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Tempo für TDL und Intervalle im Ultratraining

Tempo für TDL und Intervalle im Ultratraining

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Hallo,

ich poste dieses Thema jetzt bewusst hier und NICHT im Ultrabereich, weil ich mir hier vielleicht noch ein wenig mehr und breiteres Wissen erhoffe.

Ich trainiere gerade auf einen relativ flachen 100 Meilen Lauf (Mauerwegslauf Berlin, 600 Hm), nach eigenem Trainingsplan.
Mewin Fitnessstand ist der, dass ich im Moment relativ locker 50 km laufen kann. Ich habe zur Vorbereitung auf die Vorbereitung den Marathontrainingsplan von Steffny, Zielzeit 3:15 h durchgezogen. Ich denke, ich könnte den Marathon derzeit auch in dieser Zeit laufen, wenn ich mich gezielt auf so einen Lauf vorbereiten würde, schätze ich mein Potential bei knapp sub 3 ein.

Meine normalen Dauerläufe liegen im Moment bei 5:10-5:20 min/km. Den Wettkampf will ich mit 6 min/km angehen. (Laufgeschwindigkeit, dazu kommt dann noch die Zeit zum Verpflegen, so dass ich, wenn alles perfekt läuft, bei sub 18 Stunden landen würde.) Dieses "Zieltempo" will ich bei meinen langen Läufen üben.

Mein Training ist im Moment so geplant: 4 Trainingseinheiten pro Woche:

1. Ein langer Lauf von 50-110 km am Stück oder aufgeteilt in "Doppeldecker" (z.B. Freitag Abend 30 km, Samstag morgen 35 km)
2. ein normaler Dauerlauf von 15-25 km
3. ein Regenerationslauf von 10-15 km
4. eine Tempoeinheit.

Meist bin ich bisher Wettkämpfe mit mehr Höhenmeter gelaufen, da waren die "Tempoeinheiten" immer Hügelfahrtspiele. Da der Lauf jetzt aber meist flach ist, würde ich gerne ein wenig Tempo rein bringen, um das Training variabler zu gestalten, verschiedene Reize zu setzen und dem "Schlappschritt ein wenig vorzubeugen.

Dazu habe ich drei Ideen:

1. Fahrtspiel. Hier ist alles klar, das kann ich :D . Würde das auf 15-20 km ansetzen
2. Tempodauerlauf. Auch hier hätte ich 10-18 km plus Ein- und Auslaufen im Sinn - aber wie schnell? 4:40? 4:50?
3. Intervalle. Hier seht ihr mich total ratlos. Wie lang? Wie viele? Wie schnell? Wie viel Pause? Klar ist mir, dass sie nicht kürzer als 1000 sein sollten. Aber der Rest... keine Ahnung! :confused: Klar sind Intervalle nicht nötig. Aber ich mache sie so selten, dass ich sie ganz gerne mache und es ist mal was anderes...

Und da hätte ich jetzt gerne eure Meinungen gehört. Ich bin gespannt!

Ach ja: Priorität hat ganz klar der lange Lauf, das ist DIE Kerneinheit. Tempo werde ich nur in dem Rahmen machen, wie es sich mit den anderen Sachen verträgt. Und DEhnen und Stabi ist "nebenbei" natürlich auch dabei!

DANKE!
LG
nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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Von Ultra hab ich keine Ahnung, aber der Herr Olbrich hat Trainingspläne auf seiner HP. Vielleicht ist da etwas dabei.

http://www.wolfgang-olbrich.de/training ... thonplaene
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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nachtzeche hat geschrieben:3. Intervalle. Hier seht ihr mich total ratlos. Wie lang? Wie viele? Wie schnell? Wie viel Pause? Klar ist mir, dass sie nicht kürzer als 1000 sein sollten. Aber der Rest... keine Ahnung! :confused: Klar sind Intervalle nicht nötig. Aber ich mache sie so selten, dass ich sie ganz gerne mache und es ist mal was anderes...
Ich hab in der Vorbereitung auf meinen zweiten Mauerweglauf 20 x 1000 Meter Intervalle im MRT mit 200 Meter Trabpause trainiert. Als MRT nahm ich 5:20/km an, da ich im Frühjahr den HH-Marathon in 3:45 laufen wollte. Ich hab das mal auf einem Tageslehrgang von Michael Irrgang, bei dem es um effektives Ultratraining ging, mitgenommen. Insgesamt hab ich die 20x1000-Intervall drei mal gemacht. Waren jedes mal ziemlich hart. Anfangs hart, ja nicht zu überpacen, da waren die Beine noch locker. Am Ende hart, weil das Tempo immer schwerer fiel. Und mental hart, da es mir mehr und mehr auf den Sack ging :hihi:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:Ich hab in der Vorbereitung auf meinen zweiten Mauerweglauf 20 x 1000 Meter Intervalle im MRT mit 200 Meter Trabpause trainiert. Als MRT nahm ich 5:20/km an, da ich im Frühjahr den HH-Marathon in 3:45 laufen wollte
Hierzu habe ich mal eine unbedarfte Frage. Was bringt das im Vergleich zum analogen 20 km DL? Das Tempo ist ja jetzt nicht so der Hammer, dass man die TPs benötigen würde und 200m sind in diesem Fall ja wirklich bescheiden wenig, auf der Bahn machen sie Sinn, weil man dann die Runde "voll" bekommt. Aber was ist der konkrete Unterschied, als wenn man es durch läuft? Wo ist der Benefit?
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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JoelH hat geschrieben:Hierzu habe ich mal eine unbedarfte Frage. Was bringt das im Vergleich zum analogen 20 km DL? Das Tempo ist ja jetzt nicht so der Hammer, dass man die TPs benötigen würde und 200m sind in diesem Fall ja wirklich bescheiden wenig, auf der Bahn machen sie Sinn, weil man dann die Runde "voll" bekommt. Aber was ist der konkrete Unterschied, als wenn man es durch läuft? Wo ist der Benefit?
Die Summe aller WKM und dadurch kürzere Reg. ist der Treiber.
20-25km TDL macht man da ja auch noch nebenher, wobei das Tempo halt immer dem Ultratempo angepasst werden sollte.
Das Tempo der IV´s ist dem Renntempo für den langen Kanten angepasst, also mind. 1min schneller und die 200-400er Pausen reduzieren dabei wieder die Reg. und helfen dir und deinem Körper den ganzen Kram gesund zu überstehen. Auch das ewige anlaufen nach den VP´s wird dadurch geübt, was man nicht ausser Acht lassen sollte.

Wir reden hier ja um die 125- Peak 200 WKM.
Ich bin letztes Jahr die letzten 8 aktiven Wochen vor dem Mauerweg knapp 1200km gelaufen.

Tempo ist beim U halt sehr wichtig.
Wenn du bis HM mal bissi überziehst kann man das noch halbwegs gut überstehen.
Beim M kriegt man dann schon einen gehörigen A..tritt.
Beim 160er endet das alles richtig bitter, wenn man nur noch einen M laufen muss, aber der Körper platt ist.

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JoelH hat geschrieben:Hierzu habe ich mal eine unbedarfte Frage. Was bringt das im Vergleich zum analogen 20 km DL? Das Tempo ist ja jetzt nicht so der Hammer, dass man die TPs benötigen würde und 200m sind in diesem Fall ja wirklich bescheiden wenig, auf der Bahn machen sie Sinn, weil man dann die Runde "voll" bekommt. Aber was ist der konkrete Unterschied, als wenn man es durch läuft? Wo ist der Benefit?
Die Trabpausen dazwischen haben schon ihre Berechtigung: Du "gewöhnst" deinen Körper an die hohen Belastungen, verlangst ihm aber nicht zu viel ab, damit die Regenerationsphase dahinter nicht allzu lang ausfallen muss.

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nachtzeche hat geschrieben:Mein Training ist im Moment so geplant: 4 Trainingseinheiten pro Woche:

1. Ein langer Lauf von 50-110 km am Stück oder aufgeteilt in "Doppeldecker" (z.B. Freitag Abend 30 km, Samstag morgen 35 km)
2. ein normaler Dauerlauf von 15-25 km
3. ein Regenerationslauf von 10-15 km
4. eine Tempoeinheit.
Hat es eigentlich einen besonderen Grund, warum du nur eine 4-Tagewoche geplant hast?Für einen Ultra in Sub 18 geht es ja nicht primär um Tempohärte, das Tempo bekommt ja schon ein Anfänger ganz gut hin. Wichtig sind aber die Umfänge.

Ich würde nicht zuuu lange Einheiten machen, weil das zu sehr an die Substanz geht. Meinen Erfahrungen nach sind die Wochenkilometer viel entscheidender. Bei einer 6-Tagewoche bekommt man z.B. relativ leicht Umfang zusammen und bleibt trotzdem gut regeneriert. Ordentliche Planung der Trainingswoche mit Be- und Entlastung natürlich vorausgesetzt.
Die Intervallmethode von Tommi ist z.B. eine großartige Möglichkeit um Umfang zu erzeugen und trotz des Tempos die Regeneration zu wahren.

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Marathonus hat geschrieben:Ich würde nicht zuuu lange Einheiten machen, weil das zu sehr an die Substanz geht. Meinen Erfahrungen nach sind die Wochenkilometer viel entscheidender. Bei einer 6-Tagewoche bekommt man z.B. relativ leicht Umfang zusammen und bleibt trotzdem gut regeneriert. Ordentliche Planung der Trainingswoche mit Be- und Entlastung natürlich vorausgesetzt.
+1

110 km in einer Einheit? Kann mir nicht vorstellen, dass du davon physisch profitierst. Psychisch vielleicht.

Ansonsten würde ich beim Tempotraining weniger Abstriche machen. Wenn du die Einheit auf den Mittwoch legst, und den Lala (Block) auf Samstag oder Sonntag, sollte Regeneration vom Tempo doch kein Problem sein. Auch gegen 1-2x 400er spricht m. E. nichts (habe ich im letzten Jahr in der 82k-Vorbereitung auch gemacht), schließlich will man das Laufen ja nicht verlernen.
Dazu noch 4 - 6 Strides am Ende des lockeren DL, um dich nicht zu sehr an den Schlappschritt zu gewöhnen.

Also ein paar Vorschläge, wenn derzeit MRT = 4:37 min/km (+ jeweils 3 - 4 k E + 3 - 4 k A):
TDL 10 km @4:20
TDL 14 km @4:27
TDL 18 km @4:35

3x 4k @4:20 mit je 2k @6:00
3x 5k @4:25 mit je 2k @6:00
3x 6k @4:30 mit je 2k @6:00

10x 1k @4:10 mit je 1k @6:00
5x 2k @4:10 mit je 1k @6:00
3x 3k @4:15 mit je 1k @6:00

Und sporadisch:
12x 400 in 1:32 mit je 400 @6:00
8x 800 in 3:15 mit je 400 @6:00
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Hallo Chris,

wozu willst du Intervalle machen? Für den Ultra bei geplantem Schnitt von 6 min/km bringt dir das nichts.
nachtzeche hat geschrieben:Da der Lauf jetzt aber meist flach ist, würde ich gerne ein wenig Tempo rein bringen, um das Training variabler zu gestalten, verschiedene Reize zu setzen und dem "Schlappschritt ein wenig vorzubeugen.
Das ist ein Argument, aber - ohne dir da reinreden zu wollen - ich würde eher von Zeit zu Zeit einen Wettkampf laufen: 10 km, HM oder auch mal einen nicht voll gelaufenen, aber doch etwas flotteren Marathon. Intervalle laufen, vor allem wenn es für einen Ultra ist, ist ätzend.

Ich habe das auch schon gemacht, aber dabei war das Zieltempo für 100 km um die 4:45 min/km. Dafür sind schnelle Einheiten schon notwendig. Meine Erfahrung dabei ist, dass die klassischen Marathonintervalle (8 x 1000, 4 x 2000, 3 x 3000) in schnellerem Tempo genauso gut sind wie "langsamer und mehr" (also z. B. 8 x 1000 in 3:45 zu 16 x 1000 in 3:55).

Als Tempospritzen machen aber wie gesagt Wettkämpfe mehr Spaß und sind nicht so öde.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben:Hallo Chris,

wozu willst du Intervalle machen? Für den Ultra bei geplantem Schnitt von 6 min/km bringt dir das nichts.
Mal abgesehen davon, dass einem ein 6er Schnitt umso leichter fällt, je schneller man ist: findest du nicht, dass das Tempo zu niedrig angesetzt ist? Das dürfte ja noch langsamer als Regenerationstempo sein (und Verpflegungspausen etc. kommen ja noch zusätzlich).
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Wow! Danke für eure vielen Antworten. Habe jetzt schon profitiert. Versuche mal, auf die Fragen zu reagieren und ein paar Sachen zu kommentieren, hoffe, ich übersehe nichts.
dicke_Wade hat geschrieben:Ich hab in der Vorbereitung auf meinen zweiten Mauerweglauf 20 x 1000 Meter Intervalle im MRT mit 200 Meter Trabpause trainiert.
:haeh: Bäh, das klingt ja ekelig! Wird gemacht! :D Gute Idee, danke!
JoelH hat geschrieben:Hierzu habe ich mal eine unbedarfte Frage. Was bringt das im Vergleich zum analogen 20 km DL? Das Tempo ist ja jetzt nicht so der Hammer,
Naja, das wäre bei mir etwa 4:30. Das sind immerhin 1:30 schneller als WK-Tempo. Und die Vorstellung, gerade 20x dieses Tempo zu laufen ist... spannend. Zumal das ja in recht ermüdete Beine reingeht!
D-Bus hat geschrieben:
110 km in einer Einheit? Kann mir nicht vorstellen, dass du davon physisch profitierst. Psychisch vielleicht.
Ich habe das letztes Mal so gemacht und es war der Hit. Zum einen mag ich diese langen Läufe, auch im Training sind die oftm als die intensivsten Tage im ganzen Jahr. Und gerade für den Kopf unerlässlich. Wenn ich weiß, ich schaffe 100 km im Training alleine, dann macht mich das hart. Meine Erfahrung.

Und, ich kenne sehr, sehr viele Ultraläufer, die 100 k-Läufe, 12 h, teilweise (verkürzte) 24h Rennen im Wettkampf mitmachen, in der Vorbereitung auf 100 Meilen. Das kann und will ich nicht (siehe unten), und so laufe ich siue alleine. Mental bringt es mir wahrscheinlich noch mehr!
Also ein paar Vorschläge, wenn derzeit MRT = 4:37 min/km (+ jeweils 3 - 4 k E + 3 - 4 k A):
TDL 10 km @4:20
TDL 14 km @4:27
TDL 18 km @4:35

3x 4k @4:20 mit je 2k @6:00
3x 5k @4:25 mit je 2k @6:00
3x 6k @4:30 mit je 2k @6:00

10x 1k @4:10 mit je 1k @6:00
5x 2k @4:10 mit je 1k @6:00
3x 3k @4:15 mit je 1k @6:00

Und sporadisch:
12x 400 in 1:32 mit je 400 @6:00
8x 800 in 3:15 mit je 400 @6:00
Ui. Sehr spannend. Tolle Anregungen. Danke! Werde ich ausprobieren. Die 400er und 800er sind hier sehr schwierig, weil ich keine frei zugängliche Laufbahn habe.

Und eine Frage noch: Wenn du schreibst: "mit je 1 k @ 6:00" meinst du dann, nach jedem schnellen Block einen solchen langsamen?
burny hat geschrieben:Hallo Chris,

wozu willst du Intervalle machen? Für den Ultra bei geplantem Schnitt von 6 min/km bringt dir das nichts.


Das ist ein Argument, aber - ohne dir da reinreden zu wollen - ich würde eher von Zeit zu Zeit einen Wettkampf laufen: 10 km, HM oder auch mal einen nicht voll gelaufenen, aber doch etwas flotteren Marathon. Intervalle laufen, vor allem wenn es für einen Ultra ist, ist ätzend.

Ich habe das auch schon gemacht, aber dabei war das Zieltempo für 100 km um die 4:45 min/km. Dafür sind schnelle Einheiten schon notwendig. Meine Erfahrung dabei ist, dass die klassischen Marathonintervalle (8 x 1000, 4 x 2000, 3 x 3000) in schnellerem Tempo genauso gut sind wie "langsamer und mehr" (also z. B. 8 x 1000 in 3:45 zu 16 x 1000 in 3:55).

Als Tempospritzen machen aber wie gesagt Wettkämpfe mehr Spaß und sind nicht so öde.

Bernd
Hey Bernd. Sicher, dass das nichts bringt? Ich habe gerade ja eine Marathonvorbereitung hinter mir und staune, wie spritzig und schnell ich bin. Wenn ich vor allem diese Sprizigkeit ein wenig erhalten kann, stelle ich mir das sehr gewinnbringend vor. Und wie ich schrieb: ich mache so selten Intervalle, dass ich sie dann, wenn ich sie mache, richtig mag.

Das mit den Wettkämpfen geht leider nicht. Ich muss jedes Wochenende arbeiten, mindestens jeden Sonntag. Samstag ist zu 50% arbeitsfrei. Da fallen viele Wettkämpfe weg. Außerdem habe ich eine 6-Tage-Arbeitswoche. Und mein Deal mit meiner Frau ist: sie lässt mich die 100 Meilen laufen unterstützt mich, lässt mir allen Freiraum für das Training - aber dafür keine "Testwettkämpfe". Weil diese Zeit, die ich mit Anfahrt, Abfahrt, vorher da sein, nachher da sein, schwätzen... verplempere, geht eben auch meiner Familie verloren. Darum unsere Vereinbarun: keine Wettkämpfe. Und damit lebe ich sehr gut!
D-Bus hat geschrieben:Mal abgesehen davon, dass einem ein 6er Schnitt umso leichter fällt, je schneller man ist: findest du nicht, dass das Tempo zu niedrig angesetzt ist? Das dürfte ja noch langsamer als Regenerationstempo sein (und Verpflegungspausen etc. kommen ja noch zusätzlich).
Bei meinen letzten 100 Meilen (Thüringen Ultra) bin ich in 20:30 Stunden 7. geworden - mit einem Schnitt von 7:35 oder so. Laufgeschwindigkeit dürfte eine Minute schneller gewesen sein im Schnitt.
Ich werde etwas schneller angehen, aber hinten raus verlierst du sowieso Zeit, egal wie gut du trainiert bist.

Es gibt da ja die verschiedenen Ansaätze: Udo sagt zum Beispiel: so anlaufen, dass du das Tempo die ganze Zeit halten kannst. Das wäre dann noch langsamer als 6 min/km. Ich bezweifle abr dass das geht. 6:00 min scheinen ein guter kompromiss zu sein, wenn ich sie möglichst lange laufen kann.

Liebe Grüße
nachtzeche!
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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Mist, du bist mir durchgerutscht! :D
Marathonus hat geschrieben:Hat es eigentlich einen besonderen Grund, warum du nur eine 4-Tagewoche geplant hast?Für einen Ultra in Sub 18 geht es ja nicht primär um Tempohärte, das Tempo bekommt ja schon ein Anfänger ganz gut hin. Wichtig sind aber die Umfänge.
Ich bin verheiratet - und will es bleiben! Ich habe vier Kinder im Kleinkindalter, Nummer 5 ist unterwegs. Ich habe einen Job mit 6-Tage-Woche und den ich mit sehr viel Leidenschaft ausfülle. 4 Trainigseinheiten, in Ausnahmefällen 5, sind das Maximum, was ich schaffe. Und ich bin total dankbar, dass das überhaupt geht. Später, wenn ich , ach ne, wenn die Kinder groß sind, werde ich wieder mehr laufen. Jetzt mache ich alle zwei Jahre einen Wettkampf dieser Länge. In dem Rahmen, der halt möglich ist!

Liebe Grüße
nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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Bzgl. der Pausen:
3x 4k @4:20 mit je 2k @6:00
bedeuten
4k @4:20 - 2k @6:00 - 4k @4:20 - 2k @6:00 - 4k @4:20

6:00 habe ich gewählt, da es zum einen schön langsam ist, zum anderen dein WK-Tempo. 5:30 gingen vermutlich auch.

Viel Erfolg!
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Interessanter Thread. Erfahrungen im Ultrabereich habe ich zwar nicht, aber wenn ich viel bergauf trainiere (ich mache viele Verticals), dann werde ich auch langsam wie eine Schnecke, wenn ich das Tempotraining mal zu sehr vernachlässigt habe. Außerdem geht es mir wie dir: Mir macht das wirklich Spaß, weil ich es nicht so häufig mache, und allein deswegen mache ich es. Laufen soll ja auch Spaß machen.

Genaueres zu Intervalltraining kann ich dir leider nicht vorschlagen, aber als andere Idee möchte ich noch mal TWL ins Gespräch bringen. Mein Trainer trägt mir das gerne auf, allerdings mit der Begründung gerade die im bergigen Gelände vorkommende Belastung (bergauf)/Entlastung (bergab) zu simulieren und dabei trotzdem schnelle Einheiten zu laufen. Also z.B.

3 x (2000 langsam 3000 mittel 5000 schnell)

Nun hat dein Wettkampf nicht viel Desnivel, aber vielleicht macht dir das trotzdem Spaß :zwinker5:

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nachtzeche hat geschrieben:Mist, du bist mir durchgerutscht! :D



Ich bin verheiratet - und will es bleiben! Ich habe vier Kinder im Kleinkindalter, Nummer 5 ist unterwegs. Ich habe einen Job mit 6-Tage-Woche und den ich mit sehr viel Leidenschaft ausfülle. 4 Trainigseinheiten, in Ausnahmefällen 5, sind das Maximum, was ich schaffe. Und ich bin total dankbar, dass das überhaupt geht. Später, wenn ich , ach ne, wenn die Kinder groß sind, werde ich wieder mehr laufen. Jetzt mache ich alle zwei Jahre einen Wettkampf dieser Länge. In dem Rahmen, der halt möglich ist!

Liebe Grüße
nachtzeche
Also meine Erfahrungen: In meiner besten Zeit habe ich 7 Tage die Woche gearbeitet. Ich ging Mo-Fr um 06:00 aus dem Haus und kam um 18:00 nach Hause, am Wochenende arbeitete ich von zuhause aus. Trotzdem hatte ich 6 Trainingstage mit 8 bis 10 Einheiten pro Woche. Zwar nur 2 Kinder und 1 Frau, für die ich noch ausreichend Zeit hatte.
Der Tag hat 24h: Ich kann früher aufstehen, wo meine lieben noch schlafen, ich kann in der Mittagspause eine Einheit rein bringen, ich kann am Abend wo meine lieben schon schlafen eine Einheit machen. Anstrengend? Nicht wirklich, also nicht so, dass es an den Kräften gezehrt hätte, hat mir immerhin immer Spaß gemacht.
Meinen Erfahrungen nach kann man mit guter Planung des Tagesablauf ordentlich was rausholen an verfügbarer Zeit, ohne dass irgendwer oder irgendwas zu kurz kommt.

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Marathonus hat geschrieben:Also meine Erfahrungen: In meiner besten Zeit habe ich 7 Tage die Woche gearbeitet. Ich ging Mo-Fr um 06:00 aus dem Haus und kam um 18:00 nach Hause, am Wochenende arbeitete ich von zuhause aus. Trotzdem hatte ich 6 Trainingstage mit 8 bis 10 Einheiten pro Woche. Zwar nur 2 Kinder und 1 Frau, für die ich noch ausreichend Zeit hatte.
Der Tag hat 24h: Ich kann früher aufstehen, wo meine lieben noch schlafen, ich kann in der Mittagspause eine Einheit rein bringen, ich kann am Abend wo meine lieben schon schlafen eine Einheit machen. Anstrengend? Nicht wirklich, also nicht so, dass es an den Kräften gezehrt hätte, hat mir immerhin immer Spaß gemacht.
Meinen Erfahrungen nach kann man mit guter Planung des Tagesablauf ordentlich was rausholen an verfügbarer Zeit, ohne dass irgendwer oder irgendwas zu kurz kommt.
:haeh: :geil:

Dann hast du von meinem Chef einen dickes "Mehr" an Kraft mitbekommen als ich!

Ich bewundere dich, wenn du das so kannst / konntest. Ich kann es nicht. Ich bin bei meinem Plan am Limit - so, dass ich allen Bereichen gerecht werde und mich dabei gut und nicht gestresst fühle. Mehr geht nicht, mehr muss nicht.

Lebst du das immer noch so?

nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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Marathonus hat geschrieben:Die Intervallmethode von Tommi ist z.B. eine großartige Möglichkeit um Umfang zu erzeugen und trotz des Tempos die Regeneration zu wahren.
Jo das waren dann auch mehr als 30 km, inklusive ein- und auslaufen. Waren gefühlt härter als "normale" 30+-Läufe ohne EB aber nicht so mörderisch, als hätte ich 20 km in gleichem Tempo zuzügliche ein- und auslaufen gemacht.

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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nachtzeche hat geschrieben: :haeh: :geil:

Dann hast du von meinem Chef einen dickes "Mehr" an Kraft mitbekommen als ich!

Ich bewundere dich, wenn du das so kannst / konntest. Ich kann es nicht. Ich bin bei meinem Plan am Limit - so, dass ich allen Bereichen gerecht werde und mich dabei gut und nicht gestresst fühle. Mehr geht nicht, mehr muss nicht.

Lebst du das immer noch so?

nachtzeche
Bis heute hat sich nicht viel geändert, bis auf die Tatsache, dass ich an den Wochenenden nicht mehr arbeite. Das war damals nur "nötig" um mein eigenes Unternehmen aufzubauen.
Ich trainiere aber nicht das ganze Jahr durchgängig 6 Tage die Woche, sondern reduziere auch mal auf 5 oder gehe sogar auf 7 rauf. Je nachdem wie mir gerade danach ist.
Ich sag ja nicht, dass du das so machen musst, ich wollte damit nur anregen, dass man durchaus mehr schaffen kann als einem klar ist und das nicht zwingend eine Mehrbelastung darstellen muss. Für mich war Sport immer eine Art Ausgleich zu meiner Arbeit.

Ich bewundere da den Jugendleistungssport. Die müssen Schule, Training und Lernen unter einen Hut bekommen um ihrem Sport auf internationalem Leistungsniveau nachgehen zu können. Mit 16 wird im Gymnasium vieles abverlangt, es gibt extrem viel zu lernen und trotzdem schaffen es viele 600 Jahresstunden und mehr zu trainieren und nebenbei noch Zeit für Freunde zu finden. Der "Trick" ist gutes Zeitmanagement. Meine Tochter ist Biathletin, ich weiß wovon ich rede...

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Vielleicht noch ergänzend:
Also 6 statt 4 Tage zu laufen muss jetzt nicht zwingend ein erhebliches Mehr an Trainingszeit bedeuten. Es ist schon viel gewonnen, wenn du deinen 110km Lauf auf 2 oder 3 Einheiten aufteilst. Damit bleibst du einfach frischer...

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burny hat geschrieben:wozu willst du Intervalle machen? Für den Ultra bei geplantem Schnitt von 6 min/km bringt dir das nichts.
Jetzt erst gelesen. Ich finde, Tempotraining bringt auch dem Ultraläufer viel. Beim Beispiel 6er Pace muss ich an meinen Vereinsfreund Micha Vanicek denken, wie ich ihn vor paar Jahren bei 24-h-lauf erlebt habe. Der lief da knapp unter 240 km, also inklusive VP-Pausen etwa 6er Pace. Wenn er beispielsweise eine Bestzeit von 55 min auf 10 km gehabt hätte, dann wäre er kaum so lange in diesem Tempo (das auch in den letzten Stunden verdammt locker aussah) gelaufen.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Marathonus hat geschrieben: In meiner besten Zeit habe ich 7 Tage die Woche gearbeitet. Ich ging Mo-Fr um 06:00 aus dem Haus und kam um 18:00 nach Hause, am Wochenende arbeitete ich von zuhause aus. Trotzdem hatte ich 6 Trainingstage mit 8 bis 10 Einheiten pro Woche. Zwar nur 2 Kinder und 1 Frau, für die ich noch ausreichend Zeit hatte.
Der Wahnsinn!!
Bist Du ein Übermensch?
Zu dem Thema könnte man einen eigenen Faden aufmachen.......

Der Tag hat 24h: Ich kann früher aufstehen, wo meine lieben noch schlafen, ich kann in der Mittagspause eine Einheit rein bringen, ich kann am Abend wo meine lieben schon schlafen eine Einheit machen.
Wenn Du um 6:00 Uhr aus dem Haus gehst (s.o.), musst Du dann nicht spätestens um 4:00 Uhr aufstehen?
In welchem Job hat man so lange Mittagspause dass man eine Trainingeinheit mit Umziehen und Duschen unterbringt?
6 Trainingstage bei 8- 10 TE macht an mindestens 2 und höchstens 4 Tagen 2 TE am Tag..
Wenn Du Abends läufst, "wenn die Familie schon schläft," aber um 4.00 Uhr wieder zum Training aufstehst, wie lange schläfst Du?
Anstrengend? Nicht wirklich, also nicht so, dass es an den Kräften gezehrt hätte, hat mir immerhin immer Spaß gemacht. Meinen Erfahrungen nach kann man mit guter Planung des Tagesablauf ordentlich was rausholen an verfügbarer Zeit, ohne dass irgendwer oder irgendwas zu kurz kommt.
Wie Du selbst sagtest hat der Tag 24h mehr nicht.
Wie Du wie beschrieben trainiert, gearbeitet geschlafen (regeneriert) und dann noch Zeit für die Familie gehabt haben willst, weiß ich nicht.

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Marathonus hat geschrieben: Ich bewundere da den Jugendleistungssport. Die müssen Schule, Training und Lernen unter einen Hut bekommen um ihrem Sport auf internationalem Leistungsniveau nachgehen zu können. Mit 16 wird im Gymnasium vieles abverlangt, es gibt extrem viel zu lernen und trotzdem schaffen es viele 600 Jahresstunden und mehr zu trainieren und nebenbei noch Zeit für Freunde zu finden. Der "Trick" ist gutes Zeitmanagement. Meine Tochter ist Biathletin, ich weiß wovon ich rede...
Irgendwie scheinen wir in verschiedenen Welten zu leben.
Ich hatte nie im Leben mehr Zeit für Sport als während meiner Schul- und Studienzeit.

Zudem hatte ich später auch viel Kontakt zu Leistungssportlern.
Die machen ausser Sport nicht wirklich viel.
Von einem Arbeits- Alltag wie Du Ihn für Dich beschreibst, ist ein Leistungssportler himmelweit entfernt.
Antworten

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