Banner

ACP Therapie vs. Hyaluronsäure nach Knie OP

ACP Therapie vs. Hyaluronsäure nach Knie OP

1
Hallo zusammen,

bei mir wurde vor ca. 2 Wochen ein Lateral Release durchgeführt. Dabei wurden auch folgende Knorpelschäden festgestellt:
  • Patella - Grad II
  • Femoropatellares Gleitlager - Grad II
  • Tibiaplateau - Grad I bis II
Dazu ist zu sagen, dass der Arzt in einer kurzen Nachbesprechung das Ganze relativ kleingeredet hat und lediglich von "etwas weichem Knorpel gesprochen hat. Keine starke Abnutzung oder gar "Löcher" etc. wären zu sehen. Kann ich als Laie auch nicht erkennen auf den OP-Bildern.

Die komplette Nachbesprechung mit dem Operateur findet erst im August statt, auf dem OP Bericht wird jedoch erwähnt, dass eine ACP Therapie oder Hyaluronsäurespritzen zur Weiterbehandlung und Wiederherstellung voller Beweglichkeit empfohlen wird.

ACP war mir völlig neu, scheint aber ja in vielen Bereichen gute Erfolge zu erzielen. Meine Frage daher: Hat jemand Erfahrungen mit dieser Eigenbluttherapieform und kann es auch im Vergleich mit Hyaluronsäure einordnen? Die Therapie ist (verständlicherweise) deutlich teurer. Lohnt sich dieser Aufpreis?

Danke vorab und Beste Grüße!

PS: Konnte im Forum bisher nichts zu ACP finden. Sollte ich etwas übersehen haben -> Kurze PN mit dem Post. Danke!

3
Danke Malu68, den Thread hatte ich tatsächlich nicht gefunden...hatte nicht unter 'Eigenbluttherapie' gesucht :klatsch:

Allerdings wird dort nicht auf meine konkrete Frage eingegangen. Wie ist ACP / PRP / Eigenbluttherapie ggü. einer Therapie mit Hyaluronsäure einzuordnen? Ist der Unterschied so enorm, dass sich ca. 400€ Aufpreis rechtfertigen würden?

Danke und Gruß

4
Unter dem Begriff "Eigenbluttherapie" stellt man sich ja eigentlich auch was anderes vor .... wenn man ACP ausschreibt (autologes conditioniertes Plasma) dann findet man etwas...

Aber zu deiner Frage:
Am besten googlest (schreibt man das so ? :confused: ) du selbst mal unter Autologes conditioniertes Plasma (ACP) oder unter Plateled rich Plasma (PRP). Beide Begriffe meinen das selbe.

Bei der ACP / PRP kommen halt biologische Stoffe zum Einsatz (nämlich Bestandteile deines Blutes), bei der Hyaloronsäure kommen chemisch erzeugte Stoffe zum Einsatz.
Bei der ACP wird erwähnt, dass durch konzentrierte Thrombozyten Wachstumfaktoren freigesetzt werden, die Regenerationsprozesse in Gang setzen.
Wenn du die Studienlage betrachtest, gibt es sowohl zur ACP als auch zum Hyaluron gute als auch schlechte Ergebnisse.... es kommt halt immer darauf an, wer die Studie in Auftrag gibt.....
Fakt ist aber, dass es bei der ACP keine Nebenwirkungen gibt, da es sich um körpereigenes Material handelt ...
Hier sind mal zwei - hoffentlich relativ unabhängige Ergebnisse:
Evidenz in Eigenbluttherapien: PRP, ACP, ACS

Hyaluronsäure in der Behandlung der schmerzhaften Arthrose der ...
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

5
Hallo Malu68,

Danke nochmal für deine Antwort und die Links. Habe mich durchgeackert und auch Google befragt. Wie Du schon sagst gib es unterschiedliche Studien, aber das gibt es ja bei fast jedem Medikament bzw. bei jeder Therapieform ;-)

Ich denke ich werde dem ACP, wenn auch sehr teuer mal einen Versuch geben. Beim Thema Gesundheit ist sparen ja meist eh keine gute Idee :-)

Interessant wäre gewesen, von jemandem zu hören, der schon beide Therapien (durch-)gemacht hat. Ich selbst habe schon 5mal Ostenil gespritzt bekommen, aber die Wirkung war immer nur von kurzer Dauer. Das war aber natürlich auch vor der OP und mit Blick auf OP Vermeidung. Jetzt geht es ja eher darum dem Knie bei der (langfristigen) Regeneration zu helfen. Da könnte ich mir jetzt rein logisch schon vorstellen, dass ACP sehr hilfreich sein könnte...Das die Knorpelschädigung davon geheilt wird oder zumindest wieder zurück geht, das glaube ich jetzt eher weniger.

Danke nochmal und einen schönen Samstag!

6
Ich arbeite in einer orthopädischen Praxis und wir wenden das ACP-Verfahren an.
Wir behandeln 3 -5 mal im Abstand von ca 6 Wochen.
Die meisten Pat berichten meist nach der 2. Behandlung schon über eine deutliche Beschwerdeminderung.
Wir haben auch Pat, die vor einer Wallfahrt oder einem Urlaub in den Bergen zu uns kommen und sich zwei- dreimal behandeln lassen, um den Urlaub beschwerdearm,- frei zu überstehen.

Du siehst das schon ganz richtig: eine Behandlung mittels ACP kann die Beschwerden über eine gewisse Zeit vermindern, dauerhaft beschwerdefrei wird man damit nicht. Es ist aber kein Problem (höchstens ein finanzielles :wink: ), diese Therapie ein oder zweimal im Jahr durchführen zu lassen, da es keine Nebenwirkungen gibt (höchstens das normale Infektionsrisiko durch die Injektion in ein Gelenk).
Möglicherweise kann ein Fortschreiten der Arthrose damit auch verlangsamt werden, gestoppt sicher nicht....

Da dein Knorpelschaden mit Grad II noch im Rahmen liegt, würde ich in der Therapie auf jeden Fall eine Möglichkeit sehen, die Beschwerden zu verringern...
Viel Erfolg!
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

7
Stephan_Lfeld hat geschrieben:
Beim Thema Gesundheit ist sparen ja meist eh keine gute Idee :-)
Die Einstellung kommt vielen Anbietern sehr entgegen. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

8
Hi bones,

Gebe dir da absolut recht. Ob solch eine Behandlung solch ein Preisschild “verdient” hat ist sicherlich fragwürdig. Warum diese Leistung nicht von den KK übernommen wird ist natürlich auch merkwürdig, denn die Studienlage und persönlichen Berichte sind ja zumeist positiv. Da wird ohne zu Murren eine wahrscheinlich sehr kostenintensive OP übernommen, aber solche Leistungen nicht....Naja, muss man nicht verstehen...

Bin persönlich dann doch der Meinung, dass die Lebensqualität über “jeglichen” Kosten erhaben ist. Wenn solch eine Behandlung also hilft weiter Sport zu machen und sein Leben so zu gestalten wie man es möchte, sind die Kosten eher zweitrangig.

Gruß

9
Es bringt vielleicht was, mal bei anderen Praxen nachzufragen, was die für eine Behandlung nehmen....

Bei IGEL-Leistungen wie der ACP schwanken die Preise erheblich....(weil keine Gebührenordnung die Kosten regelt, sondern die Ärzte selber entscheiden können, was ihnen die Leistung wert ist)
Allerdings kostet alleine die Spritze, mit der das Blut gewonnen und aufbereitet werden muss, zur Zeit knapp 60 (!) Euro. ( Das ist tatsächlich der EK-Preis, den der Arzt zahlen muss.)

Bei diesen IGEL-Leistungen ist es wie bei der Akupunktur.... die Studienlage ist nicht eindeutig geklärt, die Wirksamkeit nicht eindeutig bewiesen.... Akupunktur ist ja inzwischen auch für einige Diagnosen als Kassenleistung zugelassen, ich könnte mir vorstellen, dass das in einiger Zeit auch für ACP so gehandhabt wird...
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

10
Stephan_Lfeld hat geschrieben:Hi bones,

Gebe dir da absolut recht. Ob solch eine Behandlung solch ein Preisschild “verdient” hat ist sicherlich fragwürdig. Warum diese Leistung nicht von den KK übernommen wird ist natürlich auch merkwürdig, denn die Studienlage und persönlichen Berichte sind ja zumeist positiv. Da wird ohne zu Murren eine wahrscheinlich sehr kostenintensive OP übernommen, aber solche Leistungen nicht....Naja, muss man nicht verstehen...
Man greift irgendwann nach jedem Strohhalm. Nach einem nicht ausheilenden Beinbruch stand ich vor etlichen Jahren auch vor der Entscheidung weitere, teuere OP mit open end oder eine neuartige Stoßwellenbehandlung ohne Krankenkassenzulassung für 5.000 DM. Wobei die nur bei Erfolg zu zahlen waren! Also eigentlich eine win-win Situation für die Krankenkasse. Die Therapie -oder was auch immer- hat letztlich zum Erfolg gehört. Und nach viel Kampf und Krampf hat die KK die Kosten nachträglich übernommen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

11
@bones: Stoßwellentherapie ist auch ein gutes Beispiel.... inzwischen übernehmen die Krankenkassen bei der Diagnose "Fersensporn" unter gewissen Voraussetzungen drei Behandlungen.
GBA-Beschluss: Stoßwellentherapie bei Fersensporn wird ...
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

12
Malu68 hat geschrieben:@bones: Stoßwellentherapie ist auch ein gutes Beispiel.... inzwischen übernehmen die Krankenkassen bei der Diagnose "Fersensporn" unter gewissen Voraussetzungen drei Behandlungen.
GBA-Beschluss: Stoßwellentherapie bei Fersensporn wird ...
Stoßwellen wegen Kalkschulter habe ich kürzlich selbst bezahlt = rausgeschmissenes Geld.

Bei dem Beinbruch war es ein Leihgerät, dass ich über Monate selbst täglich zuhaue anwenden mußte. Damit sollte die Kallusbildung stimuliert werden.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

13
Ich will ja nicht aus dem Fenster fallen, aber gerade Kalk ist oft nicht für den Schulterschmerz verantwortlich sondern oft ein Zufallsbefund, der dann als Bösewicht herhalten muss. Kalk entsteht ja nicht innerhalb von 2 Wochen (Genau wie ein Bandscheibenvorfall auch oft ein Zufallsbefund ist, schon länger besteht und nicht für jeden Rückenschmerz verantwortlich ist.)
Gerade die Schulter ist ein komplexes Gebilde aus Muskeln und Sehnen und einer Gelenkanatomie, die an sich schon anfällig ist.
Kalk entsteht ja über einen längeren Zeitraum, ist oft Zeichen für eine abgelaufene Entzündung oder Überlastung, bei der der Körper versucht, überlastete Sehnenansätze zu verstärken durch Verknöchern (=Kalkbildung)
Es ist leider häufig zu kurz gedacht, anzunehmen, durch Zertrümmern (Stoßwellen) des Kalks die Beschwerden zu lindern....
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx
Antworten

Zurück zu „Gesundheit & Medizin“