Liebe Foristen,
sollte ich zuerst meine Laufmuskulatur durch gezielte Kräftigungsübungen aufbauen und danach mit dem Laufen beginnen?
Ich bin vor 1/2 Jahr in das Laufen eingestiegen, komme nun aber nicht weiter: Zwar kann ich mittlerweile 5 KM ohne Schnaufen durchlaufen, aber ein dynamischer Laufstil ist nicht ansatzweise erkennbar. Es bleibt bei "einen Fuß vor den anderen setzen" fast im Sitzen - nur eben über längere Distanz und weniger schnaufend: kaum Abdruck mit dem hinteren Bein, kaum Flugphase.
Mir fehlt schlichtweg die Kraft, die Muskeln, um sauber und dynamisch laufen zu können (Knie anheben, von hinten abdrücken, Ferse Richtung Gesäß bringen etc.).
Ich habe nun die Befürchtung, dass ich mit weiteren, nunmehr längeren Läufen meinen schlechten Stil nur noch mehr verstetige und irgendwann als 20-KM-Sitzläufer enden werde.
Was tun?
- Wie bisher weiterlaufen/-hoppeln und öfters die "dynamischen/sauberen" Einheiten einbauen?
- Oder erst eine ausreichende Muskulatur auftrainieren und danach mit sauberem Stil loslegen?
P.S. Ich laufe extra schon Schuhe mit wenig Sprengung (Brooks Pure Flow, Altra), um Fersenaufsatz zu vermeiden. Hilft aber nicht, um in den Abstoß zu kommen.
Herzliche Grüße
Baldo
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Schwimmen und Fahradfahren lernt man auch nicht alleine durch Krafttraining. Warum sollte das bei der natürlichen Fortbewegungsart des Menschen anders sein?
Kraft- und Stilübungen kann man beim oder neben der Lauferei betreiben, aber nicht anstatt.
Kraft- und Stilübungen kann man beim oder neben der Lauferei betreiben, aber nicht anstatt.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)
Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf
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+1bones hat geschrieben:Schwimmen und Fahradfahren lernt man auch nicht alleine durch Krafttraining. Warum sollte das bei der natürlichen Fortbewegungsart des Menschen anders sein?
Kraft- und Stilübungen kann man beim oder neben der Lauferei betreiben, aber nicht anstatt.
Regelmäßig Lauf-ABC und Laufkraftübungen einbauen, vielleicht mal über einen längeren Zeitraum in einen Laufverein oder -treff gehen, in dem solche Übungen professionell angeleitet und Fehler korrigiert werden.
Ansonsten: Was wäre so schlimm daran, ein 20 km-Sitzläufer zu sein? Du willst ja nicht in erster Linie schön laufen. Ein dynamischer Laufstil macht schon schnell(er). Aber wenn ich so bei Volksläufen gucke, sind auch unter den ganz Schnellen welche dabei, denen man nicht zuschauen mag.
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Ab einem gewissen Niveau hilft Rumpfkrafttraining um sich zu verbessern aber als Voraussetzung um überhaupt anfangen zu können sehe ich das auf keinen Fall.
Wenn du Probleme mit deiner Technik hast dann hilft Techniktraining und kein Krafttraining. Due Muskeln die du zum Lauben brauchst werden beim Laufen automatisch trainiert.
Ich bin überzeugt dass es viele verdammt schnelle und/oder ausdauernde Läufer gibt die noch nie im Leben Krafttraining gemacht haben um zu laufen.
Wenn du Probleme mit deiner Technik hast dann hilft Techniktraining und kein Krafttraining. Due Muskeln die du zum Lauben brauchst werden beim Laufen automatisch trainiert.
Ich bin überzeugt dass es viele verdammt schnelle und/oder ausdauernde Läufer gibt die noch nie im Leben Krafttraining gemacht haben um zu laufen.
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Auch nicht wenn Du mal für einige hundert Meter zwischendurch Gas gibst?Baldo hat geschrieben: Zwar kann ich mittlerweile 5 KM ohne Schnaufen durchlaufen, aber ein dynamischer Laufstil ist nicht ansatzweise erkennbar.
Wie lange benötigst Du eigentlich für Deine 5km? Wenn es 40 Minuten sind, würde ich Handlungsbedarf sehen. Wenn es 20 sind, eher nicht.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)
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Muskulatur aufbauen und Laufen schließen sich nicht gegenseitig aus. 
Ich habe einen doch recht langen Weg hinter mir. Habe mit 1min Laufen / 1 min gehen angefangen, anfangs mit mäßigem Erfolg. Gelaufen bin ich trotzdem und auch immer mehr, wenn auch nicht schneller. Parallel habe ich auch versucht die Muskeln zu stärken, was jedoch nur eine Seite der Medaille ist, da bestimmte Muskeln auch gedehnt werden wollen. An das intensive Dehnen habe ich mich erst nicht getraut, erst als ich mich kräftig genug gefühlt habe. Inzwischen läuft es ordentlich.
Wichtig ist, dass du herausfindest, was genau dein Problem ist und es aktiv angehst. Bei mir waren das Problem ein Hohlkreuz, verursacht durch viel Sitzen u. co., dadurch war die gesamte hintere Muskelkette deaktiviert, ohne sie kann man jedoch nicht vernünftig laufen. So hieß es, sie wieder zu aktivieren. Geholfen hat mir besonders Yin Yoga, das ist intensives dehnen, damit hab ich angefangen als ich mich gekräftigt genug gefühlt habe. Das hat mir geholfen das Hohlkreuz weg zu bekommen. War am Anfang merkwürdig, da fast 6 Monate mein Gleichgewichtssinn gestört war. Danach ließ es sich anders/besser laufen, da die inaktiven Muskeln wieder aktiviert wurden. Diese Muskeln sind jedoch sehr schwach und wollten dann auch gestärkt werden, da mach ich aktuell sehr gute Fortschritte, so dass es sich nun auch beim Tempo bemerkbar macht
Mit langsamen Laufen kann man nur den Laufstil versauen, wenn man schon einen vernünftigen Laufstil hat. Da wo der Bewegungsapparat keinen vernünftigen Laufstil hergibt, kann man auch nicht viel kaputt machen. Meine Meinung. Das viele langsame Laufen mit dem schlechten Stil kommt mir heute beim Marathontraining trotzdem zu gute, da ich auf eine ordentliche Ausdauer aufbauen kann. (natürlich muss man sich in der Entwicklung trotzdem nicht so viel Zeit lassen wie ich
)
Ich habe einen doch recht langen Weg hinter mir. Habe mit 1min Laufen / 1 min gehen angefangen, anfangs mit mäßigem Erfolg. Gelaufen bin ich trotzdem und auch immer mehr, wenn auch nicht schneller. Parallel habe ich auch versucht die Muskeln zu stärken, was jedoch nur eine Seite der Medaille ist, da bestimmte Muskeln auch gedehnt werden wollen. An das intensive Dehnen habe ich mich erst nicht getraut, erst als ich mich kräftig genug gefühlt habe. Inzwischen läuft es ordentlich.
Wichtig ist, dass du herausfindest, was genau dein Problem ist und es aktiv angehst. Bei mir waren das Problem ein Hohlkreuz, verursacht durch viel Sitzen u. co., dadurch war die gesamte hintere Muskelkette deaktiviert, ohne sie kann man jedoch nicht vernünftig laufen. So hieß es, sie wieder zu aktivieren. Geholfen hat mir besonders Yin Yoga, das ist intensives dehnen, damit hab ich angefangen als ich mich gekräftigt genug gefühlt habe. Das hat mir geholfen das Hohlkreuz weg zu bekommen. War am Anfang merkwürdig, da fast 6 Monate mein Gleichgewichtssinn gestört war. Danach ließ es sich anders/besser laufen, da die inaktiven Muskeln wieder aktiviert wurden. Diese Muskeln sind jedoch sehr schwach und wollten dann auch gestärkt werden, da mach ich aktuell sehr gute Fortschritte, so dass es sich nun auch beim Tempo bemerkbar macht
Mit langsamen Laufen kann man nur den Laufstil versauen, wenn man schon einen vernünftigen Laufstil hat. Da wo der Bewegungsapparat keinen vernünftigen Laufstil hergibt, kann man auch nicht viel kaputt machen. Meine Meinung. Das viele langsame Laufen mit dem schlechten Stil kommt mir heute beim Marathontraining trotzdem zu gute, da ich auf eine ordentliche Ausdauer aufbauen kann. (natürlich muss man sich in der Entwicklung trotzdem nicht so viel Zeit lassen wie ich
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Laufen fordert nur recht wenige Muskeln, du solltest darauf achten dass der gesamte Körper gefordert wird.
Mache regelmäßig Sprints oder mache auch mal HIIT-Bodyweight-Übungen. Und vergesse das Dehnen nicht.
Lasse dafür lieber mal eine Laufeinheit ausfallen.
Gerade als Anfänger wäre ein Besuch beim Physio gut, Problemstellen meist sind die Hüftbeuger, die verkürzt sind und durchs Laufen auch nicht besser werden.
Geh aber zu einem Physio, der auch Ahnung vom Laufen hat. Ich habe einen Physio mit Lauftrainer-Lizenz, der sieht sofort auf dem Band, woran man arbeiten muss.
Grüße
Mache regelmäßig Sprints oder mache auch mal HIIT-Bodyweight-Übungen. Und vergesse das Dehnen nicht.
Lasse dafür lieber mal eine Laufeinheit ausfallen.
Gerade als Anfänger wäre ein Besuch beim Physio gut, Problemstellen meist sind die Hüftbeuger, die verkürzt sind und durchs Laufen auch nicht besser werden.
Geh aber zu einem Physio, der auch Ahnung vom Laufen hat. Ich habe einen Physio mit Lauftrainer-Lizenz, der sieht sofort auf dem Band, woran man arbeiten muss.
Grüße
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Ich sehe es auch so wie die Vorredner: Laufen und parallel die Muskulatur des gesamten Körpers kräftigen ("Rumpfstabi") und in Balance bringen, was für einige Muskeln auch Dehnen bedeuten kann.
Wichtig ist, möglichst viele Übungen zu nutzen, die mit dem Laufen selbst zu tun haben: also wiederholte kurze und schnelle Läufe (200m Wiederholungen, "Sprints", Steigerungen). Schnelles Laufen zwingt deinen Körper, ganz automatisch ökonomischer zu laufen. Dabei aber nicht verkrampfen, deshalb setze ich "Sprints" auch in Anführungszeichen. Ein Anfänger, der das maximale Tempo mit Gewalt rausquetschen will, neigt leicht zum Verkrampfen und das ist das allerletzte, was man sich regelmäßig antrainieren will.
Mir haben ein paar Sessions bei einem laufverständigen Physio sehr weitergeholfen, der meinen Laufstil begutachtet und prompt Dinge entdeckt hat, auf die ich von allein nie gekommen wäre. Genauso kannst du aber auch in einen Sportverein mit Lauftrainer eintreten.
Wichtig ist, möglichst viele Übungen zu nutzen, die mit dem Laufen selbst zu tun haben: also wiederholte kurze und schnelle Läufe (200m Wiederholungen, "Sprints", Steigerungen). Schnelles Laufen zwingt deinen Körper, ganz automatisch ökonomischer zu laufen. Dabei aber nicht verkrampfen, deshalb setze ich "Sprints" auch in Anführungszeichen. Ein Anfänger, der das maximale Tempo mit Gewalt rausquetschen will, neigt leicht zum Verkrampfen und das ist das allerletzte, was man sich regelmäßig antrainieren will.
Mir haben ein paar Sessions bei einem laufverständigen Physio sehr weitergeholfen, der meinen Laufstil begutachtet und prompt Dinge entdeckt hat, auf die ich von allein nie gekommen wäre. Genauso kannst du aber auch in einen Sportverein mit Lauftrainer eintreten.
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Mach Lauf ABC und vor allem auch entsprechende Dehnübungen.Baldo hat geschrieben:
sollte ich zuerst meine Laufmuskulatur durch gezielte Kräftigungsübungen aufbauen und danach mit dem Laufen beginnen?
Mir fehlt schlichtweg die Kraft, die Muskeln, um sauber und dynamisch laufen zu können (Knie anheben, von hinten abdrücken, Ferse Richtung Gesäß bringen etc.).
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Rein vom Laufen ist der Trainingsreiz für einen Muskelaufbau zu gering.Micele hat geschrieben:Wenn der Trainingsreiz groß genug ist, dann baust du die benötigte Muskulatur in der Regel von alleine auf. Sofern du dich richtig ernährst. Vielleicht fehlt dir die Energie.
VG Micele
Generell sollte die Muskulatur eines gesunden Menschen aber ausreichend sein, um sich auch laufend fortzubewegen. Ich denke das die "Unbeweglichkeit" eher in der fehlenden Laufschule und bisheriger geringer sportlichen Betätigung liegt. Lauf ABC, wie hier schon vorgeschlagen, ist sicher eine gute Idee.
