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DNF - Rodgau 50 - Krämpfe - Was ist schief gelaufen?

DNF - Rodgau 50 - Krämpfe - Was ist schief gelaufen?

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Hallo Zusammen,

Nach meinem ersten Thread zum Thema Motivation die ich ja Gottseidank wieder gefunden hatte bin ich Gestern Morgen frohen Mutes nach Rodgau um dort zu laufen.
Habe mich nicht 100% Fit gefühlt da ich noch ne kleine Trainingspause einlegen musste wegen Krankheit und daher 5:15 angelaufen (Statt der urspünglich geplante 5:00)

Das ging auch 25 km gut, dann habe ich schon erste leichte Krämpfe kommen gespürt im rechten Oberschenkel.Bei KM 29 hat die Muskulatur komplett gekrampft und ich konnte nicht mehr weiterlaufen. Bin dann mehr oder weniger stehen geblieben, habe versucht die Muskeln zu massieren bzw. zu dehnen. Das ging nur unter größeren Krampfanfällen im ganzen Körper (Arm, Rücken...).

Habe dann mit Gehen / Laufen im Wechsel es zur Verpflegungsstation geschafft und mir dort Apfelsaft, Iso-Getränk, Salzcracker usw reingezogen.. Das hat leider nur halbwegs geholfen und ich konnte weiterhin maximal 300m am Stück laufen. Habe dann auf der Strecke von einer Mitläuferin noch Salztabletten gekriegt, aber auch das hat nicht geholfen.
Bei km 35 hab ich Idiot gedacht "Na gut, dann gehst du das ganze halt ins Ziel"... und noch ne Runde angefangen, das war ne Katastrophe, die musste ich dann wirklich gehen und konnte gar nicht mehr laufen, habe dann auch irgendwann beim normalen gehen massive Krämpfe bekommen und dann eben bei km 40 abgebrochen.


Ich habe sowas in meiner ganzen Laufbahn noch nie erlebt. Habe natürlich viel nachgedacht und folgende Punkte könnten "Schuld" sein.
-> Carboloading am Vorabend übertrieben und Durchfall bekommen
-> Aus Angst vor Durchfall auf der Strecke Morgens Lopedium genommen
-> Die LaLa haben ich eher auf Asphalt gemacht, die Strecke in Rodgau ist aber 50/50 Asphalt und Waldboden

2 Fragen habe ich nun
1) Hätte ich mich zwingen sollen das Ding zu finishen? Heute komme ich mir ein wenig wie ein Weichei vor das ich abgebrochen habe.
2) Hat jemand noch Ideen weshalb es mir so ging? Ich habe im Training NIE Probleme mit Krämpfen.

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Hallo!

Also ich bin ja noch nicht so lange dabei, aber bezüglich „doch versuchen zu finishen“ denke ich das du es schon richtig gemacht hast.
Hört sich echt schlimm an, was sollte da das weitermachen bringen? Vielleicht hättest du noch eine ernste Verletzung riskiert!
Ich denke das passt schon, man muss auch mal zurückstecken könne!
Low Carb Kuchen sind wie Low Protein Eier, denk da mal darüber nach!

Mein Lauftagebuch

Meine Bestzeiten:
5km 21:49 (Adventlauf Mödling 2018)
7km 30:58 (1.Eisbärlauf Wien 2019)
10km 43:29 (Lechtturmlauf Podersdorf 2019)
14km 1:02:51 (2. Eisbärlauf Wien 2019)
HM 1:52:07 (Wachaumarathon 2018)
Sonstige:
WfL-Worldrun2019 Wien: 23,36km

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Du beschreibst eingehend Deine Probleme.
wAv3 hat geschrieben:...Das ging auch 25 km gut, dann habe ich schon erste leichte Krämpfe kommen gespürt im rechten Oberschenkel.Bei KM 29 hat die Muskulatur komplett gekrampft und ich konnte nicht mehr weiterlaufen. Bin dann mehr oder weniger stehen geblieben, habe versucht die Muskeln zu massieren bzw. zu dehnen. Das ging nur unter größeren Krampfanfällen im ganzen Körper (Arm, Rücken...).

Habe dann mit Gehen / Laufen im Wechsel es zur Verpflegungsstation geschafft und mir dort Apfelsaft, Iso-Getränk, Salzcracker usw reingezogen.. Das hat leider nur halbwegs geholfen und ich konnte weiterhin maximal 300m am Stück laufen. Habe dann auf der Strecke von einer Mitläuferin noch Salztabletten gekriegt, aber auch das hat nicht geholfen.
Bei km 35 hab ich Idiot gedacht "Na gut, dann gehst du das ganze halt ins Ziel"... und noch ne Runde angefangen, das war ne Katastrophe, die musste ich dann wirklich gehen und konnte gar nicht mehr laufen, habe dann auch irgendwann beim normalen gehen massive Krämpfe bekommen und dann eben bei km 40 abgebrochen.
Und hast auch schon eine plausible Erklärung:

-> Carboloading am Vorabend übertrieben und Durchfall bekommen
-> Aus Angst vor Durchfall auf der Strecke Morgens Lopedium genommen
Ist doch klar: Bei Durchfall kommt es zu massivem Verlusten an Wasser und Elektrolyten in den Darm.
Das Lopedium legt die Darmbewegung erstmal still; verhindert aber nicht, dass du weitere Elektrolyte und Wasser in den Darm verlierst. Das kannste auch nicht durch ein paar Cracker wieder reinholen.
Hätte ich mich zwingen sollen das Ding zu finishen? Heute komme ich mir ein wenig wie ein Weichei vor das ich abgebrochen habe
Nimm es mir bitte nicht übel, aber nach meiner Meinung handelst Du wider besseres Wissen völlig unvernünftig. Wer mit Durchfall bei einem Lauf über 50km startet, braucht sich nicht wundern, wenn er mit Krämpfen abbrechen muß. Und an sowas wie "zwingen" und "Weichei" zu denken zeigt nach meiner Meinung, dass Du keine realistische Einstellung zum Sport und deinem Körper hast.

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wAv3 hat geschrieben: -> Carboloading am Vorabend übertrieben und Durchfall bekommen
....

2 Fragen habe ich nun
1) Hätte ich mich zwingen sollen das Ding zu finishen? Heute komme ich mir ein wenig wie ein Weichei vor das ich abgebrochen habe.
2) Hat jemand noch Ideen weshalb es mir so ging? Ich habe im Training NIE Probleme mit Krämpfen.
Ich habe zwar keine ultra Erfahrung aber zwecks carbload halte ich es immer so, dass ich 2 Tage vor dem Wettkampf wirklich extrem lade. Also wenn der Wettkampf am Sonntag ist, heißt Freitag Kohlenhydrate bis zum umfallen, dabei auf ausreichend Kalium achten. Samstag nochmal ein ordentliches Frühstück danach meist esspause bis Samstag Abend, damit die Verdauung Zeit hat alles zu verarbeiten. Samstag Abend ne normale Portion Nudeln/reis/Maisgrieß/... mit Eiweiß. Samstag kein Vollkorn, kaum Gemüse oder Obst.
Am Samstag so richtig zu laden wäre mir aufgrund der von dir geschilderten Probleme zu riskant.

Zu deinem Fragen: abbrechen war meiner Meinung nach das einzig richtige.

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Ich schließe mich da dem Markus vollumfänglich an. Mit dem Fazit: Hake den Lauf als "Scheiße gelaufen" ab und fühle dich nicht als Weichei. Meinen letzte Ultra, den ich "lief", musste ich auch abbrechen. Und ich habs überlebt :wink:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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wAv3 hat geschrieben:
Ich habe sowas in meiner ganzen Laufbahn noch nie erlebt. Habe natürlich viel nachgedacht und folgende Punkte könnten "Schuld" sein.
-> Carboloading am Vorabend übertrieben und Durchfall bekommen
-> Aus Angst vor Durchfall auf der Strecke Morgens Lopedium genommen
-> Die LaLa haben ich eher auf Asphalt gemacht, die Strecke in Rodgau ist aber 50/50 Asphalt und Waldboden

2 Fragen habe ich nun
1) Hätte ich mich zwingen sollen das Ding zu finishen? Heute komme ich mir ein wenig wie ein Weichei vor das ich abgebrochen habe.
2) Hat jemand noch Ideen weshalb es mir so ging? Ich habe im Training NIE Probleme mit Krämpfen.
Krämpfe sind eine der (möglichen) Nebenwirkungen von Lopedium; ansonsten hat ja Markus schon auf die Auswirkungen des Durchfalls hingewiesen. Der Bodenbelag war es sicherlich nicht.

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Danke euch allen für Eure Kommentare.
Hab es jetzt abgehakt... Nächstes Jahr bzw. später im Jahr kann ich es nochmal versuchen.
Mach erstmal ne Woche ruhig und ab Morgen eventuell Re-Gen. Läufe und überlege mir neue Ziele.

Carbo-Loading nie wieder auf diese Art und Weise und kein Lopedium mehr! ;)

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wAv3 hat geschrieben:
Das ging auch 25 km gut, dann habe ich schon erste leichte Krämpfe kommen gespürt im rechten Oberschenkel.Bei KM 29 hat die Muskulatur komplett gekrampft und ich konnte nicht mehr weiterlaufen. Bin dann mehr oder weniger stehen geblieben, habe versucht die Muskeln zu massieren bzw. zu dehnen. Das ging nur unter größeren Krampfanfällen im ganzen Körper (Arm, Rücken...).

Habe dann mit Gehen / Laufen im Wechsel es zur Verpflegungsstation geschafft
1) Hätte ich mich zwingen sollen das Ding zu finishen? Heute komme ich mir ein wenig wie ein Weichei vor das ich abgebrochen habe.
.
Ich wäre bis km 30 gegangen und dann schön ins warme Auto bzw. unter die warme Dusche.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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dicke_Wade hat geschrieben:I
Mit dem Fazit: Hake den Lauf als "Scheiße gelaufen" ab

Gruss Tommi
Eben nicht, denn er hatte doch vorgesorgt:
wAv3 hat geschrieben:
-> Aus Angst vor Durchfall auf der Strecke Morgens Lopedium genommen
.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Hallo wAv3,

bei dem, was du an Krämpfen und Krampfanfällen beschreibst, ist die Frage, ob du hättest finishen sollen, ziemlich sinnlos. Erstens handelt es sich um eine Lauf- und keine Gehveranstaltung. Natürlich kann es passieren, dass einem stückweit vor Schluss die Kraft ausgeht und zeitweises Gehen notgedrungen nötig ist. Aber doch nicht über so weite Entfernung, wie bei dir. Außerdem warst du ja nicht mal gehend krampffrei. Sich unter solchen Umständen ins Ziel zu schleppen wäre reichlich töricht gewesen. Reicht das? - Setze gerne noch eins drauf: Mit den Krämpfen sagt dir dein Körper, das etwas ganz gehörig nicht stimmt. Sie sind eine Aufforderung die Belastung sofort einzustellen, bis im Körper wieder verträgliche Verhältnisse hergestellt sind.

Wenn du wissen willst, was ursächlich war, brauchst du im Grunde nur dich selbst zu befragen. Nachdem du Krämpfe sonst eher nicht kennst und diesmal total blockiert wurdest, muss "etwas" (oder mehrere ungünstige Umstände im Zusammenwirken) massiv anders gewesen sein vorm Lauf als sonst. Dass du nur auf Asphalt trainiert hast schließe ich als Ursache aus. Vielleicht hatte das Medikament solche Wirkungen, eventuell in Verbindung mit dem vorherigen Durchfall, der für eine erhöhte Dehydrierung verantwortlich sein könnte. Im Beipackzettel des Medikaments ist von "erhöhter Muskelspannung, Muskelsteifigkeit, Koordinationsstörungen" die Rede, die nach Markteinführung beobachtet wurden. Vielleicht haben deine Muskeln mit Krämpfen überreagiert.

Durchsuche die letzten Stunden (Tage) vorm Lauf auf "Ungewöhnliches" was du getan, gegessen, getrunken oder auch unterlassen hast. Vielleicht ergibt sich die Erklärung hieraus. Manchmal zeigt unser Körper aber auch unerwartet ein Verhalten, das sich jeder Erklärung entzieht, auch wenn wir noch so sehr grübeln.

Ich habe bisher beim Laufen nur genau einmal Krämpfe bekommen. Das war bei einem Marathon. Vorher und nachher nie, weder wenn ich schnell lief, noch wenn ich langsam und extrem weit (auch am Stück mehr als 200 km) lief. NIE! Und dieses eine Mal befand ich mich in einem Salzbergwerk tief untertage, um einen Marathon zu laufen. Nach (ich weiß nicht mehr genau) der Hälfte etwa, bekam ich Krämpfe. Ich konnte sie allerdings durch Reduzierung meines Tempos und Dehnen in der Akutphase überwinden und den Marathon zu Ende laufen. Die Ursache war sehr einfach, weil dort unten eines völlig anders war als sonst: 0% Luftfeuchtigkeit wegen der Salzwände, die alles Wasser an sich reißen. Ich trocknete buchstäblich aus, ohne das zu merken. Hätte es aber merken müssen, weil meine Klamotten sonst nach einer halben Stunde schon triefen und dort unten absolut trocken (!) blieben.

Vielleicht lässt sich für dein Erlebnis eine ähnlich signifkante Ursache isolieren. Gibt es außer dem Durchfall noch andere Gründe für übermäßige Dehydrierung? Warst du ev. zu warm angezogen?

Künftig nur noch krampffreie Kilometer :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo,

ich finde auch, dass es keine Frage war zu finishen. Dein Körper hat halt gezeigt, dass etwas nicht stimmt und dann muss man auch drauf hören. Vielleicht brauchte dein Köper auch einfach mal Ruhe.

Ich verwende gerne CBD für Sportler, es hilft gegen Entzündungen beim Sport, Schmerzen nach dem Sport und gegen Muskelkater. Insgesamt trägt es zur Regeneration nach dem Sport bei. Ich fühle mich nach der Einnahme viel besser. CBD in Salben-form ist ebenfalls empfehlenswert. Dazu hab ich auch einen interessanten Artikelgefunden.

Viel Erfolg noch!
Antworten

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