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Ein ganz simpler Trick - 100 Meilen Berlin, der Mauerweglauf 2018

Ein ganz simpler Trick - 100 Meilen Berlin, der Mauerweglauf 2018

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Wer meine Berichte kennt, wird sich im Grundsatz nicht fragen müssen, warum ich erst 5 Wochen nach dem Lauf einen Bericht fertigstellen konnte, sich höchstens wundern, dass es gar so lange dauerte. Dafür gibt's Gründe. Urlaub zwischendurch und andere. Nicht zuletzt aber auch die Tatsache, dass ich noch nie so viel Zeit in einen Bericht investiert habe. Das liegt an den Besonderheiten, die mir diesmal in "Berlin" begegneten, die ... ach, was rede ich ... der Bericht wird es zeigen. Also dann:

Ein ganz simpler Trick - 100 Meilen Berlin, der Mauerweglauf 2018

11. August - Meine Lauffreunde sind "schuld", dass ich mich nach 2014 zum zweiten Mal für die 100 Meilen anmeldete. Wo sie ein Ultralauffest feierten, wollte ich nicht fehlen. Trainieren konnte ich diesmal nur eingeschränkt. "Jeden Meter laufen und Spaß haben" war deshalb das erklärte Ziel. Nachdem sich abzeichnete, dass mein Freund Mike und ich anfangs gemeinsam unterwegs sein würden, war das mit dem "Spaß haben" gesichert. Ob ich auch "ankam", steht wie immer hier.

Grüße an alle :winken:

Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo,

vielen Dank für den wiedermal sehr gelungenen Bericht. Und wie immer Hut ab vor deiner Leistung. :daumen:

Ich kann mir (noch?) nicht wirklich vorstellen, wie man so lange durchlaufen kann, bin ich doch dieses Wochenende meinen ersten Marathon überhaut gelaufen. Übrigens, bist du und deine Laufberichte bestimmt nicht ganz unschuldig daran, dass ich jetzt meinen ersten Marathon gelaufen bin. Und ein Mantra von dir hab ich mir auch in dem Marathon in Berlin immer wieder vorgebetet: ich werde durchlaufen, schließlich heißt es Laufveranstaltung. :zwinker5:

Viele Grüße,

Basti

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airy hat geschrieben:Hallo Udo,

vielen Dank für den wiedermal sehr gelungenen Bericht. Und wie immer Hut ab vor deiner Leistung. :daumen:

Ich kann mir (noch?) nicht wirklich vorstellen, wie man so lange durchlaufen kann, bin ich doch dieses Wochenende meinen ersten Marathon überhaut gelaufen. Übrigens, bist du und deine Laufberichte bestimmt nicht ganz unschuldig daran, dass ich jetzt meinen ersten Marathon gelaufen bin. Und ein Mantra von dir hab ich mir auch in dem Marathon in Berlin immer wieder vorgebetet: ich werde durchlaufen, schließlich heißt es Laufveranstaltung. :zwinker5:

Viele Grüße,

Basti
Basti, Glückwunsch zum ersten Mal über die Königsdiziplin, wie schnell warst du denn?
Und: In Berlin kann man noch durchlaufen, egal ob Mara oder bei den 100 Meilen (bin ich dieses Jahr auch ohne Gehpausen duchgekommen, war hart aber machbar) Solltest du allerdings mal z.B. den Jungfrau Marathon laufen, wirst du nicht nur laufen :teufel: (außer du rennst um den Sieg mit :zwinker2: )

@UDO, komm grad nicht dazu deinen Laufbericht in aller Ruhe zu lesen. (werde ich nach dem Sparta nachholen). Aber das mit der Inspiration kann ich nur bestätigen. Dein erster Bericht über den Mauerweglauf hat mich inspiriert vor 2 Jahren dort erstmals zu laufen. Und dein Spartabericht hat mich dazu verleitet das selbst erleben zu wollen und in der Vorbereitung war er mir wertvoller Ratgeber für die Dinge die wichtig zu wissen sind. Sollte es klappen werde ich über mwin bisher größtes Laufabenteuer zu berichten. Aallerdings wird es mir nicht gelingen so ausführlich zu schreiben (bin dazu weder zeitlich noch sonst in der Lage).
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin

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schauläufer hat geschrieben:Basti, Glückwunsch zum ersten Mal über die Königsdiziplin, wie schnell warst du denn?
Deutlich langsamer als deine Marathonbestzeit. :hihi: Ich hatte zwei Vorsätze: 1. Ich will den Lauf genießen und mir nicht den Spaß am langen Laufen verderben und 2. wenn alles gut läuft, versuche ich unter 4h zu laufen.

Als Debütant musste ich ja leider von ganz hinten starten. Bis KM 28 war ich tatsächlich gut auf sub4h Kurs, allerdings war es da schon ziemlich zäh und ich wusste nicht ob ich das noch bis zum Ende durchhalten kann.

Dann kam mir mein erster Vorsatz und eine SMS eines Kumpels ins Gedächtnis: Übertreibs nicht und genieße den Lauf. Und irgendwie hat es dann Klick in mir gemacht und ich habe beschlossen genau dies zu tun. Ab da hab ich nicht mehr auf die Uhr geschaut und hab ordentlich Tempo rausgenommen.

Am Ende wurde es dann 4:09:15

Was lern ich daraus:
Habe ich das Rennen schlecht eingeteilt? Ja bestimmt.
Hätte ich sub 4 geschafft? Keine Ahnung.
Hab ich mich richtig entschieden? Ja! Es war mein erster Marathon, und ich hatte am Ende richtig Spaß. Somit war es bestimmt nicht mein letzter Marathon.

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Hallo UDO,
Danke für den tollen Bericht, Glückwunsch zur Leistung. Ja, vielleicht wirst du objektiv gesehen langsamer, aber 1. hat das garantiert auch mit deinen superlangen Ultraläufen zu tun, die du absolviert hat und 2. bist du nach wie vor vorne dabei und 3. geht es ja darum Spaß zu haben, also Alles gut, oder?
Dein Plan mal keinen Wettkampf zu absolvieren bis Jahresende finde ich gut, macht Sinn...
Alles Gute dir,
liebe Grüße
Hauptmieter
Bestzeiten: 17.08.2019 Mauerweglauf 100 Meilen 19.36.35 Stunden. 08.09.2018 RUNWINSCHOTEN (Holland) 100 km 9:33.30. 16.06.2018 Karlsruher Nachtlauf 80 km 7:55:45. Marathon 3:22.10. HM 1:34:32. 10 KM 43:37
Laufberichte: www.corneliusrennt.de

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Hallo Udo,

Auch von mir vielen Dank für den Bericht und herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Ergebnis!

Wo wir gerade beim Thema "Inspiration" sind, ob ich ohne deine Berichte jemals auf die Idee gekommen wäre Ultra's unter die Sohlen zu nehmen weiß ich auch nicht :) .

Viele Grüße,

Phenix
Bild
Bild

Mein Laufblog

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Einige werden beim Lesen vielleicht u.a. auch gedacht haben: "Mit Udo/einem Freund/einem Champion würde ich auch gerne mal so etwas in Angriff nehmen." …nun, ich hatte das Glück, dass mit Udo alle drei Wünsche erfüllt waren… . :D

2014, bei meinem 1. Start über die 100 Meilen von Berlin, sah ich Udo das erste Mal, als er auf die Bühne/zur Siegerehrung gebeten wurde. Ich hörte nur 61 Jahre…17:18 h und dachte nur wie ist das möglich!? Unfassbar für mich, bis heute!
Anmerkung: Alterskorrigiert ist er damals Gesamtdritter geworden (…in 14.10h….), dass nur mal so am Rande… . https://statistik.d-u-v.org/faq.php#AgeGrading

Nun, nur fünf Jahre später, haben sich viele Dinge überaus überraschend entwickelt und so lief ich eben...durfte ich eben...neben, mit dem Freund Udo laufen! Ich habe Udo inzwischen schon oft bei Wettkämpfen live erlebt, weiß also um seine Leidensfähigkeit nicht erst seit gestern und aus hautnaher Erfahrung. Auch, dass er nie aufsteckt, nie klein bei gibt, einfach immer weiter macht! Dass er dabei so früh zu kämpfen hat, habe ich nur beim - im Vergleich - sehr kurzen Ostermarathon von Berlin in diesem Jahr erlebt, unmittelbar nach dem Ende einer Erkrankung.

Im Prinzip etwa bei Km 50 hat man Udo diesmal "den Stecker gezogen" ,dass war deutlich zu sehen, dass umschrieb Udo selbst mit gegenüber mit "irgendwas passt heute nicht" (…mal ganz abgesehen von einer - durch Erkrankungen - nur mittelprächtigen Saisonvorbereitung insgesamt und einer zu kurzen Vorbereitung und Erholung, nach einem Hammerlauf über 180 Km im Mai, in Griechenland...). Ich sah…deutlich…, wie er litt…und es lagen noch über 110 Km vor uns, vor ihm… Wie viele an seiner Stelle würde da sagen: "Es reicht für heute!"? Es heißt: "Angeschlagene Boxer sind die Gefährlichsten"… . Ich konnte nun erleben: Angeschlagene Ultra-Champions rollen selbst in diesem Zustand das Feld noch von hinten auf…und wie… . Nie hat er sich hängen lassen, nie ist er eingebrochen, sondern hat - mit stoischer Ruhe - einfach weiter versucht seine Leistung, so gut wie das eben an dem Tag noch ging, weiter abzurufen. Das für mich erstaunliche dabei (… obwohl ich ja schon einiges von ihm gewohnt bin… :zwinker5: ): Udo war selbst in diesem Zustand noch unser gemeinsamer Taktgeber- ein Wunder an Gleichmäßigkeit und Gleichmäßigkeit ist das Geheimnis von Erfolgen, im Ultralaufbereich. Läufer auf Läufer sammelten wir so bis ins Ziel ein. Die Meisten davon machten - rein äußerlich dabei - einen besseren Eindruck, als Udo. Jeden - und sei es noch so knackigen - Anstieg lief Udo dabei hoch (….obwohl es – rein von der Zeit her – völlig egal gewesen wäre, wenn man da kurz ins Gehen übergehen würde…), doch für einen wie Udo stellt sich die Frage der Sinnhaftigkeit nicht, es ist für ihn eine Frage der Ehre, der Einstellung zu seinem Sport. Dieses Beispiel an Entschlossenheit und unerschütterlichem Glauben an sich selbst, letztlich also an reiner Willenskraft, eigentlich schon ab Km 50, werde ich nie vergessen. Ich werde mir das jetzt immer deutlich vor Augen halten können, wenn es bei mir auf langen Kanten, gerade auch in der Nacht, mal schwierig wird…. Dies nur dazu, was es heißt/wie es ist, mit einem echten Champion zu laufen, zu erleben wie "die" ticken… Was es bedeutet mit dem feinen Menschen… meinem Freund Udo zu laufen….das ist eine Sache zwischen ihm und mir….bzw. hat Udo das ja ausreichend angedeutet… :P
Edit: Obwohl nicht sein Saisonhöhepunkt und mit den von ihm selbst geschilderten Problemen unterwegs hat Udo trotzdem einen neuen Streckenrekord für die AK 65 aufgestellt und ist – Alterskorrigiert – Gesamtneunzehnter geworden (…in 16:18h….)…

MfG Mike :hallo:

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Endlich...

... habe ich es geschafft, diesen tollen langen Bericht zu einem tollen langen Lauf zu lesen.
Altersgerecht auf Papier ausgedruckt habe ich es allerdings nicht auf einmal geschafft, sondern drei Anläufe gebraucht.

Was Du immer noch zu leisten im Stande bist ringt mir allen Respekt ab :daumen:
Und dann noch nach Deinem Ermessen nicht hinreichend trainiert, das... lässt mich staunend verstummen :daumen:

Wie immer bei deinen Berichten zu den ganz langen Kanten bin ich mitgelaufen, habe mitgelitten (Sturz, Brille weg... als ehemaliger Brillenträger weiß ich solch Schreckmomente durchaus einzuschätzen) und mich zum Schluss mitgefreut.
Auch wenn ich als ebenfalls Spätstarter bislang nur eine Hand voll Marathon und wenige relativ kurze Ultras gelaufen bin, kenne ich das Gefühl, nach teils heftigen Zweifeln doch nicht aufgegeben und es ins Ziel geschafft zu haben - einfach unbeschreiblich :hallo:

Hut ab Udo :daumen:

Gruß
Michael

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Vielen Dank für den tollen Bericht, bei dem ich sogar einen mir bekannten Läufer (Matthias) entdeckt habe. :daumen:
Bild
5km (2019): 18:21 || 10km (2019): 37:16 || HM (2019): 01:22:06 || M (2019): 02:51:35

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airy hat geschrieben:Hallo Udo,

vielen Dank für den wiedermal sehr gelungenen Bericht. Und wie immer Hut ab vor deiner Leistung. :daumen:

Ich kann mir (noch?) nicht wirklich vorstellen, wie man so lange durchlaufen kann, bin ich doch dieses Wochenende meinen ersten Marathon überhaut gelaufen. Übrigens, bist du und deine Laufberichte bestimmt nicht ganz unschuldig daran, dass ich jetzt meinen ersten Marathon gelaufen bin. Und ein Mantra von dir hab ich mir auch in dem Marathon in Berlin immer wieder vorgebetet: ich werde durchlaufen, schließlich heißt es Laufveranstaltung. :zwinker5:

Viele Grüße,

Basti
Hallo Basti,
wenn ein so elend langer Kanten wie diese 100 Meilen eine Weile hinter mir liegt, die ich vor allem mit Regenerieren (= weniger Wochen-km) verbracht habe, dann kann ich mir aus gegebener Situation heraus zwar vorstellen, wie man es schaffen kann so weit zu laufen, es kommt mir jedoch "unrealistisch" vor. Beispiel gestern: Wie du vielleicht auf unserer Seite gelesen hast, habe ich inzwischen den letzten Marathon (Koblenz: sh. Bericht) für dieses Jahr absolviert, um mich nun einige Monate einem "Refresh" zu unterziehen. In den letzten Wochen lief ich sehr wenig für meine Verhältnisse und nicht mehr weiter als etwa 10 - 12 km. Gestern wollte ich bei schönem Wetter wieder einmal mehr als 15 km laufen und brachte es auf 16,4 km. Seitdem - gestern Abend und auch heute Morgen - habe ich sehr, sehr müde und gestresste Beine. Vergleichsweise als hätte ich - einigermaßen austrainiert - etwa 35 km zurückgelegt. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass Laufdistanz/-länge ausschließlich* eine Frage effizienten Trainings ist, das man wieder und wieder und wieder und ... abliefern muss, er wäre wieder einmal erbracht.

*) Voraussetzung, dass effizientes Training zum (Landdistanz-) Ziel führen kann, ist natürlich ein robuster Körper, der die vielen und langen Trainingsläufe vertragen kann!

Es freut mich sehr, dass ich (vielleicht) einen Beitrag dazu leisten konnte, einen laufbegeisterten Menschen mehr zum Marathon zu verführen :nick: Ich hoffe, dein Laufabenteuer ging positiv für dich aus!? Es ist nicht nur wichtig anzukommen. Wie man unterwegs und hinterher fühlt ist sicher noch wichtiger. Mein Erster führte mich 2002 auch durch Berlin. Und ich rannte dabei mit wachsender Begeisterung, die mich für alle Zeiten veränderte. Es war als hätte ich nach vielen Jahren - immerhin zählte ich schon 48 Lenze damals - endlich meine Bestimmung entdeckt - zumindest, was das Körperliche und Sportliche angeht. Seither hänge ich im übertragenen Sinne an der Nadel und brauche immer wieder eine Dosis Marathon (später dann auch Ultra).

Mein Credo jeden Meter laufen zu wollen und zu sollen, nicht zu gehen, gilt nur für mich ganz allein. Wer wäre ich denn, anderen Menschen/Läufern meine Auffassung des Laufsports aufdrängen zu wollen. Diese "Pflicht" hat sich übrigens im Laufe der Zeit für mich ergeben. Es ist nicht so, dass ich mit diesem Vorsatz "alles laufen, nach Möglichkeit nicht gehen" in das Projekt Marathon eingestiegen wäre. Es hat sich so ergeben, weil ich es 1. über sehr lange Zeit auf jeder Strecke durchhalten konnte und weil ich 2. feststellte, dass Gehenmüssen mir schlechte Laune macht. Zweitens konnte ich natürlich erst feststellen, als meine Strecken länger sowie härter und ich selbst deutlich älter wurde. Als es schlichtweg nicht mehr möglich war bestimmte Passagen zu laufen. Damit ergab sich die Notwendigkeit auf dem Weg der "Selbstfindung" einen weiteren Schritt voran zu gehen. Zu definieren, welche Laufveranstaltungen für mich infrage kommen und welche nicht (oder nur ausnahmsweise als Aufbauwettkampf der Devise "in der Not frisst der Teufel Fliegen" gehorchend).

Ich danke dir fürs Lesen des Laufberichts und deine Rückmeldung. Ich freue mich über jede Rückmeldung, weil jede mein Verständnis vom Laufsport allgemein weiter bringt. :nick:

Alles Gute für dich :daumen:

Gruß Udo :winken:

PS: Wie erfolgreich warst du in Berlin aus deiner Sicht?
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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schauläufer hat geschrieben:@UDO, komm grad nicht dazu deinen Laufbericht in aller Ruhe zu lesen. (werde ich nach dem Sparta nachholen). Aber das mit der Inspiration kann ich nur bestätigen. Dein erster Bericht über den Mauerweglauf hat mich inspiriert vor 2 Jahren dort erstmals zu laufen. Und dein Spartabericht hat mich dazu verleitet das selbst erleben zu wollen und in der Vorbereitung war er mir wertvoller Ratgeber für die Dinge die wichtig zu wissen sind. Sollte es klappen werde ich über mwin bisher größtes Laufabenteuer zu berichten. Aallerdings wird es mir nicht gelingen so ausführlich zu schreiben (bin dazu weder zeitlich noch sonst in der Lage).
Hallo Klaus,

nun hast du dein Spartathlon-Abenteuer erfolgreich hinter dich gebracht. Und diesmal war es noch mehr Abenteuer als ohnehin schon. Man muss schon ein ganz harter Knochen sein, um unter diesen Umständen zu finishen. Ich ziehe meinen Hut vor dir!!!
:groesste:

Erhol dich gut :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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airy hat geschrieben:Deutlich langsamer als deine Marathonbestzeit. :hihi: Ich hatte zwei Vorsätze: 1. Ich will den Lauf genießen und mir nicht den Spaß am langen Laufen verderben und 2. wenn alles gut läuft, versuche ich unter 4h zu laufen.

Als Debütant musste ich ja leider von ganz hinten starten. Bis KM 28 war ich tatsächlich gut auf sub4h Kurs, allerdings war es da schon ziemlich zäh und ich wusste nicht ob ich das noch bis zum Ende durchhalten kann.

Dann kam mir mein erster Vorsatz und eine SMS eines Kumpels ins Gedächtnis: Übertreibs nicht und genieße den Lauf. Und irgendwie hat es dann Klick in mir gemacht und ich habe beschlossen genau dies zu tun. Ab da hab ich nicht mehr auf die Uhr geschaut und hab ordentlich Tempo rausgenommen.

Am Ende wurde es dann 4:09:15

Was lern ich daraus:
Habe ich das Rennen schlecht eingeteilt? Ja bestimmt.
Hätte ich sub 4 geschafft? Keine Ahnung.
Hab ich mich richtig entschieden? Ja! Es war mein erster Marathon, und ich hatte am Ende richtig Spaß. Somit war es bestimmt nicht mein letzter Marathon.
Hallo Basti,

na hier steht ja, wie es dir erging. Hatte ich vergessen :klatsch:

Du hattest eine klare Zielvorgabe und bist ihr gefolgt. Allerdings - die Anmerkung sei mir mit Blick auf andere Debütanten, die vielleicht ähnliche Überlegungen anstellen, erlaubt - musste deine Zielvorgabe auf Grund deiner Unerfahrenheit auf Marathondistanz so ausgehen, wie sie ausging. Genießen und ein ehrgeiziges Zeitziel schließen sich in der Regel jenseits der 30 km-Marke aus. Zudem hättest du das "wenn es gut läuft" für dich selbst klarer definieren müssen. Was heißt "gut läuft?". Schmerzfrei? Nach wie vor mit sehr lockeren Beinen? Unangestrengt? - Wer auf eine Zielzeit trainiert, infolge dieses Trainings dann tatsächlich etwa die Ausdauer für diese Zielzeit "an Bord" hat, folgerichtig auf diese Zielzeit "anläuft", der muss notwendigerweise irgendwann hinter der HM-Distanz schwerere Beine bekommen und hart kämpfen. Das ist vorhersehbar. Wenn man das akzeptiert und dem Ehrgeiz den Vorzug gibt, erlebt man besagte genussferne Endphase. Andererseits kannst du dir nur über einen solchen Wettkampfverlauf beweisen, was viele wissen und worauf sie auch vertrauen: Dass es über einen starken Willen eben doch möglich ist die Pace bis zum Zielstrich zu halten, auch wenn es sich etliche Kilometer zuvor nicht so anfühlt. Natürlich kann das auch schiefgehen, wenn man sich die für das Tempo nötige Ausdauer wegen Trainingsdefiziten nicht aneignen konnte oder einen ganz schlechten Tag erwischt. Das Gefühl "schwerer Beine" 10 bis 12 km vor dem Ziel für sich betrachtet stellt jedoch kein "Vorabbeweis" dar, dass es sowieso nicht klappen wird.

Eine 4:09 ist jedoch ein sehr achtbares Ergebnis mit dem Vorteil, dass das nächste Ziel - irgendwann dann doch unter 4 h - keinen übermenschlichen Kraft- und Trainingsakt erfordern wird. :nick:

Glückwunsch :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Hallo Klaus,

nun hast du dein Spartathlon-Abenteuer erfolgreich hinter dich gebracht. Und diesmal war es noch mehr Abenteuer als ohnehin schon. Man muss schon ein ganz harter Knochen sein, um unter diesen Umständen zu finishen. Ich ziehe meinen Hut vor dir!!!
:groesste:

Erhol dich gut :daumen:

Gruß Udo
UDO deine Glückwünsche freuen mich ganz besonders. Schließlich bist du einer der unbewußt "treibende Kraft" für mich war all die letzten Jahre noch eine Schippe draufzupacken. Ähnlich wie. plane ich keine erneute Spartathlon Teilnahme. Es ist für mich das, was ich maximal an Vorbereitung an Aufwand hezugeben bereit bin. Dabei bin ich nocht micht mal so akkribisch was dies betrifft. Ernährung und Training machte ich nach wie vor aus dem Bau raus. Und aus purer Lust gehörte in den Vorbreitungs-Wettkämpfen dazu auch mal ein Treppenhausmarathon, was für die Sparta-Referenzen eher kontraproduktiv ist. Weiter laufen werde ich (km) mäßig definitiv nicht. In meinem Kopf spucken für 2019 aber schön wieder andere spinnöse Laufabenteuer herum (auch ein Treppenlauf, Pulsmesser mit seinem Bericht :teufel: :geil: hier ist schuld)

Übrigens dein Berlin Bericht, jetzt mache ich mich dran. War schade, dass ich dort mit dem Magen Problemem hatte, sonst wäre ich zu euch aufgeschlossen. Mike hat mir ja immer angeboten wertvolle Tipps für den Sparta zu geben. Als ich kurz vor der Abreise hier meine grobe Packliste für die CPs reinstellte, war er sehr besorgt, warum ich sein Angebot nicht schon früher in Anspruch genommen hätte. Ich muss sagen, dass ich mich durch zuviele Meinungen und Ratschläge hätte zu sehr verunsichern lassen. Und nicht nur deinen Laufbericht vom Sparta, sondern auch denn von Mike, Florian Bachmeier (wir sind dann ja zufällig vor Ort als Laufpartner zusammengekomen) ganz genau durchgearbeitet habe und da eigentlich alle meine wichtigsten Fragen beantwortet bekam. Es ist einfach eine tolle Sache wenn Läufer einen Bericht schreiben, der nicht nur Sie selbst erfreut sondern auch andere zum Nachahmen anregt und nebenbei noch nützliche Tipps und Ratschläge enthält.

Ich habe leider noch immer keine Zeit gefunden anzufangen. Zuviel andere Dinge sind so "nebenbei" noch zu erledigen. Ich hoffe das ich bald die ersten Zeilen schreibe, damit die frische Erinnerung wachbleibt.
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin

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Hallo Klaus,

ich hätte dir gewünscht in ein sonniges, frenetisch jubelndes Sparta einzulaufen. Um dieses einmalige Erlebnis - und es ist wirklich so, wie ich es 2016 in meinem Bericht beschrieb: Es haut dich weg! -, darum also wurdet ihr alle betrogen. Eher noch verzichtbar für die vielen Sparta-Süchtlinge - von denen ich gerne einer wäre, es mir jedoch aus bekannten Gründen verwehre -, die das schon mehrmals erlebt haben. Wirklich traurig jedoch für die diesjährigen Debütanten. Wie traurig, kannst du nur ahnen, weil du die "übliche" Fan-Kulisse nicht kennst. Deshalb: Ich achte deinen Entschluss der Einmaligkeit, habe mich ja ebenfalls, wenn auch aus anderen Gründen, dazu entschlossen. Dennoch solltest du mit Abstand, vielleicht auch mehrerer Jahre, noch einmal darüber nachdenken. Ich bin davon überzeugt, dass der Spartathlon seinen vollen, wenn nicht gar den "wahren" Reiz erst bei "griechischem Wetter", also in Sonne gebadet, entfaltet.

Das mit der Verunsicherung durch andere, durch zu viele Meinungen/Darstellungen, kenne ich nur zu gut. Das zog sich auch durch meine Spartathlon-Vorbereitung und kulminierte in den letzten Tagen vor Ort im Hotel in Athen. Ich griff zum "Filter" und beschäftigte mich nur noch mit Aussagen zu Wettkampfumständen und -details, um nichts Wichtiges zu übersehen. Das allgemeine Unken ignorierte ich, vor allem, weil es mir als Sparta-Debütanten wenig Chancen auf das Finish zubilligte. Damals wie heute eine Haltung, die ich nicht akzeptiere: Gut vorbereitet hat man auch als Debütant jede Chance auf ein Finish. Gut vorbereitet meint: So gut vorbereitet, sozusagen über-vorbereitet, dass einen die zwangläufig auftretenden kleinen und großen Widerstände lediglich Zeit aber nicht den Fuß von Leonidas kosten. So gut vorbereitet, dass man Sparta-Anfänger-Fehler, die in der Regel allenfalls Zeit kosten, wieder ausgleichen kann. So fuhr ich hin und hatte Erfolg. Bei dir muss es ähnlich gewesen sein, sonst hätte dich der Sturm dort oben auf dem verfluchten Hochplateau weggeblasen.

Ach ja der Sturm: Der fegte auch davon, was sonst unerschütterlich war - Gelassenheit und Routine der griechischen Organisatoren. Das ist bitter für diejenigen, die in der letzten Phase, kurz vor Sparta aufgeben mussten. Am übelsten aber hat es Heike Bergmann erwischt: Die lief durch, wurde vom Race-Car auf den letzten 20 km komplett begleitet, fand keine Checkpoints mehr vor. Es wurde ihr ausdrücklich eingeräumt, sie dürfe von ihrem Supporter an jedem der abgebauten CP versorgt werden. Man begleitete sie sogar von offizieller Seite zu Leonidas, setzte ihr einen Kranz auf und händigte ihr ein Finisher-Shirt aus. Allerdings war die Zeitnahme abgebaut, so dass es keine elektronische Zeit von ihr gibt. Bei der Siegerehrung wurde sie nicht genannt und es wollte (oder konnte) sich dann niemand der anwesenden Offiziellen daran erinnern, dass sie die Strecke regelgerecht (plus der von mir beschriebenen, gebilligten Ausnahmen) absolvierte. Chaos und Verwirrung werden verständlich, wenn man Bilder und Videos vom späten Nachmittag aus Sparta und davor anschaut. Mich stimmt das traurig, denn Heike hat wohl von allen Finishern die größte Leistung vollbracht, sich diesem Unwetter gestellt und es besiegt. Darüber hinaus muss die Verwirrung so groß gewesen sein, dass eine Athletin geehrt wurde, die die letzten Kilometer vor Sparta aufgab und mit dem Auto ins Hotel fuhr. Das soll ihr Supporter sogar auf Facebook (zu dem ich keinen Zugang habe) gepostet haben. Im deutschen Kontingent war es bekannt. Und dann eine Ehrung. Das begreife ich noch weniger, als die unterbliebene Ehrung von Heike, wenngleich das schlimmer ist, vor allem für sie. Dergleichen Unstimmigkeiten sind für mich, der ich Leidenschaft und Präzision bei griechischen Langdistanzultras nun schon zweimal kennen lernen durfte.

Umso schöner, dass dir der Coup des Debütanten-Sieges gelang. Das freut mich ganz besonders. :nick: :daumen:

Alles Gute Klaus - und: Wir sehen uns! :winken:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo UDO,

das mit der Heike, habe ich gar nicht so mitbekommen und macht mich fassungslos und traurig zugleich. Sie ist so eine große Kämpferin und dann wird Sie Opfer der schlampigen griechischen Mentalität.

Es stimmt schon, der Zieleinlauf war dieses Jahr absolut ein Trauerspiel. Klar, es waren bei dem Wetter keine Zuschuaer mehr auf der Straße, die weißgekleideten "Jungfrauen" waren längst weg und mein Zielfoto zeigt einen dick vermumten mürrisch dreinschauenden abgekämpften Läufer. Das was wirklich etwas schmerzt ist, das ich keinen Olivenzweigkranz mehr bekommen habe. Das war auch im Nachgang nicht mehr zu ergattern, angeblich seien die ausgegangen. Aber insgesamt bin ich froh das

a)bei dem Sturm nichts Schlimmes passiert ist. ich hatte die Gefahren unbewußt, wohl dem Wettkampftunnel geschuldet, ausgeblendet. Im Nachgang hat mir mein Begleiter Fotos und einen kurzen Film gezeigt, wie an einer Tankstelle am Straßenrand die Anzeigetafel heruntergefallen ist. Ich selbst sah in Sparta, kurz vorm Ziel, Dachziegel auf der Straße.

b)bin ich aber auch froh, dass das Rennen dann doch nicht noch abgebrochen wurde. Die Stärke des Sturmes haben ja vor allem die letzten Läufer mit voller Wucht erfahren. Eine Rennunterbrechung bis zur Wetterbesserung hätte sicher länger gedauert und dann wäre ich mit meinen total durchnäßten Klamotten durchgefroren und hätte dann meine Motivation wahrscheinlich verloren. Und ein kompletter Abbruch, wenn ich auf meine letzten Kilometern unerwegs gewesen wäre, davor hatte ich mehr Angst als vor den Gefahren. Verrückt und auch etwas bedenkenswert. Wenn man bedenkt was aufgrund solcher Fehleinschätzungen alles passieren kann (schlimmstes Bsp. der Zugspitzberglauf vor einigen Jahren).

Unterm Strich bin ich sehr glücklich das Erlebnis Sparta mit einem Finish genießen zu können. Was die anschließenden Tage betrifft war auch die abendliche Siegerehrung dieses Jahr auch sehr schön. Wenn man frühere Berichte liest war das wohl auch nicht immer so. Obwohl das auch subjektive Empfindungen sind, war die wieder leicht chaotisch startende Party am Strand unter freiem Himmel schön. Der mit Beginn einsetzende Starkregen war von den Griechen wohl nicht auf dem Plan gestanden (Wetterprognose voher beachten ist wohl nicht so deren Ding). Die Übergabe der Medallien und Urkunden ging Teamweise zum Glück schnell, es gab fürher Essen als sonst und die mal wieder nassen Klamotte trockneten schnell, weil sich das Wetter danach besserte. Die Stimmung wurde sehr ausgelassen und ich hätte nicht gedacht, nach dem Essen, bis nachts um 1 mit müden Beinen durchzutanzen. War zwar kontraproduktiv für die Regeneration aber unvergeßlich für das Gedächtnis an diese verrückte Zeit in Griechenland.
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin

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schauläufer hat geschrieben:[...]und dann wird Sie Opfer der schlampigen griechischen Mentalität.[…]
Klaus, bei allem Respekt, solche Pauschalisierungen sind genau das, was dazu führt dass „uns Deutschen“ Arroganz, Besserwisserei und der Hang dazu zu glauben die ganze Welt belehren zu können oder gar zu müssen nachgesagt wird…(…also auch wieder Pauschalisierung, also Folge und so geht das dann immer, immer weiter…). "Am deutschen Wesen soll die Welt…" ....hatten wir schon alles… Es ist für meine Frau und mich alles andere als angenehm, immer wieder von solche Erfahrungen mit unseren Landsleuten in unserem Traumland, von den so gastfreundlichen Griechen konfrontiert zu werden.

Ein bisschen mehr Empathie steht uns allen wohl ganz gut…

Du hast die vielen freiwilligen Helfer erlebt…denkst du dieses riesen Event wäre ohne MASSEN von freiwilligen Helfer, die aber auch GAR NIX am SP verdienen, möglich?! Die standen da bei bitterer Kälte, Dauerregen, Sturm und letztlich - so lange es ging/sie sich irgendwo selber festhalten konnten - sogar noch beim - ...IM... -Hurrikan "Sorbas" über Stunden an mehr als provisorischen VP`s .

In Deutschland hätte man diese Veranstaltung längst aus Sicherheitsgründen abgebrochen, von Amts wegen….

Zu Heike (…auch ich bin ein riesen Fan von ihr…) Es gibt noch keine Entscheidung von der ISA, auf Heikes Einspruch gegen die Wertung (ich stehe mit ihr im ständigen Austausch).

Ich NEHME AN, dass JETZT wirklich alle Fakten zusammengetragen werden bzw. Heikes Angaben und die, der sie begleitenden Offiziellen des SP GANZ GENAU überprüft werden. Ich VERMUTE dafür war einfach bis zu den Feierlichkeiten am Montag zu wenig Zeit, bzw. die Organisatoren - damit - bei der Feier dann völlig überfordert… . Ich meine was muss auf denen alles in der Zeit der Veranstaltung und direkt danach eingeprasselt sein, bei diesem unglaublichen Unwetter…Hurrikan in Europa..wer hat damit Erfahrung...?!?!... wo in den griechischen Nachrichten gesagt wurde: "Bleiben sie zuhause, es besteht Lebensgefahr!"

Du warst dabei. Interessierte konnten und können inzwischen unglaubliche Fotos, Videos und sogar schon die ersten Berichte zu diesem unglaublichen Lauf und seinen Ablauf finden.

Fehler passieren überall, erst recht in solchen absoluten Ausnahmesituationen. Jetzt muss man nur die Größe haben, um diese auch zugeben zu können. Nichts anderes erwarte ich, gerade von den für ihre liebe zum Sport und für ihren Respekt vor außergewöhnlichen Leistungen (denn nichts weniger war das, was Heike da - zusammen mit ihrem Supporter Christian - abgeliefert hat) so bekannten und geschätzten Griechen. Also, abwarten… . Ich glaube die halbe deutsche Ultraszene und viele mehr noch, in der ganzen Welt (…dank Facebook…) weiß inzwischen um Heikes Schicksal und drückt ihr aber sowas von gaaanz fest die Daumen!!! Völlig fremde Griechen, die sie gaaanz alleine auf der Straßen nach Sparta und in Sparta gesehen haben, suchen nach ihr, bei Facebook…es ist eine unglaubliche Anteilnahme, gerade auch von den Griechen, selbst wenn sie eigentlich nix mit dem SP zu tun haben…

So eine außergewöhnliche Leistung kann man und darf man nicht ignorieren, bzw. die Anerkennung verweigern. Der so schöne Rahmen der würdigen Ehrungen, bei der Feier in Athen, ist ihr auf jeden Fall schon genommen worden… . Zum Glück hatte Heike (…“Superwomen“….). aber schon 4 Mal!!!! dieses eigentlich einmalige Erlebnis.

Noch etwas, denn mich stört es gewaltig, wenn man so über die Griechen oder sonst eine Gruppe (…pauschal…) spricht: Deutschland hätte - nicht aus in erster Linie Angst um die Beteiligten, sondern aus viel größerer Angst hinterher bis zum jüngsten Tag verklagt zu werden…- längst kapituliert, vor dieser Naturgewalt! Nicht die Griechen, die hier Verantwortung trugen!!!! Nicht die vielen freiwilligen Griechen, die ihre eigene Gesundheit riskierten, um für 381 StarterInnen/ 238 FinisherInnen + (hoffentlich bald dazu) Heike da zu sein.

Mike

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Hallo Mike,

ich habe mich vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt. Also zur Richtigstellung. Die freiweilligen Helfer habe ich damit nicht gemeint, das hast du fehlinterpretiert. Die haben eine klasse Job gemacht. Unter den Verhältnisssen haben Sie den grössten Respekt vor mir. Was ich nicht verstehe kann und weshalb ich in meiner Formulierung etwas über Ziel (pauschale Verallgemeinerung) hinausgeschossen sein mag. Es muss nicht alles perfekt laufen, wichtig ist das man auf Situationen reagieren und improvisieren kann. Ist in meinem Beruf fast täglich meine Aufgabe. Und egal welche Nationalität das nun ist, dass sind Eigenschaften die ich persönlich mehr schätze als übertriebene Regulierungswut und eine völlig überzogene Ewartungshaltung (Rundumsorglospakete). Aber hier hat meiner Meinung nach die Rennleitung versagt. Der Sturm kam nicht völig überraschend. Ich bin am Mittwoch aus dem Flieger gestiegen (schon die Landung war abenteuerlich) und kämpfte gegen eine heftige Windböe an die mich erfasste. Der nächste Tag war auch sehr windig. Und spätestens am Samstag, als wir auf der Strecke waren, hat der Wetterdienst verlässlich das Aumaß eines Tropemsturmes angekündigt. (Mein Schwager ist Grieche und hat den ganzen Tag vor dem Fernseher verbracht und den griechischen Sender und die Berichte zum Rennen verfolgt). Das die Ausstattung der CPs diesen Kriterien alles abverlangen würde, war somit zu erwarten. Es waren zum Schluss eben auch wenig Offizielle unterwegs die sich um Möglichkeiter der Verbesserung kümmerten, wie z.B. Die offenen leichten Pagodenzelte sturmfester zu machen oder andere sichere Plätze zu suchen (ich habe jedenfalls nichts davon mitbekommen, und wie gesagt am Sonntag wurde es so ab 17:00 Uhr richtig unangenehm und aufgrund von herumfliegenden Dingen gefährlich für alle, egal ob Läufer, Betreuer in ihren Autos oder den vielen sympatischen Helfern). Das hätte auch anders ausgehen können.

Und jetzt zu dem was UDO über Hike geschrieben hat. Wieso ist die Zielzeitmatte schon weg, hat die der sturm ramponiert? Und wenn schon, die Ankunft wurde ja dokumenntiert durch mehrere Anwesende. Die Siegerehrung war dann 2 Tagen später. Bis dahin muss es möglich sein, das ordungsgemäße absolvieren der Strecke von den Rennkomissaren zweifelsfrei zu klären - und wenn nicht. Scheissegal, dann wie heißt es doch bei den Juristen so schön: Im Zweifel.... Es geht doch bei ihr nicht um ein Preisgeld oder ähnliches. Aber die menschliche Größe muss man eben haben, (egal ob Grieche oder eine andere Nation) und wenn nicht. Dann konsequent das übereichte Finishershirt und den Kranz wieder abnehmen. Und speziell zum letzteren. Ich hab den Kranz nicht bekommen, war aber früher im Ziel. Ralf Simon hat mir auf Nachfrage gesagt, dass die wohl nicht gerreicht hätten. Ich ägere mich da schon drüber, denn egal ob es stimmt. Ausgehen dürfen die nicht, weil soviel mehr Finisher als in vergangenen Jahren waren es auch nicht.

Noch so ein Fauxpas war der Verlust zahlreicher Dropbags und das Chaos bei der Abholung in Sparta. Nach 36 Jahrengeling das wohl nicht. Es sind natürlich von einigen sehr viel abgegeben worden. (ohne Supporter wohl auch verständlich das einige sich da gut absichern). Das, das logistisch eine Herausforderung darstellt ist klar. Es wäre nur zu verständlich wenn man statt 75 Abgabestellen weniger Möglichkeiten hätte. Dann bräuchte man weniger Helfer, bzw. der Aufwand wäre deutlich weniger und die Lage überschaubarer. Wie ich dann gehört habe, dass ein Läufer seine zurückgegebenen Stirnlampe, eine Jacke und Laufuhr in den Wind schreiben muss, ist da wirklicheine bittere Erfahrung. Und kein Einzelfall. Nur das es da halt nicht so wertvolle Dinge waren.

Und ich bitte um Verzeihung wenn ich in Sachen Heike nicht auf dem neuesten Stand bin. Aber ich bin nicht auf Facebook und will aus guten Gründen da auch niemals mich anmelden.
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin

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Hallo ihr, nachdem ich das Schiedsgericht des Spartathlon ob der Missachtung von Heike Bergmanns Finish und Erfolg kritisierte, muss ich das heute mit Freuden korrigieren. Gestern wurde Heikes Protest stattgegeben und ihr nachträglich das Finish zuerkannt. Wunderbar! :daumen: Es liegt auf derselben Linie, wie ich griechische Orgas kennen lernte. Sie tun ungemein viel für die Athleten und alle sind mit Ernst und Begeisterung dabei.

Gruß Udo :winken:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hauptmieter hat geschrieben:Hallo UDO,
Danke für den tollen Bericht, Glückwunsch zur Leistung. Ja, vielleicht wirst du objektiv gesehen langsamer, aber 1. hat das garantiert auch mit deinen superlangen Ultraläufen zu tun, die du absolviert hat und 2. bist du nach wie vor vorne dabei und 3. geht es ja darum Spaß zu haben, also Alles gut, oder?
Dein Plan mal keinen Wettkampf zu absolvieren bis Jahresende finde ich gut, macht Sinn...
Alles Gute dir,
liebe Grüße
Hauptmieter
Hallo Hauptmieter,

beim nochmaligen Durchsehen ist mir aufgefallen, dass ich einigen nicht geantwortet habe, obwohl ich das wollte bzw. für nötig hielt. Darum für dich eine "einigermaßen verspätete" Antwort ...

Du hast sicher recht, wenn du schreibst, dass meine "Langsamkeit" relativ ist, eine Art Jammern auf hohem Niveau, und unter anderem eine Folge der vielen überlangen Ultras, die ich in diesem und den letzten Jahren absolviert habe. Leider lässt sich der Einfluss des Alters und jener des "Langsamerwerdens durch viel sehr langsames Laufen" nicht voneinander trennen. Es ist also nicht zu quantifizieren, was ich dem Älterwerden und was dem Langsamlaufen zurechnen muss. Möglicherweise entspricht den Tatsachen, was ich vor Jahren mal las, dass nämlich um die 65 herum ein starker Leistungsabfall hinzunehmen ist. Dass der läuferische, der Ausdaueralterungsprozess sich nicht kontinuierlich, sondern in Schüben, gewissermaßen sprunghaft vollzieht. Dergleichen kann man an sich selbst - also subjektiv - natürlich nur im Nachhinein konstatieren, wenn der Verlauf hinter einem liegt.

Wie dem auch sei: Was an Langsamkeit vom vielen Langsamlaufen herrührt, dem will ich entgegen wirken. Darum habe ich mir eine Marathon-/Ultrafreizeit bis mindestens Februar 2019 verordnet, in der ich vermehrt an einer Art Refresh arbeiten will und das seit etwa Oktober auch praktiziere. Diesem Unternehmen stellt mein Körper allerdings heftigen Widerstand entgegen. Nur sehr langsam vermag ich ihn wieder an Tempoläufe jedweder Art zu gewöhnen. Auch LaufABC, vermehrtes Krafttraining samt Dehnen und anderes steht auf dem Programm. Erst im Dezember werde ich mein derzeitiges Distanzlimit von maximal 15 km pro Training wieder überschreiten, um mich dann wieder für den ersten Marathon im Februar oder Anfang März vorzubereiten.

Es geht natürlich beim Laufen ALLEINE darum Spaß zu haben. Auf welche Weise man den Spaß findet ... da gehen die Wege der Menschen/Läufer allerdings auseinander. Bei mir gehört bis auf weiteres (= so lange meine Gesundheit mir das erlaubt) der Leistungsgedanke dazu. Ich weiß nicht immer, wie ich den Spaß auf einer Strecke maximieren kann, oft stellt sich das unterwegs heraus und dann verfahre ich entsprechend. Ich weiß aber in jedem Augenblick, was den Spaß schrumpft. Und das sind vor allem Beschwerden. Die stellen sich bei Läufern, die sich fordern, wie ich mich fordere, die so viel laufen, wie ich gewohnt bin zu laufen und die so gut leiden können, wie ich es genetisch bedingt offenbar kann, zwangsläufig ein. Ich nutze die die marathon- und ultrafreie Zeit auch, um gegen diese Beschwerden anzugehen.

Zwischen tausenden langsam gelaufener Kilometer und Beschwerden besteht neben dem offensichtlichen ein nicht so leicht einzusehender, weiterer Zusammenhang. Stundenlang langsam laufen ermüdet. Alles gut wenn man dann aufhört. Nicht so gut, wenn man mit müden Beinen noch stundenlang weiterläuft, weil das dann mit "Schlappschritt" geschieht. Über die Zeit leidet darunter die Reinheit der eigenen Laufbewegung, was wiederum in Beschwerden münden kann. In dieser Hinsicht ist Tempoarbeit dann auch segensreich, weil sie den Laufschritt "repariert" und über diesen Umweg den Beschwerden abhilft.

So weit die Absicht. Man/ich wird/werde sehen, ob meiner Strategie Erfolg beschieden sein wird. :nick:

Dir alles Gute für's Rest- und schon mal vorab für's neue Jahr :daumen:

Gruß Udo :hallo:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo
Danke für die Antwort. Du machst es schon richtig, kämpfst so gut du kannst um den altersbedingeten Leistungsabfall aufzuhalten bzw zu verlangsamen und natürlich ist das auch ein Trauerprozess zu bemerken, wenn es nicht mehr so schnell geht wie früher. Auch ich bin gespannt über das Ergebnis deiner Tempoarbeit. Beim WHEW werden wir uns treffen und können es sehen.
Greif zitierte in einem seiner Newsletter übrigens einmal eine Studie, in der nahegelegt wurde, regelmäßig Seilzuhüpfen, da da etwas trainiert würde, was für den Tempoverlust im fortgeschrittenen Alter zuständig sei. Wenn dich das interessiert, kannst du das ja recherchieren...
Alles Gute dir
Grüße
Cornelius
Bestzeiten: 17.08.2019 Mauerweglauf 100 Meilen 19.36.35 Stunden. 08.09.2018 RUNWINSCHOTEN (Holland) 100 km 9:33.30. 16.06.2018 Karlsruher Nachtlauf 80 km 7:55:45. Marathon 3:22.10. HM 1:34:32. 10 KM 43:37
Laufberichte: www.corneliusrennt.de

22
Jetzt habe ich es auch endlich geschafft, deinen tollen Bericht ganz durchzulesen. Klasse. Da durfte ich den Mauerweglauf vom Sommer auch noch einmal mit dir miterleben. Vielen Dank. :daumen:

Ja, das ist schon erstaunlich wie viel man sich von der Strecke merkt, zumindest so, dass die Bilder wieder abgerufen werden, wenn man daran erinnert wird. Das ist mir an vielen Stellen in deinem Bericht passiert. :daumen:

Und endlich im Ziel dann, die "stille Freude", diese "tiefe Zufriedenheit" und der Wunsch "jetzt einfach nur sitzen ...". :nick:

Die Stürze/Stolperer scheinen ja irgendwie beim Mauerweg besonders häufig vorzukommen, obwohl die Strecke ja im Grunde pupseinfach zu laufen ist. Wahrscheinlich deswegen. Ich habe einige Erzählungen gehört. Bei einer Läuferin habe ich es live erlebt, sie ist völlig grundlos ins Straucheln gekommen und lag plötzlich längs da. Mir selber ist es passiert bei einem privaten Lauf auf dem Mauerweg vor einem guten Jahr. Eine andere Läuferin aus Köln hat es ganz übel erwischt. Sie ist ziemlich am Anfang schon gefallen und hat sich dabei versucht mit der Hand abzustützen. Ihre Hand schmerzte danach heftig, wohl verstaucht, ABER - komische Gedankengänge eines Ultraläufers - ins Krankenhaus wollte sie in Berlin auf keinen Fall. Ins Hotel zurück? Was soll sie da die ganze Zeit bis Montag machen? Also dann lieber mit schmerzendem Handgelenk weiter laufen. Sie hat dann tatsächlich die ganze Runde zu Ende gebracht. Am Dienstag in Köln im Krankenhaus wurde sie mit einen komplizierten Bruch im Handgelenk festgestellt, OP, Stahlplatte eingesetzt ...

Geteiltes Leid ist halbes Leid. Völliger Quatsch. Wir teilen Härten und Unbill, sind verbündet und verschworen. Doch jeder trägt die ganze Last für sich allein. Es ist eher so: Ich richte mich an Mikes Beispiel auf. Ihm geht es womöglich ähnlich. Der Vorteil: Wir stützen uns gegenseitig wie die Streben eines Gerüsts. ... Da hast du Zusammenlaufen mit einem passenden(!) Partner sehr treffend beschrieben, das Laufen wird dadurch nicht einfacher, jeder muss sich selber ins Ziel bringen, aber das macht das ganze wesentlich angenehmer. Die geteilte Freude der schönen Momente ist doppelte Freude. :D
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Hallo Fred,

vielen Dank für deine so positive Rückmeldung von einem, der zur selben Zeit denselben Weg genommen hat. :nick:

Ich bin wie du ziemlich erstaunt, dass gerade auf dieser so "harmlos" scheinenden Strecke Stürze und Stolperer tatsächlich die Regel sind. Mike, du hast es gelesen, war davon gleichfalls betroffen und hatte Glück nicht zu stürzen. Etliche andere, mit denen ich hinterher sprach, stürzten ebenfalls, wobei es, wie in meinem Fall, jeweils glimpflich abging. Vielleicht unterschätzt man die relativ flache, fast zur Gänze asphaltierte Strecke irgendwie, wenngleich das mit ihren über 160 Kilometern eigentlich nicht möglich ist. Ich habe jedenfalls keine Erklärung für die Häufung der Stürze.

Um den Kurs auch einmal in umgekehrter Richtung zu erleben, habe ich mich für 2019 ein weiteres Mal in Berlin angemeldet. Ob es bei diesem dann dritten Mal bleiben wird ... keine Ahnung. Das hängt natürlich zuvorderst davon ab, wie sich meine Ultrareichweite in den kommenden Jahren zurückbilden wird. Dass sie es tun wird ist keine Frage. Fraglich ist für jeden Läufer nur mit welcher Rasanz er seinen Leistungsverfall wird hinnehmen müssen. :zwinker5:

Vielleicht sehen wir uns in 2019 in Berlin? :D

Dir alles Gute für das auslaufende und das beginnende Laufjahr! Herzliche Grüße :winken:

Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:... Vielleicht sehen wir uns in 2019 in Berlin? :D

Dir alles Gute für das auslaufende und das beginnende Laufjahr! Herzliche Grüße :winken:

Udo
Berlin ist für 2019 nicht geplant. Das ist dieses Jahr so perfekt gelaufen, das wäre nur noch schwer zu toppen, zumal es eigentlich über meiner Leistungsgrenze liegt, als "Hobby-Ultramarathon-Man-fred". :D

Dir (und uns) wünsche ich auch im nächsten Jahr viele schöne Laufabenteuer, die wir mit dir miterleben dürfen. :daumen:

PS: Irgendwie habe ich den Eindruck, dass du beginnst bei den Läufen das Drumherum und das Nebenbei immer mehr zu genießen, wenn du nicht mehr 150% auf den Lauf an sich fokusiert sein musst, was notwendig ist um eine Topleistung abzuliefern. Und trotzdem läuft es bei dir leistungsmäßig immer noch richtig gut. Klasse.
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Fred128 hat geschrieben:Berlin ist für 2019 nicht geplant. Das ist dieses Jahr so perfekt gelaufen, das wäre nur noch schwer zu toppen, zumal es eigentlich über meiner Leistungsgrenze liegt, als "Hobby-Ultramarathon-Man-fred". :D

Dir (und uns) wünsche ich auch im nächsten Jahr viele schöne Laufabenteuer, die wir mit dir miterleben dürfen. :daumen:

.......
Schade Manfred, das wir uns da dieses Jahr nicht begegnet sind. Und nächstes Jahr steht das nicht mehr auf deiner Agenda, schade :nene: Das Zeitlimit dort käme dir ja entgegen. Aber verstehen kann ich deine Einstellung. Es gibt Dinge die lassen sich nur schwer toppen und solten daher einzigartig sein. Eigentlich wollte ich für meinen Teil, das mit dem Berlin Marathon auch so halten, habe mich aber versehentlich um einen Startplatz 2019 beworden :peinlich: :klatsch: und es kommt wie es kommen muss und ich bin dabei :confused: Schneller als 2014 werde ich da niemals, nie, nie, nicht mehr sein. Nunja, jetzt ist es zu spät. Joggle ich halt mit der großen Masse mit :zwinker2: Hauptsache mir pasiert so ein Fehler im Januar 2019 nicht noch einmal und ich melde mich für die Quali für den Sparta 2019 :hihi: :tocktock: :nene:
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin

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Mache Dinge passieren, weil sie passieren ... und dann soll das so sein. :D

Letztes Jahr war Berlin eigentlich auch nicht geplant bei mir. Ich bin da ganz kurzfristig gelandet, nur weil es beim Kölnpfad ein paar Wochen vorher nicht ganz gereicht hatte ... und das war gut so. :daumen:

Und auf der Strecke getroffen haben wir uns nicht, weil ich leistungsmäßig am ganz anderen Ende laufe wie ihr. Ich war 27:15 h unterwegs, hier. :hallo:

... und Sparta wäre doch klasse. :daumen: :daumen: :daumen:
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Fred128 hat geschrieben:Berlin ist für 2019 nicht geplant. Das ist dieses Jahr so perfekt gelaufen, das wäre nur noch schwer zu toppen, zumal es eigentlich über meiner Leistungsgrenze liegt, als "Hobby-Ultramarathon-Man-fred". :D
Hallo Manfred,

Läufe wählt jeder von uns nach Kriterien aus, die seinen Zielen folgen oder seinen Neigungen entsprechen. "Früher" ordnete ich alles meinen Zielen und Prinzipien unter. Das war zu "jener Zeit" rückblickend betrachtet richtig so. Man ist der, der man ist. Wer man ist, wandelt sich aber. Auch der Läufer in mir veränderte sich. Inzwischen reden freundschaftliche Bande, die man zwangs-läufig als Ultraläufer vor, auf oder hinter einer Laufstrecke knüpft - so man kein kompletter Autist oder Stinkstiefel ist -, ein ganz entscheidendes Wort bei der Auswahl von Wettkämpfen mit. Deswegen - und fast nur deswegen - war ich letztes Jahr in Berlin auf den 100 Meilen unterwegs. Wie im Laufbericht erwähnt, blicke ich auf meinen 100Meilen-Berlin-Erstling von 2014 als meinen in allen sportlichen Belangen erfolgreichsten, glänzendsten Wettkampf zurück. Eine persönliche Sternstunde, wie man sie nur sehr selten erlebt, wenn alles passt. Deswegen hatte ich ein bisschen Manschetten mein eigener Schatten könnte in diesem Jahr zwischen einem schönen Erlebnis und mir stehen. Weil vollkommen klar war, wie du es ausdrückst -, dass das nicht nur "schwer zu toppen" sein würde, sondern überhaupt nicht. Im Gegenteil: Ich war, meine sonstigen Vorstellungen und Anstrengungen zugrunde legend, miserabel vorbereitet. Ich war dort, weil ich mir eine andere Art von Erlebnis, lasst es mich "gemeinsames" oder "Gruppen-Finish" nennen, suchte. Suchte und fand. Intensiver und erfüllender als erträumt. Dafür danke ich den Freunden, insbesondere Mike, von Herzen.

Dass es rein sportlich gedacht und gewertet auch nicht sooo schlecht lief, davon wurde ich überrascht. Im Ziel hätte ich Stein und Bein geschworen hinter der Majorität meiner Mitläufer anzukommen. Wenn man gut 100 von 160 km um jeden Schritt kämpfen muss und leidet, erwartet man von sich kaum mehr eine gute Platzierung. Stellt sich die Frage, warum ich mir nicht mehr Zeit ließ, um das Leiden zu mindern. Wer mich "liest", hat zumindest ansatzweise eine Antwort auf diese Frage parat: Ich kann nicht anders. Alles geben, notfalls bis zur völligen Erschöpfung, kleiner hab ich es nicht.

Vielleicht kann ich meine Zeit in AK M65 auf den 100 Meilen toppen im nächsten Jahr, wenn es mir gelingen sollte auf den Punkt besser vorbereitet zu sein. Deswegen fahre ich 2019 aber nicht hin. Auch nicht, womit ich mich sportlich immer wieder ein bisschen anstifte, um die Back-to-back-Medaille einzuheimsen. Ob ich die besitze oder in China der berühmt berüchtigte Sack Reis umfällt, kommt ungefähr aufs selbe raus. Auch die Aussicht die Strecke dann zum ersten Mal in entgegengesetzter Orientierung zu erleben reicht nicht, um mich für eine so harte Aufgabe zu motivieren. Wenn ich die Zwiebel, die man Antrieb nennt, schäle, bleibt letztlich nur ein Grund übrig: SIE werden wieder alle da sein. Und mit IHNEN gemeinsam möchte ich ein weiteres Mal den Mauerweg erleben.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben: Wenn ich die Zwiebel, die man Antrieb nennt, schäle, bleibt letztlich nur ein Grund übrig: SIE werden wieder alle da sein. Und mit IHNEN gemeinsam möchte ich ein weiteres Mal den Mauerweg erleben.

Gruß Udo
Hallo Udo,

ich glaube dass das ein ganz wichtiger und entscheidender Punkt ist und bleibt, besonders in einer Individualsportart wie Laufen. Das Gemeinschaftserlebnis! Unabhängig von Zeiten und Strecken, bin ich der festen Überzeugung, dass viele gerade deswegen Wettkämpfe bestreiten um dies zu erleben - gemeinsam mit anderen eine Strecke (ob M, HM 10 oder was auch immer) zu laufen. Und vielen wird das erst mit zunehmenden Alter bewusst vor allem dann wenn die Leistung in den Hintergrund rückt.

Uwe
Disziplin bedeutet, dass man Dinge tut, die keinen Spaß machen.
Für alles, was man gerne tut, braucht man keine Disziplin!
Lilli Palmer

29
bike_and_run hat geschrieben:Hallo Udo,

ich glaube dass das ein ganz wichtiger und entscheidender Punkt ist und bleibt, besonders in einer Individualsportart wie Laufen. Das Gemeinschaftserlebnis! Unabhängig von Zeiten und Strecken, bin ich der festen Überzeugung, dass viele gerade deswegen Wettkämpfe bestreiten um dies zu erleben - gemeinsam mit anderen eine Strecke (ob M, HM 10 oder was auch immer) zu laufen. Und vielen wird das erst mit zunehmenden Alter bewusst vor allem dann wenn die Leistung in den Hintergrund rückt.

Uwe
Kann diese und UDOs vorige Antwort nur dick und fett unterstreichen.

Und speziell auf den Mauerweglauf bezogen:

Ich gehe da nächstes Jahr zum vierten Mal hin und ich habe mir vorgenommen: Solang ich (gesundheitlich) kann und Sie mich lassen (ich Glück habe mit der rechtzeitigen Anmeldung) werde ich da hin gehen. Das 30 h Zeitlimit ist ja so gerechnet, dass ich da wohl noch einige Zeit mit auskomme. (im gegensatz zum Sparta, dessen CuttOffs die mir zu hohesWettkampftempo abverlangen und dafür sorgent dafür das der Streß überwiegt und das brauche ich für mich so nie mehr)

Speziell 2019 hoffe ich in Berlin ganz fest, das wie 2017 (das war meine bisher schönste und zugleich schnellste Teillnahme) ich mit meinem dertzeit läuferisch außer Gefecht gesetzten, Lauffreund Roland dort zumindest zeitweise eine Laufgemeinschaft bilden kann. Ist zuzeit sehr optimistisch gedacht aber wer weiß die Hoffnung ist da, frei nach Romain Rolland: "Denn es ist klar, dass die Zukunft nicht den Zaudernden gehört, sondern denen, die ohne schwach zu werden, das durchstehen, wofür sie sich einmal entschieden haben."
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin

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Um es mit Boris Becker zu sagen, der Mauerweg ist jetzt eurer zweites Wohnzimmer. :daumen:

Bei mir ist es der Kölnpfad. :D

Ich hatte das große Glück nach meinem ersten Marathon eher zufällig direkt in den Ultra-Bereich reingerutscht zu sein (Köln M -> Röntgenlauf) und gerade das familiäre Miteinander dort hat mich total begeistert und mich dort behalten, obwohl ich es ja nicht gut kann. Meinen zweiten Marathon bin ich nach meinem ersten 100 Meiler gelaufen, meinen zweiten Halbmarathon im 10'ten Laufjahr. :D
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Fred128 hat geschrieben:... und gerade das familiäre Miteinander dort hat mich total begeistert und mich dort behalten, ...
Hallo Fred,

es scheint da so etwas wie ein Naturgesetz zu geben: Je länger die Distanz, umso netter der "durchschnittliche" Teilnehmer. Auf jeden Fall begegne ich bei Ultraläufen deutlich weniger (aus meiner Sicht) fragwürdigen Menschen. Sowohl auf, als auch neben der Strecke.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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bike_and_run hat geschrieben:... bin ich der festen Überzeugung, dass viele gerade deswegen Wettkämpfe bestreiten um dies zu erleben - gemeinsam mit anderen eine Strecke (ob M, HM 10 oder was auch immer) zu laufen ...
Hallo Uwe,

als du mir vor Wochen mit diesen Worten geantwortet hast, regte sich in mir die Lust auf "Widerworte", obschon ich ja selbst das Gruppenerlebnis in den schillerndsten Farben gemalt und lobpriesen hatte. Ich war mir nur nicht klar darüber, an welcher Kante deines Beitrages ich hängen geblieben war. Und dann hab ich's schlichtweg vergessen. Nun stieß ich noch mal darauf und weiß auch was ich ergänzen "muss". Also eher keine Widerworte, sondern eine Relativierung, die für mich unbedingt Geltung hat.

Ob "viele" - wie du schreibst - in der Individualsportart das Gemeinschaftserlebnis suchen, womöglich vor allem Ältere, vermag ich nicht zu sagen. Was mich angeht, besaß das Gemeinschaftserlebnis über viele Jahre einen nachrangigen Stellenwert. Das änderte sich erst in den letzten vielleicht vier Jahren. Dafür waren "gewisse" Lauffreundschaften, ältere und jüngere, maßgeblich, die sich in dieser Zeit sehr festigten. Dabei geht es mir aber (überwiegend) nicht darum gemeinsam zu laufen! Während des Wettkampfs ist die Zahl derjenigen, die ich in meiner Nähe ertragen kann, sehr begrenzt. Das liegt nicht an anderen, sondern ausschließlich an mir. An der Fokussiertheit, Selbstzentriertheit, Abschottung nach außen, die mir während eines fordernden Wettkampfs zu eigen sind. Sobald es hart wird, was wie in Berlin durchaus frühzeitig geschehen kann, bin ich auch nur noch für wenige Menschen, die mich gut kennen, überhaupt zu ertragen. Ich bin dann durchaus gedanklich noch bei dem Menschen neben mir, an ihm interessiert, versuche auch Rücksicht zu nehmen. Die Fähigkeit zur Kommunikation verliere ich dennoch fast vollständig. Ich will dann weder mehr reden noch irgendwas hören. Alles viel zu anstrengend. Habe ich das Glück mit jemandem unterwegs zu sein, der das versteht, dann bin ich beglückt, wie ebendort in Berlin.

Dieses Glück wird mir allerdings selten zuteil. In den letzten Jahren häufiger, aber immer noch nicht oft. Wenn ich vom Gemeinschaftserlebnis spreche und es auch suche, dann geht es mir vor allem um die Stunden vor und nach dem Lauf, auch die Wochen bis zu einer weiteren Begegnung. Zeit in der man sich gegenseitig bereichert, Kontakt pflegt und hält. Bei anderen mag dieser Aspekt recht schnell an Bedeutung zunehmen, ich brauchte Jahre dafür. Auch aus anderen Gründen, die jetzt zu weit führen würden.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Während des Wettkampfs ist die Zahl derjenigen, die ich in meiner Nähe ertragen kann, sehr begrenzt. Das liegt nicht an anderen, sondern ausschließlich an mir. An der Fokussiertheit, Selbstzentriertheit, Abschottung nach außen, die mir während eines fordernden Wettkampfs zu eigen sind. Sobald es hart wird, was wie in Berlin durchaus frühzeitig geschehen kann, bin ich auch nur noch für wenige Menschen, die mich gut kennen, überhaupt zu ertragen. Ich bin dann durchaus gedanklich noch bei dem Menschen neben mir, an ihm interessiert, versuche auch Rücksicht zu nehmen. Die Fähigkeit zur Kommunikation verliere ich dennoch fast vollständig. Ich will dann weder mehr reden noch irgendwas hören. Alles viel zu anstrengend. Habe ich das Glück mit jemandem unterwegs zu sein, der das versteht, dann bin ich beglückt, wie ebendort in Berlin.
Widerspruch euer Ehren.

Hallo Udo,

du "verlierst" vielleicht die Fähigkeit der verbalen Kommunikation, aber ein Großteil der zwischenmenschlichen Kommunikation findet nonverbal statt. Und diese geht nicht verloren. Du schreibst ja selbst, dass du gedanklich noch bei dem Menschen neben dir bist und er sendet dir Signale die du erwiderst, in welcher Form auch immer, durch Gesten, Haltung ... oder was auch immer.

Und Gemeinschaft verstehe ich nicht nur unter dem Aspekt direkt miteinander zu kommunizieren sonder für mich gehört dazu auch einfach Gemeinsam etwas zu tun. Ich fasse diesen Begriff weiter wie du, das geht weiter über die von dir genannten "Lauffreundschaften" hinaus.

Liebe Grüße

Uwe
Disziplin bedeutet, dass man Dinge tut, die keinen Spaß machen.
Für alles, was man gerne tut, braucht man keine Disziplin!
Lilli Palmer

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Du meinst den Unterschied zwischen Straßenbahn und Fußballstadion? Aus der Straßenbahn steigt man als Fremder wieder aus, wie man eingestiegen ist. Nach dem Fußballspiel hat man das gemeinsame Erlebnis das einen irgendwie verbindet. Beim Ultralauf ist das gemeinsame Erlebnis intensiver, als bei einem 10'er, weil man einfach länger zusammen ist, teils in Grüppchen über Stunden zusammen ums “pure Überleben“ kämpft. Und beim nächsten Lauf trifft man sich ggf. wieder, weil man ja in etwa das selbe Tempo läuft ...
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