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Silvesterlauf Team Klinikum Nürnberg - 10 km

Silvesterlauf Team Klinikum Nürnberg - 10 km

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Vernunft (langsamer Aufbau) und Lust am Laufen (raushaun, was da ist) waren sich seit 3 Wochen uneinig. Bis es/ich meinem Mann zu nervig wurde (ich hör dauernd Silvesterlauf) und wir zur Nachmeldung spazierten. „Ich schenk dir die Startgebühr.“ Die Startertüte wiegt 10 Kilo Zweifel. „Ich seh doch, wie du strahlst. Du bist den Burgberg rauf und runter gerannt und warst gut drauf danach“ – das war gestern und Silvester ist morgen. „Du wirst Spaß haben und eine gute Zeit laufen“ – keine Ahnung, wie das geht. Ich konzentriere mich auf dünnen Haferbrei reinladen (würde ich nicht runterkriegen, die Pampe, sagt er kopfschüttelnd), das Wetter (Kniehose, dünnes Langarmshirt, Käppi mit Schlauchtuch, Schuhe mit Grip), und geh schlafen. 1 Humpen Kaffee früh reicht – noch mal etwas Haferbrei - 1 Stunde später 2 Toasts mit Marmelade – noch über 3 Stunden Zeit bis zum Start.Wetter checken – Entscheidung Klamotten steht (?) - Tasche packen(!) – Wetter checken usw. usw. Schuhwechsel an der U-Bahn –Spaziergang zum Start – dann: Einlaufen. Könnte gut werden –Wetter ist traumhaft für mich, 5 Grad, leichter Regen. Ein Gelber Sack liegt bereit für mich in der Tasche und hält die Nässe noch draußen. Ich frag den Nebenmann nach seiner geplanten Zeit – zu schnell für mich, ich muss weiter nach hinten.., bleib einfach hier, sagt er, das passt dann schon. Okay – 1 Minute schneller bedeutet, dass ich diskret genug eingehen kann, ohne dass wer über mich stolpern muss. Wir starten. Endlich loslaufen. Meine Beine machen, was sie sollen. Hinter mir hackt einer fordernd seine Schritte in den Asphalt – ich mach ihm Platz. Energiesparend laufen ist wichtig jetzt. Und im Pulk bleiben. Die grauhaarige AK-Genossin nicht ziehen lassen da vorne. Noch ächzt keiner – das wird sich ändern auf Runde 2. Ein einsamer Anfeuerer ohne Schirm im Nieselregen – super Support – danke! Sambatrommeln warten im Tunnel – nur nicht überzocken jetzt – locker weiter – bald sind es 5 km. Keine Performance abliefern an der kurzen Steigung – kostet nur Körner - abwärts rollen lassen. Zweiter Durchgang – wie soll ich das laufen – Verzweiflung kommt auf - weiter. Das todernste Geschnaufe rundherum abblenden und 2 junge Triathletinnen entdecken, die sich angeregt unterhalten bei dem Tempo – danke für die gute Laune - das trägt mich fast bis zu den Sambatrommeln. Neben mir kommentiert jetzt ein Smartphone – 8 Kilometer - Sie haben 532 Kalorien verbraucht. Gerade mal ein Stückchen Stollen, sage ich – keine Reaktion - es sind 2 Kilometer übrig, ich kann sprechen und ich lege zu.Gleichmäßig – weiter – Atmung wieder einkriegen - 9 km lese ich – das bring ich nach Hause. Nach der Steigung beschleunige ich – bin in der letzten Geraden und irgendwer will überholen. Ich bin enorm wütend – nicht mit mir – renne – nicht mit mir – die Matte – noch eine Matte – geschafft. Die orangefarbene Erkennungsmütze taucht auf in der Menge. Du warst schnell – um die 55. Nicht unter 55... das fühlt sich unangemessen an. Egal – ich suche Tee und finde Bratwurst, Glühwein und Bier. Warum gibt es hier keinen Tee, denke ich und frage einen Läufer mit 2 Bechern in der Hand, ob er mir sagen kann, wo es Tee gibt oder Wasser. Er drückt mir 1 Becher in die Hand, und ich bin so dankbar. Endlich Tee. Mein Verzweiflungsgrad muss gigantisch gewesen sein. Der richtige Stand war gleich gegenüber. Ich geh mich umziehen und Zufriedenheit stellt sich ein. Wir finden die Ergebnisliste.
Mein Name fehlt. Steht woanders. Bei 54:2x – :-)

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Magenprobs. Aber seit mir vor ein paar Jahren Porridge in Schottland durch einen langen WK-Tag geholfen hat, bin ich Fan vom Brei.
Remember pain is just the french word for bread
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