Banner

Hamburg Marathon 2018

Hamburg Marathon 2018

1
Nachdem ich von Krombacher die freudige Nachricht über den Freistartgewinn zum Hamburg Marathon erhalten habe, habe ich mich bei meinen Freunden in Wentorf bei Hamburg eingeladen. Da der Ort außerhalb Hamburgs liegt, bin ich mit dem Auto angereist. Das lange Wochenende mit dem Brückentag hat dabei für lange Staus zwischen Hannover und Hamburg gesorgt, so dass ich nicht wie geplant um 13 sondern erst um 15 Uhr auf dem Park + Ride Platz in Bergedorf ankam. Durch die 6 ½ stündige Anreise hatte ich jetzt Hunger. Also schnell mit der S-Bahn zur Marathon Messe und Pasta Party. Um 16 Uhr hatte ich dann endlich meine Portion Nudeln und das Krombacher 0,0% als Mittagessen.

Nach dem obligatorischen Messerundgang ging es nach Wentorf. Hier konnte ich mich für den Marathontag den Läufern aus der Gruppe meines Freundes anschließen. Wir trafen uns kurz vor 8 Uhr an der S-Bahn Bergedorf von wo wir uns gemeinsam auf den Weg machten. Dabei berichteten meine beiden Begleiter von Ihrem Lauf beim 2 Oceans Marathon (Südafrika) und zeigten mir tolle Bilder. Sobald ich den Marathon nachhaltig unter 5 Stunden bewältigen kann will ich da auch hin.

Vor dem Start dann die üblichen Rituale: Lauffreunde begrüßen, Beutel abgeben, letzter Toilettengang und dann zum Startblock. Das von Krombacher angebotene Meet & Greet mit Joey Kelly habe ich ausgelassen. Am Vortag hörte ich von Bekannten eines Reiseveranstalters, dass eine Freundin von Ihnen nur wegen Herrn Kelly anreisen würde. So unterschiedlich sind die Interessen. ;-)

Im Startblock noch schnell die Planung des Pacemakers abgefragt und schon ging es los; Hamburg typisch mit „Anglasen“ statt Startschuss. 11 Minuten später waren wir auch am Ende von Startblock L auf der Strecke. Die angestrebte 6:45er Pace war eingestellt und das Hamburg Sightseeing konnte beginnen. Trotz des Hinweises in den Teilnehmerunterlagen, dass „wild urinieren“ eine „Ordnungswidrigkeit, die zur Anzeige gebracht wird“ bin ich auf dem Weg nach Westen mal kurz in die Büsche. Danach war der Pacer nicht mehr zu erreichen. Dafür wurde ich nach den Landungsbrücken von einem Paar eingeholt, dass ich noch vom Frankfurt Marathon kannte. Dort sind wir auf der Mainzer Landstr. gemeinsam aus dem Rennen gegangen. Das sollte sich heute nicht wiederholen.

Bei km 16 dann etwas Neues. Ich hatte Druck auf dem Darm und wollte ein Dixi ansteuern. Doch es gab an jedem km Schild nur eines und das war mindestens belegt; teilweise auch mit Warteschlange. Warum, kann man da nicht mehr hinstellen, wenn man schon so ein Theater wegen „wild urinieren“ macht? Irgendwo zwischen km 20 und 21 fand sich dann ein freies Häuschen. Danach musste ich erst meinen Rhythmus wiederfinden. Das war bei der ansteigenden Strecke nicht einfach. Dafür habe ich aber mit Claudia aus dem Sauerland eine nette Laufbegleitung gefunden. Gegenseitig haben uns immer wieder gezogen und motiviert. Nach zwei Dritteln der Strecke (km 28) dann eine andere Art der Motivation. Ein Krombacher Stand versorgte die Läufer mit Alkoholfreien. Ich ließ es mir nicht nehmen das Bier im Gehen zu genießen. Dann schnell weiter. Die Aktion bitte auch bei anderen Marathons einführen.

Ca. bei km 25 kamen den Läufern 2 Sanitätsmotorräder entgegen. Ich sah einen Läufer auf dem Boden liegen. Einer machte eine Herzdruck-Massage während jemand nach einem Defibrillator rief. Ich hoffe, dem Läufer konnte geholfen werden und er ist wieder wohlauf.

Vor mir ein Spiridon Frankfurt T-Shirt. Die Statur des Läufers kam mir bekannt vor. Also kurz angezogen. Es war ein früherer Kollege von mir, der leidend ging. „Zu wenig Zeit fürs Training“ rief er mir zu ohne sich mir anzuschließen. Normalerweise ist er schneller als ich, doch heute konnte ich ganze 25 Minuten vor im finishen.
Der Mann des aus Frankfurt bekannten Paares holte mich erneut ein. Wie konnte das sein?
Seine Frau hatte Probleme bekommen und ist zurück geblieben. Auch er kämpfte, wollte bei der nächsten Verpflegungsstelle Wasser über die Beine gießen. Bei km 35 tat er dies und ich habe ihn leider nicht mehr wieder gesehen.

Bis zum Ziel habe ich gekämpft, da ich meine drittschnellste Marathonzeit vor Augen hatte. Mit 5:10:16 war ich sehr zufrieden, da bei den Temperaturen nicht mehr drin war. Bereits am Start waren es 13 Grad. Meine Garmin gibt 15 Grad an und gemäß Wetter App waren es bis zu gefühlten 20 Grad. Natürlich habe ich zwischenzeitlich den Höhenmeter Rechner bemüht, der mir bei ebener Streck (HH hat 132 positive Hm.) eine vier Minuten schnellere Zeit anzeigt.

Egal! Glücklich und zufrieden wollte ich nach der Dusche mein Finisher Shirt anziehen. Doch eine ca. 10 cm lange Lücke an der Naht des Ärmels hat ein tolles Erlebnis dann doch etwas gedämpft. Ich habe mich richtig darüber geärgert, auch wenn die 26€, die der Veranstalter für das Shirt verlangt, Teil meines Krombacher Gewinns waren. Auch hier im Forum wurde bestätigt, dass die minderwertigen Shirts (Mizuno ist wohl nicht mehr Sponsor?) für Verärgerung gesorgt haben. Meine Mutter wird’s aber nähen können. :)
Dateianhänge

2
Glückwunsch zum Finish.
Dreamscape hat geschrieben:Ich hoffe, dem Läufer konnte geholfen werden und er ist wieder wohlauf.
Ja. Es gab laut offizieller Meldungen zwei Reanimationen, einmal die, die Du mitbekamst und eine direkt im Ziel. Beide Patienten waren zum Zeitpunkt der Meldung im stabilen Zustand.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)
Antworten

Zurück zu „Laufberichte“