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Laufen das Richtige für mich ? Knie- und Fußprobleme

Laufen das Richtige für mich ? Knie- und Fußprobleme

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Hallo,

ich habe in meiner Freizeit einige Male probiert, mehrere Kilometer (halbe bis ein und halb Stunden) zu joggen. Jedesmal habe ich danach Hüftschmerzen und Schmerzen in der Achillessehne gehabt, die auf keinen Fall ein Muskelkater sein können. Auch beim Gehen Schmerzen.

Zu mir: Ich bin 19 Jahre alt und habe angeborene relativ starke Plattfüße und dadurch Probleme mit der Haltung. Ohne Einlagen waren für mich die Beschwerden natürlich schlimmer. Mit Einlagen vom Orthopäden war es zwar besser, aber immer noch die selben Schmerzen. Ich litt vor einigen Monaten auch öfters unter fast alltäglichen (leichteren) Knieschmerzen. Diese sind zum Glück fast verschwunden, nachdem ich Einlagen gekriegt habe.

Aber ich habe das Gefühl, dass ich meinem Körper durch das Laufen eher mehr Schaden als Nutzen anrichte. Meine Laufschuhe sind jetzt keine professionell an meinen Gang angepasste Schuhe, aber recht teuer gewesen und mit guter Federung. Ich führe auch Dehnübungen durch, bevor ich laufe und versuche auf meine Lauftechnik zu achten (Gerader Rücken, Knie nicht zu weit nach vorn, abrollen etc, Auf Fußspitzen zu laufen fühlt sich für mich eher unangenehm an., nicht zu schnell)

Keine Beschwerden verursacht bei mir langes Gehen oder lange Strecken Fahrrad fahren. Auch bei höherem Tempo.

Ich war bereits beim Orthopäden (--> Einlagen) Aber diese haben mir wie gesagt nicht sonderlich geholfen, sondern verzögern einen eventuellen Schaden nur noch weiter.


Soll ich mich lieber auf das Radeln konzentrieren, um meine Ausdauer zu steigern? Oder soll ich versuchen das Joggen hinzukriegen? Ich mag es sehr zu laufen. Es ist zwar schwer, aber es macht mir persönlich Spaß.

Danke

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Hallo Evoltar,

vermutlich ist dir klar, dass du hier keine Ärzte antriffst und niemand hier kennt dich und so kann man sich nur aufgrund deiner Schilderungen ein Bild machen. Du hast dir die Antworten auf deine Fragen ja schon selbst gegeben. Ich würde dir raten, schmerzfrei zu laufen. Keine Hauruckaktionen. Langsames Steigern. Konzentriere dich auf einen guten Laufstil, fahre auch mal Rad und dann siehst du ja,wie weit du kommst. Ich denke schon, dass jeder laufen oder radeln kann - auch mit Kniebeschwerden oder sonstigen orthopädischen Prroblemen. Du musst eben darauf achten, dass du nicht mehr kaputt machst als du aufbaust.

LG
Katz
sonstige Späße:
25.02.2023 HaWei by night 10km

Halbmarathons:

26.03.23 Freiburg-Marathon #49
21.05.23 Stuttgart-Lauf #50
17.09.23 Badenmarathon #51
08.10.23 Schwarzwaldmarathon #52

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Hallo Evoltar,

herzlich willkommen hier. In diesem Forum tummeln sich gefühlt 90% Leute, die von Einlagen, gestützten Schuhe und übermäßiger Dämpfung wenig bis gar nichts halten. Weil all die Defizite, die damit bekämpft werden sollen, letztlich fast immer muskuläre Defizite sind, denen man durch Kräftigung beikommen sollte, nicht durch Emtlastung. Denn eine solche Entlastung mag sich zu Beginn wie eine Wohltat anfühlen, tatsächlich macht sie die zu schwachen Partien aber nur noch schwächer. Wenn du der Typ bist, der sich für seine Gesundheit eher selbst verantwortlich fühlt als das den Ärzten und der dahinter stehenden Industrie zu überlassen, dann könntest du dich mal über Fußgymnastik und Barfußlaufen informieren und mal etwas in diese Richtung ausprobieren.

Aber eines fällt mir noch auf:
ich habe in meiner Freizeit einige Male probiert, mehrere Kilometer (halbe bis ein und halb Stunden) zu joggen. Jedesmal habe ich danach Hüftschmerzen und Schmerzen in der Achillessehne gehabt
Das klingt nicht nach einem gesunden, schonenden Einstieg ins Laufen, sondern nach der Brachialmethode "Laufen bis der Arzt kommt". Wenn du schon orthopädische Probleme hast, dann wärst du sehr klug beraten, den Laufeinstieg besonders schonend zu gestalten, z.B. durch Befolgen eines Einsteiger-Trainingsplans mit abwechselndem Laufen und Gehen, anfangs nur in sehr kurzen Intervallen von wenigen Minuten. Solche Pläne gibt's hier bei RW oder an tausend anderen Stellen im Netz. Ganz egal, welchen du befolgst, Hauptsache, er bremst dich in den ersten Wochen und Monaten erstmal kräftig aus.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Katzi und die Kartoffel haben es auf den Punkt gebracht. Ergänzend dazu: Kuriere erst einmal deine Probleme aus und dann laufe nur so weit, wie das schmerzfrei möglich ist.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Schau Dir mal auf youtube Übungen zur Fußkräftigung bei Plattfüßen an, dort gezeigt/erklärt von professionellen Physio/Personal Trainern. Mach das jeden Tag bzw. so wie von den Experten vorgeschlagen. Einlagen sind leider nur "Krücken" (was nicht heißt, dass man die Einlagen (sofort) weglassen soll! Aber Skepsis ggü. Orthopäden ist leider sehr oft angebracht...)
Du bist noch jung genug, um durch Fussgymnastik usw. einiges erreichen zu können. Begleitend kannst Du in mäßigem Umfang laufen. Grob würde ich sagen, lieber nur bis maximal ca. 1 h pro einheit, mindestesn ein Ruhetag zwischen Einheiten und im Zweifel lieber abbrechen, wenn Schmerzen auftreten. Ggf alternativ/ergänzend schwimmen/radfahren o.ä., was bes. die Füße nicht so belastet.

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Evoltar hat geschrieben:... Meine Laufschuhe sind jetzt keine professionell an meinen Gang angepasste Schuhe, aber recht teuer gewesen und mit guter Federung ...
Teuer und gut gedämpft heißt nicht, dass Dir der Schuh auch passt. Mein Tipp ist, suche einen auf das Laufen spezialisierten Shop auf, lasse Dich gründlich beraten und kaufe Dir Schuhe, die zu Dir passen! Nimm aber auch das aktuelle Paar Schuhe mit.
keuchende Grüße von der Insel ... :hallo:

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mountaineer hat geschrieben: Grob würde ich sagen, lieber nur bis maximal ca. 1 h pro einheit,
Moin,

alles andere ja, dass bitte noch nicht. Evoltar soll zunächst das Anfängerprogramm mit Laufen/Gehen absolvieren. Auch wenn sich dieses Programm lächerlich "einfach" anfühlt, die aktuellen Beschwerden nach den (viel zu umfangreichen) Laufeinheiten zeigen, dass es dringend erforderlich ist.

In der Ruhe liegt die Kraft. Ich habe seinerzeit mit knackenden Knieen und schmerzenden Hüften angefangen. Die Anfängerprogramme "bis 30min" und "bis 60 min" haben die Grundlage für inzwischen 3 Marathons geschaffen. In den Jahren war ich nur ein einziges Mal unspezifisch verletzt, Knieprobleme die durch Schonung und behutsamen Wiedereinstieg von selbst verschwunden sind. Vermutlich zwischendrin die Umfänge doch mal zu schnell gesteigert.

:megafon: Aber die Knie knacken und die Hüfte schmerzt nicht mehr!

Viel Erfolg!
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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stimme ich zu. Maximum 30 min widerspricht aber nicht max. 60 ;) Anfragender schrieb von Läufen bis anderthalb Stunden, das wollte ich eingrenzen.
Nochmal zum Alternativtraining: Das ist sinnvoll, aber es trainiert natürlich nicht die Füße und andere laufspezifische Muskeln/Bänder/Sehnen/Gelenke. Man muss daher sogar aufpassen, dass, wenn man die allg. Ausdauer durch Radeln o.ä. gesteigert hat, man sich nicht noch schneller beim Laufen bzgl. des Bewegungsapparats überfordert.
Gewicht ist auch relevant. Vor halbwegs Normalgewicht lieber eher vorsichtig beim Laufen sein. (Wiederum gibt es natürlich Ausnahmen, die mit leichtem Übergewicht problemlos Marathon laufen, weil der Apparat es aushält, aber im Zweifel zählt jedes kg zuviel beim Laufen mehrfach (im Ggs. zum Radfahren.)

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Hallo :)

Ich bedanke mich für die vielen schnellen & hilfreichen Antworten. :zwinker2:

Ich werde versuchen so viele von euren Tipps wie möglich in die Tat umzusetzen.

Wünsche euch noch angenehme Feiertage :daumen: :zwinker2:

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Ich war gestern mit einer neuen Laufgruppe unterwegs. Da haben wir zwischendurch Kräftigung und Dehnübungen gemacht und zum Schluß sind wir barfuß über die Wiese gegangen. Dabei haben wir mit den Zehen Gras ausgerupft, haben die Zehen auseinadergespreizt, sind auf die Fußzehen hoch, usw.
So eine Fußgymnastik wäre doch sicher auch für dich ganz gut, oder?

LG, Katz
sonstige Späße:
25.02.2023 HaWei by night 10km

Halbmarathons:

26.03.23 Freiburg-Marathon #49
21.05.23 Stuttgart-Lauf #50
17.09.23 Badenmarathon #51
08.10.23 Schwarzwaldmarathon #52

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Nochmal Moin,
ich habe im Anfangspost eines übersehen, Laufstil. Bitte pfusche da nicht rum und mach‘ dir zu viele Gedanken. Die meisten Menschen laufen intuitiv „richtig“, dafür hat die Evolution gesorgt. Sich mit möglichst wenig Energieeinsatz effektiv fortzubewegen steckt in unserer DNA. Die Optimierung des Laufstils gehört in den Bereich des Leistungssports. Vorfußlaufen z.B. strapaziert die Waden und Achillessehne und erfordert eine Menge Training und Anpassung.
So wie du läufst ohne darüber nachzudenken, ist es richtig!
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.
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