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Reflux (Sodbrennen) und Laufen

Reflux (Sodbrennen) und Laufen

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Hallo Zusammen,
ich leide seit längerer Zeit unter recht starkem Reflux, welcher trotz Medikamenten nie wirklich weg ist.
Dieses dauerte Unwohlsein beeinträchtigt das Lauftraining ganz stark.
Zur Zeit bin ich in der Halbmarathon Vorbereitung und oftmals bremst das Sodbrennen das Training fast komplett aus.

Kennt jemand von Euch das Problem und hat vielleicht ein paar Tipps für mich?

Wäre schön etwas von Euch zuhören.

Sportliche Grüße
JJ

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Ich hatte das Problem über längere Zeit extrem, als ich täglich hohe Dosen an Cortison nehmen musste. Bekam in Verbindung dazu Magenmittel vom Arzt (Pantoprazol). Das Problem besserte sich nicht, wurde eher schlimmer. Ich konnte mich nichtmal hinlegen, ohne dass der Mageninhalt wieder die Speiseröhre hoch floss.

Hab dann das Magenmittel entgegen Rat der Ärzte abgesetzt (da gibt es wohl starke Pro und Contra Haltungen, wenn man das Internet befragt). Habe stattdessen Heilerde getrunken, auf die Ernährung geachtet (z.B. nichts allzu fettiges) und keine Getränke mit Kohlensäure mehr getrunken. Damit wurde es bei mir besser.

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JJsMann hat geschrieben:Hallo Zusammen, ich leide seit längerer Zeit unter recht starkem Reflux, welcher trotz Medikamenten nie wirklich weg ist...Kennt jemand von Euch das Problem und hat vielleicht ein paar Tipps für mich? Wäre schön etwas von Euch zuhören..
Ich hatte jahrelang das selbe Problem.
Bei mir war ein Zwerchfellbruch (Hiatus- Hernie) die Ursache.
Lilly* hat geschrieben:Hab dann das Magenmittel entgegen Rat der Ärzte abgesetzt (da gibt es wohl starke Pro und Contra Haltungen, wenn man das Internet befragt). Habe stattdessen Heilerde getrunken, auf die Ernährung geachtet (z.B. nichts allzu fettiges) und keine Getränke mit Kohlensäure mehr getrunken. Damit wurde es bei mir besser.
Chronisches Sodbrennen (ob mit Hiatus- Hernie oder Ohne) kann man oft mit Diäten, Verhaltensregeln (mit erhöhtem Oberkörper schlafen) oder Medikamenten (Pantoprazol, Esomeprazol, Omeprazol) in den Griff bekommen.

In ganz hartnäckigen Fällen muss die Hernie aber, so wie bei mir operiert und somit das Sodbrennen beseitigt werden. Ansonsten kann es über die Jahre hinweg zu schweren Schäden der Speiseröhre bis hin zu Krebs kommen.

Ich würde dem TE zu einem Besuch beim Gastro- Enterologen raten.
Der führt eine Magenspiegelung durch um den Zustand von Magen und Speiseröhre fest zu stellen.
Dann ist eine umfangreiche Beratung über die notwendigen Massnahmen angesagt.


An dieser Stelle wurde das Thema schon mal diskutiert:

forum/threads/96773-Kohlenhydratarme-Er ... bei-Reflux

Gute Besserung.

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Leider, oder Gott sei Dank, ist es bei mir kein Bruch.
Der Muskel am Mageneingang schießt nicht richtig und somit geht mit Ernährungsumstellung nichts.
Pantoprazol und Ranitidin helfen nur bedingt.

Zur Zeit versuche ich noch eine OP zu ( Fundoplicatio) vermeiden, aber auf Dauer wird mir nichts anderes übrig bleiben.

Welche OP wurde bei Dir, 19Markus66 gemacht?

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JJsMann hat geschrieben:Leider, oder Gott sei Dank, ist es bei mir kein Bruch. Der Muskel am Mageneingang schießt nicht richtig und somit geht mit Ernährungsumstellung nichts. Pantoprazol und Ranitidin helfen nur bedingt.
Die folgenden Ratschläge sollen Dir eine Orientierung geben. Bedenke aber, dass ich kein Arzt bin und das meine folgende Ausführung daher auf keinen Fall einen ärztlichen Rat ersetzen kann, den Du nach meiner Meinung unbedingt einholen solltest!

Soviel ich weiß ist die Ursache für einen nicht schließenden Mageneingang immer ein Zwerchfell- Bruch (Hiatushernie). Im Gegensatz zum Leistenbruch macht die Zwerchfellhernie ansonsten keine Beschwerden. Somit können viele Menschen gut mit einem Zwerchfellbruch leben.

Nicht jeder der eine Hernie hat, hat auch Sodbrennen. Kommt aber aufgrund der ständig "offenen Tür" zuviel Magensäure hoch, dann entsteht dauerhaftes Sodbrennen durch Reflux (Rückfluss) von Magensäure in die Speiseröhre. Dies tritt vor allem Nachts auf, wenn man horizontal liegt.

Deshalb muss erstmal eine Magenspiegelung gemacht werden, um eine bestehende Hernie festzustellen. Zusätzlich kann (im Krankenhaus) eine Magensonde eingeführt werden, welche 24h getragen wird um das Ausmaß des Refluxes fest zu stellen.

Dauerhafter, nicht durch Medikamente oder Diäten beherrschbarer Reflux muß, wie in meinem Fall operativ kuriert werden, da ansonsten die Gefahr einer bösartigen Veränderung der Speiseröhre (Barrett- Ösophagus und Speiseröhren- Krebs) besteht.

SPRICH ALSO AUF JEDEN FALL ERSTMAL MIT EINEM GASTRO- ENTEROLOGEN UND LASSE MAGEN UND SPEISERÖHRE GRÜNDLICH UNTERSUCHEN!
Zur Zeit versuche ich noch eine OP zu ( Fundoplicatio) vermeiden, aber auf Dauer wird mir nichts anderes übrig bleiben. Welche OP wurde bei Dir, 19Markus66 gemacht?
Bei der konservativen Operation (Fundoplicatio) wird ein Teil des Magens (Fundus) um die Speiseröhre gelegt (Plica) und so ein künstlicher Verschluss geschaffen. Damit kann der Reflux beseitigt werden. Diese Methode hat nach meiner Meinung aber folgende Nachteile:

Der Patient muss nach der OP das Schlucken neu erlernen. Rülpsen und Luft aufstossen werden nach Fundiplicatio schwierig bis unmöglich. Wird die Fundiplicatio zu eng gelegt, kann man nicht mehr richtig schlucken und die künstliche Falte muss geweitet werden. Wird die Fundiplicatio nicht eng genug gelegt, bleibt der Reflux bestehen.

Ich wollte aus den o.g. Gründen keine Fundiplicatio machen lassen und habe mich für eine neue Methode entschieden. Dabei wird ein kleiner magnetischer Titanring, ähnlich wie ein Haargummi, um die Speiseröhre gelegt. Er verschließt den Mageneingang, ploppt aber auf, wenn von oben Nahrung geschluckt, oder aus dem Magen eine grosse Menge Gas gerülpst wird.

Seitdem diese Methode vor zwei Jahren bei mir angewendet wurde, habe ich nur noch ganz selten Reflux, dann nehme ich "bei Bedarf" Pantoprazol. Ich kann problemlos schlucken, essen und bei Bedarf auch rülpsen (das ist wichtig, "Luft" im Magen kann extrem weh tun!). Ein Jahr nach der OP ergab eine Magenspiegelung, dass die Speiseröhre sich wieder vollkommen von der Verätzung durch die Magensäure erholt hat.

Ich poste Dir nachher über PN einen Link zu Deiner Information.

Gute Besserung

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Grundsätzlich kommt Reflux bei Läufern öfters vor als man denkt.
Bei mir trat das Problem auf, als ich die Intensität steigerte (sprich Zeitziel Marathon in unter 3:30 Std).
Konsultation bei meinem Arzt. Diagnose durch die "Penetration" durch das Laufen und die zwangsläufig stärkere Durchblutung der größeren Muskelgruppen (Beine, Rücken etc.) wird bei mir der Schließmuskel des Magens nicht mehr richtig mit Blut versorgt. Dies führt dazu, dass dann die Magensäure in die Speiseröhre aufsteigen kann.
Magenspiegelung erbracht glücklicher Weise keinen Befund. Dies obwohl ich auch ohne Laufen oft Sodbrennen bekomme.
Das Ganze ist jetzt schon ein paar Jahre her. Zu Anfang nahm ich sehr hohe Dosen von Omepratzol. Nach und nach entdeckte ich dann sozusagen die Fehlerquellen. War es zu nächst die "Schorle" die ich trank, dann die isotonischen Drinks und zum Schluss (jetzt) das Mineralwasser (was ich tagsüber trinke).
Sprich auf den Punkt mir half zu nächst der Umstieg auf Basica (als Iso-Drink, weil eben basisch und nicht "sauer"), dann kam der Umstieg auf Mineralwasser mit wenig Kohlensäure und seit letztem Jahr umstieg auf Mineralwasser ohne Kohlensäure.
Von den Medikamenten her bin ich mittlerweile bei Esomeptrazol gelandet und das auch nur jeden zweiten Tag. Ich werden jetzt den nächsten Schritt wagen und die Dosis (nach meinem "Lauf") noch weiter reduzieren.

Als Fazit - sozusagen -
Du solltest zu nächst einmal abklären, ob es einen medizinischen Befund gibt.
Dann eventuell ein "Krankheitstagebuch" führen, in den Du vermerkst was du den Tag über gegessen und getrunken hast und ob und wann dann das Sodbrennen einsetzte (vor, während oder nach dem Training). Anhand dessen müsstest Du herausfinden, wo genau dein Problem liegt. Eventuell hilft schon eine kleine Umstellung der Ernährung vor bzw. nach dem Laufen.

Ich drücke dir die Daumen.
Grüße
Tom
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Hallo an Alle,
vielen Dank für Eure Infos.
Eine Magenspiegelung, ph-Metrie und eine Manometrie habe ich schon hinter mir und die Befunde befürworten eine OP.
Und leider ist es so, dass mit einer Ernährungsumstellung nichts zuverbessern ist :-(

Die von Markus angesprochenen Probleme machen mir auch schon ein wenig Angst und ich hoffe Leute zufinden die positiv über eine Fundoplication oder Alternativen berichten können.

Viele Grüße
JJ
Antworten

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