RunningPotatoe hat geschrieben:Die Verteilung von Trainingseinheiten auf die Wochentage kann fast zur Wissenschaft ausarten, wenn man 5x pro Woche oder häufiger trainiert
Das kann ich mir vorstellen. Manchmal frage ich mich, wie ihr das alle so hinbekommt von der Zeit her und dann ertappe ich mich dabei, dass ich ebenfalls schon um fünf Uhr aufstehe, damit ich meine Einheiten auf die Reihe bekomme, es nicht zu warm ist und ich keien Ausreden finde, warum heute ein schlechter Tag wäre zu laufen. Mal sehen, ob ich jemals fünf Mal die Woche laufen werde. Vier Mal habe ich eigentlich schon eingeplant und alles andere wäre dann quasi etwas für die ferne Zukunft.
RunningPotatoe hat geschrieben:Wenn dir etwa Mo oder Mi zeitlich besser geeignet scheint für den langen Lauf, dann musst du nur drauf achten, ob der nächste Lauf zwei Tage später über Gebühr und regelmäßig unter den Nachwirkungen des langen Laufs leidet. Dann wär's an der Zeit, über Veränderung nachzudenken. Ich erwarte aber nicht, dass du während dieses Plans überhaupt in Schwierigkeiten kommen wirst.
Genau in dieser Situation war ich heute morgen. Hatte mir vorgenommen extra drauf zu achten, dass ich dieses Mal eher auf den letzten zwei Kilometern etwas mehr Gas gebe und bin gemächlich losgelaufen und während des Laufs fühlte es sich einfach alles sehr leicht und wenig anstrengend an. Klar, die Pace mit 07:20 war nun nicht umwerfend, aber wir hatten halt auch morgens um kurz nach fünf schon bzw. immer noch 25 Grad und das waren keine angenehmen 25 Sommer, Sonnenschein Grad, sondern die 25 "ich bring dich beim reinen Atmen zum Schwitzen und lass dich deinen Kreislauf suchen" Grad. Dementsprechend bin ich zufrieden. Dennoch war ich kurz in der Versuchung den DL 40 Minuten schon zu machen. Nun war es halt ein Mittelding von 35 Minuten, da ich keine Lust hatte den Rest der Strecke zu gehen und noch genügend Atem da war und die Beinmuskulatur sehr locker war. Dementsprechend bin ich nun allerdings optimistischer, was den Lauf übermorgen anbelangt. Die 40 Minuten werden definitiv geschafft und ich hab ne ungefähre Vorstellung der Pace, die ich laufen sollte, um es als sehr locker und entspannt zu empfinden.
RunningPotatoe hat geschrieben:Während des langen Laufs solltest du dich noch etwas entspannter unterhalten können. Der Lauf sollte auf zwei Dritteln der Strecke (also über eine Distanz, die du dann schon lange sicher beherrscht), ganz locker und fast erholsam für dich bleiben. Aber es sollte sich immer noch nach Laufen anfühlen.
Passt genau. Werde Freitag einfach mal wieder ein wenig vor mich hin singen, wenn ich das Tempo nicht richtig einschätzen kann. Um diese Uhrzeit sind eh nur wenige Menschen unterwegs und wen es stört, der hat halt Pech gehabt. Sollen die doch mal mit dem Laufen anfangen. Pah... Ich träller ja schließlich keine Arien. :-)
RunningPotatoe hat geschrieben:Hier muss man immer genau unterscheiden, wer das sagt, zu wem er das sagt und welche Motivation ihn dabei vermutlich antreibt. Ein erfahrener Läufer, der selbst viel schneller unterwegs ist, würde, wenn er seine Sinne halbwegs beisammen hat, so etwas zu einem Laufnovizen, der gerade die 30 min. gemeistert hat, niemals sagen. Wenn sich zwei Läufer auf Augenhöhe unterhalten, die gerade gemeinsam die 35 min. auf 10 km angreifen, dann ist für diese beiden alles über 5:00/km schlichtweg elendes Geschlurfe - da muss man dann einfach mal weghören.
Ich hab mich diesbezüglich auch schon wieder gefangen. Es war die Überschrift eines Beitrages hier und ich dachte mir so im ersten Moment: Na vielen Dank. Ich müh mich ab, erziele Fortschritte und dann wird das alles als eine simple "das kann doch jeder und jeder Anfänger ist schneller" abgestempelt. Beim genaueren Lesen kam dann allerdings die minimale Erkenntnis, dass besagte Person eigentlich schon seit einem Jahr dabei ist und in einem Jahr werde ich definitiv schneller sein. Momentan ist es ja nicht so, dass ich nicht schneller könnte sondern lediglich, dass mein Körper noch nicht trainiert genug ist, das Tempo dauerhaft und gleichmäßig beizubehalten ohne Überlastungen jeglicher Art zu erleiden. Ich habe ja noch nicht einmal angefangen am Tempo zu arbeiten und bin daher nun einfach mal geduldig. Nützt ja nichts. Ich kann nun mal noch nicht schneller, wenn ich die 30 Minuten
locker und entspannt laufen soll. Dafür bin ich nach jedem Lauf ziemlich entspannt, hab keine Probleme- weder vom Kreislauf, noch von der Muskulatur her und freu mich auf den nächsten Lauf. Ist also ne Menge wert und wenn es dann irgendwann ans Tempo geht, dann freu ich mich drauf schneller zu laufen, aber bis dahin... Was solls!
RunningPotatoe hat geschrieben:Das ist kein kleiner Erfolg, sondern ein ziemlich großer ! Zumal bei diesem Wetter, wo auch mein eigener Schweinehund namens Horst spürbar auflebt.
Mein Schweinehund braucht auch definitiv einen Namen. Wobei er wirklich in der Hinsicht echt verdammt ruhig ist. Heute war der 29 Lauf und ich glaube, dass ich es ganz gut im Griff habe. Ich geh einfach laufen, wenn er noch schläft.
Und bis zur "ungemütlicheren" Jahreszeit (wenn der Herbst denn nicht vielleicht sogar angenehmer ist als die derzeitigen 35 Grad), habe ich hoffentlich schon alles ritualisiert.
RunningPotatoe hat geschrieben:Dein gesunkener Ruhepuls ist definitiv ein klarer Beweis dafür, dass dein Herz kräftiger geworden ist und mit jedem Schlag mehr Blut pumpen kann als vorher. Zugleich ist es auch ein Beleg dafür, dass deine Muskulatur gelernt hat, den angebotenen Sauerstoff besser zu verwerten. Sprich: die Umstellung deines ganzen Körpers zu dem einer geübten Läuferin ist im vollen Gange und offenbar schon weit fortgeschritten.
Cool. Ich hab heute morgen mal nachgeguckt. Nach dem Aufwachen und vor dem Aufstehen lag er bei 51. Schön zu sehen, wie schnell sich mein Körper anpasst. Da ist also durchaus noch Potential! Ich bin gespannt, was da noch so alles kommen wird. Der gesunde Ehrgeiz im Allgemeinen ist da, aktuelle Ziele sind dafür noch rar. Einfach mal sehen, was machbar sein wird in den nächsten Wochen. Ich steck ja schließlich noch in den "Kinder- Laufschuhen"
Katz hat geschrieben:Liebe Whippet, miss dich bitte nur an deiner eigenen Leistung! Es gibt so viele Läufer, die schneller sind als wir! Mich juckt es nicht die Bohne, dass ich immer im letzten Startblock stehe und ich will einfach eine gute Zeit haben - im Sinne von "Spaß" haben - nicht im Sinne von "Bestzeit laufen". Wobei.... So ganz stimmt das nicht! Mein Ehrgeiz ist geweckt, aber ich messe mich nur an mir selbst - und an meiner Freundin, die +/- so schnellst wie ich... Dann ist aber auch gut!
Du hast völlig Recht. Ich habe mich hinreißen lassen und war einfach in dem Moment demotiviert, weil ich mich selber gar nicht als so langsam empfinde. Klar könnte ich halt schneller laufen und würde wahrscheinlich auch mein bisheriges Pensum durchhalten, aber ich befürchte, dass ich dann auch recht schnell den Spaß verlieren würde, wenn ich jedes Mal absolut abgekämpft nach Hause kommen würde und das Gefühl hätte, dass ich so unsportlich bin, meine Ziele nicht erreichen kann usw. Von daher ist es wohl wirklich wichtig, dass man seinen eigenen Weg findet. Ich lese bei dir regelmäßig mit und man sieht ja gerade bei dir deutlich, was ein guter Trainingsplan alles so bewirken kann- was nun allerdings nicht bedeutet, dass es vorher schlecht war. Nur sieht man nun ja ne ziemliche Steigerung. Mal sehen, wie es bei mir aussieht, wenn es denn irgendwann mal ans Tempo geht. Nach knapp zehn Wochen ist es mir aber völlig egal- Hauptsache laufen und Spaß dran haben.
Czynnempere hat geschrieben:Für meine Frau ist eine 7:15 nur mit regelmäßigem Training drin, wenn das Knie und der Rücken es zulassen. Sie ist zufrieden, das sie überhaupt 5 Kilometer am Stück durchlaufen kann. Ist immer eine Frage des Alters, der körperlichen Möglichkeiten, genetische Veranlagung, wie Pflege - und Verschleißzustand. Vielleicht sollte man Schwätzern, die sportliche Leistungen nur nach pace bewerten, mal einen Rucksack mit Ziegelsteinen auf den Rücken packen, die Nase zukleben und sie durch einen Trinkhalm Luft holen lassen, damit sie ein Gefühl dafür bekommen, wie hart eine 7:15 ein kann...
Vielen Dank für diese Worte von dir. Ich glaube wirklich, dass manche sehr routinierten Läufer gerne mal vergessen, dass es Grenzen gibt- sei es eben wirklich körperlich oder eben auch einfach vom Trainingsstand her. Jeder hat mal angefangen und ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht alle gleich mit einer 4er Pace die 10km gelaufen sind. Nur an manchen Tagen geht einem sowas dann doch an die Nieren und man kann es nicht so einfach wegdrängen, wie man gerne möchte.
Und die Einstellung deiner Frau ist genau richtig: Hauptsache überhaupt laufen und Spaß dabei haben. Was nützen einem gute Zeiten, wenn man im Endeffekt dabei keinen wirklichen Spaß mehr hat oder man zu zahlenfokussiert ist.
edit: Vergessen- heutiger Lauf war, wie oben schon berichtet, sehr entspannt und gut. Bin froh, dass ich mich aufgerafft habe den Wecker zwei Stunden früher zu stellen und ich find es immer wieder spannend, wie unterschiedlich sich Laufschuhe anfühlen können und welchen doch recht großen Einfluss sie auf meinen Bewegungsablauf haben. Nun verstehe ich endlich das Prinzip von "schnellen" und "langsamen" Schuhen. Manche Schuhe scheinen wirklich ein schnelleres Tempo zu bevorzugen.
„Es wechselt Pein und Lust. Genieße, wenn du kannst, und leide, wenn du musst.“