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Schluss mit Straßenlauf – Umstellung auf Trail- und Bergläufe

Schluss mit Straßenlauf – Umstellung auf Trail- und Bergläufe

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Hallo Leute,

nach vielen Jahren auf der Straße, habe ich den Entschluss gefasst, mich ab nun fast nur noch mit Trail- und Bergläufe zu beschäftigen.
Einfach aus dem Grund, dass ich Laufen auf unbefestigten Untergründen spannender finde, als auf der Straße.
So, nun zu meiner Frage:
Trainingspläne für die Straße gibt es zu genüge. HM, 10km, M in XX Minuten.
Doch ich möchte nun speziell fürs Laufen im Gelände trainieren. Und zwar ausschließlich Gelände.
Klar man brauch das Training nur ins Gelände zu verlagern.. doch gibt es auch bestimme Pläne fürs Training im Gebirge oder für Cross Läufe?

Ich bin über jeden Tipp dankbar und auch über eigene Berichte, wer selbst nur oder viel im Gelände unterwegs ist.
Egal welchen Tipp ihr für mich habt, haut in die Tasten.
Schöne Grüße aus der grünen Mark Österreichs

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Ralle7 hat geschrieben: Egal welchen Tipp ihr für mich habt, haut in die Tasten.
Trail and error, das alte Prinzip - gilt auch hier. Und natürlich die Direttissima vermeiden.

Knippi

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im Prinzip "läuft's" wie auf der Straße. 70-80% Grundlagentraining im Gelände mit Höhenmeter und der Rest ist sehr individuell und abhängig vom geplanten WK oder den eigenen Zielen. Sinn machen das z.B. Hügelsprints, Laufen/Gehen mit Stöcken, Gewöhnung an Rucksack, Downhills, Krafttraining, etc

Im Netz gibt's es für bestimmte Ultras wie z.B. den ZUT Vorbereitungspläne, an denen aber die meisten schon an den geforderten Höhenmeter scheitern dürften, weil kein entsprechender Berg zur Verfügung steht.

Ich seh's ähnlich wie hardlooper - try and error macht den Trailmaster

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Ralle7 hat geschrieben:Doch ich möchte nun speziell fürs Laufen im Gelände trainieren. Und zwar ausschließlich Gelände.
Klar man brauch das Training nur ins Gelände zu verlagern.. doch gibt es auch bestimme Pläne fürs Training im Gebirge oder für Cross Läufe?
Das ist sicher nicht allgemeingültig zu beantworten. Bzgl. der technischen Anforderungen ist natürlich die Frage nach der Art der Läufe zu stellen. Ein Landschaftslauf ist etwas anderes als ein sehr schwerer Traillauf. Willst Du sehr heftige Bergabpassagen laufen oder geht es um eher hügeliges Terrain? Du musst zumindest mit dem gewünschten Profil und Untergrund umgehen können.

Auf der Ausdauerseite stellt sich die Frage nach der Distanz. Ein Marathon im Gelände ist eine andere Geschichte als ein Lauf von einer Stunde. An Länge, Untergrund und Profil musst Du Dich irgendwie gewöhnen.

Wenn ich mir die meisten Landschaftsläufe anschaue, sind in der Regel auch dort die Leute von der Bahn oder Straße diejenigen, die den Sieg unter sich ausmachen.

Meine eigenen Erfahrungen spiegeln das auch wieder. Die besten Leistungen im Gelände sind immer mit einem signifikanten Anteil des Trainings auf der Straße einhergegangen. Für mich selbst würde ich sogar behaupten, daß ich im Gelände ohne ordentliches Training auf der Straße gar nicht erst antreten sollte.

Ein zugegeben hinkender Vergleich ist der für die Mountainbiker. Die wirklich guten Leute absolvieren einen signifikanten Teil des Trainings auf dem Rennrad. Sicher ist die Anforderung an Stabilität, Kraft, etc. beim Laufen anders. Aber der Aufbau muskulärer Spannung ist auf Asphalt besser zu erreichen. Und ohne dem fehlt der Abdruck. Und auch die Monotonie langer Läufe ohne Erholungsphasen (auf und ab) ist bezogen auf die Ausdauer meines Erachtens durch nichts zu ersetzen.

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Ja Danke Kippi, Direttissima ist ein guter Einwand ;)
Das mache ich seit einiger Zeit auch bewusst so.

Danke fiveten, das deckt sich mit der Aussage von leviathan, jetzt wo du es sagst, leviathan.. da hast du Recht! Oft sind es die starken Läufer auf Straße und Bahn, die auch bei Cross Wettkämpfen eine gute Zeit laufen.
Das ändert meine Sichtweise nun total. Ich dachte, dass ich eher mehr als 50% im Gelände laufen solle, aber ja, GA auf der Straße ist wohl von Vorteil.
Der Vergleich mit Rennrad und MTB hinkt meiner Meinung nach nicht! Da ich auch selbst Rad fahre, kann ich das gut nachvollziehen.

Frau Koboldin, an Stockeinsatz hab ich noch gar nicht gedacht. Habe mich bis jetzt immer noch dagegen gewehrt.

Laufen mit Rucksack ist für mich (noch) unangenehm. Downhill liebe ich dagegen.
Schöne Grüße aus der grünen Mark Österreichs

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Einfach aus dem Grund, dass ich Laufen auf unbefestigten Untergründen spannender finde, als auf der Straße
Für mich ist Trail ein Versteck von Vergleichen. So zu sagen, Angst eigene Grenzen auszutesten.

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Ralle7 hat geschrieben:Downhill liebe ich dagegen.
Du als steirische Bergzicke weißt ja sicher: Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht - auch hier tötet die Länge :teufel: .

Knippi

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Rolli hat geschrieben:Für mich ist Trail ein Versteck von Vergleichen. So zu sagen, Angst eigene Grenzen auszutesten.
Also, ick weeß nich :confused: . Gibt es da nicht auch die Tage, an denen sich "Trailer" treffen, der eine schlechter, der andere besser vorbereitet - manche mit mehr, andere mir weniger Talent - die sagen: Lass uns mal herausfinden, wer die Strecke "von ... nach ..." am schnellsten zurücklegen kann?

Ich traile ja nun nicht - deshalb rein aus der Vorstellung heraus. So etwas steckt doch in uns Menschen drin.

Knippi

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Traillaufen ist verglichen mit Straßenlauf auch nochmal eine andere Hausnummer bezogen auf die Konzentration. Auf den Trails bergauf stelle ich immer wieder fest wie wichtig es ist zum einen den optimalen Laufweg zu finden um nicht unnötig Kraft durch zu große Schritte, Abrutschen oder Umknicken zu verlieren. Bergab kann fehlende Konzentration (z.B. gegen Laufende) fatal werden. Wenn man hier die Erfahrung fehlt ist man nicht wettbewerbsfähig.

Meiner Meinung nach sollte daher ein nicht unerheblicher Teil des Trainings auch auf Koordination, Technik und Kraft im Trail verwendet werden.

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Ich verstecke mich nicht, ich habe mich in diesem Jahr schon an 4 Wettkämpfen angemeldet :)

Ja, Vorsicht ist vor allem Bergab geboten. Letzten Sommer (oder evtl schon 2 Jahre her) dachte ich bei einem Sturz, im steilen Gelände, jetzt sind alle Bänder im Fußgelenk durch. Aber hatte Glück, hab mich sofort über die Schulter abgerollt (auf Fels) und außer Kratzer und einer leichten verstauchung wars das. Ich möchte vor allem am Berg stärker werden. Technisch und an Konzentration fehlt es nicht so, wie die Kraft am Berg.
Schöne Grüße aus der grünen Mark Österreichs

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[h=2]Schluss mit Straßenlauf – Umstellung auf Trail- und Bergläufe[/h]
:daumen: Genau! ...und erst einmal Grüße hin zum Uhrturm!

Dem Smoging habe ich seit einem 3/4 Jahr abgeschworen und ziehe dies seitdem konsequent durch. Ok - ich war eh immer planlos unterwegs, aber letztlich gibt es auch im Flachen so viele unterschiedlichen Trainingspläne, dass man sich auch im nachhinein den "Plan" der einigermaßen zu seinen Laufgewohnheiten passen würde, heraussuchen könnte. :nick:

Eine abwechslungsreiche Streckenführung ist eigentlich vollkommen ausreichend. Anstelle des Tempodauerlaufes kommt ein längerer Anstieg und Intervalle kann man durch kurze, knackige Anstiege ersetzen. Rucksack und Stöcke braucht man in der Steiermark sicher nicht unbedingt - werden aber bei längeren, steilen Strecken abseits der Zivilisation zwangsweise notwendig. Über die Ausrüstung sollte man sich mehr Gedanken machen. Eine verlässliche Stirnlampe (Neo x4) und eine sehr gute Laufjacke (Bergans Helium) sind gerade bei den jetzigen Bedingungen Pflicht.

Matthy
Keep smiling, be optimistic, do something good...

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PulsuhrRatgeber hat geschrieben:Aua....laufen soll doch gesund sein...sieht mir nicht so aus.
Ach was, ein mal im Jahr muss das schon drin sein - so als "Hallo wach!". Wer sich gelegentlich lang macht, fällt auch "besser" als jemand, dem das "nie" passiert - der verfällt beim Abflug evtl. in eine Schockstarre :teufel: .

Knippi

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Ralle7 hat geschrieben:Ich verstecke mich nicht, ich habe mich in diesem Jahr schon an 4 Wettkämpfen angemeldet :)
Rolli meint das anders. Er ist davon überzeugt, daß die besten Leute auf der Bahn unterwegs sind und vielleicht auch auf der Straße. Im Trail erwartet er die Läufer, die denen auf der Bahn oder der Straße aus dem Weg gehen wollen. Dazu kommt, daß die Bahn die Wahrheit widerspiegelt. 400m sind eben 400m. Einen Traillauf kannst Du mit nichts vergleichen. Ich würde ihm übrigens in vielen Dingen beipflichten. Und trotzdem laufe ich lieber im Gelände, einfach weil es Spass macht. Bzgl. der Messbarkeit bin ich hin- und hergerissen. Spätestens wenn ein Wettkampf ein zweites Mal gelaufen wird, orientiert man sich selbst an dieser Zeit. Aber auch wer das nicht macht, ist und bleibt ein Läufer. Es ist doch einfach ein geiles Gefühl alles gegeben zu haben. Und selbst Läufer, die sich gar nicht messen lassen wollen, sind denen die nicht unterwegs sind ein großen Schritt voraus. Da sollte jeder seine eigenen Prioritäten setzen.
MikeStar hat geschrieben:Auf den Trails bergauf stelle ich immer wieder fest wie wichtig es ist zum einen den optimalen Laufweg zu finden um nicht unnötig Kraft durch zu große Schritte, Abrutschen oder Umknicken zu verlieren. Bergab kann fehlende Konzentration (z.B. gegen Laufende) fatal werden. Wenn man hier die Erfahrung fehlt ist man nicht wettbewerbsfähig.
Das spiegelt meine Erfahrung so nur in Teilen wider. Bezogen auf solche Läufe wie das Limone Sky Race ok. Aber die normalen Trailläufe dominieren die guten Straßenläufer fast nach Belieben. Klar verliert man insbesondere bergab ein wenig, weil der Mut und/oder die technischen Fertigkeiten fehlen. Dann laufen die Jungs und Mädels eben nicht mit 15min Vorsprung ins Ziel, sondern nur mit 14min.
Ich habe mal einen wirklich gut besetzten Traillauf bergab auf dem letzten Kilometer verloren. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten und der Typ ist volle Granate runter gezogen. Er war übrigens Straßenläufer. Die ersten trailorientierten Läufer kamen Minuten später ins Ziel.
Wenn die technischen Anforderungen extrem werden, sieht die Welt aber wieder anders aus. Dann wird es zunehmend schwieriger.
Als kleinen Abschweifer kannst Du Dir auch die sogenannten Hindernisläufe anschauen. Wenn Du mal die Events außen vor lässt, die nahezu nur aus Hindernissen bestehen, kämpfst Du immer mit den guten Straßen- und Bahnläufern ums Podest. Man verliert auch hier an den Hindernissen etwas an Zeit. Das Maß des Verlustes an Zeit für die trailorientierten bzw. in dem Fall adventureorientierten Läufer ist so groß, daß Du Dir ganz sicher ein paar Fehler und mehr Vorsicht erlauben kannst.

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Und trotzdem laufe ich lieber im Gelände, einfach weil es Spass macht.
Levi, stell Dir mal vor... ich laufe wahrscheinlich den Hermann... :D

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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten :)

Wenn es draußen nicht so A*schkalt wäre, würde ich sofort auf die Alm fahren und Laufen :) Leider fehlt gerade die Motivation um bei 30-40cm Schnee laufen zu gehen :D
Schöne Grüße aus der grünen Mark Österreichs

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Ralle7 hat geschrieben: Wenn es draußen nicht so A*schkalt wäre, würde ich sofort auf die Alm fahren und Laufen :) Leider fehlt gerade die Motivation um bei 30-40cm Schnee laufen zu gehen :D
Und auf die Bretter steigen? Mensch, Ralle, dafür drücken manche Leute voll ab: die Reise- und Übernachtungskosten :nick: .

Knippi

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Levi: ich meinte eher das, was Ralle auf seinem geposteten Bild zeigt. Lass bergauf unnötig Kraft liegen, fehlt später evtl. die Konzentration und es legt dich oder du knickst um.
Dass schnelle Straßenläufer i.d.R. auch in Trails vorne mitmischen hab' ich auch nicht in Frage gestellt. Wenn du aber zwei gleich gute Straßenläufer auf den Trail schickst, wird i.d.R. derjenige gewinnen, der weiß wie er den Trail ökonomischer läuft.

Ich meine damit auch nicht die gut zu laufenden Waldtrails mit ein paar Wurzeln hier und dort sondern eher sowas:
Das schöne am Trail ist aber auch, dass jede Strecke anders ist und selbst die gleiche Strecke bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen von mal zu mal verschieden ist. Das macht zumindest für mich auch den Reiz am Trail aus.

Beim vorletzten Trailmarathon (1.500Hm) hier in Heidelberg hat Flo Neuschwander den Streckenrekord mit 2:55 aufgestellt, regelrecht pulverisiert. Im Jahr darauf hat es ihn auf der Strecke gelegt und er musste aussteigen. Der Sieger kam zwei Wochen später bei einem anderen Trail über 15km nur auf den dritten Platz.

Ralle: gerade bei Schnee macht doch Traillaufen richtig Spaß.

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Rolli hat geschrieben:Levi, stell Dir mal vor... ich laufe wahrscheinlich den Hermann... :D
was jetzt - haben sie die Strecke wegen Friederike in die Halle verlegt? :D

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Sehr cooler Trail auf den Fotos @ Mike :)

@ Knippi: Es sind eben immer die Dinge interessant, die nicht vor der Türe liegen :)
Schöne Grüße aus der grünen Mark Österreichs
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