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Welche Pace-Anpassung bei höheren Temperaturen im Wettkampf?

Welche Pace-Anpassung bei höheren Temperaturen im Wettkampf?

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Bin ja nicht wirklich wettkampferfahren (nur 1 HM), allerdings steht der 2.HM am 8.April an, so ich gesundheitlich die Startlinie erreiche. Nun sah ich im Wetterarchiv, dass Graz an diesem Datum in den vergangenen Jahren teilweise über 20 Grad hatte oder zumindest im Bereich dieses Datums und nun stelle ich mir die Frage, welche Pace-Anpassung stattfinden müsse, da ich die Trainingszeiten (von denen ausgehend ich ja meine mögliche Race-Pace abzuleiten versuche) ja alle bei Temperaturen weit unter 10 Grad (und teilweise deutlich unter 0 Grad) gelaufen bin.
Ich hab schon im Internet und hier gesucht, aber nicht viel Brauchbares gefunden, nur einen Online Calculator, der angeblich von Jack Daniels stammt, der aber nicht funktionierte. Bin aber auf diese Seite gestoßen, die Daumen mal Pi vorschlägt, pro 3 Grad Celsius (ab 16 Grad, da unter 16 Grad keine Leistungsminderung durch erhöhte Temperatur angenommen wird) die Pace um ca. 2 Sekunden pro Kilometer zu mindern. Meine Frage wäre, was eure Erfahrungswerte sind bzw. ob es andere Umrechnungstabellen gibt?
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10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Ich halte jegliche Umrechnungsversuche für Unfug, weil sie zwangsläufig pseudopräzise sind. Wir unterscheiden uns in den bevorzugten Laufbedingungen und der Fähigkeit unseres Körpers, mit Schwankungen dieser Bedingungen umzugehen. Der eine ist wetterfühliger und kriegt bei Wetterwechsel "Kreislauf", dem anderen macht das gar nichts. Letztlich sind also deine individuellen Erfahrungen mit Wärme- bzw. Kältetoleranz wichtig, die nicht aus dem WK stammen müssen, sondern auch aus dem Training gewonnen werden.

Für meinen Teil käme ich bei Temperaturen zwischen 0 und 25 Grad nicht auf die Idee, von Anfang an langsamer zu laufen als geplant und zu den Trainingsleistungen passend. Allerdings würde ich mich dann, wenn die Temperaturen ungewohnt hoch wären im Vergleich zu vorher, vielleicht etwas mehr beobachten als sonst und früher auf Schwächeanzeichen reagieren, indem ich leicht Tempo rausnehme. Ich gehöre aber zu den Leuten mit "Kreislauf".

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Geschätzte Temperatur im Ziel:
12-15° C + 1%
15-18° C + 3%
18-21° C + 5%
21-24° C + 7%
24-27° C + 12%
27-30° C + 20%
über 30° C jedes Bier nehmen, das Dir angeboten wird und unter Absingen alter keltischer Kampflieder die Zielgerade entlang traben, sofern es eine Gerade ist.

Knippi

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hardlooper hat geschrieben: über 30° C jedes Bier nehmen, das Dir angeboten wird und unter Absingen alter keltischer Kampflieder die Zielgerade entlang traben, sofern es eine Gerade ist.
Wenn ich jedes Bier nehme, das man mir anbietet, ist die Zielgerade keine Gerade mehr - bzw. meine Bewegungsmuster folgen garantiert nicht mehr dem Verlauf einer solchen. :D

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Wenn du so anfängst, wo willst Du aufhören?

- Temperatur
- Schatten
- Luftfeuchtigkeit
- Wind (und das wegen Widerstand aber auch wegen Temperaturgefühl)
- Windschatten (z.B. Gebäude, andere Läufer)
- leichte Anstiege
- Untergrund

und der allerwichtigste Punkt:

- Tagesform

So ein Lauf lässt sich in Grenzen kalkulieren, aber jetzt anzufangen, exakt auszurechnen, wie Du "anpassen" musst, wenn die Bedingungen nicht optimal sind, wird nicht klappen. Meine aktuellen PBs bin ich übrigens alle bei freundlich gesagt nicht optimalem Wetter gelaufen.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Hej,
ich habe wirklich auch nicht viel sehr Wettkampferfahrung, aber schon ein paar 10er und ein paar Läufe über 12 bzw. 26 km.
Aber ich würde tippen, dass Du wenn Du bei deutlich unter 10 Grad Celsius und teilweise bei unter 0 Grad Celsius trainiert hast im Wettkampf bei ca 20 Grad sicher nicht langsamer, sondern eher schneller laufen kannst.
Die Kurve für die optimale Pace hat ja sicher bei einer bestimmten Temperatur ein Maximum und fällt dann nach rechts (steigende Temperatur) und nach links (fallende Temperatur) ab.
Meine persönliche optimale Temperatur liegt so bei 18 Grad. Ich kann dann in T-Shirt und kurzer Hose laufen und trotzdem ist die Muskulatur schnell warm. Und auch wenn ich Vollgas gebe überhitze ich nicht. Das fängt dann an oberhalb von 25 Grad eine Rolle zu spielen. Deutlich unter 15 Grad dagegen muss ich mehr anziehen und die Muskulatur braucht länger, bis sie geschmeidig ist.
Aber das ist bei jedem anders.
Von daher würde ich mir meinen Zielbereich erstmal ohne die Temperatur abstecken. Also zB Pace y:yy bis x:xx.
Und dann in Dich reinhören. Du musst ein Körpergefühl dafür entwickeln, welche Pace Du über die volle Strecke gerade noch halten kannst.
Dann wirst Du beim Wettkampf ganz schnell merken, ob Du auf die Bremse treten musst, oder etwas mehr Gas geben kannst.
Das Körpergefühl ist dann nämlich auch bei Gegenwind, Rückenwind, Steigungen, anderem Boden,... immens wichtig.

Ohje

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Ohje hat geschrieben: Aber ich würde tippen, dass Du wenn Du bei deutlich unter 10 Grad Celsius und teilweise bei unter 0 Grad Celsius trainiert hast im Wettkampf bei ca 20 Grad sicher nicht langsamer, sondern eher schneller laufen kannst.
Wohl eher umgekehrt.
"Sie laufen aber sehr ordentlich!" 03.10.17, Regen, 9:00 Uhr Mesz

5k: 3/16 16:52
10,5k: 4/18 37:23
HM: 4/15 1:25:08 09/15 1:21:31 03/17 1:18:08
M: 4/16 2:57:44 04/17 2:50:44

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Ich schließe mich meinen Vorschreibern an, du kannst nicht alles planen. Und weißte was? Das ist doch das Spannende an sonem Wettkampf, dass man vorher nicht schon sagen kann, wie es ausgehen wird. Mein Tipp, der wohl am schwierigsten ist: Mach dir nicht so einen Kopf und laufe was das Zeug hält! :wink:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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JoelH hat geschrieben:Gibt es Uhren mit Temperaturfühler?
Ja. Fast alle Uhren mit barometrischem Höhenmesser dürften einen haben, der ist vor allem dazu da, die temperaturbedingten Druckschwankungen rauszurechnen um die Höhenanzeige genauer zu bekommen. Bei Polar hat die V800 einen, bei Garmin die Fenix und die "größeren" Forerrunner.

Klicke gerne mal in meiner Aktivität
https://runalyze.com/shared/20o52
unten auf Temperaturdiagramm. Außentemperatur war -5°, an meinem Handgelenk schaffte es die Uhr auf +1.
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ruca hat geschrieben: Meine aktuellen PBs bin ich übrigens alle bei freundlich gesagt nicht optimalem Wetter gelaufen.
Meinen schnellsten HM bin ich bei Sturm, Hagel und unter 10 Grad gelaufen - ich wollte einfach nur schnell ins Warme :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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bones hat geschrieben:Meinen schnellsten HM bin ich bei Sturm, Hagel und unter 10 Grad gelaufen - ich wollte einfach nur schnell ins Warme :D
Ich meinen bei +7°C und Regen.
5k PB bei +5°C.
"Sie laufen aber sehr ordentlich!" 03.10.17, Regen, 9:00 Uhr Mesz

5k: 3/16 16:52
10,5k: 4/18 37:23
HM: 4/15 1:25:08 09/15 1:21:31 03/17 1:18:08
M: 4/16 2:57:44 04/17 2:50:44

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JoelH hat geschrieben:Ich bin verunsichert. Gibt es Uhren mit Temperaturfühler?
Ich denke es gibt einige Uhren mit Temperatur-Fühler. Meine uralt Polar (noch ohne GPS) hatte das und auch meine Fenix 3. Beim Laufen am Arm macht es wenig Sinn, da die Temperatur von der Körpertemperatur beeinflusst wird. Aber bei einer Einheit mit dem Fahrrad am Fahrradlenker montiert, bekommt man gute Werte.

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Danke für die Tipps.
Naja, so ganz egal finde ich es nicht wie manch ein(e)r hier schreibt, ob es 8 Grad oder 25 Grad hat. Und aus dem bisserl Erfahrung, die ich habe, können 5 Sekunden mehr oder weniger in der Pace den Unterschied zwischen Untergehen und grad mal noch eben die Kurve kriegen bedeuten (im letzten Drittel des Halbmarathons).
@ruca - also Temperatur und Steigung sind denk ich mal sehr wohl Variablen, die man nicht einfach so in die Tonne treten sollte.
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Bernd79 hat geschrieben: @ruca - also Temperatur und Steigung sind denk ich mal sehr wohl Variablen, die man nicht einfach so in die Tonne treten sollte.
Die anderen von mir erwähnten Punkte auch nicht, all das sollte man schon im Hinterkopf haben.

Aber in eine Formel wirst Du das trotzdem nicht gießen können.

Für den einen, der öfters in der Hitze auf einer leicht welligen Strecke trainiert, macht das evtl. dann gar nichts aus, für jemanden der Hitze hasst und immer im pottebenen Trainiert dann eben mal 10s/km.
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Bernd79 hat geschrieben:Danke für die Tipps.
Naja, so ganz egal finde ich es nicht wie manch ein(e)r hier schreibt, ob es 8 Grad oder 25 Grad hat. Und aus dem bisserl Erfahrung, die ich habe, können 5 Sekunden mehr oder weniger in der Pace den Unterschied zwischen Untergehen und grad mal noch eben die Kurve kriegen bedeuten (im letzten Drittel des Halbmarathons).
Wenn ich deine Postings lese, taucht in mir immer wieder mal der Gedanke auf: "Mensch, Bernd, mach dich locker!"

Die meisten von uns wünschen sich sicher offen oder auch nur insgeheim, dass sie ihr Training "optimal" gestalten und es ihnen gelingt, die "perfekte" Wettkampfstrategie zu wählen. Aber beides ist ohne ein gewisses Maß an Flexibilität, Rücksichtnahme auf die Tagesform und "intuitives" Körpergefühl nicht machbar, d.h. man kann einfach nicht so formalisiert planen, wie du das hoffst, nach dem Motto: "Wenn es 3 Grad wärmer ist, muss ich 3 Sekunden langsamer pro km laufen." Der Mensch ist keine Maschine, die sich entsprechend programmieren lässt. Mit dieser Unsicherheit wirst du leben und und deine eigenen Erfahrungen machen müssen.

Das Schöne ist ja: An einem Halbmarathon, bei dem man sich hinsichtlich der Pace verkalkuliert hat und dann nur noch mit Gehpausen ins Ziel kommt, stirbt man nicht. Es kratzt höchstens ein wenig am Ego und man lernt daraus, für die nächsten Rennen. :nick:

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hardlooper hat geschrieben: über 30° C jedes Bier nehmen, das Dir angeboten wird und unter Absingen alter keltischer Kampflieder die Zielgerade entlang traben, sofern es eine Gerade ist.

Knippi
Ich werd es so machen: ich lauf mit nem 4er Schnitt los und so ca. ab km 4 werde ich dies hier immer wieder vor mich hersummen. Klappt bestimmt :)
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10 km - 37:36 (T - April 2019)
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M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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ruca hat geschrieben:Die anderen von mir erwähnten Punkte auch nicht, all das sollte man schon im Hinterkopf haben.

Aber in eine Formel wirst Du das trotzdem nicht gießen können.

Für den einen, der öfters in der Hitze auf einer leicht welligen Strecke trainiert, macht das evtl. dann gar nichts aus, für jemanden der Hitze hasst und immer im pottebenen Trainiert dann eben mal 10s/km.
stimmt schon, allerdings bin ich die momentanen Tempi noch nie bei Hitze gelaufen, aber wird schon irgendwie klappen.
kobold hat geschrieben:Wenn ich deine Postings lese, taucht in mir immer wieder mal der Gedanke auf: "Mensch, Bernd, mach dich locker!"

Die meisten von uns wünschen sich sicher offen oder auch nur insgeheim, dass sie ihr Training "optimal" gestalten und es ihnen gelingt, die "perfekte" Wettkampfstrategie zu wählen. Aber beides ist ohne ein gewisses Maß an Flexibilität, Rücksichtnahme auf die Tagesform und "intuitives" Körpergefühl nicht machbar, d.h. man kann einfach nicht so formalisiert planen, wie du das hoffst, nach dem Motto: "Wenn es 3 Grad wärmer ist, muss ich 3 Sekunden langsamer pro km laufen." Der Mensch ist keine Maschine, die sich entsprechend programmieren lässt. Mit dieser Unsicherheit wirst du leben und und deine eigenen Erfahrungen machen müssen.

Das Schöne ist ja: An einem Halbmarathon, bei dem man sich hinsichtlich der Pace verkalkuliert hat und dann nur noch mit Gehpausen ins Ziel kommt, stirbt man nicht. Es kratzt höchstens ein wenig am Ego und man lernt daraus, für die nächsten Rennen. :nick:
ich mag deinen Ansätze, Maschinen sind wir natürlich alle keine. Ich werde versuchen, deine Tipps in meine Gedankenwelt zu integrieren, da ich deine Meinung zu schätzen gelernt habe. (etwas geschwollen formuliert... :) )
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10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Bei meinem 2. HM (2012) waren es auf den ersten 14km ca. 14°C (mit Wolken und Regen). Dann riss der Himmel auf, die Wolken verschwanden und es waren schlagartig 25°C (gefühlt durch den Regen vorab noch mehr).
Dies hat bei mir dazu geführt, dass meine Pace deutlich zurückgegangen ist, ich kurzzeitig am Überlegen war auszusteigen und mich dann doch noch ins Ziel gequält habe.

Die Paces KM1-14 waren zwischen 03:49-04:00, ab KM15 ging es über 04:07 hoch bis auf 04:25.

Würde ich die Pace, wenn ich vor dem Start wüsste, dass es warm ist, aufgrund der Temperatur anpassen? Nein, viel mehr einfach darauf achten an jeder Verpflegungsstation einen Becher zu erwischen, den ich mir über dem Kopf ausleere, um für Kühlung zu sorgen.
Bild
5km (2019): 18:21 || 10km (2019): 37:16 || HM (2019): 01:22:06 || M (2019): 02:51:35

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Rolli hat geschrieben: Immerhin verwendet der Körper sehr viel Energie um die Temperatur oben zu halten.
Das dauert maximal 1km oder grob gesagt 5 Minuten, dann ist man sicher warm.
Wieviel im Gegenzug verwendet aber der Körper zur Kühlung bei plötzlich wärmeren Temperaturen, wenn die gesamte Vorbereitung bei kühlem Wetter absolviert wurde?
"Sie laufen aber sehr ordentlich!" 03.10.17, Regen, 9:00 Uhr Mesz

5k: 3/16 16:52
10,5k: 4/18 37:23
HM: 4/15 1:25:08 09/15 1:21:31 03/17 1:18:08
M: 4/16 2:57:44 04/17 2:50:44

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Also ich bin meinen ersten Wettkampf bei über 30 Grad gelaufen und war sehr frustriert, weil meine Zeit schlechter als im Training war.
Damals wollte ich nicht glauben, dass die Hitze da eine Rolle spielen könnte. Danach bin ich aber jetzt auch im Winter gelaufen und denke, es könnten durchaus eine Rolle spielen....

So wie viele andere Faktoren auch.

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Ich habe noch nicht verstanden was das bringen soll. Dann gehe ich langsamer an, und dann? Nur damit ich durchkomme? Ohne Chance auf Bestzeit? Nee, dann lieber wie tt-bazille, versuchen was geht und wenn es nicht mehr geht, dann ist das eben so. Aber von Anfang an von der Tube runter nur weil es wärmer ist als beim Testlauf? Sicher nicht. (Zumindest wenn die Verhältnisse ähnlich sind, ich spreche hier nicht von einem Test bei 10°C und dann einem Wüstenrennen bei 45°C )


Zumal man ja sehr gut merkt was geht und was nicht geht, das brauch ich mir nicht vorher schön zu rechnen, das gibt mir mein Körper schon recht deutlich zu spüren, aber nicht mit dem Holzhammer, sondern dosiert. Und dann kann man noch immer Gegensteuern. Man muss halt das entsprechende Körpergefühl entwickeln, m.E. ist das deutlich wichtiger und effizienter als sich auf irgendwelches technische Gedöns zu stürzen.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Dein einziger WK war ein HM und der zweite wird wieder einer? Oder zählst Du andere WK nicht mit? Wäre nicht die einfachste Möglichkeit, besser herauszufinden, wie man mit unterschiedlichen Bedingungen zurecht kommt, mehr WK, dafür aber kürzere, also 10, ggf 5, 15km oder auch "krumme" Strecken zu laufen? Da würdest Du das mit der Zeit von selbst lernen.
Wenn Du nicht extrem hitzeempfindlich bist (und das wirst Du ja im Training oder Alltag gemerkt haben) würde ich mir bis ca. 23° keine Gedanken machen. Auch bei höheren Temperaturen merkst Du normalerweise rechtzeitig, wenn Du etwas nachgeben musst.

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JoelH hat geschrieben:Ich habe noch nicht verstanden was das bringen soll. Dann gehe ich langsamer an, und dann? Nur damit ich durchkomme? Ohne Chance auf Bestzeit? Nee, dann lieber wie tt-bazille, versuchen was geht und wenn es nicht mehr geht, dann ist das eben so. Aber von Anfang an von der Tube runter nur weil es wärmer ist als beim Testlauf? Sicher nicht. (Zumindest wenn die Verhältnisse ähnlich sind, ich spreche hier nicht von einem Test bei 10°C und dann einem Wüstenrennen bei 45°C )
Das kann man bei kürzeren Distanzen machen, ab HM aufwärts stirbt man sehr lange oder muss abbrechen. Wenn du Muße hast, stell dich mal ein paar Kilometer vors Ziel eines Hitzelaufes. Da siehst du jede Menge Läufer, die mit dem Anspruch "ich laufe trotzdem meine Bestzeit" gestartet sind. Denen sieht man das sehr deutlich an, Spaß haben die da aber keinen mehr.

Klar mögliche 20°C sind nun nicht der Hammer, aber dabei werden immer Schatten-Temperaturen angegeben. Da kann es bei 20°C in der Sonne brutal heiß sein und zu Beginn des Jahres kann man das leider noch nicht genügend üben. Auch die Luftfeuchte hat einen wichtigen Faktor auf das Temperaturempfinden, da sind Läufer mitunter sehr empfindlich.

Alles Rumgeunke nützt nichts, niemand weiß, wie das Wetter tatsächlich wird. Und ist es einmal da, dann muss Bernd damit klar kommen. Und da er selbst noch so wenig Wettkampferfahrung hat, werden alle Tipps ihm nichts nützen. Denn sein Körper reagiert sowieso anders, als unser :D

Gruss Tommi
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"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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JoelH hat geschrieben:Ich habe noch nicht verstanden was das bringen soll. Dann gehe ich langsamer an, und dann? Nur damit ich durchkomme? Ohne Chance auf Bestzeit?
Jepp. Schau Dir doch mal die Profis an. Kein optimales Wetter? Dann kein (Welt-) Rekordversuch sondern "nur" Laufen um die Platzierung.
Wir haben im Gegensatz zu den Profis aber das Problem, dass unsere Platzierungen nix wert sind. :hihi:
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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@Bernd79:
Also, wenn Du mal eine konkrete Zahl haben möchtest. Ich habe vor zwei Jahren gezielt auf einen HM in 1:45 trainiert, der leider nicht wie sonst Anfang, sonden Ende Mai stattfand. Die Temperaturen gingen genau an dem Wochenende erstmals nennenswert über 20°C. Das hat mich ca. 5 Minuten gekostet, bei den Schwätzchen im Ziel haben andere Läufer ähnliche Zahlen genannt.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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Rolli hat geschrieben:Warum?
Immerhin verwendet der Körper sehr viel Energie um die Temperatur oben zu halten
http://www.uni-magdeburg.de/isut/TV/Dow ... System.pdf

Optimal wäre 16 Grad bei niedriger Luftfeuchtigkeit.
Ohne jetzt umfangreich Studien durchlesen zu wollen: Laufen bei Kälte ist generell einfacher als bei Hitze: ist es kalt, zieht man sich warm genug an. Bei warmem, feuchtem Wetter kann der Körper immer schlechter Wärme durch Schwitzen nach außen abgeben und bei >37 Grad und hoher Luftfeuchte wird es kritisch...

Gerade längere WK wie HM würde ich bei warmem Wetter >> 25 Grad deutlich langsamer angehen und mich dabei eher an der HF als an der pace ( 3s/ km langsamer :confused: ) orientieren.

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Der Klimawechsel schlägt wohl 2018 unbarmherzig zu und die Hitzediskussion geht zur Rekordzeit los... :hihi:

Mit etwas Glück kannst Du im April auch in Graz noch Frost haben :nick: .

Die leichten Laufshirts sind mit etwas Glück noch zu Winterpreisen zu haben, dass sollte mit einem Schluck Wasser unterwegs ausreichen. Bei heißen Temperaturen laufe ich übrigens mit den Salomon Agile, deutlich leichter als die meisten anderen, aber vieleicht gibt es da von anderer Seite noch weitere Tips.

Wünsche gutes Gelingen.

Matthy
Keep smiling, be optimistic, do something good...

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Ich würde mal ganz unabhängig vom Wetter so laufen, wie Deine Trainingsleistungen es nahelegen. Falls ein plötzlicher Temperaturanstieg am Wettkampftag - im Vergleich zu den Temperaturen bei denen du trainiert hast - eintritt, wirst du spätestens ab km 10 merken, wenn dich das beeinträchtigt. Dann musst du halt 'ne Kohle herausnehmen und Zeitplan B verfolgen...
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ein Wettkampf am ersten echt warmen Tag im Jahr mich ziemlich eingehen lässt (jemand weiter oben erwähnte 5 min auf den HM, das passt)... Ich glaube, dass Papa Greif dazu irgendwann mal was geschrieben hatte, dass sich auch der Mineraliengehalt des Schweißes erst anpassen muss oder so. Erschien mir damals nachvollziehbar.
Aber: jeder Jeck is anners, und du musst für dich selber rausfinden wie du auf einen abrupten Temperaturanstieg reagierst. Aber mach dich nicht vorher fertig, das bringt nix.
Gruss
meissner
Antworten

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