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Wie stark ist der Leistungsabfall im Alter?

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0815boy hat geschrieben:"Optimales Training" sind Trainingsumfänge und -intensitäten, die zum (annähernden) Ausschöpfen der körperlich maximal möglichen Leistungsfähigkeit führen. Und die betreiben Hobbysportler wie der Threadersteller, die 2 - 6 Trainingseinheiten pro Woche absolvieren, aus dem Grund nicht, den Du selbst ausgeführt hast. "Muss, kann und will nicht jeder". Deshalb sind sie aber eben auch nicht geeignet für eine repräsentative Aussage zum altersbedingten Leistungsrückgang.

Ich denke, das Kriterium ist nicht das optimale sondern das über die Jahr vergleichbares Training.

Wer also über die Jahre ähnliche Jahresumfänge hat, mit ähnlicher Sturktur trainiert und regelmäßig vorbereitet an Wettkämpfe teilnimmt, kann daraus schon einen altesbedingten Leistungsrückgang ableiten.
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0815boy hat geschrieben: Deshalb sind sie aber eben auch nicht geeignet für eine repräsentative Aussage zum altersbedingten Leistungsrückgang.
Doch. Sind sie. Wie Jörg schon schrieb. Denn es geht hier eben NICHT darum, was optimal hersuazuholen wäre. Sondern darum, wie sich die Zeiten bei einzelnen im echten Leben verändert haben. Und da taugen auch Menschen mit nicht optimalem Training dafür, wenn es in ungefähr vergleichbarer Weise durchgeführt wurde.
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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0815boy hat geschrieben:"Optimales Training" sind Trainingsumfänge und -intensitäten, die zum (annähernden) Ausschöpfen der körperlich maximal möglichen Leistungsfähigkeit führen. Und die betreiben Hobbysportler wie der Threadersteller, die 2 - 6 Trainingseinheiten pro Woche absolvieren, aus dem Grund nicht, den Du selbst ausgeführt hast. "Muss, kann und will nicht jeder". Deshalb sind sie aber eben auch nicht geeignet für eine repräsentative Aussage zum altersbedingten Leistungsrückgang.
Volle Zustimmung.

Oder... es gibt noch die alte Weisheit:
"Die hinter mir, dass sind doch alle faule Säcke und wollen sich im Training nicht quellen. Die vor mir, dass sind doch alle Freaks und haben kein (soziales) Leben außer Laufen" :)

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19Markus66 hat geschrieben: 1.
Deine Weinigkeit hat die Spitze seines individuellen Leistungsvermögens nie erreicht, wenn sie nicht im Alter zwischen 18 und 35 trainiert hat.


2.
Wie gesagt: Ü 50 Leute können so schnell sein wie sie wollen: mit 18- 35 waren sie leistungsfähiger, wären also noch schneller gelaufen.
ad 1) ich habe fast 30 Jahre lang Handball gespielt, da wird man nach Toren, Platzierungen bzw. Spielklassen beurteilt und nicht nach Laufzeiten. Daher stimmt "nicht trainiert" nicht, wir sind gerade in der Saisonpause im Sommer viel gelaufen, wohl aber, dass ich keine vergleichbaren Zeiten habe (was mich heute durchaus ärgert, denn ich habe ein paar Mal damit geliebäugelt, mich bei einem Volkslauf anzumelden, es aber mit einer Ausnahme nie getan).

ad 2) auch das ist im Prinzip richtig, aber auch nicht mehr. Denn du versuchst ja nicht nur, anhand der Angaben hier in diesem Thread das Prinzip zu bestätigen (das ist unbestreitbar), sondern quasi eine Art mathematische Formel für den Leistungsverlust im Alter herzuleiten. Das kannst du aber knicken, denn für eine statistische Erhebung (die Basis einer solchen Formel wäre) fehlt es fast an allem, was für statistische Erhebungen notwendig wäre.

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Daher dürfte es ohnehin schwer werden, solche Aussagen zu treffen. Am nächsten am optimalen Training sind vermutlich (semiprofessionelle) "Masters"-Athleten. Viele von denen waren auch in jüngeren Jahren aktiv und sehr gut, so dass man Vergleichswerte hat. Nur handelte es sich da oft schon in jüngeren Jahren um welche aus den top 1-3% des entsprechenden Talents. D.h. die sind deshalb nicht repräsentativ, daher auch Seniorenrekorde vielleicht nicht.
dt. Senioren-BL: M50 10k 31:39, Marathon 2:28, M60 34:15, 2:39:54, M70 39:00, 3:03:38

https://www.leichtathletik.de/fileadmin ... tungen.pdf

Ich würde vermuten, dass der Abstand zwischen einem Rekord und einer vom Durchschnitt bei Idealgewicht und ausreichendem (aber im Amateurrahmen bleibenden) Training im Alter eher geringer wird.
Mein Schulweg war zu kurz...

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19joerg61 hat geschrieben:Ich denke, das Kriterium ist nicht das optimale sondern das über die Jahr vergleichbares Training.

Wer also über die Jahre ähnliche Jahresumfänge hat, mit ähnlicher Sturktur trainiert und regelmäßig vorbereitet an Wettkämpfe teilnimmt, kann daraus schon einen altesbedingten Leistungsrückgang ableiten.
Das kann ich unterschreiben.

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Dann ist allerdings die Frage, ob man ohne Weiteres das Training eines Mitzwanziger mit dem eines Mitvierziger vergleichen kann...dem Mitzwanziger bringen 20 zusätzliche WKM im Jahresschnitt vielleicht nicht so viel wie einem Mitvierziger, dem Mitvierziger schnelle 200er vielleicht weniger..

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19Markus66 hat geschrieben:
Es geht mir hier um konkrete Erfahrungen
Und zwar von Sportlern, welche zwei Voraussetzungen erfüllen:

1.) Man muß vor dem Erreichen des 35 Lebensjahres ambitioniert und regelmässig trainiert haben.
2.) Man muß 40 oder älter sein und entweder wieder oder immer noch ambitioniert und regelmässig trainieren.
.
Ich, Santander:
1988 (24 Jahre), 10 km in 40:02 min
1996 (32 Jahre), 10 km in 41:13 min
2002 (38 Jahre), 10 km in 41:21 min
2004, (40 Jahre), 10 km in 39:28 min
2006, (42 Jahre), 10 km in 39:25 min all time PB
2008, (44 Jahre), 10 km in 41:09 min
2012, (48 Jahre), 10 km in 43:37 min
2018, (54 Jahre), 10 km in 45:59 min

Aus der vor-digitalen Zeit habe ich nicht mehr alle Zeiten abrufbar. In den genannten Jahen habe ich mich auf nur 10 km konzentriert. In den nicht aufgeführten Jahren bin ich 10 Km Rennen nur so aus dem Training gelaufen.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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mountaineer hat geschrieben:Daher dürfte es ohnehin schwer werden, solche Aussagen zu treffen.
Es gibt da ja durchaus Statistiken, aus denen z. B. die Altersumrechnungsformeln kommen.
mountaineer hat geschrieben:Ich würde vermuten, dass der Abstand zwischen einem Rekord und einer vom Durchschnitt bei Idealgewicht und ausreichendem (aber im Amateurrahmen bleibenden) Training im Alter eher geringer wird.
+1

Wenn man die besten 30-jährigen mit den besten 50-jährigen vergleicht, vergleicht man automatisch Profis mit Amateuren, da es keine 50-jährigen Profiläufer gibt. Dabei kommen dann knappe 10% langsamere Zeiten raus. D.h., wer "gleich" durchtrainiert, dürfte um weniger als 10% abfallen. Somit sollten bei Plattfuß deutliche sub-50-Zeiten drin sein.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Santander hat geschrieben:Ich, Santander:
1988 (24 Jahre), 10 km in 40:02 min
1996 (32 Jahre), 10 km in 41:13 min
2002 (38 Jahre), 10 km in 41:21 min
2004, (40 Jahre), 10 km in 39:28 min
2006, (42 Jahre), 10 km in 39:25 min all time PB
2008, (44 Jahre), 10 km in 41:09 min
2012, (48 Jahre), 10 km in 43:37 min
2018, (54 Jahre), 10 km in 45:59 min
Ein Ausreisser!


. ..Somit sollten bei Plattfuß deutliche sub-50-Zeiten drin sein.
Das wird wohl nix mehr!

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Nein, die Ausreißer bei Santander sind die Zeiten mit 32 und 38. Profis über Langstrecken/Marathon sind mit 32 normalerweise nicht schlechter als mit 24 .
Die echten deutschen Rekorde 3k-10k und Marathon wurden in der M30 erzielt und die M35-Rekorde auf diesen Distanzen sind fast alle noch so stark, dass sie für ein Mitlaufen in der deutschen/europ. Spitze reichen würden.
Ein ohnehin langsamerer Amateur (der daher weniger am altersbedingten Verlust der Schnelligkeit leidet) sollte über 5k bis Marathon von M20 bis zur M40 kaum schwächer werden, bes. im Marathon eher besser, sonst gleich gutes Training usw. vorausgesetzt.
Mein Schulweg war zu kurz...

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Aus dem von mountaainer angesprochenen Grund halte ich die "Senioren"-Altersklasse 30 für überflüssig. Gerade im Marathon ist 31 doch sogar ein vorteilhafteres Alter als 21.

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Aus dem von mountaineer angesprochenen Grund halte ich die "Senioren"-Altersklasse 30 für überflüssig. Gerade im Marathon ist 31 doch sogar ein vorteilhafteres Alter als 21.

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Vermute, dass man das auch macht, damit bei Straßenläufen mehr Leute eine Chance auf Preise haben. ;) Ansonsten wäre es gerade bei typischen Straßenlaufendistanzen nicht unfair, als erste Seniorenklasse M/W 40 zu haben.
Mein Schulweg war zu kurz...

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mountaineer hat geschrieben:Vermute, dass man das auch macht, damit bei Straßenläufen mehr Leute eine Chance auf Preise haben. ;) Ansonsten wäre es gerade bei typischen Straßenlaufendistanzen nicht unfair, als erste Seniorenklasse M/W 40 zu haben.
Nein, so ist das nicht.
Die Altersklassenaufteilung hat man aus der Leichtathletik übernommen. Und da lohnt einfach nicht, extra Durchläufe für M30 zu organisieren. M30 will sich immer noch mit HMK oder die frühere Leistungsträger nicht mehr wollen. Auch die Späteinsteiger kommen erst Ende 30 auf die Bühne.

Vor 6-7 Jahren gab es 2-3 "Aktivisten" die unbedingt M30 beleben (DM uns so) wollten. Tja... da traten 2-3 Sportler an, die oft schlechtere Leistung als M45 geliefert haben.

Die M30 bei Straßenläufen ist irgendein Wildwuchs.

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Mein Vergleich, Altstadtfestlauf in Lauf (10 km, gleiche Strecke)
2008 : 49:25 vs. 2018 heute gelaufen in 48:31 ... also knapp 1 Minuten schneller, dafür mit 56 jetzt 10 Jahre älter ;.-)

Ähnliche Trainingsumfänge, gleiches Gewicht, und die Vergleichszeiten aus dem Jahr bestätigen die Leistungsfähigkeit.IIst für mich eher die Frage nach spezifischen Training (heute trainiere ich zusätzlich mehr Rennrad), Tagesform und Tagesbedingungen ... und und und.
Btw. der Lauf an sich ist schon relative schwer, Eckig, Hügelig, Kopfsteinpflaster, Sand, Schotter, wirklich alles dabei, und die Zeit hatte ich auf dieser Stecke die letzten 10 Jahre nicht mehr geschafft, bis eben heute :-)
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