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Läufer und ihre Wettkämpfe

Läufer und ihre Wettkämpfe

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Hab da mal eine Frage, die mich wirklich sehr interessiert...warum sind so viele Läufer eigentlich Wettkampforientiert ? Ich habe ja gerade erst mit dem laufen angefangen und trotzdem spüre ich diesen Spirit und den Drang an einem Wettkampf Teil zu nehmen :zwinker4: wie kommt es das dieser Sport einem wie fast kein anderer so animiert ?

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miss_blueberry hat geschrieben:Hab da mal eine Frage, die mich wirklich sehr interessiert...warum sind so viele Läufer eigentlich Wettkampforientiert ? [...] wie kommt es das dieser Sport einem wie fast kein anderer so animiert ?
Ist das wirklich so ? Ich würde denken, dass es gerade in den Ausdauersportarten und gerade beim Laufen viele Menschen gibt, die überhaupt nicht wettkampforientiert sondern nur so aufgrund der Freude an der Bewegung laufen. Fussballspieler, denen es egal ist, wieviele Tore sie oder der Gegner schießen, gibts vermutlich weniger...

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Es ist beim Laufen definitiv einfacher, mal an einem Hobbywettkampf teilzunehmen als beim Rad- oder Schwimmsport.

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- Um die Wette zu laufen, ist eines der elementarsten Spiele, wie Fangen. Kinder machen das schon ab 2 oder 3 Jahren gern.
- Volksläufe sind seit vielen Jahrzehnten etabliert, inzwischen auch als "events", sie bieten eine meist preiswerte und niedrigschwellige Option, sich auf einigermaßen korrekt vermessenen Strecken mit anderen zu vergleichen.
- Es gibt natürlich zig Hobbyläufer, die nicht/nie an WK teilnehmen. Aus allen möglichen Gründen. Ich habe im April nun zum dritten Mal seit der Jugend mit dem Laufen begonnen und ich kann aufgrund orthopädischer Schwachpunkte noch nicht absehen, ob ich es jemals zur "Wettkampfreife" bringen werde (weil ich eben auch gewisse Ansprüche habe und keine WK nur um anzukommen laufen würde).
Mein Schulweg war zu kurz...

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Antracis hat geschrieben:Fussballspieler, denen es egal ist, wieviele Tore sie oder der Gegner schießen, gibts vermutlich weniger...
Man könnte meinen, es gibt gar keine Fußballspieler, die nicht auch an Spielen teilnehmen wollen. :wink:
miss_blueberry hat geschrieben:Ja von Manschaftssprt oder Vereine im Algemeinen mal abgesehen denke ich das es wenig Sportarten gibt wo man sich mal so eben für einen Wettkampf anmeldet ..
...und wo man mit der Weltspitze in einem gemeinsamen Wettkampf starten kann. Zumindest trifft das auf die meisten Straßenläufe zu.
Hab da mal eine Frage, die mich wirklich sehr interessiert...warum sind so viele Läufer eigentlich Wettkampforientiert ?
Für die anderen kann ich auch nur rätseln. Was mich betrifft, so ist das Wörtchen Wettkamporientiert irreführend. Sicher laufe ich gerne bei Wettkämpfen mit, aber sehr oft nicht in dem Sinne des Wettkampfes, des Höher, weiter schneller, bzw. des Wettkampfes gegen andere Läufer. Viele meiner Wettkämpfe, vor allem die Ultras bin ich aus Spaß an der Freude und der Landschaft und der Gesellschaft mit anderen Läufern wegen gelaufen. Da wurde schon mal gemeinsam ein Stück des Weges schwatzend gegangen. Oder ich setzte mich mit Freunden hin und wir tranken ein Bier. Das hat mit Wettkampflaufen nichts zu tun, gleichwohl sind wir in einem Wettkampf gestartet, mit offizieller Zeitname und allem Drumm und Dran. Andere Male hab ich mich akribisch auf einen Wettkampf vorbereitet um meine Bestzeit zu verbessern. So wie es viele der anderen Teilnehmer an Marathons etc. machen. Die wenigsten laufen da gegen andere oder um ne Platzierung, die gelaufene Zeit ist dann aber schon wichtig.

Ist also nicht so einfach zu beantworten deine Frage, da die Läufer vielschichtig sind.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Bei mir ist es so, dass Sport und Wettkampf für mich einfach zusammengehören. Wenn ich monatelang trainiere, dann will ich meine Leistung auch irgendwann im Wettkampf unter Beweis stellen. Auch wenn ich weiß, dass ich in keiner Wertung vorne landen werde.

Einfach nur Sport zu machen ohne irgendein festes Ziel zu haben würde mir keinen Spaß machen. Das ist auch unabhängig von der Sportart. Ich glaube nicht, dass ich der einzige bin, der so denkt :)

Wie bereits andere geschrieben haben, ist es beim Laufen auch sehr einfach an einem Wettkampf teilzunehmen. Einfach anmelden und an die Startlinie stellen, fertig :D

Im Gegensatz zu anderen Sportarten gibt es bei den Wettkämpfen auch nur sehr wenige Regeln, die man beachten muss.
Wings for Life World Run in München 2023

Fisch schwimmt, Vogel fliegt, der Mensch läuft.

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Der Duden definiert Sport als:
Nach bestimmten Regeln [im Wettkampf] aus Freude an Bewegung und Spiel, zur körperlichen Ertüchtigung ausgeübte körperliche Betätigung

und gibt als Synonym Fitnesstraining an.
Da die Fitness unter anderem wie folgt definiert wird:

Leistungsfähigkeit [aufgrund eines planmäßigen sportlichen Trainings]

Die Fitness spiegelt also die Leistungsfähigkeit wider, die man durch eben diesen Sport erreicht.


Du scheinst andere Definition zu verwenden, Rolli?
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Ich kann da Stebbins nur zustimmen. Wenn ich keine Wettkämpfe als Ziel hätte, würde ich wohl weniger oft den Arsch hoch bekommen. Außerdem hilft ein Trainingsplan, auch mal die Komfortzone zu verlassen und sich ein wenig (manchmal auch ein wenig mehr) zu quälen. Auch wenn ich dann während dieser Trainingseinheiten fluche, merke ich im Nachhinein, dass mir das Auspowern gut getan hat. Ohne Ziel und Plan würde ich jedoch bestimmt den einen oder anderen harten Lauf abbrechen.

Dabei geht es mir in einem Wettkampf im Grunde nur um die eigene Zeit. Ich möchte mein Ziel, dass ich mir mit dem Trainingsplan gesetzt habe, auch erreichen. Ob ich dabei an Stelle 50, 100, 500, 1000 oder noch weiter hinten in der Ergebnisliste stehe, ist mir da nicht so wichtig (wobei ich natürlich meinen Namen lieber gerne weiter vorne sehen möchte *g*). Und im Wettkampf den Läufer vor mir vielleicht überholen zu können, ist auch nicht das schlechteste Gefühl.

Wobei ich zugebe, dass mir bei einem Wettkampf der Vergleich mit jemand anderem doch wichtig war: Für meinen ersten Marathon im letzten Jahr war die Zeit von Mitri Sirin (ZDF Morgenmagazin) mein Ansporn. Er dokumentierte seine Vorbereitung für den Berlin Marathon 2016 im Morgenmagazin und ich hatte mir für Frankfurt 2017 das Ziel gesetzt, mindestens die Zeit zu erreichen, die er geschafft hatte. Das typische Premierenziel "Ankommen" war mir einfach zu wenig.

Richard
PB 5,2 km 20:36 (Gießener Firmenlauf 2019) 10 km 43:45 (Seligenstadt 2017) Halbmarathon 1:32:48 (Remstal 2019) Marathon 3:26:50 (Frankfurt 2019)

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Antracis hat geschrieben:Ist das wirklich so ? Ich würde denken, dass es gerade in den Ausdauersportarten und gerade beim Laufen viele Menschen gibt, die überhaupt nicht wettkampforientiert sondern nur so aufgrund der Freude an der Bewegung laufen.
Ich laufe schon lange, habe aber noch nie an einem WK teilgenommen.
Die ersten 3 Jahre habe ich richtig zielgerichtet trainiert um zu gucken, zu was ich fähig bin (s.u.).
Einen WK brauchte ich dazu nicht.
Mir wurde dann gesagt, ja im WK wäre ich noch ein paar Sekunden schneller, wegen dem Adrenalin usw.
Ok, mag sein, aber das hat mich nie interessiert.
Ich laufe nur für mich, je einsamer um so besser.

Jeder, wie er mag ...
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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JoelH hat geschrieben:Der Duden definiert Sport als:
Nach bestimmten Regeln [im Wettkampf] aus Freude an Bewegung und Spiel, zur körperlichen Ertüchtigung ausgeübte körperliche Betätigung

und gibt als Synonym Fitnesstraining an.
Da die Fitness unter anderem wie folgt definiert wird:

Leistungsfähigkeit [aufgrund eines planmäßigen sportlichen Trainings]

Die Fitness spiegelt also die Leistungsfähigkeit wider, die man durch eben diesen Sport erreicht.


Du scheinst andere Definition zu verwenden, Rolli?
Ja.
Sport = höher, weiter, schneller, gegeneinader
Fitness = Gesundheit, Freude an der Bewegung, Leistungsfähigkeit

Nicht jeder muss diesen Definitionen folgen. Mir vereinfachen sie aber bei Einordnung der Ziele.

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Rich-Ffm17 hat geschrieben: Dabei geht es mir in einem Wettkampf im Grunde nur um die eigene Zeit. Ich möchte mein Ziel, dass ich mir mit dem Trainingsplan gesetzt habe, auch erreichen. Ob ich dabei an Stelle 50, 100, 500, 1000 oder noch weiter hinten in der Ergebnisliste stehe, ist mir da nicht so wichtig (wobei ich natürlich meinen Namen lieber gerne weiter vorne sehen möchte *g*). Und im Wettkampf den Läufer vor mir vielleicht überholen zu können, ist auch nicht das schlechteste Gefühl.
Ja das gefällt mir. Vor allem, wenn beim Wettkampf auf den letzten 50m wie ein Irre gesprintet wird, um die ältere Dame vor uns (auf Platz 2431) noch zu kassieren. Wir sind Jäger. Wir können nicht anders.

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Für mich ist so ein Wettkampf in erster Linie ein Wettlauf gegen mich selber: Knacke ich nochmal meine bisherige Bestzeit oder wenn die Form dafür einfach nicht stimmt, kann ich die wenigstens abrufen? Das ist mir im Zweifelsfall auch wichtiger als die Platzierung, auch wenn es natürlich speziell beim ersten HM schon toll war, unter den ersten x Prozent anzukommen. Fürs Treppchen in der AK reicht es ja in aller Regel eh nicht. Und das eine Mal hätte ich lieber die 40min geknackt, als mit 40:17 auf Platz 3 zu landen ;-)
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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Antracis hat geschrieben:Ist das wirklich so ? Ich würde denken, dass es gerade in den Ausdauersportarten und gerade beim Laufen viele Menschen gibt, die überhaupt nicht wettkampforientiert sondern nur so aufgrund der Freude an der Bewegung laufen. Fussballspieler, denen es egal ist, wieviele Tore sie oder der Gegner schießen, gibts vermutlich weniger...
Fußball ist vielleicht sogar noch nicht mal das optimale Beispiel. Gerade in meiner alten Heimat, Pfalz und Saarland, gibt es viele Thekenmannschaften, Bolzplatztreffs, Freizeitkicker usw, die an keinem Spielbetrieb teilnehmen. Die treffen sich unter der Woche abends oder Samstags Nachmittags zu einer bestimmten Uhrzeit und spielen einfach ne Stunde bis 90 min. Danach trinken sie gemeinsam ein Bier und fahren wieder heim.
Andere Ballsportarten, etwa Handball, kenne ich dagegen nicht anders, als dass man in irgendeiner Liga spielt und im Sommer zu Turnieren fährt. Reine Hobbymannschaften sind mir nicht bekannt und ich habe das fast 30 Jahre lang selbst betrieben.

Das ist auch bei mir persönlich die Erklärung dafür: ich kenne es einfach nicht anders. Sport ist bei mir immer auch irgendwie challenge, ansonsten macht er mir auf Dauer keinen Spaß. Ich brauche irgendein Ziel, mit dem ich mich motivieren kann und wenn es nur der Lauf um den Kirchturm des Nachbardorfs ist.

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Laufen hat für mich primär mit Freude an Bewegung zu tun. Ich sehe körperliche Betätigung, egal ob es das Laufen ist oder das Eisenbewegen im Studio, als Ausgleich zu meinem Berufsleben. Körperliche Betätigung macht bei mir den Kopf frei und den ganzen Tag am Schreibtisch zu sitzen, ist auch nicht unbedingt gesundheitsfördernd.


„Wettkämpfe“ betrachte ich als mehr als eine Art Gemeinschaftsveranstaltung, bei der es darum geht, gemeinsam mit anderen Spaß zu haben. Die Platzierung ist da eher sekundär. Ich gebe jedoch zu, dass ich mit einer persönlichen Zielstellung an den Start gehe und mich auch ärgere, wenn es dann nicht gelangt hat.

[font=&quot]Ein Wettkampfläufer bin jedoch definitiv nicht und mehr als zwei, drei Veranstaltungen nehme ich auch nicht wahr pro Jahr. „Wettkämpfe“ tragen bei mir eher den Charakter eines „Jahreshighlights“.[/font]
LG Heiko :winken:
[font=&amp]
Etappen
2014 3km 2014 5km 2015 10km 2016 30km und HM 2017 Marathon 2018 Laufen[/font]
„Die erste halbe Stunde laufe ich für meinen Körper, die zweite halbe Stunde für die Seele.“ (George Sheehan)

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jenshb hat geschrieben: Und das eine Mal hätte ich lieber die 40min geknackt, als mit 40:17 auf Platz 3 zu landen ;-)
Das kann ich so was von verstehen. Vor allem wenn man das Ziel realistisch vor Augen hat und dann die Sekunden doch unerbittlich verrinnen sieht.
Rich-Ffm17 hat geschrieben:Wobei ich zugebe, dass mir bei einem Wettkampf der Vergleich mit jemand anderem doch wichtig war: Für meinen ersten Marathon im letzten Jahr war die Zeit von Mitri Sirin (ZDF Morgenmagazin) mein Ansporn.
Genau. Manchmal sind es auch kleine Teilziele die motivieren. Z.B. war es mir ein hohes Anliegen beim Lauf am Samstag nicht überrundet zu werden. Das war realistisch aber nicht sicher. Letztlich hat es ganz knapp gereicht und das hat mich gefreut.
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Den Aspekt, dass man aufgrund der relativ vergleichbaren Zeiten gut gegen sich selbst kämpfen kann, ist auch absolut entscheidend, denke ich.
Platzierungen finde ich bei Volksläufen ziemlich uninteressant.

Beim Rad fahren macht das aufgrund des Streckenprofils und der Windbedingungen gar keinen Sinn, beim Schwimmen ist das relativ aufwendig; auch weil technische Aspekte da eine große Rolle spielen, für Ruder- und Kanuwettkämpfe ist das mit Strömungen schwierig und die Organisation sowieso.
Mannschafts- und Ballsportarten sehe ich nicht als sinnvollen Vergleich, weil wie soll man sonst Fußball oder Tennis spielen, wenn nicht mit dem Ziel Tore/Punkte zu erzielen?

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Ich betreibe (ggf Vergangenheitsform einsetzen) eigentlich jeden Sport wettkampforientiert. Ich will mich verbessern, ich will mein Bestes geben und mich mit jemandem messen.
Ich hätte sonst wenig Motivation, das Wohlfühltempo zu verlassen und etwa Intervalle zu bolzen.
Im Wettkampf gehe ich eher an meine Grenzen, als ohne: Die eigene Zeit verbessern, in der Altersklasse mal auf dem Treppchen landen, den da vor der Ziellinie noch einkassieren: Das motiviert mich.
Das ich bei Volksläufen meine Position im ersten und nicht mehr im letzten Drittel wiederfinde, natürlich auch. :nick:

Nicht zu vergessen: Strava - Segmente: Ich drück ganz anders auf die Tube, wenn ich die Möglichkeit sehe, mich auf einem Segment vorne einreihen zu können .
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Ich trainiere mit einem Trainingsplan, der durch einen Lauftrainer auf meine aktuelle Leistung angepasst wurde. Dabei spielen verletzungsfreie, langsame Steigerungen und Erholungswochen auch eine große Rolle. Beim Training gebe ich also nie 100%.
So im Schnitt alle 3 Wochen habe ich mir einen Wettkampf mit einplanen lassen um einfach mal alles raus zu hauen was geht. Das gibt mir die Bestätigung dass das Training Wirkung zeigt und ich habe einen Ansporn auch an Tagen zu trainieren, wo ich manchmal eigentlich keine Lust habe zu laufen.
Bei manchen Wettkämpfen bekomme ich dann auch mal die Ansage es ruhig angehen zu lassen und mich mehr am Trainigstempo zu orientieren. Das ist dann quasi Training mit Anfeuerung und Urkunde ;)

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Ich nenne es mal das Wettkampf-Gen - entweder man hat es oder man hat es nicht. Wem es keinen (ev. unausgesprochenen) Spass macht sich mit anderen zu messen und besser zu sein, der braucht keine Wettkämpfe. Und allen anderen bereitet es eben große Freude, auf den letzten Metern noch jemanden stehen zu lassen (besonders schön, wenn die 20 Jahre jünger sind). Laufwettbewerbe sind auch deshalb so schön, weil man immer jemanden findet, der in etwa den gleichen Leistungsstand hat wie man selbst, ganz unabhängig von Alter, Trainingsumfang, Talent etc.

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Bianca92 hat geschrieben:
Und allen anderen bereitet es eben große Freude, auf den letzten Metern noch jemanden stehen zu lassen (besonders schön, wenn die 20 Jahre jünger sind).
So ist es. Im Alter läßt maan keinen Triumph aaus.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Weil nichts so gut schmeckt wie der pappsüße Tee im Winter oder das Bier im Sommer, nachdem man einen rausgehauen hat und weiß, dass es gerade eben so und genau abgezirkelt gereicht hat bis ins Ziel. Macht zufrieden - bis der Muskelkater vorbei ist und der nächste Lauf gesucht wird im Kalender.

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Ich kenne sehr viele die Laufen nur für sich selbst und nehmen nie an Wettkämpfen teil.

Persönlich nehme ich an WK teil, weil ich sie zur Motivation in meiner Jahresplanung mit ein plane.
Zum einen bin ich gezwungen auch im Training regelmäßig die Komfortzone zu verlassen, zum anderen sieht man "amtlich" bestätigt, dass man Leistungsfähiger wird oder bleibt.

Auch wenn die meisten Strassenläufe zum großen Teil von vielen "Gelegenheitsläufern" bloß aus Spass und ohne ernsthafte Vorbereitung gelaufen werden und eigentlich die Statistik verfälschen, so ist es sehr erfreulich wenn man sieht, man landet in der Wertung nicht nur in seiner AK im Vorderenviertel,sondern hat auch die viele 20 Jahre jüngere locker hinter sich gelassen.
Ein wenig Eitel ist ja schliesslich jeder :zwinker5:

Und natürlich ist es auch ein Spassfaktor mit vielen anderen Verrückten an einem solchen WK teil zu nehmen.
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Ist das denn eher positiv das auch nichtlaufprofis an den Start gehen oder sollte das eher „Profis“ vorbehalten sein ? Wie in anderen Sportarten wo man erst ab einer bestimmten Leistung überhaupt die Möglichkeit bekommt an Wettkämpfen, unabhängig von seiner eigenen Motivation, Teil zu nehmen..

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Alle "kleinen" Läufe leben davon, daß wirklich jeder starten darf. Wäre doch sonst keiner da.
Wenn sie DLV - vermessen sind, kann da theoretisch jeder, der das schafft, eine Qualinorm für die Deutschen Meisterschaften zu erfüllen und einen Starterpass besitzt (zumindest ist das bei den Senioren so), sich für eben diese Deutschen Meisterschaften qualifizieren.
Vogel 🐦 fliegt
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https://www.strava.com/athletes/19137562

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miss_blueberry hat geschrieben: Wie in anderen Sportarten wo man erst ab einer bestimmten Leistung überhaupt die Möglichkeit bekommt an Wettkämpfen, unabhängig von seiner eigenen Motivation, Teil zu nehmen..
Zum Beispiel? Mir ist kein Sport dieser Art bekannt. Man kann als Anfänger überall mitmachen, ansonsten gäbe es ja nie Nachwuchs.

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Dass "Nichtprofis" bei Läufen an den Start gehen dürfen finde ich eine absolute Frechheit. Die stören nur die richtigen Sportler bei ihren Wettkämpfen. Echt schlimm wenn da hunderte oder teils tausende Nichtprofis mit was weiss ich, 17min / 5km oder 34min /10km rumlaufen, die richtigen Läufer stören und auch noch Geld dafür zahlen.

Aber das findest du in allen Bereichen. Musik, Kunst, Film, Literatur. Überall hat man Laien, die ihre "Machwerke" präsentieren und damit die Werke von wirklichen Profis abwerten. Hauptsache dabei sein aber nichts leisten.

Ich werde dem DLV mal vorschlagen, dass ab sofort auch für den 5km-Volkslauf in Hintertupfingen gefälligst eine Qualinorm, die sich an den Profinormen anlehnt, gefordert wird. Wer Laufen will soll gefälligst richtig trainieren oder es einfach sein lassen. :klatsch:

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mountaineer hat geschrieben:Es gibt Volksläufe, aber meines Wissens keinen Volksstabhochsprung und auch kein Volkswettkampfturnen oder -turmspringen.
Nein, da nennt man es Sportfest. Aber da muss man auch nicht unter allen Umständen einem Verein angehören. Des Weiteren ging es mir um den Sport an sich und nicht um einzelne technische Spezialdisziplinen wo es mit unter gefährlich sein könnte wenn man keine Ahnung von der Materie hat. Btw. bei einem Marathon wäre das für den ein oder anderen ebenfalls angebracht.
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miss_blueberry hat geschrieben:Ist das denn eher positiv das auch nichtlaufprofis an den Start gehen oder sollte das eher „Profis“ vorbehalten sein ?
Bei den größeren und/oder meist von Vereinen organisierten Läufen, gibt es Startblöcke die sich nach den Leistungsständen der Läufer richten.
Zum Beispiel beim Berliner Halbmarathon, veranstaltet vom SCC (Sport Club Charlottenburg e.V.),
muss man bei der Anmeldung einen Nachweiß erbringen, in welcher Zeit man frühere HM gelaufen ist.
Je nach gemeldeter Zeit wird man in einem Startblock seiner Leistungsklasse eingeordnet.
Wenn man noch keinen HM gelaufen ist oder es relativ ruhig angehen will startet man aus dem letzten Startblock.

Durch dieses System funktionieren auch große Volksläufe relativ problemlos und ambitionierte Läufer werden nicht oder nur wenig durch weniger ambitionierte Läufer behindert.
Durch die Differenzierung zwischen Netto- und Bruttolaufzeiten sind die Sportler aus den hinteren Startblöcken auch nicht benachteiligt.

Natürlich gibt es immer falsch einsortierte Läufer die dann für die schnelleren Läufern zum Ärgernis werden, aber dieses Problem erledigt sich in der Regel nach den ersten Km.

Ich glaube letztlich profitiert die Stimmung bei den Läufen von der Mischung aus ambitionierte Läufern und Spassläufern und vermutlich gäb es nicht soviele große und lange Läufe wenn nicht ebend aufgrund des "Volksfestcharakters" diese Läufe nicht eine große Resonanz bei der Bevölkerung, vor allem bei den Anwohnern der gesperrten Strassen finden würde.
Für wenige dutzend Profiläufer allein würden die Stadtverwaltungen bestimmt nicht ganze Strassenzüge großzügig sperren.
Auch gäb es nicht genügend Sponsoren für eine so große Anzahl von Strassenläufen, wenn nicht die Masse für Aufmerksamkeit sorgen würde.

Also eine win-win Situation für alle Beteilligten.
Wenn auch nicht immer optimal für die Profis.
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MikeStar hat geschrieben:Dass "Nichtprofis" bei Läufen an den Start gehen dürfen finde ich eine absolute Frechheit. Die stören nur die richtigen Sportler bei ihren Wettkämpfen. Echt schlimm wenn da hunderte oder teils tausende Nichtprofis mit was weiss ich, 17min / 5km oder 34min /10km rumlaufen, die richtigen Läufer stören und auch noch Geld dafür zahlen.

Aber das findest du in allen Bereichen. Musik, Kunst, Film, Literatur. Überall hat man Laien, die ihre "Machwerke" präsentieren und damit die Werke von wirklichen Profis abwerten. Hauptsache dabei sein aber nichts leisten.

Ich werde dem DLV mal vorschlagen, dass ab sofort auch für den 5km-Volkslauf in Hintertupfingen gefälligst eine Qualinorm, die sich an den Profinormen anlehnt, gefordert wird. Wer Laufen will soll gefälligst richtig trainieren oder es einfach sein lassen. :klatsch:
Angenommen, dein Ziel wäre es, die 5000 m unter 20 min zu laufen.
Variante 1: Du läufst 19:58 min, du bist im Lauf Letzter, der Vorletzte läuft 15:00 min
Variante 2: Du läufst 19:58 min, du kommst im ersten Drittel des Feldes an, der Sieger des Laufes läuft 17:30 min.

Welche Variante würdest du wählen?

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Santander hat geschrieben:Angenommen, dein Ziel wäre es, die 5000 m unter 20 min zu laufen.
Variante 1: Du läufst 19:58 min, du bist im Lauf Letzter, der Vorletzte läuft 15:00 min
Variante 2: Du läufst 19:58 min, du kommst im ersten Drittel des Feldes an, der Sieger des Laufes läuft 17:30 min.

Welche Variante würdest du wählen?
Ich habe schon einen Läufer 2x (zwei mal!!!) bei einem 1500m Lauf überrundet. :D

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KlausiHH hat geschrieben:In Hamburg gibt es jeden Sommer einen Jedermann-Zehnkampf, Stabhochsprung eingeschlossen.
https://www.10-kampf.de/
Ich weiß, dass es die gibt (mit Option auf niedrigere Hürden, so weit ich weiß). Aber sie sind nicht annähernd so verbreitet und populär wie Volkslauf. Aus offensichtlichen Gründen. Hürdenlauf, normaler Hochsprung, Diskuswerfen, erst recht Stabhoch sind nun mal viel schwierigere und durchaus verletzungsträchtigere Bewegungsabläufe als Laufen oder Radfahren.
Mein Schulweg war zu kurz...

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MikeStar hat geschrieben:
Ich werde dem DLV mal vorschlagen, dass ab sofort auch für den 5km-Volkslauf in Hintertupfingen gefälligst eine Qualinorm, die sich an den Profinormen anlehnt, gefordert wird. Wer Laufen will soll gefälligst richtig trainieren oder es einfach sein lassen. :klatsch:
Ich glaube mit einer Startpflicht für alle,die sich Turnschuhe anziehen,würdest du den DLV eine größere Freude machen. :nick:
Wenn ich mich recht erinnere bekommt der Verband doch für jeden Starter einen Obolus,und die brauchen ja auch Geld
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Wer immer gesagt hat,Liebe kann man nicht kaufen hatte nur nicht genug Geld
R.De Niro

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mountaineer hat geschrieben:Ich weiß, dass es die gibt (mit Option auf niedrigere Hürden, so weit ich weiß). Aber sie sind nicht annähernd so verbreitet und populär wie Volkslauf. Aus offensichtlichen Gründen. Hürdenlauf, normaler Hochsprung, Diskuswerfen, erst recht Stabhoch sind nun mal viel schwierigere und durchaus verletzungsträchtigere Bewegungsabläufe als Laufen oder Radfahren.
Ich denke es liegt weder an den Bewegungsabläufen noch an der Verletzungsgefahr. Es liegt schlicht am Equipment. Wer hat schon einen Diskusring oder eine Hochsprungmatte im Garten? Ganz zu schweigen davon, dass ich nicht wüsste wo ich einen Stab für Stabhochsprung kaufen könnte (Vorinternetzeit). M.e. ist das wie mit Fussball, zum Kicken brauchst du aus der irgendwas rundem nichts weiter. Alle anderen Sportarten erfordern meist mehr Equipment.

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Den Stab kriegst Du bei solch einer Veranstaltung gestellt, nehme ich stark an. ;) Wurfgeräte sowieso.
Meines Wissens (kenne auch einen, der das schon gemacht hat), gibt es bei den Jedermann-ZK auch oft Einweisungen in die schwierigeren Disziplinen.
Außerdem kann man einen Zehnkampf auch beenden, ohne eine Höhe/Weite in einer Disziplin zu haben. (Den Hürdenlauf muss man allerdings irgendwie beenden, glaube ich).

Aber am hohen Reck kann ich nichts turnen, wenn ich nicht aus dem Hang in den Stütz komme (mit einem Kippaufschwung oder dem sog. "Muscle up"). Und das ist schon relativ schwierig. Ich konnte das nie, obwohl ich am niedrigen "Kinderreck" einigermaßen turnen konnte.

Der Punkt war doch einfach, dass es gute Gründe hat, dass die Schwelle fürs Laufen ziemlich niedrig ist. Man muss für Volksläufe in keinem Verein sein und gar nichts. Ein paar Euro Startgeld und los.
Mein Schulweg war zu kurz...

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Ich dachte eigentlich mein Post als Antwort auf die "Frage" ob es positiv wäre, dass auch Nichtprofis bei den Läufen an den Start gehen, wäre überspitzt genug um einen "Ironie"-Smiley überflüssig zu machen. Scheinbar nicht... sorry.

Bei den technischen Disziplinen liegt es vermutlich daran, dass die Nachfrage fehlt bei den Volkssportlern. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie ein Volkshammerwurf- oder ein Volksstabhochsprung-Event abläuft. Geschweige denn vom Training. Das sind, wie auch z.B Turnen, Disziplinen die ohne Betreuung nicht ganz risikofrei sind.

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mountaineer hat geschrieben:Den Stab kriegst Du bei solch einer Veranstaltung gestellt, nehme ich stark an. ;) Wurfgeräte sowieso.
Meines Wissens (kenne auch einen, der das schon gemacht hat), gibt es bei den Jedermann-ZK auch oft Einweisungen in die schwierigeren Disziplinen.
Außerdem kann man einen Zehnkampf auch beenden, ohne eine Höhe/Weite in einer Disziplin zu haben. (Den Hürdenlauf muss man allerdings irgendwie beenden, glaube ich).

Aber am hohen Reck kann ich nichts turnen, wenn ich nicht aus dem Hang in den Stütz komme (mit einem Kippaufschwung oder dem sog. "Muscle up"). Und das ist schon relativ schwierig. Ich konnte das nie, obwohl ich am niedrigen "Kinderreck" einigermaßen turnen konnte.

Der Punkt war doch einfach, dass es gute Gründe hat, dass die Schwelle fürs Laufen ziemlich niedrig ist. Man muss für Volksläufe in keinem Verein sein und gar nichts. Ein paar Euro Startgeld und los.
Auf den Zehnkampf habe ich mich gar nicht bezogen. Sondern über das Angebot und die Nachfrage. Die Nachfrage ist nicht da weil eben keiner Diskus aus Spass wirft oder Hochsprung macht, weil er dazu keine Trainingsgelegenheit. Also gibt es weniger Wettbewerbe und des weniger Athleten usw. im Kreis. Das eine bedingt das andere. Wenn man das machen will dann muss man fast zwangsläufig in einen Verein um an das Trainingsequipment zu gelangen.

Beim Laufen hast du das nicht. Du gehst vor dir Tür und ab geht die Lutzi. Es sei denn du warst vorher Mal hier im Forum dann geht nur 2min. Gehen 2 min. Laufen ab nach Hause. Aber ansonsten kann man das komplett ohne Equipment tun, selbst Schuhe sind da entbehrlich für so manchen.

Deshalb ist die Zahl derer ohne Verein natürlich höher, denn wofür Beiträge zahlen wenn man einen Verein gar nicht unbedingt braucht? Und deshalb gibt es Nachfrage und deshalb gibt es Läufe und der Verband ist schlau genug darüber zumindest einen Euro pro Nase zu nehmen, selbst wenn er gar nichts mit dem Verband zu tun hat.

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Leute!
Man kann Zehnkampf, auch als 55-Jährige-Null-Ahnung, trainieren (und das würde ich jedem, wer einen Jedermann-ZK machen möchte, raten) Auf jedem Sportplatz gibt es die Geräte und der Eindrang ist so überschaubar, dass die paar Todesmutigen, keinen stören würden.

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Man muss aber normalerweise allein aus versicherungstechnischen Gründen in einen Verein eintreten, um Hürden oder Diskus oder Barrenturnen trainieren zu können. Das ist keine hohe Schwelle, aber für viele eben eine höhere als einfach laufen (und komischerweise oft auch als Fitnessstudio, obwohl das viel teurer ist).
Mein Schulweg war zu kurz...

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Jedermann - Zehnkampf finde ich toll, wäre ich sofort dabei (trotz der logischen Nullnummer beim Stabhochsprung). Aber Hamburg ist zu weit weg.

Was ich mir nicht vorstellen kann, ist das das Equipment vom Veranstalter gestellt wird. Die Stäbe sind je nach Höhe, die übersprungen werden muss und Gewicht des Athleten unterschiedlich hart.
Speer und Diskus muss ich zu den hiesigen - offenen - Regionalmeisterschaften der Senioren selbst mitbringen. Die werden vor dem Wettkampf auf Regelkonformität geprüft. Vereinsmitgliedschaft und Starterpass des LVN sind Pflicht.
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Ich weiß das zwar nicht genau, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jeder seinen Stab selbst mitbringen muss. Wer hat denn einen Stab zu Hause rum liegen? In vereinen gibt es genug alte Gerete, die benutz werden können und für die Volks... 1m40 beim Stabhoch, braucht man sich keine Gedanke über Gewicht, Härte und Länge machen.
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