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Seit 6 Monaten Probleme im Vorfuß

Seit 6 Monaten Probleme im Vorfuß

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Guten Abend und ein frohes Weihnachtsfest miteinander,

vorab schon mal ne Entschuldigung für den langen Text, aber diese Verletzung bringt mich echt zum Verzweifeln und ich will sie so genau es geht beschreiben. Ich bin Student (25), demnach geht die Behandlung "immer mehr ins Geld" (wenn es helfen würde, wäre mir das recht) und der Sport (sei es nun Laufen, Radfahren oder Fußball) ist als mein liebstes Hobby und mein Ausgleich fast komplett weggefallen. Mein Problem ist das folgende:

Vor etwa 6 Monaten habe ich beim Training meine erste Einheit des Fahrtenspiels eingebaut. Im Anschluss an dieses Training hatte ich ein leichtes Ziehen im Vorfuß, was ich nicht sonderlich ernst genommen habe. Um genau zu sein am Rechten Fuß, Grundgelenk des zweiten Zehs, aber eher auf der Seite, die zum großen Zeh zeigt. Nachdem ich mich ein paar Wochen nur so halb geschont habe ("ist nur ne Kleinigkeit, geht schon wieder weg"), wurde die Problematik eben nicht besser.

Seitdem war ich nur 2, 3 mal laufen, habe aber entweder abgebrochen oder eben nur was Lockeres gemacht, da es keinen Wert hatte. Auch Radfahren (habe Clickpedale) hat die Schmerzen, wenn auch weniger stark, immer wieder hervorgerufen, da die Stelle eben genau am Pedal ist. In der Regel werden dabei die Schmerzen während der sportlichen Betätigung weniger und fangen erst danach wieder an.

Um den Schmerz mal genauer zu beschreiben: Manchmal ist er ganz weg, tritt aber früher oder später immer wieder auf. Er ist eher brennender Natur (tue mir immer schwer sowas zu beschreiben, aber ICH DENKE das trifft es am besten) und nicht sonderlich stark:
Wenn ich den Schmerz wirklich "provoziere", wie beim Laufen etc. ist es eine 2-3 auf einer Skala bis 10, wenn ich irgendwas gemacht habe, wofür ich auf die Zehenspitzen gehe (insbesondere in der Hocke) eine 1-2. Wohlgemerkt erst eine Zeit nach diesen Bewegungen, nicht schon währenddessen. Und auch dann nur bei Druck auf die Stelle, also beim Gehen beispielsweise (oder wenn ich auf einen Gegenstand trete oder mit dem Finger rein drücke).


Hier eine Chronik der medizinischen Behandlung meiner Verletzung, ist im Zweifelsfall für den Querleser irrelevant.

Ich habe seit über einem Jahr Einlagen, welche ich auch zum Sport drinnen habe. Als ich aufgrund dieser Verletzung dann vor ca. 4-5 Monaten zum ersten Mal bei meinem Orthopäden war, meinte er nur, dass es an den Einlagen liegt, die alten seien ausgelatscht. Deshalb hat er mir neue verschrieben. Fuß wurde kaum angeschaut.

Problem nicht behoben, 3 Wochen später wieder hin:
Die Einlagen müssten sich erst einlaufen.

Problem nicht behoben, zum Hausarzt:
Verdacht auf Morton-Neuralgie, Überweisung zurück zum Orthopäden.

Nach Meinung des Orthopäden keine Morton-Neuralgie, immerhin hat er sich den Fuß nun mal genauer angeschaut und die Einlagen überarbeiten lassen.

Problem nicht behoben, zu nem renommierten Physio gegangen, aus eigener Tasche bezahlt.

"Werde ein geschmeidiger Leopard" und "Ready to run" von Kelly Starrett gekauft (einerseits aus länger bestehendem Interesse, andererseits in der Hoffnung, einen Ansatz zu finden

Problem nicht behoben, zu nem Physio gegangen, der ein Freund der Familie ist und mir vorher schon geholfen hat. Mehrere Sitzungen selbst bezahlt, vieles probiert (auch zuhause), scheint aber nicht zu helfen - bin da aber noch dran, beispielsweise den Fuß in möglichst warmem Wasser aufzuwärmen und ihn mit einem Massageball zu bearbeiten, um etwaige Verklebungen im Gewebe zu lösen.

Problem nicht behoben, wieder zum Hausarzt, der mir nochmal mit Verdacht auf Morton eine Überweisung zu nem anderen Orthopäden geschrieben hat (an dieser Stelle sei erwähnt: Sowohl Orthopäde 1 als auch 2 haben eigentlich nen guten Ruf)
Neuer Orthopäde wollte es mal ganz strukturiert angehen, erst mal geröntgt, abgesehen von ganz leichter, unbedenklicher Arthrose im Grundgelenk der großen Zehe keine Probleme zu erkennen, weshalb er etwas an den Knochen/ Gelenken ausgeschlossen hat. Nächster Schritt: Einlagen dahingehend anpassen, dass noch mehr Druck von der Stelle genommen werden soll und im Zweifelsfall nochmal eine Anpassung vornehmen, falls das nicht hilft mittels Injektion auf Morton-Neuralgie prüfen.


Und hier
bin ich wieder und tippe am Heiligabend diese Story in allen Details ein - in der Hoffnung, dass mir jemand helfen kann, vielleicht mal was Ähnliches hatte oder auch nur irgendwelche neuen Impulse hätte. Eigentlich würde ich jetzt im Januar nochmal zu Orthopäde 2 gehen, um mir eine Injektion in die betroffene Stelle geben lassen, woraus man dann wohl schließen kann, ob es ein Morton-Neurom ist oder nicht. Sofern es das Problem löst, mache ich das gerne, aber ich versuche normal immer den urkonservativen Weg.


Viele Grüße und vielen Dank im Voraus für Eure Antworten!

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Nur mal ne Idee in eine ganz andere Richtung.

Wie oft fährst du Rad?
Was für Schuhe benutzt du beim Radeln?
Wie liegen die Schuhe an, besonders im Fußrücken?
Hast du die Klickpedalen selber eingestellt.
Ziehst du ordentlich mit Kraft die Pedale?

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Hi und vielen Dank für Deine Antwort!

Zu der Zeit bin ich recht wenig Rad gefahren (im Schnitt vielleicht einmal die Woche), da ich sehr viel Spaß am Laufen hatte und mich auf nen Halbmarathon vorbereiten wollte.
Ich benutze die Scorpius SRS von Northwave (siehe Link)

https://www.bobshop.com/de/northwave/mt ... wave_90679

Die Klickpedale habe ich selbst eingestellt und ziehe gelegentlich auch mit mehr Kraft, speziell beim Beschleunigen. Und ich muss auch sagen, dass ich zu der Zeit versucht habe, die Schuhe mit Einlagen zu fahren, was sie recht eng gemacht hat (habe nach ein paar mal die Einlagen wieder rausgenommen, da sie einfach nicht richtig passten). Allerdings hatte ich keine Probleme, wenn ich gefahren bin und war zu der Zeit wie gesagt eh nicht oft fahren. Da ich nun zudem schon bestimmt seit über 2-3 Monaten nicht mehr radeln war, sollten die Beschwerden ja eigentlich mittlerweile weg sein...

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Spontan denke ich an eine Metatarsalgie. Die kommt durch einen durchgetretenen Spreizfuß und Ermüdung der Fußmuskulatur.
Abhilfe schaffen können Einlagen mit einer sog. Pellte, die jedoch an der richtigen Stelle sitzen muß, also vor dem Grundgelenk und nicht unter dem schmerzenden Grundgelenk, wie es oft geschieht.
Die Pelotte soll das Fußgewölbe anheben, so dass der Abrollvorgang nicht mehr über die Grundgelenke geschieht, sondern über das Fußgewölbe.
Die Pelotte ist eine gute Akuthilfe, auf Dauer Abhilfe schafft jedoch gezielte Fußgymnastik und Barfußlaufen zur Stärkung der Fußmuskulatur.
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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Guten Abend, auch Dir vielen Dank für Deine Antwort!

Mit Metatarsalgie stand auch was in meiner letzten Überweisung, zu Orthoäde 2. Dort war die erste Idee nach den Röntgenaufnahmen, dass man es zuerst mal mit dem Anpassen der Einlagen versucht. Die von Dir angesprochene Pelotte war nämlich wohl zu weit hinten und wurde etwas mehr in Richtung des betroffenen Grundgelenkes verschoben, sodass sie knapp daneben platziert ist und für Entlastung sorgt. Diese Einlage habe ich seit nem Monat drin, aber auch sie hilft (noch?) nichts. Eigentlich hieß es aber, dass ich sie mal 14 Tage testen soll und im Zweifelsfall sogar nochmal eine "Stufe höher" bei der Einlage drin ist, nämlich ein Steg, der die Belastung von der Stelle nimmt (aber auch die anderen Gelenke stärker belastet).

Allerdings bin ich, nachdem ich die Literatur von Kelly Starrett gelesen habe, auch kein Fan mehr von Einlagen und will sie auf lange Sicht eher durch gezieltes Training und Barfusslaufen loswerden. Aber als akute Hilfe wäre es mir natürlich recht...

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Dann würde ich dem orthopäd. Schumacher solange auf den Keks gehen, bis die Pelotte an Ort und Stelle richtig sitzt.... dann muss er eben nachbessern.
By the way: hat er vor dem Anfertigen der Einlage einen Abdruck gemacht?
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

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Hallo Libero55,

weder bin ich Arzt, noch Physio und das von dir beschriebene Phänomen blieb mir bisher erspart. Bisweilen habe und hatte ich einen geringen Druckschmerz im Vorfuß, der von einem (nicht allzu ausgeprägten) Senkfuß herrührt und - sofern er sich mal wieder meldet - durch das Tragen von orthopädisch angefertigter Einlagen verschwindet. Auch verschwunden bleibt, wenn ich nach gewisser Zeit wieder vermehrt ohne Einlagen laufe.

Ich kann dir also mit Diagnose und Therapie nicht aushelfen. Offen gestanden würde ich mich auch ungern in ein "laufendes Verfahren" einmischen. Noch ist dein Orthopäde mit seinem Latein nicht am Ende. Außerdem scheint es mir ausgeschlossen die Ursache für Schmerzen aus xxx Kilometer Entfernung zu bestimmen, denen Spezialisten nach eingehender Untersuchung noch nicht endgültig auf die Spur gekommen sind. Ich hielte solches Ansinnen auch für anmaßend.

Warum antworte ich dir dann? - Vielleicht, weil ich Weltmeister im Durchhalten bin, wenn es darum geht Verletzungen auszukurieren und Beschwerden nach und nach loszuwerden. Diesen Weltmeistertitel strebte ich nicht an. Ich stand und stehe mehrfach vor der Alternative "Aufgeben/Verzweifeln" oder "Weitermachen/Kämpfen/Durchhalten". Ich habe mich jeweils für letztere Alternative entschieden, weil ich sonst aufs Laufen hätte verzichten müssen. Bislang gab mir der Erfolg jeweils Recht. Und manchmal dauerte es Monate, bis ich eine Sache wirklich überwunden hatte.

Beschwerden am Bewegungsapparat treten von heute auf morgen auf. Sofern sie ernsteren Charakters sind, werden sie aber nicht über Nacht wieder verschwinden. Auch nicht bei präziser Diagnose und zielgenauer Therapie. Meine Erfahrung: So was dauert!

Gleichfalls aus meiner Erfahrung weiß ich, dass Beschwerden am Bewegungsapparat auch nicht "in Ruhe" ausheilen, sondern endgültig erst irgendwann in der Bewegung. Schonung/Ruhigstellung ist zum Beispiel wichtig in der Akutphase einer Entzündung. Die muss Abklingen. Ist das geschehen und die Ursache behoben, kann man die Strukturen wieder vorsichtig belasten die Belastung nach und nach steigern. Was man allerdings nicht tun darf, ist, sich einzubilden, dass diese "Wiederanlaufphase" vollkommen beschwerdefrei verlaufen wird. Das mag da und dort geschehen, ich habe es jedoch nie so erlebt.

Manchmal ist es aber auch nicht genug eine Ursache zu finden und zu beheben, um Schmerzen loszuwerden. Dazu möchte ich dir eine Erfahrung schildern, die etwa 10 Jahre zurückliegt. Damals fing ich mir zum Ende meiner Laufsaison, als ich meinte dem ohnehin erfolgreich verlaufenen Jahr noch einen Sieg abringen zu müssen, eine auf einer Nervenreizung basierende, mäßig schmerzhafte Verletzung ein. Vielleicht 3 bis 4 auf der 10er-Skala. Ein Maß also, das mich zunächst nicht zum Arzt trieb, von dem ich meinte ich könne es mir eventuell "rauslaufen". Was nicht passierte. Mein Sportarzt konnte mir die Sache erklären und mich davon überzeugen, dass ich erst einmal 6 Wochen Laufpause einlegen müsse. Danach sollte ich mit vorsichtigem Aufbau wieder beginnen. Weitere Maßnahmen seien weder möglich noch erforderlich. Zum damaligen Zeitpunkt war mein Vertrauen in genau diesen Arzt noch nicht so ausgeprägt wie heute (nachdem er mich etliche Male wieder erfolgreich "saniert" hat).

Nach 6 Wochen Pause begann ich wieder zu laufen und war auf die Wiederkehr der Beschwerden gefasst, in vermindertem Maße. Genau so geschah es. Von da lief ich monatelang ohne mir Leistung abzufordern, aus rein therapeutischen Gründen, viermal pro Woche, jedes Mal etwa 10 Kilometer. Und jedes Mal - AUSNAHMSLOS - setzten die Beschwerden nach dem Warmlaufen ein, blieben schwach, vielleicht 1 - 2 von 10, nie mehr, aber auch nie weniger. Einheit für Einheit, Woche für Woche, Monat für Monat. In immer derselben Weise, in stets gleicher Intensität. Wären sie nicht verschwunden, joggte ich wahrscheinlich heute noch in diesem immer gleichen Rhythmus, viermal die Woche, leistungsverweigernd durch die Gegend. Natürlich in diesem Fall auch mit eingeschränktem "Lustgewinn". Doch dann geschah Folgendes: Wir machten 10 Tage Urlaub in Italien. Auch dort hielt ich mich an meine Trainingsläufe, mit gleicher, schwacher Symptomatik. Am Tag vor der Abreise die letzte Einheit: Der übliche Schmerz, schwach ausgeprägt. Ein Tag Laufpause wegen Heimfahrt. Nächster Tag: Die übliche 10km-Einheit, nun wieder daheim. Doch der Schmerz blieb plötzlich aus!!! Nicht mal ansatzweise. Nichts. An diesem Tag nicht, bei den nächsten Einheiten nicht, nie mehr, bis heute ...

Was ist da passiert? - Ich habe nichts geändert, also muss sich in mir etwas geändert haben. Nur was? Der Effekt war derart überraschend und unglaublich, dass ich natürlich alle Hebel in Bewegung setzte, um rauszufinden, was mir da widerfahren sein könnte. Ich sprach mit Ärzten, Physios, anderen Läufern, recherchierte im Netz ... Natürlich wollte sich in dieser Kausa niemand wirklich festlegen. Was ich jedoch damals an wahrscheinlicher Ursache zusammentrug und was sich mit meiner Erfahrung zu 100 Prozent deckte war dies: Das Nervensystem besitzt ein Schmerzgedächtnis, das auf "Schmerz aussenden" programmiert wird, wenn eine gereizte/geschädigte/kranke Stelle immer und immer wieder belastet wird. Sobald die Reizung/der Schaden/die Erkrankung beseitigt ist, kann es sein, dass das Schmerzprogrammm fortdauert. Dann braucht das Nervensystem eine ziemliche Weile, bis das Fehlen der Ursache auch zur Löschung des Schmerzprogramms führt. Das habe ich erlebt. Genau so. Eine andere Erklärung gibt es nicht, wenn ein Schmerz über Monate immer wieder genau gleich auftritt und plötzlich über Nacht verschwindet, obwohl man in genau derselben Weise fortfährt.

Was, wenn die bisherigen Maßnahmen, also zum Beispiel die Einlagen, die Ursache für deine Beschwerden längst erfolgreich bekämpfen, wenn es sich nur noch nicht zur Schmerzfreitheit manifestiert hat? Zum einen, weil Beschwerden eben nicht von heute auf übermorgen abklingen, vielleicht wegen anderer Effekte.

Ich will dir keine Hoffnungen machen, für die die Voraussetzungen fehlen. Was ich möchte, ist, dass du es schaffst mit der Situation besser umzugehen. Es gibt keinen Grund zur Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit. Nicht nach so kurzer Zeit - ja kurzer Zeit! Es gibt auch deshalb keinen Grund die Flinte ins Korn zu werfen, weil deine Ärzte ihre Möglichkeiten noch nicht ausgereizt haben. Und vor allem gibt es keinen Grund, weil du erst 25 Jahre alt bist und damit über einen Körper verfügst, dessen unterstützende Heilungskräfte noch maximal ausgeprägt sind. Halte einfach durch, lasse nicht nach in deinen Bemühungen und rücke den Ärzten so lange auf die Pelle, bis die Sache ausgestanden ist!

Alles Gute für dich :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

8
Noch mal ich. Ich hab mit mir gerungen, ob ich diese Bemerkung wirklich in den Cyberspace entlassen soll. Weil es eigentlich meinen Prinzipien widerspricht aus dem Kaffeesatz zu lesen. Nun ist es aber so, dass eine Möglichkeit, was dir fehlen könnte, oft übersehen wird. Ich habe das in meinem Umfeld schon erlebt und nicht nur einmal. Doch vorweg ganz klar: Es ist nicht mehr als ein Hinweis, dass dergleichen geschehen kann und dann auch übersehen werden kann. Was mich überhaupt auf die Idee kommen ließ, war deine Beschreibung, dass du den Schmerz erstmals nach einem Fahrtspiel gespürt hast, also nach einer ungewohnten Belastung. Mal angenommen, du bist bei diesem Fahrtspiel blöd mit dem Fuß auf einen Ast, Stein, eine Kante getreten ... Mal angenommen ein Knochen deines Vorfußes nahm das übel ... Dann könnte ein Bruch die Ursache der Schmerzen sein. Angebrochen, feiner Riss, relativ schlecht sichtbar, was weiß ich ...

Achtung: Das ist nicht mehr als ein Hinweis, dass dergleichen passiert, dem Prinzip "Shit happens" folgend.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben: Was mich überhaupt auf die Idee kommen ließ, war deine Beschreibung, dass du den Schmerz erstmals nach einem Fahrtspiel gespürt hast, also nach einer ungewohnten Belastung. Mal angenommen, du bist bei diesem Fahrtspiel blöd mit dem Fuß auf einen Ast, Stein, eine Kante getreten ... Mal angenommen ein Knochen deines Vorfußes nahm das übel ... Dann könnte ein Bruch die Ursache der Schmerzen sein. Angebrochen, feiner Riss, relativ schlecht sichtbar, was weiß ich ...

Achtung: Das ist nicht mehr als ein Hinweis, dass dergleichen passiert, dem Prinzip "Shit happens" folgend.

Gruß Udo
Daran gedacht hab ich auch, wollte aber auch nicht gleich den Teufel an die Wand malen....

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Udo, danke für diesen Beitrag! Wegen solcher Beiträge lohnt es sich schon hier im Forum zu sein!

Ich hatte lange Zeit mit Problemen an den Schienbeinkanten zu tun. Habe alles mögliche versucht und bin dann ähnlich wie bei dir aus dem Problem herausgekommen und seitdem nie wieder davon belästigt worden. Dafür gibt es jetzt andere Probleme mit dem Piriformis und dem Längsgewölbe im Fuß. Ich mache hier Kräftigungsübungen, dehne und rolle und baue auch darauf das die Probleme mit der Zeit verschwinden.

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Vielen Dank für Eure Antworten, ich war leider unterwegs und konnte deshalb nicht adäquat darauf antworten, das hole ich jetzt nach ;)
Malu68 hat geschrieben:Dann würde ich dem orthopäd. Schumacher solange auf den Keks gehen, bis die Pelotte an Ort und Stelle richtig sitzt.... dann muss er eben nachbessern.
By the way: hat er vor dem Anfertigen der Einlage einen Abdruck gemacht?
Da werde ich am Montag mal vorbeigehen und schauen, dass man nochmal nachbessert, ich muss einfach alle Hebel in Bewegung setzen und alle Möglichkeiten ausschöpfen.
Abdruck wurde beim ersten Othopädietechniker gemacht, auf dieser Grundlage wurden die Einlagen ursprünglich hergestellt. Beim zweiten wurde nur die Pelotte verschoben, um mal zu sehen, ob es was bringt, oder man den Steg nimmt.

U_d_o hat geschrieben:Hallo Libero55,

weder bin ich Arzt, noch Physio und das von dir beschriebene Phänomen blieb mir bisher erspart. Bisweilen habe und hatte ich einen geringen Druckschmerz im Vorfuß, der von einem (nicht allzu ausgeprägten) Senkfuß herrührt und - sofern er sich mal wieder meldet - durch das Tragen von orthopädisch angefertigter Einlagen verschwindet. Auch verschwunden bleibt, wenn ich nach gewisser Zeit wieder vermehrt ohne Einlagen laufe.

[...]

Ich will dir keine Hoffnungen machen, für die die Voraussetzungen fehlen. Was ich möchte, ist, dass du es schaffst mit der Situation besser umzugehen. Es gibt keinen Grund zur Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit. Nicht nach so kurzer Zeit - ja kurzer Zeit! Es gibt auch deshalb keinen Grund die Flinte ins Korn zu werfen, weil deine Ärzte ihre Möglichkeiten noch nicht ausgereizt haben. Und vor allem gibt es keinen Grund, weil du erst 25 Jahre alt bist und damit über einen Körper verfügst, dessen unterstützende Heilungskräfte noch maximal ausgeprägt sind. Halte einfach durch, lasse nicht nach in deinen Bemühungen und rücke den Ärzten so lange auf die Pelle, bis die Sache ausgestanden ist!

Alles Gute für dich :daumen:

Gruß Udo
bastig hat geschrieben:Udo, danke für diesen Beitrag! Wegen solcher Beiträge lohnt es sich schon hier im Forum zu sein! [...]
Ich kann mich dem bastig nur anschließen, ich habe den Beitrag von Dir schon vorgestern gelesen und mich sehr darüber gefreut, mal von der Zeit, die Du in die Antwort gesteckt hast abgesehen, baut mich die Antwort wirklich sehr auf...
U_d_o hat geschrieben:[...] Was ist da passiert? - Ich habe nichts geändert, also muss sich in mir etwas geändert haben. Nur was? Der Effekt war derart überraschend und unglaublich, dass ich natürlich alle Hebel in Bewegung setzte, um rauszufinden, was mir da widerfahren sein könnte. Ich sprach mit Ärzten, Physios, anderen Läufern, recherchierte im Netz ... Natürlich wollte sich in dieser Kausa niemand wirklich festlegen. Was ich jedoch damals an wahrscheinlicher Ursache zusammentrug und was sich mit meiner Erfahrung zu 100 Prozent deckte war dies: Das Nervensystem besitzt ein Schmerzgedächtnis, das auf "Schmerz aussenden" programmiert wird, wenn eine gereizte/geschädigte/kranke Stelle immer und immer wieder belastet wird. Sobald die Reizung/der Schaden/die Erkrankung beseitigt ist, kann es sein, dass das Schmerzprogrammm fortdauert. Dann braucht das Nervensystem eine ziemliche Weile, bis das Fehlen der Ursache auch zur Löschung des Schmerzprogramms führt. Das habe ich erlebt. Genau so. Eine andere Erklärung gibt es nicht, wenn ein Schmerz über Monate immer wieder genau gleich auftritt und plötzlich über Nacht verschwindet, obwohl man in genau derselben Weise fortfährt. [...]
...und auch Dein Erfahrungsbericht in Richtung "chronische Schmerzen" war etwas, was ich zwischenzeitlich schon mal im Kopf hatte, vielleicht sollte ich einfach mal locker ein paar Meter laufen gehen und in den Körper reinhorchen. Natürlich nur kurze Einheiten, die ich steigere, parallel dazu mein aktuelles Programm, was mir der Physio ans Herz gelegt hat.

bastig hat geschrieben:[...] Ich hatte lange Zeit mit Problemen an den Schienbeinkanten zu tun. Habe alles mögliche versucht und bin dann ähnlich wie bei dir aus dem Problem herausgekommen und seitdem nie wieder davon belästigt worden. Dafür gibt es jetzt andere Probleme mit dem Piriformis und dem Längsgewölbe im Fuß. Ich mache hier Kräftigungsübungen, dehne und rolle und baue auch darauf das die Probleme mit der Zeit verschwinden.
Das ist auch so ein Punkt, den ich auf jeden Fall in Angriff nehmen muss: Kräftigungsübungen, Mobilisation.

U_d_o hat geschrieben:Noch mal ich. Ich hab mit mir gerungen, ob ich diese Bemerkung wirklich in den Cyberspace entlassen soll. Weil es eigentlich meinen Prinzipien widerspricht aus dem Kaffeesatz zu lesen. Nun ist es aber so, dass eine Möglichkeit, was dir fehlen könnte, oft übersehen wird. Ich habe das in meinem Umfeld schon erlebt und nicht nur einmal. Doch vorweg ganz klar: Es ist nicht mehr als ein Hinweis, dass dergleichen geschehen kann und dann auch übersehen werden kann. Was mich überhaupt auf die Idee kommen ließ, war deine Beschreibung, dass du den Schmerz erstmals nach einem Fahrtspiel gespürt hast, also nach einer ungewohnten Belastung. Mal angenommen, du bist bei diesem Fahrtspiel blöd mit dem Fuß auf einen Ast, Stein, eine Kante getreten ... Mal angenommen ein Knochen deines Vorfußes nahm das übel ... Dann könnte ein Bruch die Ursache der Schmerzen sein. Angebrochen, feiner Riss, relativ schlecht sichtbar, was weiß ich ...

Achtung: Das ist nicht mehr als ein Hinweis, dass dergleichen passiert, dem Prinzip "Shit happens" folgend.

Gruß Udo
Malu68 hat geschrieben:Daran gedacht hab ich auch, wollte aber auch nicht gleich den Teufel an die Wand malen....
Mein Orthopäde meinte halt, dass ein Ermüdungsbruch (ich kann mich nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern, kann auch sein, dass er Frakturen an der Stelle allgemein meinte) mittlerweile gut erkennbar wäre, da er sehr auffälig verheilt. Wie sich das mit solchen Haarrissen verhält und wie die verheilen weiß ich nicht, da kenne ich mich nicht aus, kann ich mir jedoch gut vorstellen.

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Guten Abend zusammen,

voller Freude kann ich verkünden, dass meine Probleme durchgestanden sind und ich endlich keine Schmerzen mehr im Vorfuß habe! In der letzten Woche war ich mehrfach laufen und hatte keinerlei Beschwerden (...nicht in diesem Bereich zumindest... :D - aber das ist klar, nach einer Zwangspause im Laufsport von über einem Jahr).
Lustigerweise war ich nach meinem letzten Beitrag noch bei mehreren Physios, zwei mal beim Orthopäden und zwei mal beim Orthopädietechniker. Dabei habe ich versucht alles umzusetzen und meine Beschwerden im Detail zu beschreiben. Auch zuhause habe ich im Fußbereich täglich mobilisiert, Wechselbäder probiert, massiert und und und.... Aber auch wenn es für den Moment besser wurde, spätestens beim Laufen hat es dann wieder gezwickt.

Bei meinem letzten Termin beim Orthopäden hat mir dieser ganz unangenehme Einlagen mit einem durchgehenden Steg verschrieben. Von denen hat mir der Orthopädietechniker vorher noch abgeraten, weil das „die letzte Therapiemöglichkeit“ wäre und die Gelenke der Zehen extrem belastet - nichts, was man in meinem Alter hören will, zumal ich ja eigentlich fit bin. An dieser Stelle habe ich mir aber gesagt, dass ich dann lieber ohne Einlagen lebe. Die wurden mir ohnehin nur wegen Kleinigkeiten verschrieben - im Nachhinein frage ich mich, ob sie überhaupt nötig waren. Ich habe eher so das Gefühl, dass Orthopäden diese einfach prinzipiell verschreiben (müssen) statt langfristige Lösungen zu suchen. Das wird aber wahrscheinlich viele Ursachen haben, wie z.B. schnelle Lösungen für Menschen mit wenig Zeit und ohne Interesse an Sport, darauf will ich hier aber auch nicht weiter eingehen...

In jedem Fall war die Lösung meines Problems wohl einfach das Weglassen der Einlagen, denn seitdem habe ich im Alltag keine Probleme mehr und mittlerweile auch beim Sport nicht mehr. Und dieses konkrete Problem ist erst im Zusammenhang mit meinen Einlagen entstanden.

Deshalb möchte ich euch nochmal für eure Tipps und insbesondere für die positiven Worte danken, jetzt kann ich endlich wieder loslegen!


Viele Grüße

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Ich habe hier mal nach Morton gesucht, weil immer mal wiederkehrend ähnliche Probleme habe. Leider bei den letzten vier Marathonvorbereitungen in zwei Fällen. Ich trainiere nach Greif und denke, es hat wohl auch mit den langen 35ern zu tun.

Auf meine Einlagen kann ich leider auf keinen Fall verzichten, mein linker Fuß knickt ohne Einlage immer wieder ein, was Schmerzen am Knöchel und Bändern verursacht. Aber ich würde an Deiner Stelle auch mal die Orthopäden mit dieser Erfahrung konfrontieren und mal sehen, was die dazu sagen.
Antworten

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