig um die 40 km pro Woche traue ich mich nicht zu laufen. Aber ich bin unter diesen Bedingungen weitestgehend beschwerdefrei. Also Geduld haben und nicht den Kopf in den Sand stecken!

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Also passiert ist das ganze bei normaler Gartenarbeit. Als ich wohl einen Schrift über einen kleinen Zaun machte und ich einen starken Schmerz auf der Innenseite des rechten Knies spürte. Hatte vorher noch nie Probleme, weshalb ich eher von einer Zerrung o.ä ausgegangen bin. Der damalige Arzt hatte aber gleich den Verdacht, daß es sich um ein Problem des Meniskus handeln würde. Daraufhin wurde ein "MRT" gemacht, bei dem ein recht tiefer Riss im Meniskus festgestellt wurde. Daraufhin habe ich den Orthopäden, der mich später auch operierte, aufgesucht und hatte 2 Wochen später meinen OP-Termin. Zu sagen wäre auch, daß ich bis zum OP-Termin eigentlich nur Schmerzen hatte, wenn ich das Knie nach innen drehte und ansonsten fast beschwerdefrei war. Habe mich aber, aus Angst das es eher schlimmer wird, für die OP entschieden. Allerdings sind die Schmerzen die ich jetzt habe um einiges stärker. Jetzt noch kurz zum wahrscheinlichen Auslöser meines Problems. Bin beim Laufen ein sogenannter recht ausgeprägter Unterpronierer(belaste stark die Außenseite des Fußes). Habe das leider aber erst die letzten 2 Jahre berücksichtigt und mir dem entsprechende Laufschuhe zugelegt. Auch ließ ich mir jetzt, auf Eigeninitiative ( wahrscheinlich etwas zu spät) Einlagen anfertigen. Soviel zur Ausgangslage meines Problems. Bedanke mich nochmals für die zum Teil aufbauenden Antworten und bin für weitere Tipps und Anregungen dankbar

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Also passiert ist das ganze bei normaler Gartenarbeit, bei der ich über einen kleinen Zaun steigen wollte und es dabei zu einem stechenden Schmerz auf der Innenseite des linken Knies kam.Hatte vorher noch nie Probleme mit dem Knie, weshalb ich von einer Zerrung o.ä. ausging. Der damalige behandelnde Arzt hatte aber gleich den Verdacht, daß es sich um ein Problem des Meniskus handeln würde. Daraufhin wurd ein "MRT" gemacht, bei dem ein recht tiefer Riss im Innenmeniskus festgestellt wurde. Daraufhin habe ich den Orthopäden, der mich später auch operierte, aufgesucht und hatte 2 Wochen später meinen OP-Termin.Zu sagen wäre auch, daß ich bis zum OP-Termin eigentlich nur Schmerzen hatte,wenn ich das Knie nach innen drehte und ansonsten beschwerdefrei war. Habe mich aber, aus Angst das es schlimmer wird, für die OP entschieden.Allerdings sind die Schmerzen die ich jetzt habe um einiges stärker. Jetzt noch kurz zum wahrscheinlichen Auslöser meines Problems. Bin beim Laufen ein sogenannter recht ausgeprägter Unterpronierer (belaste stark die Außenseite des Fußes). Habe das leider aber erst das letzte Jahr berücksichtigt und mir dem entsprechende Laufschuhe zugelegt.Auch ließ ich mir jetzt, auf Eigeninitiative (wahrscheinlich zu spät) Einlagen anfertigen.Soviel zur Ausgangslage meines Problems. Bedanke mich nochmals für die zum Teil aufbauenden Antworten und bin für weitere Tipps und Anregungen weiterhin dankbar.

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Ringo1964 hat geschrieben:Jetzt noch kurz zum wahrscheinlichen Auslöser meines Problems. Bin beim Laufen ein sogenannter recht ausgeprägter Unterpronierer (belaste stark die Außenseite des Fußes).
Woran wurde das festgezurrt? An dem Verschleißbild der Schuhsohle?

Knippi

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Ja und nach meiner Fuß- bzw. Beinstellung (O-Beine) beim Laufen. Wollte allerdings, nachdem ich wieder schmerzfrei sein sollte, eine ausführliche Laufbandanalyse machen.

Kann eine Verletzung, oder ein Schmerz eine Chance sein?

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Ich habe diesen Thread aufmerksam gelesen. Schließlich bin ich selber Betroffener. Nachdem seit 2 Jahren alles offensichtlich ganz gut gelaufen ist, ich nach Problemen im Herbst 2015 im September erstmals wieder erfolgreich am Berlin-Marathon teilgenommen habe, hat es mich vor 2,5 Wochen mehr oder weniger kalt erwischt. (Ich wurde bisher noch nicht operiert, versuche das auch möglichst zu vermeiden!) Es begann abends daheim auf der Couch plötzlich ein ziehender Schmerz im Knie, der stärker wurde.

Seit gestern habe ich nun nach dem MRT eine erneute Diagnose in der Hand. (Mein alter Innenmeniskusriss hat sich nicht verändert, beginnende bzw. fortgeschrittende Athrose, leichter Gelenkflüssigkeitsaustritt.) Nun, ich nähere mich in den nächsten Jahren dem 60. Lebensjahr und da ist es irgendwie logisch, dass auch die Knochen nicht mehr so frisch sind wie bei einem 20-jährigen Läufer.

Ohne mich jetzt lange über die Tücken unseres Gesundheitssystems auszulassen, die Verantwortung für meine Gesundheit trage ich selbst. So mache ich mich gerade schlau, habe mir einige gute Bücher besorgt und dann gibt es immer noch die Dr. Feil-Strategie, welche jedoch nur sinnvoll ist, wenn man das komplette Programm konsequent einhält. Ich werde das ausprobieren. Ob es funktioniert, keine Ahnung. Mich würde interessieren, ob hier im Forum schon jemand die im Buch "Gelenkschmerzen und Athrose heilen" Anwendung der 6 Pfeiler über ein Jahr voll umgesetzt hat?

Bei Vorträgen haben Zuhörer von erstaunlichen Erfolgen berichtet. So etwas beeindruckt.

Vieles verdichtet sich an der Grundfrage, ob sich Knorpel, bzw Menisken wieder aufbauen können oder nicht. Die These des Buches; es geht. Sogar bei einem über 60-Jährigen. Operieren wollte man mich schon 2015. Das wäre für mich mehr denn je die letzte Option.

Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Viele Grüße und lauft mal für mich mit....
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