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Reventón Trail - La Palma

Reventón Trail - La Palma

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Ich finde der Reventón Trail in El Paso als zweitgrößte Laufveranstaltung auf La Palma (nach dem Transvulcania) hat es mal verdient hier vorgestellt zu werden.

Ich hatte mich für das Sprint Race entschieden: 16,8 km mit einem desnivel acumulado von 1230 m (weiß gar nicht wie das auf deutschen Seiten heißt; halt rauf und runter insgesamt, da es ein Rundkurs ist als 615 rauf und 615 runter). Angeboten wird außerdem das Classic Race (31,9 km; 2679 desnivel acumulado) und der Maratón (45,7 km; 4914 desnivel acumulado).

Nun sind die Läufe auf La Palma ziemlich klein, aber beim Reventón Trail gibt es sogar eine kleine Laufmesse, mit einigen Ständchen, wo man schon ab Donnerstag seine Startnummer abholen kann. Diesmal gab es ein T-Shirt, einen Buff und eine Sonnenbrille in der Lauftüte. Der Lauf selber war dann am Samstag um 16:00h.

Vorher hab ich schon mal ein bisschen Wettkampfluft geschnuppert, denn vormittags sind die Kids dran und da wird schon ordentlich eingeheizt mit Partymusik und Speaker, der die kleinen (und größeren) Kinder anfeuert. Meine Kleine ist bei den Benjamines (sub 10) gestartet und hat das Podium nur knapp verfehlt. Aber natürlich sind wir noch etwas geblieben und haben und auch die anderen angeschaut und angefeuert und dabei gemütlich einen Kaffee getrunken... Dann ging es noch mal kurz nach Hause und bald war auch ich dann dran.

Gestartet sind insgesamt ca. 700 Läufer, davon 290 in der kurzen Distanz. Das Sprint Race ist jetzt nicht so anspruchsvoll. Ich kannte die Strecke aus dem Vorjahr. Im Grunde die ersten 6,5 km bergauf und dann noch 10 km bergab. Blöd ist der Start, zumindest für mich, weil man richtig loslegen muss, einmal durch die Sträßchen um den Block um sich dann auf dem Trail in die Steigung einzuordnen. Das liegt mir nicht, aber nützt ja nichts. Ich hatte mir vorgenommen mich deutlich zu verbessern gegenüber dem Vorjahr.

Erwartungsgemäß waren die ersten paar 100 Meter echt blöd, da half es auch wenig, das so viele Leute zum Anfeuern da waren. Begleitet wurden wir sogar von einen Hubschrauber, sowas gibt es hier sonst nicht. Da kam ich mir gleich richtig wichtig vor :zwinker5: Erstmal auf dem Trail angekommen ruckelte sich das irgendwie zurecht und ich befand mich bald in einer Gruppe, die so ungefähr meinen Rhythmus hatten. Leichte Steigungen wurden gelaufen, etwas steilere zügig gegangen. Da war ich ganz konsequent. Ich bin einfach kaum schneller, wenn ich laufe, aber es kostet unglaublich viel mehr Energie. Das war schonmal sehr angenehm, dass ich nicht ständig versuchen musste irgendwelche Leute zu überholen. Da hat sich der Kraftaufwand beim Start doch gelohnt. Der Weg war auch hier noch gesäumt mit Lauffans, die uns lautstark anfeuerten. Daumen hoch!

Die Steigung hoch lief viel besser als gedacht! Nach 3 km hatte ich meine erhoffte Zeit schon mehr als 2 Minuten unterboten. Mir kamen Zweifen, bin ich zu schnell? Beim ersten Mal bin ich schon nach 9 km eingebrochen und musste mich dann irgendwie ins Ziel quälen. Allerdings war es das Jahr auch unglaublich heiß; es gab Calima, die kanarische Variante des Föns, mit heißer Luft voller Saharasand. Diesmal war es mit 17 Grad sozusagen kühl, total angenehm. Den "Gipfel" erreichte ich ohne Probleme. Ein bisschen frustrieren, dass hinter mir 2 Männer sich noch locker unterhielten wärend ich ja alles gab...

Danach ging es erstmal einen Forstweg recht steil bergab. Endlich! Der Weg mündet dann in eine asphaltierte Straße, die zu einer kleinen Kirche führte, wo es auch eine Verflegungsstation gab. Asphalt ist natürlich nicht so toll zu laufen. Der Vorteil war, dass sich wieder unglaublich viele Leute zum anfeuern eingefunden hatte, teilweise mit Fahnen und Glocken und Pfeifen bewaffnet oder es wurde einfach die Musik im Auto aufgedreht und es wurde Radau gemacht ohne Ende. Supertoll! Nach der Kirche (km 10,4) ging es zwischen Kuhweiden weiter und wir näherten und schon wieder der "Stadt", falls man El Paso so nennen kann. Ich war super in der Zeit und hatte auf meine erhoffte Zeit schon einen Vorsprung von 4 Minuten. 1:45 wollte ich laufen und mir dämmerte, wenn ich so weiter mache, kann das noch eine Sub 1:40 werden! Ich lief weiter mit dem Gefühl alle Zeit der Welt zu haben, aber war sogar noch so fit, dass ich noch einen drauf legen konnte. Ich genoss das Rennen jetzt in vollen Zügen. Und dann kam ich an den ersten Leuten vorbei, die mir zuriefen, ich wäre Zweite. Segunda? Hatte ich mich verhört? Aber die nächsten sagten das auch. Ich war Zweite!!! Und hintermir weit und breit keine Frau zu sehen! (Vor mir allerdings auch nicht, aber das war mir total egal).

Es ging jetzt an den ersten Häusern vorbei, einige hatten laute Musik an, die Leute jubelten und freuerten an. La Palma hat schon ein ganz besonderes Publikum! Dann ging es die anfängliche Steigung wieder runter. Ich war noch so fit, dass ich das genießen konnte. Ich liebe bergab laufen! Ich hörte schon die Musik im Ziel, der Blick auf die Uhr. Meine geht leider nicht so genau, fehlt noch 1 ganzer km? Oder doch etwas weniger? 1:34 zeigte sie, also keine Müdigkeit vortäuschen. Und dann war ich schon unten. Es wurde gejubelt, geschrien, Lärm gemacht und ich musste Hände abklatschen... Es hat so viel Spaß gemacht! Und dann war ich im Ziel. 1:39:04 zeigte die Uhr.

Für mich ein total gelungener Wettkampf! Geile Zeit! Geile Platzierung! Geile Party! Auf der Sprintstrecke laufen sicherlich nicht die Craks mit. Die Marathonstrecke war einer der Strecken, die für die Qualifikation für die Weltmeisterschaft zählte, so dass die Topläufer dort zu finden waren. Auch ist die Sprintstrecke nicht die schönste, das sie viel auf Forstwegen verläuft. Die beiden anderen Varianten sind sicherlich von der Streckenführung viel attraktiever und gehen auch viel höher hinaus. Dafür ist die Sprintstrecke sicherlich auch für nicht ganz so Höhenmetergewohnt gut zu machen. Vielleicht für den einen oder anderen Kanarenliebhaber ja interessant, wenn man den Osterurlaub mit einem schönen Lauf verbinden möchte! Dann einfach mal reinschauen auf reventontrailelpaso.com

:hallo:
Soli
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