Läufer und ihre Wettkämpfe

Santander hat geschrieben:Angenommen, dein Ziel wäre es, die 5000 m unter 20 min zu laufen.
Variante 1: Du läufst 19:58 min, du bist im Lauf Letzter, der Vorletzte läuft 15:00 min
Variante 2: Du läufst 19:58 min, du kommst im ersten Drittel des Feldes an, der Sieger des Laufes läuft 17:30 min.

Welche Variante würdest du wählen?

Nach meinem ersten HM, der ausgerichtet war von einem Sportverein, war mein Ziel - ich möchte das Feld wenigstens sehen können. ich kam nach 2:14 einsamem Kampf ins Ziel geeiert und war glücklich, dass ich durchgehalten hatte

war beinhart - im nächsten Jahr war ich wieder am Start

Welche Distanz? 800m?

Auf der Bahn? Da sieht man die andern doch im Minutentakt vorbeifliegen, zumindest eine Stunde lang

miss_blueberry hat geschrieben:Hab da mal eine Frage, die mich wirklich sehr interessiert...warum sind so viele Läufer eigentlich Wettkampforientiert ? Ich habe ja gerade erst mit dem laufen angefangen und trotzdem spüre ich diesen Spirit und den Drang an einem Wettkampf Teil zu nehmen wie kommt es das dieser Sport einem wie fast kein anderer so animiert ?

Es ist eine Leidenschaft, aber keine, die Leiden schafft!

JoelH hat geschrieben:Auf der Bahn? Da sieht man die andern doch im Minutentakt vorbeifliegen, zumindest eine Stunde lang

Nein - auf Asphalt - Ausrichter war ein kleiner Sportverein. Im Jahr drauf bin ich bis auf die letzten 4 Kilometer im Feld gelaufen. Das war gefühlt wie fliegen - auch wenn ich immer noch bleientenmäßig schwerfällig unterwegs war.

Als ich in der Jugend Leichtathletik gemacht habe, gab es Wurfgeräte immer beim Veranstalter. Er muss die stellen. (Tatsächlich ist es viel aufwendiger, wenn private Disken usw. erlaubt sind, weil die gewogen und geprüft werden müssen.)

Bei Stäben weiß ich es nicht. Ich weiß aber genau, dass die Person, die ich kenne, die mehrere JM-10K gemacht hat, keinen Stab besitzt und ziemlich sicher auch keinen des Heimatvereins von Hessen nach Hamburg (oder wo der 10Kampf gewesen ist), transportiert hat. Also entweder hat der Veranstalter die Stäbe gestellt oder man konnte sie lokal leihen.

Ein Jedermann ist froh, überhaupt eine Höhe zu haben beim Stabhochsprung. Wer da 2m schafft, hat es vermutlich in der Jugend schonmal geübt. Der kommt nicht in die Phase, in der er zu steiferen Stäben wechseln muss, weil er sonst die 5 m nicht schafft. ;) Da reicht es, wenn der Veranstalter ein paar Standardstäbe nach unterschiedlichen Athletengewichten usw. hat.

Czynnempere hat geschrieben:
Das ich bei Volksläufen meine Position im ersten und nicht mehr im letzten Drittel wiederfinde, natürlich auch.

Apropos: Wie war denn euer Sengbachlauf? Du und Sohnemann seid mir (unbekannterweise!) beim Einlaufen entgegengekommen - wenn ihr mit einem schlumpf-blauen Renndress gekleidet wart ;-)

VG Bernd

mountaineer hat geschrieben:Als ich in der Jugend Leichtathletik gemacht habe, gab es Wurfgeräte immer beim Veranstalter. Er muss die stellen. (Tatsächlich ist es viel aufwendiger, wenn private Disken usw. erlaubt sind, weil die gewogen und geprüft werden müssen.)

Bei Stäben weiß ich es nicht. Ich weiß aber genau, dass die Person, die ich kenne, die mehrere JM-10K gemacht hat, keinen Stab besitzt und ziemlich sicher auch keinen des Heimatvereins von Hessen nach Hamburg (oder wo der 10Kampf gewesen ist), transportiert hat. Also entweder hat der Veranstalter die Stäbe gestellt oder man konnte sie lokal leihen.

Ein Jedermann ist froh, überhaupt eine Höhe zu haben beim Stabhochsprung. Wer da 2m schafft, hat es vermutlich in der Jugend schonmal geübt. Der kommt nicht in die Phase, in der er zu steiferen Stäben wechseln muss, weil er sonst die 5 m nicht schafft. ;) Da reicht es, wenn der Veranstalter ein paar Standardstäbe nach unterschiedlichen Athletengewichten usw. hat.

Ich habe als Jugendlicher 2x an Zehnkampfwettkämpfen teilgenommen (ich meine, das waren immer auch gleichzeitig die Bezirksmeisterschaften). Einen eigenen Diskus, Speer oder Stab habe ich ebensowenig besessen, wie ich Hürden ( ) mitbringen musste. Die Wettkämpfe fanden allerdings auf dem Sportplatz meines Vereins statt. Ich bin aber sehr sicher, dass auch die anderen Sportler keine eigenen Stäbe mitgebracht haben. Bei Diskus und Speer sah das aber (jedenfalls bei einigen Sportlern) anders aus. Im Diskuswerfen habe ich damals auch mehrfach an Wettkämpfen bei anderen Vereinen teilgenommen und wir haben immer einen Diskus selbst mitgebracht.

Da sich der Stab beim Stabhochsprung für die Höhen, in denen wir damal unterwegs waren, nicht groß biegen musste, spielte die Steifigkeit und das Gewicht der Sportler mE auch keine besonders große Rolle. Die Herausforderung bestand in erster Linie darin, etwas irgendwie hinzubekommen, AUF der Matte zu landen (und nicht davor oder daneben).

Man darf eigene Wurfgeräte verwenden, aber der Veranstalter muss auch welche stellen. Bei Stäben ist es wahrscheinlich ebenso.

Der Wettkampf ist ja auch gar nicht das Problem, sondern das Training. Ich kann mir vorstellen, das gerade Diskus ein Sport ist wo jeder Platzwart, wenn es ein öffentlicher Sportplatz ist, sofort mit dem "Platz gesperrt" Schild angetrabt kommt. Und für den Stabhochsprung brauchst du erst mal einen Trainer der das auch drauf hat. Klar geht sicher auch mit Youtube aber selbst das brauchst du für das Laufen nicht. Ich weiss, das ist puristisch gedacht, denn ohne Pulsuhr geht ja eigentlich gar nix! Aber denken wir jetzt einfach mal nur an die Basics.

Von daher ist die Eingangshürde einfach ein ganz anderes als beim Laufen gehen. Da kann das einfach aus einem Zufall heraus passieren!

So wie bei mir zum Beispiel! Meine Frau und ich stehen im Sportdiscounter aus Frankreich und schauen uns Wanderschuhe an. Sie probiert was an, ich schaue mir die Mountainbikes an. Als ich eines der Bikes zeigen will kommen wir an den Laufschuhen vorbei. Sie drängt mich dazu einige zu probieren, dabei wollte ich ihr Bikes zeigen, also tue ich das. Da uns unklar ist welche genauen Spezifikationen korrekt sind, kaufen wir nur Laufklamotten und fahren zum örtlichen Laufladen. Dort kurze Laufbandanalyse, Schuhe kaufen, heim fahren und ab gehts auf die erste 5km Runde. So wird man Läufer.

Ob man so auch Diskuswerfer wird? Ich bezweifele es.

mountaineer hat geschrieben:Man darf eigene Wurfgeräte verwenden, aber der Veranstalter muss auch welche stellen. Bei Stäben ist es wahrscheinlich ebenso.

Man kann auch Geräte der Konkurrenz verwenden und sie dürfen das nicht verweigern.

Falls jemand Interesse - so wie ich - bekommen hat: https://www.leichtathletik.de/fit-gesun ... ampf/tour/

und wer keine entsprechenden Sportgeräte auftreiben kann. Es gibt auch den läuferspezifischen 10-Kampf => http://www.laeuferzehnkampf.de

Bei aller Diskussion, wer wessen Stäbe, Diskusse etc. benutzen darf, kann oder will... Wer von den Menschen, die in ihrem bisherigen Leben nie Leichtathletik, Geräteturnen oder Wildwasserkanu betrieben haben, meist wäre das ja in der Jugend gewesen, kommt denn später im fortgeschrittenen Alter auf die Idee, das auf einmal zu tun? Soviele, dass sich ne Menge Volkswettkämpfe lohnen, sind das sicherlich nicht. Welche Sportarten liegen da wohl näher? Und in genau denen gibs dann auch die Wettkämpfe.

Wenn ich mal von mir ausgehe, ich hab innerJugend Gewichtheben gemacht. Wenn meine Knochen das mitmachen würden (tun sie nicht) hätte ich mit net guten Wahrscheinlichkeit, damit wieder angefangen. Für Wettkämpfe wäre dann aber schon wieder eine Vereinsmittgliedschaft nötig. Aber jemand, der das noch nie gemacht hat, geht vielleicht in die Muggibude. Wettkämpfe würde der aber sicher nicht machen wollen.

Ergo ist Laufen durchaus die einfachste Sportart

Gruss Tommi

Bewapo hat geschrieben:Apropos: Wie war denn euer Sengbachlauf? Du und Sohnemann seid mir (unbekannterweise!) beim Einlaufen entgegengekommen - wenn ihr mit einem schlumpf-blauen Renndress gekleidet wart ;-)

VG Bernd

Hi,

Das sind ganz sicher wir gewesen. War ein schöner Lauf.
Sohnemann wollte mir ja eigentlich zeigen, daß er schneller ist als ich... Normalerweise wäre er das auf der Distanz auch, allerdings hat er dann doch einsehen müssen, das wochenlanges Nichtstun für das Tempo nicht gut ist und sich mit einem Wadenkrampf geplagt und fünf Minuten nach mir im Ziel. Für die M16 hat das trotzdem gereicht, wegen der schwachen Konkurrenz hätte er sogar noch die M18 und M20 gewonnen...
Ich habe geistig nicht auf eine Runde umgeschaltet und bin von der pace her faktisch genau so gelaufen wie beim HM an gleicher Stelle im letzten Jahr. Für unter die besten 50 hat es gereicht.


Um noch mal auf die mitzubringenden Geräte einzugehen:

Ich habe da nur aufgeführt, wie das beim Seniorensportfest des TuS Köln rrh ist. Stabhochsprung gibt es da nicht,nur normalen Hochsprung. Diskus und Speer wie erwähnt (mitzubringen). Kugelstoßen und Hürden natürlich mit Materialien des Ausrichters.

Schade, daß die Veranstaltungen aus der Liste alle so weit weg sind.

miss_blueberry hat geschrieben:Hab da mal eine Frage, die mich wirklich sehr interessiert...warum sind so viele Läufer eigentlich Wettkampforientiert ? Ich habe ja gerade erst mit dem laufen angefangen und trotzdem spüre ich diesen Spirit und den Drang an einem Wettkampf Teil zu nehmen wie kommt es das dieser Sport einem wie fast kein anderer so animiert ?

Ich erlebe das komplett anders und finde überhaupt nicht, dass das laufspezifisch ist, ganz im Gegenteil.
Bei mir ist es so, dass ich einen anderen Sport wettkampforientiert betreibe, zum Laufen kam ich vor 1,5 Jahren und es war für mich selbstverständlich, mich auch hier für Wettkämpfe zu interessieren und welche zu bestreiten (bisher in sehr kleinen Rahmen, zwei Sportarten Volldampf Wettkämpfe geht sich allein zeitlich nicht aus).

Da bin ich aber die einzige in dem ganzen Kreis, der mit mir zum Laufen kam (Firmenlauf war der Anlass) und ernte bei den Kollegen eher Kopfschütteln. Die laufen für sich, für die Fitness, zum Natur erleben, zum Spaß und finden Wettkämpfe was ganz komisches. Die finden es ja schon seltsam, dass ich mich für Zeiten im Training interessiere....

miss_blueberry hat geschrieben:Hab da mal eine Frage, die mich wirklich sehr interessiert...warum sind so viele Läufer eigentlich Wettkampforientiert ?
[...]

Mir persönlich fällt es leichter auf einen Wettkampf hin zu trainieren, als ziellos und unstrukturiert durch die Gegend zu joggen.
Ich würde auf Dauer die Lust und die Motivation verlieren...
Die Veranstaltung, das Event als solches ist es, was mich zum trainieren motiviert - der eigentliche Wettkampf findet meist nur gegen mich selbst statt, da ich mich in einem Leistungsbereich bewege, wo man ohnehin keinen Blumentopf gewinnt.

Ich bin mal so frei... Zum Thema passt es auf jeden Fall:
forum/threads/124557-Trollinger-(Halb-) ... -wer-kommt

LG, Katz

Albatros77 hat geschrieben:Mir persönlich fällt es leichter auf einen Wettkampf hin zu trainieren, als ziellos und unstrukturiert durch die Gegend zu joggen.
Ich würde auf Dauer die Lust und die Motivation verlieren...
Die Veranstaltung, das Event als solches ist es, was mich zum trainieren motiviert - der eigentliche Wettkampf findet meist nur gegen mich selbst statt, da ich mich in einem Leistungsbereich bewege, wo man ohnehin keinen Blumentopf gewinnt.

So gehts mir auch.

Wettkämpfe sind für mich das Salz in der Suppe um das teilweise monotone Training konsequent regelmäßig durchzuziehen. Lag die ersten Jahre der Fokus auf zeitlichen Verbesserungen auf den "klassischen" Streckenlängen (10/21/42) habe ich gemerkt das man auch weiter als Marathon laufen kann. Und aufgrund der verschiedenen Gegebenheiten von Ultra-Veranstaltungen, (Höhenprofile, Untergründe, keine einheitlichen Distanzen) "Referenzzeiten" in den Hintergrund treten. Dafür eignet sich die Ultralangstrecke mir meinen Grenzen in der körperlichen und mentalen Bewältigung zu erfahren und zu bewältigen. Das kann man vielleicht auch im Training mit den entsprechenden Distanzen steigern. Mir gelänge das nicht. Ich brauche dazu ein organisiertes "Rennen" um mich darauf einzulassen. Denn einfach den Lauf abzubrechen bei einer auftretenden Krise stellt dann eine größere Hürde da. Man hat ja einiges auf sich genommen für deie Teilnahme an einem "großen" Laufes.