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Wenn der Fortschritt ausbleibt und die Motivation sinkt ...

Wenn der Fortschritt ausbleibt und die Motivation sinkt ...

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Hallo zusammen,
ich habe lange überlegt, ob ich mir hier Rat hole, ich versuche es nun einfach mal. Kurz zu meiner Person: Männlich, 43 Jahre, eigentlich gut trainiert (früher viel Kraftsport) und auch beim Fussball klappt´s zuweilen mit den kurzen Sprints :-)
Das Problem ist nur mein Gewicht, dass einfach nicht nach unten gehen will, ich bekomme meine 98 kg einfach nicht nach unten. Blutuntersuchung beim Arzt ergab, dass alles i.O. ist, wir haben zuerst was mit der Schilddrüse vermutet ...
Ich kann die 10 km in ca. einer Stunde ohne Gehpause laufen, die 5000 sind irgendwo bei 30 min. Mir ist klar, dass ich nie auf 75 kg runter komme und auch keinen Marathon laufen kann, aber ein HM darf es schon gerne mal sein. Wobei mir die Zeit da eher nicht so wichtig ist.
Ich habe schon diverse Laufprogramme (u.a. bei Run...ic) gemacht in der Hoffnung, dass mich die App da irgendwie an die Hand nimmt. Allerdings sind die Abnehmprogramme nicht so ganz fordernd, dass soll jetzt nicht selbst überheblich klingen, aber 30 Minuten in angenehmen Laufintervallen mit Gehpausen bringen mich nun auch nicht aus der Puste. Ich vermute, dass ich mit der falschen Pulsfrequenz unterwegs bin, ich laufe komplett ohne Pulsüberwachung einfach drauf los und versuche, nicht aus Atem zu kommen um nicht in den anaeroben Berich zu kommen. Ich denke, ich leere bei meine Läufen nur meinen Kohlenhydratspeicher, kann das aber nicht belegen ...
Glaubt ihr, dass mir eine Uhr weiterhelfen wird? Ich stelle mir eine Uhr vor, die anhand des gemessenen Pulses das jeweilige Programm für mich auswählt bzw. mich antreibt, wenn ich zu langsam unterwegs bin und mich einbremst, wenn ich es zu eilig habe. Gibt es sowas? Ich weiß, dass es gute Uhren gibt, ich will nur nicht wieder auf´s falsche Pferd setzen, hat da jemand einen Tipp für mich?
Ernährung wurde imgestellt, mein Körper ist nach dem jahrelangen Kraftsportprogramm manchmal noch im Fressmodus, da muss ich auch noch etwas mehr Disziplin entwickeln. Mich demotiviert nur der ausbleibende Erfolg, ich werde einfach nicht schneller obwohl ich mir den Ar*** abrenne (für meine Verhältnisse), Wasserkonsum ist über den Tag verteilt ok und auch der Süsskram hat weitgehend Auszug gehalten.
Hat jemand einen Tipp für mich? Laufcoachs gibt es bei mir in der Gegend nicht und ich habe in der Verzweiflung schon Ausschau nach Onlinecoaches gehalten, weiß nur nicht, inwiefern das für mich in Frage kommt. Ich bin nun mal kein Profiläufer und werde auch keiner werden, mein Ziel sind langfristig -15 kg und ein HM sollte ohne Gehpausen zu schaffen sein ohne dass ich einen Rettungshubschrauber anfordern muss :-)

Grüße,
Bernd

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Bernd_75 hat geschrieben:ich laufe komplett ohne Pulsüberwachung einfach drauf los und versuche, nicht aus Atem zu kommen um nicht in den anaeroben Berich zu kommen. Ich denke, ich leere bei meine Läufen nur meinen Kohlenhydratspeicher, kann das aber nicht belegen ...
Und? Warum ist das schlimm?

Für die Gewichtsänderung gibt es genau zwei entscheidende Faktoren

- Kalorienzufuhr
- Kalorienverbrauch.

Ob Du jetzt Fett oder Kohlehydrate verbrennst ist für das Abnehmen komplett egal. Wenn die Kohlehydrate alle sind, wird sich am Fett bedient. Überflüssige Kohlehydrate werden zu Fett. Und es ist ja auch nicht so, dass Du bei einem schnellen Lauf (in Gramm) weniger Fett als bei einem langsamen Lauf verbrennst, nein es steigt nur der Anteil an Kohlehydraten stärker an. In Bezug auf die "Fettverbrennung" (in Prozent) ist übrigens Schlafen der optimale Zustand.

Der Kampf um die Kilos wird eh hauptsächlich am Kühlschrank entschieden.
Glaubt ihr, dass mir eine Uhr weiterhelfen wird? Ich stelle mir eine Uhr vor, die anhand des gemessenen Pulses das jeweilige Programm für mich auswählt bzw. mich antreibt, wenn ich zu langsam unterwegs bin und mich einbremst, wenn ich es zu eilig habe. Gibt es sowas? Ich weiß, dass es gute Uhren gibt, ich will nur nicht wieder auf´s falsche Pferd setzen, hat da jemand einen Tipp für mich?
Eine Uhr kann durchaus eine Motivation und eine gute Trainingsüberwachung sein, aber für Deinen Zweck bringt sie gar nix.
mein Körper ist nach dem jahrelangen Kraftsportprogramm manchmal noch im Fressmodus, da muss ich auch noch etwas mehr Disziplin entwickeln.
Hier ist der für Dein Ziel entscheidende Punkt.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Eine Laufuhr hab ich mir erst gegönnt als die geplanten 50kg schon angenommen hatte. Was mir geholfen hat war Kontrolle über meine Nahrungszufuhr. Das ist das A&O alles andere ist nur Nice to have.

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Hallo Bernd,

deine Angaben sind etwas dürftig. Die Nennung deines Gewichts hilft einem Außenstehenden nur weiter, wenn du auch deine Körpergröße verrätst. Sonst kann ich nur unterstellen, dass du genau wie ich 170 cm groß bist und da wären 98 kg in der Tat ein ordentliches "Pfund". Zum Thema Abnehmen/Ernährung hat aber ruca bereits mehr oder weniger erschöpfend geantwortet, bzw. dir ist selbst klar, dass diese Schlacht am Kühlschrank geschlagen wird. Eine Laufuhr wird dir beim Abnehmen nicht helfen, aber vielleicht eine App, die dich zwingt, jede einzelne kcal zu erfassen. Nur um die Mär vom Abnehmen durch Laufen mal etwas zu entzaubern: pro kg Körpergewicht verlierst du über den Daumen 0,9 kcal pro km. Das macht bei dir 88 kcal/km. Um 1 kg Fett abzubauen, musst du ca. 7700 kcal mehr verbrauchen als du aufnimmst, also knapp 90 km laufen (übrigens fast egal, in welchem Tempo). Und du darfst dich kein einziges Mal für eine erfolgreiche Laufeinheit kulinarisch belohnen. Daher: Abnehmen tut man durch's (Nicht-)Essen, der Rest ist Beiwerk. Und wenn du die ersten 10 kg geschafft hast, musst du sogar 100 km laufen, um ein weiteres Kilo abzuschütteln.

Für dein zweites Ziel, einen HM ohne Gehpausen zu schaffen, fehlen ebenfalls fast alle nötigen Angaben. Du verrätst zwar, welche Zeiten du über 5k und 10k schaffst, wie du eigentlich trainierst bzw. was konkret du tust, um deine Ausdauer so zu steigern, dass du statt der 10k die gewünschten 21,1k durchhältst. Denn auch das wirst du bereits ahnen: um länger laufen zu lernen, muss man genau eines trainieren, nämlich … bingo: länger zu laufen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Da muss evtl. eine Umstellung von diversen Gewohnheiten her.
Was essen? In welcher Menge? Laufen? Ein Plan muss her. Oder einfach loslaufen und sehen, was möglich ist. Danach kann man immer noch ein wenig Struktur reinbringen.

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Wieso ist Dir klar das Du nie auf 75 kg runter kommen kannst? Das ist einfach Bullshit ...

Ich habe vor noch nicht allzu langer Zeit weit über 130 kg gewogen - in der Gewichtsklasse meidet man die Waage wo es geht, daher die ungenau Angabe - und bin jetzt bei 86 kg. Da sind 21 kg von 96 auf 75 kg eine Kleinigkeit.

Wenn Du nicht von den 96 kg runter kommst, isst Du einfach zuviel ... Ganz einfach. Wenn Du abnehmen willst, dann musst Du schlicht weniger Kalorien aufnehmen als Du verbrauchst 1 kg Gewichtsverlust entsprechen rd. 7000 kcal weniger aufgenommen als verbraucht.

Eine gute Sportuhr hat auch eine 24/7 Fittness-Tracking Funktion bei der u.a. Der Kalorienverbrauch am Tag inkl. aller Sporteinheiten ermittelt wird. Mit so einer Uhr weisst Du was Du verbrauchst und dann musst du nur noch Deine Kalorienaufnahme tracken - gibt es mehr als genug Apps für, z.B. MyFitnessPal oder FITATU- und eben unter Deinem Verbrauch bleiben. Dann nimmst Du ab ... klingt simpel und ist auch genauso simpel.

Komplexer wird es wenn Du dazu intensiv Sport machst, dann muss auch die Makroverteilung und ggf. Das Meal-Timing passen, sonst gibt es Einbrüche bei den sportlichen Leistungen.

Bin zwar im Laufen erst neu dabei - klar, musste ja erstmal auf ein lauffähiges Gewicht runter kommen - aber eines habe ich techt schnell gelernt, wenn Du längere Distanzen öaufen willst dann musst Du einfach auch länger laufen. Und länger laufen klappt am besten wenn man etwas langsamer läuft als auf den sonst üblichen Strecken oder einfach einen Trainingsplan suchen und befolgen. Hab mich selber erst gegen Pläne gewehrt, aber musste recht schnell einsehen das das Blödsinn ist. ;)

Befolge zwar erst seit 2 Tagen einen, aber mit der hat mir in nur 2 Läufen gezeigt das ich mich tempomässig massiv steigern kann - Distanz war bei mir nicht das Thema, da konnte ich selber in 3 Monaten Laufen auf rd. 15 km steigern ... aber eben nicht bei passendem Tempo. Das das auch geht lerne ich gerade eindrucksvoll.

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Wieso kannst Du nicht auf 75 kg runter kommen? Das ist Bullshit ... runter kannst Du auf jedes gewünschte Gewicht kommen wenn Du willst.

Alles nur ein Thema von weniger essen/Kalorien Aufnahme als was Du am Tag verbrennst. Rd. 7000 kcal weniger aufgenommen als verbraucht entsprechen rd. 1 kg Gewichtsverlust.

Ganz simpel und einfach. Da ich gerade von weit über 130 kg auf aktuell 86 kg runter bin, weiss ich definitiv wovon ich rede. ;)

Eine gute Sportuhr kann viel, u.a. Auch den Kalorienverbrauch über den Tag hinweg zu messen ... hilfreich beim Abnehmen. Aber Dir in den Arsch treten kann sie nicht, dass musst Du schon selber machen.

Aber ansonsten sind die extrem hilfreich um Aktivitäten aufzuzeichnen, zu planen und auch um Vorgaben fürs Training zu setzen um die während des Laufes einhalten zu können.

Mir hat meine Garmin Forerunner 935 gut geholfen beim Abnehmen, aber auch und besonders den Einstieg ins Laufen zu finden und mich dort erstmal auch ohne Plan steigern zu können. Kann es daher schon empfehlen.

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Hallo zusammen,
danke für eure Antworten, die bestätigen insgeheim, was meine Vermutung war.
Ich bin 1,84 groß und halte den oben beschriebenen Abnehmplan jetzt seit knapp sechs Wochen durch, ohne ein nenneswertes Gramm verloren zu haben. Meine längste gelaufene Strecke, allerdings mit einer Gehpause von ca. 2,3 Minuten, waren 19 km, so richtig außer Atem und danach völlig kaputt war ich noch nie. Ich wiege mich nicht täglich, gelaufen wird 3 x die Woche, da komme ich auf eine Gesamtlaufleistung von ca 12 km. Immer im Wechsel: Laufen in moderatem Tempo, unterbrochen durch eine vorgegebene Gehpause, die mir die App vorgibt.
Vielleicht sollte ich einfach mindstens 2x 10 km laufen, das allein ist schon eine Steigerung von ungefähr 40 % ...
Oft habe ich nach den Läufen natürlich verstärkt Appetit, da ich mit leerem Magen loslaufe vermute ich nun, dass die darauf folgende Mahlzeit größer ausfällt als nötig, ehrlich gesagt habe ich aber auch etwas Angst,in eine Unterversorgung reinzurutschen.
Dr. Froböse, seine Bücher hab ich beinahe alle gelesen, rät ja eher zu einem langsamen, aber längeren Lauf so ab 45 Minuten aufwärts, das wären für mich ca. 8 km. Gestartet wird der Tag mit einer bisher nicht gewogenen Menge Vollkornmüsli, aufgepeppt mit Obst. Mittags kommen dann noch Kohlenhydrate in Form von Brot dazu, nicht immer habe ich meine Dinkelbrötchen zur Hand und abends essen wir sehr oft Salate mit Puten- oder Hähnchenstreifen. Sehr wenige Nudeln oder andere Kohlenhydrate, die im Blut in Zucker umgewandelt werden und die Insulinausschüttung wieder hochtreiben. Gelegentlich noch ein Eiweiss-Shake, da ich noch Kampfsportmache mache. Meine Trainingsläufe, und ich habe mich bewusst an die Vorgabe gehalten, waren kaum länger als 4 oder 5 km. Ich weiß auch, dass Dieter Baumann schöne Pläne im Angebot hat, oft setzen die aber voraus, dass man eine einigermaßen zumindest optisch anmutende Laufstatur hat und sich nicht erst noch mit Gewichtsverlust beschäftigen müssen, da trau ich mich nicht ran. Da geht es dann wohl eher um Steigerung der Ausdauer.
@Raist10: Wie bist du ins Training gestartet und wie sieht dein Training aus? Läufst du ausschließlich und wie lange schon? Das ist ja mal eine Hausnummer, 44 kg sind eine ganze Menge.
Danke nochmal für eure Ratschläge und hilfreichen Tipps und nein, ich habe keine Langeweile weil ich mich um die Uhrzeit in Foren rumtreibe. Ich steh nur unter der Woche um 5 Uhr auf und kann das bei der Hitze nicht mal am Wochenende ablegen :-)

Grüße,
Bernd

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Ich würde auf jeden Fall erst einmal die Kalorienzufuhr tracken, gibt da ein paar Webseiten/Apps die einen das ganz bequem machen lassen. Auch wenn man das irgendwie kennt hat es zumindest für mich einen Unterschied gemacht die Zahlen mal schwarz auf weiß zu sehen um bewusster einzelne Entscheidungen bezüglich des Essens treffen zu können.

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Bernd_75 hat geschrieben: Gestartet wird der Tag mit einer bisher nicht gewogenen Menge Vollkornmüsli, aufgepeppt mit Obst. Mittags kommen dann noch Kohlenhydrate in Form von Brot dazu, nicht immer habe ich meine Dinkelbrötchen zur Hand und abends essen wir sehr oft Salate mit Puten- oder Hähnchenstreifen. Sehr wenige Nudeln oder andere Kohlenhydrate, die im Blut in Zucker umgewandelt werden und die Insulinausschüttung wieder hochtreiben. Gelegentlich noch ein Eiweiss-Shake, da ich noch Kampfsportmache mache.
Spontan würde ich - ohne ins Detail zu gehen - sagen, das ist insgesamt zu viel, wenn man massiv abnehmen will.

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Bonno hat geschrieben:Spontan würde ich - ohne ins Detail zu gehen - sagen, das ist insgesamt zu viel, wenn man massiv abnehmen will.
+1
Das Laufen allein bringt es nicht. Dafür ist der Kalorienverbrauch dadurch zu gering. V.a. wenn du hinterher mehr isst als sonst, hättest du dir gewichtstechnisch den Sport sparen können. Und Eiweißshakes sind auch ganz schöne Kalorienbomben. Also wirklich mal tracken, um herauszufinden, wo du dich einschränken kann.
Was die Bedenken bzgl. "Unterversorgung" angeht: Was meinst du damit? Um abzunehmen musst du doch weniger Energie zuführen als der Körper braucht, damit er seine Energiedepots (Fettreserven) anzapft.

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Müsli abwiegen und Menge anpassen. :teufel:
Sehr wenige Nudeln oder andere Kohlenhydrate, die im Blut in Zucker umgewandelt werden und die Insulinausschüttung wieder hochtreiben.
? Was ist sehr wenig? Nur 1 Teller statt 3 Teller? :D

Bezieht sich das sehr wenig auf den Abend oder auf den gesamten Tag?

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kobold hat geschrieben:Was die Bedenken bzgl. "Unterversorgung" angeht: Was meinst du damit? Um abzunehmen musst du doch weniger Energie zuführen als der Körper braucht, damit er seine Energiedepots (Fettreserven) anzapft.
+1

Kontinuierliches Abnehmen ist ein Zustand permanenter Unterversorgung. Ich halte diese Bedenken für ein Hirngespinst des Inneren Schweinehunds.

Im übrigen würde ich vorschlagen, mal Abnehmen und Sport blitzsauber zu trennen, um sich nicht ständig selbst was vorzumachen. Was das Abnehmen betrifft, sind hier schon viele gute Tipps gekommen, die immer auf dasselbe hinauslaufen: weniger essen als zum Gewichthalten benötigt wird. Nachdem ich kürzlich das Vergnügen hatte, mit einem Schnellfresser zu Mittag zu essen (ich hatte noch nicht mal richtig angefangen, da war die Person schon fast fertig; Übergewicht, Abnehmen und JoJo-Effekt bilden eine ständige Begleitmusik im Leben dieser Person), möchte ich aber mal die Diskussion vom "Was" und "Wieviel" erweitern auf das "Wie". Ich halte es für wichtig, sich zum Essen ganz viel Zeit zu nehmen, Handy und Fernseher auszuschalten und gaaaanz langsam zu essen, extrem gründlich zu kauen. Nur so hat man eine Chance, ein Sättigungsgefühl rechtzeitig auszubilden und dieses auch wahrzunehmen. Frischer Salat und Vollkornprodukte sind da schon mal sehr gut, denn die kann auch der unverbesserlichste Hektiker nicht einfach runterschlingen. Das gelingt nur mit kastriertem Industriefraß.

Dein zweites Thema ist das Laufen. 3x die Woche 4 bis 5 km laufen und dann plötzlich mal 19 km mittendrin? Wie passt das zusammen bzw. so wird das nix. Ich würde dir empfehlen, mal einen vernünftigen Trainingsplan zu verfolgen, z.B. Herbert Steffnys 12-Wochen-Plan "Vom Jogger zum Fitnessläufer". Der gewöhnt dich schrittweise an einen langen Lauf von 90 min. pro Woche. Dann machste mal watt Tempo mit einem kurzen 10k Plan + Wettkampf und dann einen HM-Plan.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Vor einer Unterversorgung brauchst du dich nicht zu fürchten. Selbst, wenn du eine Zeit lang gar nichts isst, kommst du in keine schädliche Unterversorgung. Siehe Thema "Heilfasten". Aber du musst es ja nicht ganz so drastisch durchziehen. Mehr laufen, weniger Zucker, kein Fertigfraß, Wasser statt Saft usw und eben alles in Maßen.

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Hast hier ja schon viele gute Hinweise bekommen für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion. Was die Bedenken der Unterversorgung anbelangt würde ich mir auch keine Gedanken machen, denn in eine Mangelernährung/den Hungerstoffwechsel (ob es ihn nun wirklich gibt, ist ebenfalls umstritten) zu kommen, dürfte zum jetzigen Zeitpunkt eher ausgeschlossen sein. Ich bin ein großer Freund davon ein natürliches Essverhalten wieder zu erlernen, denn das ist etwas, was du über Jahre hinweg praktizieren wirst. Eine Ernährungsumstellung, ein Durchbrechen der alten Gewohnheiten und damit verbunden auch ein anderes Körper- und Lebensgefühl. Zu wissen, wann der Körper wirklich Hunger hat, wann es vielleicht eher Durst ist oder auch nur zu spüren, wann es "genug" ist, wann der Körper satt ist. Dieser Lernprozess dauert zwar einige Zeit und ist auch durchaus mal mit Entbehrungen verbunden, aber unterm Strich lohnt es sich. :daumen:
„Es wechselt Pein und Lust. Genieße, wenn du kannst, und leide, wenn du musst.“

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Bernd_75 hat geschrieben: Sehr wenige Nudeln oder andere Kohlenhydrate, die im Blut in Zucker umgewandelt werden und die Insulinausschüttung wieder hochtreiben. Gelegentlich noch ein Eiweiss-Shake, da ich noch Kampfsportmache mache.
Also ich hatte mit dem Laufsport vor etwa 2,5 Jahren angefangen, als Stressausgleich.
Meine Ernährung habe ich nicht umgestellt und habe auf diese Art 12 kg Körpergewicht in 20 Monaten abgenommen, völlig ohne Diät und völlig unbeabsichtigt.
Nun hat es mich natürlich gefreut ein wenig abgenommen zu haben, aber es war nicht mein Ziel.

Will damit nur sagen, dass Du letztlich einfach nicht mehr futtern darfst nur weil Du gerade Dich sportlich betätigst hast.
Und gelegentlich ein Eiweiß-Shake, diese Aussage kann bedeuten gelegentlich am Tag, in der Woche oder im Monat...

Ich hatte mal die Gelegenheit gehabt und einen Karate-Meister kennen gelernt zu haben, der damals mit über 70 Jahren
noch für den Deutschen Karate-Nachwuchs sowohl auf Verbands- als auch Vereinsebene tätig war und der sagte mir bereits vor 8-9 Jahren,
dass bei normaler Ernährung, im Kampfsport keine Proteinpräparate als Nahrungsergänzung nötig wären.

Da nun bekannt ist, dass Proteine nicht unbedingt energiearm sind, wäre die Frage ob Du nicht eigentlich auf diese Protein-Shakes verzichten könntest.
Deine Angst vor Kohlenhydraten sind im übrigen auch Quatsch, nicht die Kohlenhydrate machen dick sondern ein zuviel an aufgenommenen Kalorien.

Nimm es mir nicht böse, aber Du hast offenbar schon immer Sport betrieben, sei es Fußball, Kraftsport und Kampfsport und hast trotz der ganzen Bewegung an Körpergewicht zu gelegt und bestimmt sind nicht alles Muskeln was da an Kilos zuviel an Körpermasse da ist.

Vermutlich hast Du bereits beim Kraftsport Deine Protein-Bomben zu Dir genommen und nach einem anstrengendem Training noch ein ordentliches Steak auf den Grill gehauen, weil Du nach dem Training - genauso wie heute nach dem Laufen - immer einen wahnsinns Hunger hattest.
So kann es natürlich passieren, dass der Körper nach einem Training kalorienhaltige Nahrung als Belohnung einfordert, nicht weil er sie braucht, sondern weil er gelernt hat immer nach einem anstrengendem Training mit Nahrung belohnt zu werden.
Versuche doch einfach mal nach dem Sport viel aber kalorienarmes zu trinken und erst später nach dem Duschen, ausgeruht eine Kleinigkeit zu essen.
Oft kann man durchs Trinken das Hungergefühl reduzieren.

Ich würde Dir empfehlen Dich in Sachen Ernährung von einem Fachmann beraten zu lassen.

Und was die Pulsuhren angeht, es ist zwar eine nette Spielerei, aber ich kenne niemanden, der durch eine Pulsuhr abgenommen hat.
Alle die ich kenne haben nur durch eine Normalisierung ihrer Ernährungsgewohnheiten ab genommen.
Bild

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Ich gehe mal davon aus, dass Du recht muskulöst bist, insofern wären 10 kg weniger vermutlich ein ausreichendes Ziel, ggf. 14 für "Normalgewicht". "Läufergewicht" (nochmal mind. 10kg weniger) kann man sicher erstmal zurückstellen und ist für einen Kraft/Kampfsportler auch nicht unbedingt erstrebenswert. Mehr als 1-2 kg/Monat schafft man normalerweise nicht nachhaltig abzunehmen, also wird es bis zu einem Jahr dauern.

Wie andere schon sagten, musst Du einfach weniger essen. :D Aber selbst wenn es letztlich nur auf die zugeführten Kalorien ankommt, sind dennoch nicht alle Speisen gleichwertig, weil manches eben nicht (lange) satt macht.

- Als erstes: Alle kalorienhaltigen Getränke streichen bzw. auf ein Minimum reduzieren. Auch kein Saft, auch keine Süßstofflimo. Hat viele Kalorien und macht nicht satt. Wasser, Tee, Kaffee ohne Zucker ist erlaubt.
- Als nächstes: Alle Snacks, Süßigkeiten streichen. Nichts zwischendurch essen. Wenn etwas Süßes, dann als Nachspeise (dann ist man schon relativ satt und isst nicht so viel davon).
- Mindestabstand 4 Stunden zwischen Mahlzeiten einhalten, oder noch besser Intervallfasten s.u.
- Vor jeder Mahlzeit ein Glas Wasser trinken.
- Bei einer Mahlzeit zuerst Salat/Gemüse essen, dann Fleisch/Protein, dann KH. (Nicht weil KH "böse" wären, sondern weil man so schneller voll (Salat) und satt (Protein) wird).
- Möglichst nie allein oder "nebenher" essen. Man isst dann tendenziell zu schnell und zu viel.


Hast Du mal Intervallfasten versucht? (15-16 Stunden Fasten funktioniert für die meisten gut und läuft auf kein Frühstück oder kein bzw. sehr frühes Abendessen hinaus, also entweder nur zwischen ca. 12 und 18 Uhr essen oder nur zwischen 8 und 16 Uhr.)
Mein Schulweg war zu kurz...

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Hallo zusammen,
danke für eure hilfreichen Tipps, die muss ich jetzt erst mal aufarbeiten und dann geht es ans umsetzen.
Als erstes werde ich tatsächlich mal tracken was ich so in mich reinstopfe, die Shakes bleiben weg, auf Wasser hab ich schon seit längerer Zeit "umgestellt" und meine Essgewohnheiten nach euren Tipps ausrichten.
Danke nochmal für eure Mühen :)

Hoch motivierte Grüße
Bernd

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Hallo Bernd,
ich bin bzw. war gerade in einer ähnlichen Situation. Ich habe mit dem Laufen angefangen und will dabei auch kräftig abnehmen. Nach etwa 10 kg Gewichtsverlust kam der Stop. Nichts ging mehr runter und ich fing an zu grübeln. Hatte auch Angst wegen einer Unterversorgung ect.

Seit etwa einer Woche esse nun tatsächlich über den Tage verteilt etwas mehr. Sogar mit 2 x Frühstück, wo ich vorher frühestens um 11 Uhr etwas gegessen hatte. Ich hatte bis dahin das Hungergefühl unterdrückt, was nun nicht mehr nötig ist. Durch die vielen kleinen Mahlzeiten habe ich kaum noch den berühmten Heißhunger. Natürlich ist es wichtig bei der Ernährung auf einige Punkte zu achten. Zucker so gut es geht vermeiden, kein Weizenmehl ect. Das Gewicht geht bei mir langsam aber stetig wieder nach unten. Man darf das nicht so verbissen sehen glaube ich. Und man muß akzeptieren, dass es nunmal langsam geht, wenn man gesund abnehmen will.

Was ich aber auch noch sagen will: Wieso solltest Du niemals einen Marathon laufen können? So lange Du keine schweren Erkrankungen hast wüsste ich nicht, was Dich hindern sollte. Ich selber habe einige Bandscheiben kaputt, wurde schon mal operiert und ich habe einen Meniskusschaden im Knie. Trotzdem laufe ich mit dem Fernziel Marathon. Wenns auf Grund meiner Schäden nicht klappen sollte ist das so, aber bislang sehe ich kein Problem. Ich muß mir nur mehr Zeit lassen als ganz am Anfang gedacht. Und da Du schon einen Marathon erwähnt hast, wieso setzt Du ihn Dir nicht als Ziel?

Grüße und viel Erfolg auf Deinem Weg,
Andi

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Ich möchte nur noch einwerfen, dass Müslis zwar eine leckere und evtl auch gesunde Sache sind, aaaber auch irre viel Kalorien und leider auch meist viiiieeel Zucker enthalten.
Dazu kommt, dass Müsli schwer ist, ein EL hat schon mal schnell 15 gr und sieht in der Schüssel nach nix - aber auch gar nix- aus. Da biste dann schnell mal bei 100 gr ( ca 350 kcal und mehr) oder noch mehr plus Milch oder Joghurt und ein bisschen Obst, kommen dann schnell mal 600-700 kcal als Frühstück(!!) in den Bauch.
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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Malu68 hat geschrieben:kommen dann schnell mal 600-700 kcal als Frühstück(!!) in den Bauch.
Ist doch perfekt, das ganze nochmal am Abend und man hat seinen Tagesbedarf. (Inklusive Defizit)

Das Problem ist, dass das die wenigsten durchhalten. Ich hab dazu Mittags oft "Magermodelmittag" gemacht. Eine Handvoll Cocktailtomaten, damit der Magen was zu tun hat.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Malu68 hat geschrieben:Ich möchte nur noch einwerfen, dass Müslis zwar eine leckere und evtl auch gesunde Sache sind, aaaber auch irre viel Kalorien und leider auch meist viiiieeel Zucker enthalten.
Wohl wahr, wohl wahr. Allerdings gehört Müsli im Karton mit bunten Bildern, Fantasienamen und eben viel zugesetztem Zucker von vornherein in den Müll. Ich kaufe nur Basis-Müsli - steht um Supermarkt-Regal immer ganz unten, weil viel zu preiswert - und peppe das mit dem auf, was die Obstsaison gerade so hergibt. Eine Kalorienbombe bleibt es trotzdem.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Raist10 hat geschrieben:Wieso kannst Du nicht auf 75 kg runter kommen? Das ist Bullshit ... runter kannst Du auf jedes gewünschte Gewicht kommen wenn Du willst.

Alles nur ein Thema von weniger essen/Kalorien Aufnahme als was Du am Tag verbrennst. Rd. 7000 kcal weniger aufgenommen als verbraucht entsprechen rd. 1 kg Gewichtsverlust.

Ganz simpel und einfach. Da ich gerade von weit über 130 kg auf aktuell 86 kg runter bin, weiss ich definitiv wovon ich rede. ;)
…sorry, klingt für mich ein wenig nach Arroganz des Erfolgreichen, denn so einfach ist es nun doch nicht mit dem Abnehmen.


Im Grunde musst du wie bereits beschrieben, deine ganze Nahrungszufuhr überdenken,
- weg von Shakes oder irgendwelchen anderen Nahrungsergänzungsmitteln,
- konsequent auf Wasser umstellen,
- Süßigkeiten als Belohnung und Genuss ansehen und keinen Vorrat im Kühlschrank aufbewahren,
- statt mit leeren Magen loslaufen und anschließend ein Festfrühstück zu veranstalten, eine Banane und ein Glas Wasser als Grundlage
legen, anschließend normal frühstücken

- bzgl. der Gewichtsreduktion Geduld üben, lieber langsam und dauerhaft als „ruckzuck“ und dann zum Rückfallopfer werden.
Ich möchte nur noch einwerfen, dass Müslis zwar eine leckere und evtl auch gesunde Sache sind, aaaber auch irre viel Kalorien und leider auch meist viiiieeel Zucker enthalten.

...deswegen Haferflocken
LG Heiko :winken:
[font=&amp]
Etappen
2014 3km 2014 5km 2015 10km 2016 30km und HM 2017 Marathon 2018 Laufen[/font]
„Die erste halbe Stunde laufe ich für meinen Körper, die zweite halbe Stunde für die Seele.“ (George Sheehan)

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heiko1211 hat geschrieben:denn so einfach ist es nun doch nicht mit dem Abnehmen.
Doch ist es. Der Weg ist ganz einfach, einfach ein Kaloriendefizit herbeiführen! Das ist einfach.

Der Punkt an dem die meisten scheitern ist, dass sie es mental nicht auf die Reihe bringen. Denn man muss sich zunächst umstellen, kann nicht einfach weitermachen wie bisher. Aber anders geht es eben nicht. Das hat auch was mit wohlfühlen zu tun. Wenn ich kein Problem mit 125kg habe, warum sollte ich dann daran was ändern? Hatte ich jahrelang nicht, also hab ich auch nichts daran geändert. Irgendwann hatte ich dann darauf kein Bock mehr und hab was geändert. Jetzt bin ich mit 75kg zufrieden, also bleib ich bei dem Gewicht. Auch wenn ich mit 70kg bessere Zeiten erzielen könnte, mir ist es den Aufwand - momentan - nicht wert. Vielleicht ändert sich das irgendwann. Aber solange ich mental nicht absolut dazu bereit bin diese 5 kg ab zu nehmen, solange werde ich sie auch nicht verlieren. Diese Kämpfe werde ausschließlich im Kopf entschieden.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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JoelH hat geschrieben:Doch ist es. Der Weg ist ganz einfach, einfach ein Kaloriendefizit herbeiführen! Das ist einfach.
.....
Der Punkt an dem die meisten scheitern ist, dass sie es mental nicht auf die Reihe bringen. Aber solange ich mental nicht absolut dazu bereit bin diese 5 kg ab zu nehmen, solange werde ich sie auch nicht verlieren. Diese Kämpfe werde ausschließlich im Kopf entschieden.
Genau so ist das.
Es muss im Kopf klick machen....
Ich hab auch durch meine Laufabstinenz 5 kg mehr drauf, find ich echt doof, aber es macht im Moment noch nicht klick....
Ich weiß aber, dass der Klick kommt und dann sind die 5 kg auch wieder weg.
Im Moment bin ich im Kopf nicht soweit, mich drauf einzulassen, hab gerade noch andere Prioritäten.
Da ich aber noch nie ein ernsthaftes Gewichtsproblem hatte, mach ich mir keine Sorgen.
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Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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JoelH hat geschrieben:Doch ist es. Der Weg ist ganz einfach, einfach ein Kaloriendefizit herbeiführen! Das ist einfach.

Der Punkt an dem die meisten scheitern ist, dass sie es mental nicht auf die Reihe bringen. Denn man muss sich zunächst umstellen, kann nicht einfach weitermachen wie bisher. Aber anders geht es eben nicht. Das hat auch was mit wohlfühlen zu tun. Wenn ich kein Problem mit 125kg habe, warum sollte ich dann daran was ändern? Hatte ich jahrelang nicht, also hab ich auch nichts daran geändert. Irgendwann hatte ich dann darauf kein Bock mehr und hab was geändert. Jetzt bin ich mit 75kg zufrieden, also bleib ich bei dem Gewicht. Auch wenn ich mit 70kg bessere Zeiten erzielen könnte, mir ist es den Aufwand - momentan - nicht wert. Vielleicht ändert sich das irgendwann. Aber solange ich mental nicht absolut dazu bereit bin diese 5 kg ab zu nehmen, solange werde ich sie auch nicht verlieren. Diese Kämpfe werde ausschließlich im Kopf entschieden.
Ich weiß nicht ob das ganz so einfach ist. Ich bin auch von 87kg bei 176 auf jetzt (heute Morgen) 74kg runter.
Eigentlich würde ich gerne so um die 70kg wiegen weil ich mir einbilde dann schneller zu sein... aber ich schaffs einfach nicht. Ich kann mich runter hungern um die 70 mal zu erreichen, aber wenn ich danach normal esse (2000-2300 kal am Tag ohne Sport, 2800-3000 an Tagen mit Sport) dann nehme ich wieder auf 72-74kg zu (Und danach nicht weiter).
Ich bilde mir inzwischen ein, das dies einfach das Gewicht ist, welches Mein Körper haben will und gut ist ;)

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Bzgl Müsli und Cereals. Ich selbst esse ab und zu auch mal die typischen süßen Varianten ganz gern, aber die muss man eigentlich als Süßigkeiten einordnen. (Michael Pollan: Keine Cereals essen, die die Farbe der Milch ändern...) Die Basis der "Knuspermüslis" sind mit Zucker und billigem Pflanzenfett zusammengebacken Haferflocken.

Am besten nimmt man als Basis einfache Haferflocken (bzw. vergleichbare ungesüßte, kaum verarbeitete Getreideflocken) und fügt nach Geschmack Milch, Quark, Joghurt, Nüsse, Obst hinzu. Wenn das Obst süß genug ist, braucht man oft gar keinen zusätzlichen Süßungsmittel. Wenn nicht, weiß man selbst, wie viel Zucker man zugefügt hat. Zum "Drüberstreuen" nehme ich dann manchmal doch ein wenig von einem "Knuspermüsli", habe es mir aber beinahe völlig abgewöhnt.

Ähnliches (absurd hoher Zuckergehalt) gilt leider auch für die meisten fertigen Fruchtjoghurts, -quarks, -milchdrinks. Das sollte man wissen. Wenn man hier zuviel Zucker vermeiden will, immer die natur/neutralen Joghurts usw. kaufen und selber Zucker, Früchte usw. reinmixen. Die größte Irreführung besteht hier oft bei Produkten mit reduziertem Fett. 1,5 statt 3,5 oder selbst 0,1 statt 10% Fett fällt hier kaum ins Gewicht, weil bei Fruchtjoghurt die meisten Kalorien vom Zucker stammen, nicht vom Fett. Und die fettreduzierten haben oft mehr Zucker (und noch alle möglichen Zusatzstoffe, um fast ohne Fett ein einigermaßen cremiges Mundgefühl hervorzurufen.) Jeder, der schonmal selbst was zusammengemischt hat, weiß, je mehr Sahne irgendwo dran ist, desto weniger Zucker braucht man. Und die Genusssteigerung/Konsistenz durch Sahne/Fett ist eh mit mehr Zucker nicht auszugleichen. Sahne/Butter sind (in Maßen) gut, machen lange satt, gesundes bekömmliches Fett, kaum verarbeitet usw.
Mein Schulweg war zu kurz...

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Zum Thema Müsli:
Ich mische mir meins immer komplett selber zusammen. Aus verschiedenen Cerialien (Hirseflocken, Dinkelflocken, Dinkel gepufft, Haferflocken, Cornflakes ungesüßt, Sojaflocken, Sonnenblumenkerne, Amaranth gepufft, Leinsamen) Dazu gibt es 15g Chiasamen und 5g Maca-Pulver. Eine Portion Müsli besteht aus abgewogenen 40g.

An den Geschmack gewöhnt man sich. Ich weiß so aber ganz genau was ich verwende und dass dort so gut wie kein raffinierter Zucker drin ist. Im Joghurt halt etwas der dazu kommt, aber sonst wäre es auch was arg trocken.


Was aber immer ganz wichtig ist bei der Ernährung: In Maßen essen, nicht in Massen.

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Andi_1974 hat geschrieben:Zum Thema Müsli:
Ich mische mir meins immer komplett selber zusammen.
Wenn ich Zeit und Lust habe, tue ich das auch ... Knuspermüsli kann man übrigens selbst unter Zugabe von Honig statt Zucker und hochwertigerem Pflanzenöl statt Billigfett im Backofen herstellen (auch unter dem Stichwort "Granola" findet man das eine oder andere Rezept im Web). Ist immer noch eine Kalorienbombe verglichen mit ungebackenem Müsli, aber man kann den Süße- und Fettgehalt wenigstens selbst regulieren.
Andi_1974 hat geschrieben:Was aber immer ganz wichtig ist bei der Ernährung: In Maßen essen, nicht in Massen.
:daumen:

Dieser Merksatz ist übrigens ein wunderbares Argument für die Beibehaltung des "ß" in der deutschen Schriftsprache. :D

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mountaineer hat geschrieben:Die größte Irreführung besteht hier oft bei Produkten mit reduziertem Fett. 1,5 statt 3,5 oder selbst 0,1 statt 10% Fett fällt hier kaum ins Gewicht, weil bei Fruchtjoghurt die meisten Kalorien vom Zucker stammen, nicht vom Fett.
1 gr Fett = 9 Kalorien
1 gr Zucker = 4 Kalorien

Fruchtjoghurt hat meistens ca. 10-15 Gramm Zucker, also 40-60 Kalorien. Bei 10% Fett sind das schon 90 Kalorien aus Fett.
Macht schon einen Unterschied.
Bei normalfettigem Joghurt sind es rund 36 Kalorien pro 100gr aus Fett und 40-60 aus Zucker.

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10% ist ja auch Sahnejoghurt. Ich habe die Sachen schon länger nicht mehr gegessen, daher wusste ich die konkreten Werte nicht mehr. War mir aber ganz sicher, dass, wenn ich mal nachgeschaut habe, es durchweg mehr Kalorien aus Zucker (oder ingesamt KH, nicht zur zugefügter Zucker) waren. Aber vielleicht waren das schon die fettreduzierten Produkte.
Ich plädiere ja auch nicht für Sahnefruchtjoghurt mit vielen Kalorien aus beiden Quellen. Sondern für 3,5-3,8% Naturjoghurt mit ggf. selbst und kontrolliert zugefügter Süßung. Der andere Punkt ist, dass Fett meiner Erfahrung nach länger satt macht. Und dass unter den nat. Fettgehalte reduzierte Milchprodukte nicht schmecken ;)
Mein Schulweg war zu kurz...

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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich zum Basismüsli mit 3,5%igem Naturjoghurt, Milch und reingeschnittenem Apfel überhaupt keine weitere Süßung mehr benötige. Und selbst wenn mal kein Obst zu Hand ist - auch reine Haferflocken nur mit Naturjoghurt / Milch wird süß, wenn man nur gründlich genug kaut. Den Versuch kennen wir - mit Brot - alle noch aus dem Biologieunterricht, aber im wirklichen wahren Leben haben wir das längst verlernt. Will sagen: den Bedarf an Süßung kann man - wie auch den Salzbedarf an den täglichen Speisen - langsam herunterfahren. Vorausgesetzt: Man wählt Speisen, deren Zusammensetzung man selbst in der Hand hat.

Trotzdem leiste ich mir gerne mal einen Löffel von Frau Rennkartoffels selbstgemachter Marmelade im Müsli. Aber das zählt dann eindeutig unter "Süßigkeiten" (und ist zugleich viel leckerer als ein Riegel Schokolade mit billigem Palmfett & Co).

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Mein typisches "Morgenmüsli" besteht aus "zarten" Haferflocken, 3,5% Milch, 3,5-3,8% Naturjoghurt, manchmal noch ein oder zwei Esslöffel 20% Quark (mehr Eiweiß), ein bißchen gehackte Nüsse oder Mandeln, ein bis zwei Stücke Obst (z.B. halbe Banane und halber Apfel oder Nektarine) und evtl. noch ein paar einfache Cornflakes. Wenn das Obst süß ist, brauche ich keinen zusätzlicher Zucker. Sonst (wenn nur säuerliche Äpfel oder halbreife Birnen zur Hand) ein bißchen Zucker oder Ahornsirup.
Mein Schulweg war zu kurz...

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Man kann auch Quark mit Obst essen und die Haferflocken weglassen. Dem Weglassen sind keine Grenzen gesetzt. Was ich auch ganz gern mal mache, ist eine Körnerkur.

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Nüsse sind problemlos, wenn auf zusätzlich Zucker verzichtet und Kohlehydrate vor allem aus Gemüse und Obst kommen (also wenig Reis, kein Brot, ab und zu Kartoffel bzw. sehr sparsam Nudeln)

meine Müslimischung besteht aus ungezuckerten Flocken bzw. Pops - lasse ich quellen - ungezuckertes Sojajoghurt drauf - frische Früchte - ist eine Sache der Gewöhnung - ich weiß allerdings, dass mir das Soja derzeit nützt - bei Männern sieht das vermutlich anders aus ^^

ich verbrauch generell ziemliche Mengen an Nussmus (Mischung aus Haselnüssen, Cashew, Walnüssen und Erdnüssen), nehm täglich Leinöl, esse gern Käse und nehme kein Gramm zu davon, obwohl ich mit dem Fett rein rechnerisch großzügig Kalorien aufnehme

die Kombi ist schwierig - z.B. Nuss-Schokolade - sahnig und zuckrig - oder salzig und Kohlehydrate
Aber das zählt dann eindeutig unter "Süßigkeiten" (und ist zugleich viel leckerer als ein Riegel Schokolade mit billigem Palmfett & Co).
"leider" gibt es da geniale Alternativen - die z.B. nur aus Kakao, Kakaobutter, Rohrzucker und gerösteten ganzen Haselnüssen bestehen - gibt es dann halt 1 Mal die Woche :D

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Zum Thema Müsli,
ich esse ganz gerne mal bei Gelegenheit ein Müsli.
Aber ich muss sagen, an Trainingstagen oder vor WK frühstücke ich kein Müsli, weil ich festgestellt habe,
dass Müsli bei mir immer einen durchschlagenen Erfolg hat, wenn ich mich danach oder davor körperlich
anstrenge.

Müsli für mich an Tagen, an dem ich es ganz entspannt angehen lassen darf.
An allen anderen Tagen esse ich leicht verdauliches, in der Regel ist es dann, dass wonach mir der Sinn steht.
Andi_1974 hat geschrieben: Was aber immer ganz wichtig ist bei der Ernährung: In Maßen essen, nicht in Massen.
+ 1 :daumen:

Alle Ernährungspläne werden auf Dauer scheitern, wenn man sich zwanghaft etwas verweigert.
Das größte Problem sind dann die "Fressatttacken" wenn man dann plötzlich etwas "böses" zwischen durch mal naschen darf.

Meine Philosophie ist: Alles ist in Maßen erlaubt und wenn ich mal über die Maßen von etwas esse,
dann nimm ich es mir nicht zu Herzen, sondern laufe am nächsten Tag statt 10 km eher 15 km - manchmal reicht schon der Gedanke an die zusätzliche Laufdistanz um von der geplanten Schlemmerei wieder zu der verantwortbaren Menge an Leckerei zu kommen. :D

Alle Ernährungspläne werden auf Dauer scheitern, wenn man sich zwanghaft etwas verweigert.
Das größte Problem sind dann die "Fressatttacken" wenn man dann plötzlich etwas "böses" zwischen durch mal naschen darf.

Kleiner Tipp:
Das funktioniert sogar bei unseren Kindern !
Wir haben in der Speisekammer eine Schüssel voller Süßigkeiten, in der kommt alles Süßkram rein,
welches bei Geburtstage, Feiertagen und bei anderen Gelegenheiten sich ansammelt.

Die Kinder dürfen sich immer bedienen, wenn es ihnen danach gelüstet.
Ergebniss: Regelmäßig müssen Berge von Süßkram entsorgt oder Schokolade fürs Schokofondue zweckentfremdet werden.

Dadurch, dass die Süßigkeiten immer verfügbar aber nicht immer sichtbar sind, haben unsere Kinder nur selten Appetit auf dem Zeug, und wenn dann essen sie immer nur kleines Stück.

Die meisten Eltern staunen immer wenn sie hören wie wenig unsere Kinder Süßigkeiten essen.
Ihre Kinder essen immer Süßigkeiten und bei Verbot oft heimlich...
Auf die Idee ihren Kindern zu vertrauen kommen sie gar nicht, dabei mache Verbote und Vorschriften die ungesunden Lebensmittel doch erst interessant.
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