Wie angekündigt nachstehend meine Erfahrungen zu der Laufwoche:
Soziales: Meine größte Sorge war, dass ich die Einzige bin, die dort alleine auftaucht. Diese Sorge, war beim Kennenlernen der anderen Teilnehmer schnell weg. Es waren wirklich Viele alleine unterwegs, wodurch auch ich (bin eher schüchtern) schnell Anschluss gefunden habe. Die Kenianerinnen und Kenianer sind alle sehr nett und kommunikativ.
Essen: Das Mittag- und Abendessen war im Kenia-Style sehr einfach. Meistens gab es Kohlenhydrate (Nudeln, Reis, Maisgries) mit einer Bohnen- oder Linsen -"sauce" (Sauce inkl. Karotten und Kartoffeln). Mittags gabs Früchte als Nachtisch (oder Zuspeise, wie mans mag).Das Frühstück bestand aus Müsli, Porridge, Brot, Butter, Marmelade, Honig, Trockenfrüchten und kenianischen Tee (kein Kaffee).
Ich fand das Essen ausreichend und schmackhaft, war aber nach der Woche auch froh über Abwechslung.
Programm: jeden Tag (ausgenommen am Tag des "Mountainruns") standen zwei Laufeinheiten am Programm. Morgenlauf 30 - 50 min und Mittags bzw. Nachmittags ein Tempo- bzw. Techniktraining. Jeden Tag standen neben dem Laufen ca. 2 weitere Programmpunkte an (Yoga, Blackroll, dehnen, Ernährungsberatung, gemeinsam Kochen, ...). Dadurch waren die Tage (für mich) gut ausgefällt, es blieb aber genug Zeit zum Entspannen.
Laufen: Da ich leider schon verletzt angereist bin (Schienbeinkantensyndrom), konnte ich nur an den ersten 3 Laufeinheiten teilnehmen, danach konnte ich aufgrund der Schmerzen nicht mehr laufen und habe mir das Sportprogramm selbst gestaltet (MTB, wandern). Nachstehende Eindrücke entstanden bei den ersten 3 Trainings:
Beim ersten Morgenlauf bekam (fast) jeder Teilnehmer einen kenianischen Coach. Bei uns kamen ca. 25 Teilnehmer auf 22 Kenianer, daher liefen manche (auch ich) zu dritt. Das Ganze lief so ab, dass die Teilnehmer vorne weg liefen und die Kenianer erstmal hinterher. Danach haben sich die Kenianer auf die Teilnehmer aufgeteilt.
Was sich hinterher für mich als Fehler herausstellte war, dass ich anfangs (bergab) neben einem anderen Teilnehmer herlief und wir tratschten. Dadurch gesellte sich ein Couch zu uns zwei. Fakt war aber, dass ich wesentlich langsamer war als mein Kollege (insbesondere Bergauf) und dieser bei der ersten Laufrunde dadurch unterfordert war. Beim nächsten gemeinsamen Laufen schloss ich mich einer anderen Kollegin an. Das Tempo passte zwar ganz gut, trotzdem fühlte ich mich irgendwie wie das dritte Rad am Waagen. Ich möchte hier ausdrücklich klarstellen, dass kein Verhalten der Anderen dazu führte, sondern dies lediglich ein subjektiver Eindruck war! Da ich ab dem 4. Training ohnehin aufgrund der Schmerzen aussetzen musste war das alles jedoch kein Problem.
Fazit: Wer einen "eigenen" Coach möchte sollte beim ersten Lauf nicht zu viel quasseln
Was ich von den anderen Teilnehmern mitbekam waren Alle von den Couches begeistert, bekamen wertvolle Lauftipps und machten gute Fortschritte.
Neulinge sollten sich jedenfalls darauf gefasst machen wirklich im hügeligen Gebiet unterwegs zu sein. Flache Laufstrecken gibt's dort nicht. Näheres noch bei "Unterbringung".
Unterbringung: Die Zimmer waren sauber und vom Platzangebot ausreichend, das Hotelpersonal freundlich. Im Hotel stehen eine Sauna, ein "Turnsaal" und verschiedene Freizeitmöglichkeiten (Spielplatz, Tischtennis, Billard, Tischfußball,...) zur Verfügung. Es gibt eine Menge Wandermöglichkeiten im direkten Umkreis.
Für mich etwas ungewohnt war, dass man bei fast jeder Aktivität erstmal bergab startete. Insbesondere bei meine MTB Tour nach Klagenfurt war die Rückfahrt (durchgehender Anstieg von 10 km mit einer durchschnittlichen Steigung von fast 10%) sehr Kräftezehrend. Auch beim Laufen gings oft erst bergab und dann bergauf, was mich irgendwie nervte, da ich normalerweise meine Routen so plane, dass ich den Anstieg in den ersten 2/3 meiner Strecke erledigt habe und dann nur mehr bergab bzw. Flach laufe. Hier wieder der Hinweis, dass diese Erfahrung nur meine Ansicht darstellt.
Gesamteindruck: Ich würde die Laufwochen von run2gether jedenfalls weiterempfehlen. Vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen, durch alle Altersklassen waren Läuferinnen und Läufer dort. Ein individuelles Training ist möglich und jeder kann sich ausgehend von seinem Leistungsniveau verbessern. Ich habe auch sehr viel Motivation mitgenommen und werde noch die ein oder andere Woche mit den Kenianerinnen und Kenianern verbringen.
Zum Schluss: Auch die Betreuung und Organisation durch den Veranstalter war sehr gut!