Was will er denn damit nun sagen, der gute Peter? Dass man härter (=besser) ist, wenn man es ohne KH- und Wasseraufnahme schafft?
Zu diesen langen Läufen, bei denen man die Speicher komplett leert und entsprechend leidet rät übrigens auch Canova. Der Hintergrund ist dabei tatsächlich (unter anderem) auch, dass der Fettstoffwechsel verbessert werden soll. Die in den Muskelfasern gespeicherten Fette sind nämlich genau wie die Kohlenhydrate begrenzt. Jedoch können sie effektiver (höhere Energieproduktion pro Zeiteinheit) verwendet werden als die Fette aus den außer-muskulären Depots. Werden diese intramuskulären Fette also aufgebraucht, führt dies dazu, dass der Körper in Zukunft mehr davon einlagert, damit das möglichst nicht wieder passiert. Zudem wird wohl auch die Verwertung der Fette grundsätzlich etwas effektiver, man lernt also schneller mehr Energie aus ihnen zu gewinnen. Das alles sorgt nun wiederum dafür, dass bei gleicher Intensität (etwas) weniger Kohlenhydrate als zuvor verbraucht werden.
Das
kann positiv sein, muss es aber nicht (siehe weiter oben, Stichwort Effizienz und Sauerstoffverbrauch). Im Training ist es wohl eher ein Vorteil, da man so im Schnitt vermutlich mehr Kohlenhydrate eingelagert hat, was insbesondere bei den harten/schnellen Einheiten wichtig ist - ein vollständiges Auffüllen zwischen den Einheiten ist nicht immer möglich. Im Wettkampf meiner Meinung nach eher nicht, wobei natürlich immer die Frage ist, was der begrenzende Faktor ist. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was für den Körper "anstrengender" ist: etwas im Schnitt etwas höhere benötigte Sauerstoffaufnahme (-> höheres Herzminutenvolumen -> höherer Puls) oder höherer Glykogen- (Kohlenhydrat) Verbrauch und somit leerere Speicher. Das wiederum kann nämlich dafür sorgen, dass der Körper "Angst" hat, nicht genügend Energie bis zum Ende des Wettkampfs zu haben und die Leistung etwas herunterfährt, ohne dass wir das willentlich beeinflussen könnten.
Der aktuelle wissenschaftliche Konsens (mehr oder weniger) besteht wohl darin, dass es Sinn macht, über eine möglichst hohe "metabolische Flexibilität" zu verfügen: die effektivere Nutzung der Fette wird von Zeit zu Zeit trainiert, ebenso wie die meisten schnellen und spezifischen Einheiten mit genügend Kohlenhydratzufuhr gelaufen werden, um die Qualität des Trainings nicht zu beeinträchtigen. Ein nicht ganz unwesentlicher Faktor ist nämlich, dass es für den Körper (und auch den Kopf) einen nicht unerheblichen zusätzlichen Stress darstellt, wenn man wirklich leerläuft, was wiederum für zusätzlichen Regenerationsbedarf sorgt. Nicht zuletzt aus diesem Grund gilt es hier vorsichtig abzuwägen, ob der eher geringe Ertrag den zusätzlichen Aufwand wert ist.
PS. Der gleiche Effekt bei langen Läufen wie bei den intramuskulären Fetten wird natürlich auch bei den Kohlehydraten erreicht: die Speicher werden komplett geleert -> Superkompensation: Vergrößerung der Speicher.