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Teilriss Peronealsehne, Osteotomie des Fersenbeines - Erfahrungen

Teilriss Peronealsehne, Osteotomie des Fersenbeines - Erfahrungen

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Hallo Leute,

ich stelle mich kurz vor, denn ich bin neu im Forum.
Ich formuliere diesen Eintrag, da ich im Vorfeld der OP viel recherchiert habe. Hierbei bin ich auf viele Negativerfahrungen gestoßen, die mich stark verunsichert haben. Meine persönliche Erfahrung zeigt aber, dass es auch anders geht.
Ich bin 46 Jahre alt, ambitionierter Läufer. Bis vor zwei ca. zwei Jahren habe ich mehrmals in der Woche trainiert und an verschiedenen Wettkämpfen teilgenommen. Es stellten sich nach Belastung vermehrt Schmerzen im Bereich des Außenknöchels ein. Irgendwann konnte ich hier auch eine Verdickung ertasten. Die Beschwerden wurden immer häufiger und zum Teil wurde ich nachts dadurch geweckt. So trat ich zunächst den Gang durch verschiedene Orthopädische Praxen an. Hier stellte man zunächst mehrfache Fehldiagnosen an.
Ein Arzt meines Vertrauens leitete dann endlich eine bildgebende Diagnostik ein. Eine MRT-CD in den Händen haltend, konnte ich einen Termin in einer Fußchirugie vereinbaren. Den niedergelassenen Orthopäden war aus meiner Sicht jegliche Fachkompetenz abzusprechen.
Nach einigen Wochen Wartezeit wurde im Rahmen des Termins durch den Fußchirurgen sofort eine starke Entzündung und Teilriss der Peroneus-Sehne erkannt. Zudem wurde mir eröffnet, dass ich einen Hohlfuß habe, der vermutlich eine Fehlbelastung erzeugt hat. Allen konservativen Behandlungen wurde von dort keine Aussicht auf Erfolg eingeräumt.
Ich selbst habe aber auch nicht mehr daran geglaubt, denn ich hatte neben Physio, Reizstrom, Laser-Behandlung, Röntgen-Bestrahlung so ziemlich alles versucht. Zudem hatte ich bereits einige Euronen dafür investiert.
Am 03.09. wurde ich in der Fußchirurgie operiert.
  • Entfernung des entzündlichen Materials und Zurückschneiden der Sehne, die sich stark verdickt hatte. Repositionierung der Sehne.
  • Zudem Umstellungsosteotomie des Fersenbeins mit zweifacher Verschraubung.
Nach fünf Tagen stationärer Behandlung wurde ich entlassen. Es folgten sechs Wochen Gipsschiene mit Gehstützen. Ich habe mich sofort bei einem Physio mit Lymphdrainage behandeln lassen. Nach Entfernung der Gipsschiene erfolgte die Mobilisierung im Air-Walker (Spezialstiefel). Mit diesem Stiefel konnte ich schmerzorientiert belasten – soll heißen, die Gehstützen konnte ich relativ schnell weglassen.
Stand heute bin ich in der neunen Woche nach OP kann ich in dem Stiefel schmerzfrei laufen und auftreten. Ich mache jeden zweiten Tag Übungen mit dem Theraband, was nach wie vor zu leichten (aber nachlassenden) Schmerzen führt.
In drei Wochen kann ich den Stiefel vermutlich komplett weglegen, und weitere 14 Tage später wieder meinen Außendienst aufnehmen. Dann wäre der prognostizierte Zeitplan von drei Monaten ziemlich genau eingehalten worden.

Sollte jemand Fragen haben, stehe ich mit meinen persönlichen Eindrücken und Erfahrungen gerne zur Verfügung. Ich habe festgestellt, dass insbesondere Verletzungen der Peronealsehnen sehr individuell sind. Die Rechercheergebnisse im Netz waren daher für mich zum Teil ernüchternd.

Liebe Grüße aus Westfalen.

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Emilianer hat geschrieben: Ich habe festgestellt, dass insbesondere Verletzungen der Peronealsehnen sehr individuell sind.
Gut das zu wissen. Dann erübrigt sich doch aber eher die Kontaktaufnahme mit Dir?

Knippi

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Hallo Emilianer,

vielen Dank für Deine Schilderung.

Ich habe seit einiger Zeit verschiedene Symptome, die auf diese Diagnose passen könnten.
Bis gestern wusste ich nicht einmal, dass es diese Sehne gibt.

Ich lasse das nun ärztlich überprüfen.

Auch wenn Knippi ein k.o.-Argument zu vergleichenden Abfragen benannt hat würde mich interessieren, ob du im Verlauf der Verletzung auch Schmerzen im (unteren) Wadenbereich hattest.

Wenn die Verletzung so viel Zeit hatte sich zu entwickeln nehme ich an, dass Du noch lange damit weiter gelaufen bist?
Garmin

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Hallo mtbfelix,

mir war diese Sehne natürlich auch vollkommen unbekannt. Ich habe den Eindruck, dass auch die meisten Orthopäden hier nur mit fehlendem Wissen glänzen können.
Ja, ich hatte auch Schmerzen im Unteren Wadenbereich. Insbesondere morgens beim Aufstehen und den ersten Schritten. Die Sehne verläuft vom Außenfuß zum Wadenmuskel. Daher lässt sich hier unter Umständen ein Zusammenhang herstellen.

Ich bin in der Tat noch einige Monate mit der Verletzung gelaufen und hatte zudem Belastung durch den Bau unseres Hauses. Bei starken Beschwerden habe ich die sportliche Belastung ganz eingestellt. Letztlich hat sich jedoch auch unter monatelanger Pause und Physio keine Tendenz zur Verbesserung eingestellt.

Sicherheit wirst Du nach Aussage meiner Fußchirugin bei solchen Beschwerden nur über ein MRT erhalten.

Gruß

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Hallo zusammen,

derzeit befinde ich mich in der 10. Woche nach OP.
Derzeit lasse ich den Stiefel weg, sofern ich mich im Haus oder im Garten bewege. Das funktioniert ganz gut, wenngleich die Ferse hier noch leichte Signale sendet. Die Sehne merke ich derzeit gar nicht mehr.

Die gestrige CT-Aufnahme zur Kontrolle war vielversprechend. In einigen Tagen ist die Abschlussuntersuchung in der Fußchirurgie. Ich bin sehr gespannt, wie die dortige Bewertung ausfallen wird.

Ich hoffe, dass ich im Januar die Laufschuhe so langsam wieder anziehen kann.

Gruß in die Laufgemeinde.

Langfristiger Erfolg?

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Hallo Emilianer,

auch wenn deine OP der Personealsehne schon einige Zeit her ist, würde mich interessieren ob jetzt, alles wieder beim Alten ist und du wieder vollständig belasten kannst. Sind irgendwelche Schäden oder Beeinträchtigungen geblieben?

Ich habe meine OP der Peronealsehen jetzt am 18.11. anstehen und bin hin und her gerissen ob ich es machen soll oder nicht.
Wie du, bin ich lange von Orthopäde zu Orthopäde unterwegs gewesen und mit falschen Behandlungen., Fehldiagnosen und nicht genau hinsehen, abgewiesen worden. Ein Radiologe hat letzten Endes tiefer drauf geschaut und das Problem erkannt. Anschließend bin ich dann direkt zum Fuss-Spezi.

Problem bei mir, ich habe sowohl im rechten, als auch im linken Sprunggelenk diesen Längsriss in de Peronealsehne. Könnte mir also gleich 2 mal eine OP gönnen :-)

Der rechte Knöchel meckert seit 2 Jahren rum, mal weniger mal mehr. Nach stärkerer Belastung schmerzt jeder Schritt indem es vor dem Knöchel Stiche setzt. Teils zieht der Schmerz auch das hintere Wadenbein hoch. Das rechte OSG ist gefühlt etwas schlechter dran als das Linke.
Aufgrund meiner beidseitigen Problematik habe ich nun eine rheumatologische Abklärung hinter mir. Die Sehenrisse scheinen keine rheumatische Ursache zu haben. Ich vermute eher eine dauerhafte Überlastung durch unser Tandemfahren seit Jahren. Wir fahren lange strecken und sitzen 4-5 Stunden auf dem Rad. Auch scheint der Peroneus-Muskel ziemlich tief zu gehen.

Das wahre Ausmass wird man sicher erst unter der OP sehen.
Wo bist du denn operiert worden ?

Mein Gefühl sagt mir, ich muss die OP machen lassen. Alternative ist sonst nur, wenig Sport machen, nicht mehr gut wandern zu können und kurze Radstrecken fahren. Das fände ich aber mit 53 Jahren, noch keine Option. Vor allem denke ich, wenn man es nicht machen lässt, reisst die Sehnen durch die ständige Reizung irgendwann sowieso durch und dann ist Holland in Not.

Im linken OSG habe ich, scheinbar anlagebedingt, auch 2 kurze Peronealsehen. Aber erst mal die OP am rechten OSG und dann vielleicht im nächsten Jahr das linke Sprunggelenk.

Danke für deine Rückmeldung. Mich würde interessieren ob du das Krückelaufen gut überstanden hast oder andere Probleme aufgetaucht sind.
Gibt es noch andere Leute die eine OP an den Peronealsehnen hier hatten?

Best Grüße
Lickysto

Re: Teilriss Peronealsehne, Osteotomie des Fersenbeines - Erfahrungen

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Hallo Emilianer,
bin froh Deine Nachricht gelesen zu haben.
Bei mir ist es am 08.03.2024 soweit. Werde rechts operiert mit Fersenosteotomie in der Schön Klinik in Harlaching. Hatte echt Probleme bei der OP Aufklärung die Fersenosteotomie zu unterschreiben. Konnte den Hohlfuß nicht wirklich glauben. Und die Tatsache, dass ich über 12 Wochen lädiert bin, hat mich echt fertig gemacht.
Schön zu hören, dass es Dir ganz gut geht.
War bei 5 verschiedenen Orthopäden. 4 davon meinten operieren, 1er meinte auf keinen Fall.
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