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Knick-Senkfuß Gymnastik - Wer hat Erfahrung

Knick-Senkfuß Gymnastik - Wer hat Erfahrung

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Hallo ihr Läufer,

kurz zu mir: Ich bin 37 Jahre / 95 kg und laufe seit ein paar Jahren mehr oder weniger regelmäßig (5-10 km). Seit einiger Zeit macht mir aber mein linker Fuß zu schaffen. Diagnose: Knick-Senkfuß. Daher auch mein erster Beitrag hier.

Hier im Forum wird relaltiv viel über Knick-Senkfuß diskutiert, welcher ja eins der häufigsten Probleme für Läufer zu sein scheint. Es gibt ja jede Menge Tipps für Gymnastik, Barfusslaufen, Therapiekreisel, Bücher mit den tollsten Sachen (z.B. über irgendwelche Edelsteine laufen :hihi: ), mit denen man das Fußgewölbe wieder aufrichten könnte. Das ist es dann aber auch.
Was mich jetzt wirklich mal interessieren würde, gibt es hier jemanden der das tatsächlich geschafft durch irgendwelche Übungen eine messbare Verbesserung vom Knick-Senkfuß zu erziehlen? Wenn ja wie, und wie lange hat es gedauert?
Wenn man schon Jahrelanges konzentrietes Training braucht, dann wenigstens das richtige :) )


Vielen Dank für eure Antworten!

mk81

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was für einen Laufschuh läufst du denn? einen mit Pronationsstütze? Ich finde diese Stützen ja etwas unlogisch weil sie ja das wirkliche Problem nicht beheben. Versuch doch mal einen Schuh mit geradem Leisten der hilft auch wenn du überpronierst.. So viel wie möglich barfuss laufen..also im Sinne von erstmal gehen... zuhause, im Garten, wenns einem nicht zu blöd ist kleine Spaziergänge barfuss. Abends beim Fernsehen diese Greifgeschichten mit den Füssen machen, Taschentuch mit den Füssen greifen und hochheben, Zeitung auseinanderreissen...
Man kann auch für den Altag Schuhe bekommen die den Fuss arbeiten lassen. Sogenannte Barfussschuhe. Ich persönlich finde die aber meistens so häßlich , dass ich die so bei der Arbeit oder so nicht anziehen würde. Aber das muss jeder selber entscheiden... Das wär meine Idee

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Seit 21 Jahren beschäftige ich mich beruflich mit der Fußgesundheit.
Alle Klienten die sich darauf einlassen, konnten bisher ihr zerstörtes Fußgewölbe ganz oder zumindest erheblich wiederherstellen.
Barfußlaufen ist hierbei das Fundament, pitgoe möchte ich energisch widersprechen, es gibt eine große Auswahl an Minimalschuhen/Barfußschuhen - wie man das auch bezeichnen mag, für alle Geschmäcker ist was dabei....außer man steht auf hohe Absätze, aber das sind ja Foltergeräte :teufel: .
Allein das Barfußgehen im Alltag (ganz oder in Barfußschuhen) bringt nach 6 Monaten schon erste Fortschritte. Nach zwei Jahren ist der Fuß fast nicht wieder zu erkennen.
Wichtig ist jedoch, zu wissen wo man herkommt. Nach dreißig Jahren Gehen in starren Schuhen mit Sprengung ist Barfußlaufen wie eine neue Sportart, also langsam einschleichen lassen.
Wenn du zusätzlich 3xwöchentlich 15min Fußgymnastik machst, beschleunigst du erheblich das Ausbilden der Fußmuskulatur. Auf Pronation Stützen im Laufschuh würde ich verzichten, meist ist die Überpronation rechts und links nicht gleich stark, das heißt auch bei sehr starker Pronation ist es dann oft so, dass ein Fuß völlig überkorrigiert ist.
Es gibt ganz wenige Fälle in denen ich zur Korrektur geraten habe, wir haben dann einen orthopädischen Schuhmacher bemüht der sehr individuell nur ganz wenig korrigiert hat, diese Einlagen wurden nach sechs Monaten korrigiert, nach weiteren sechs Monaten waren sie nicht mehr notwendig.
Gymnastische Übungen lernt man am besten bei gut ausgebildeten Therapeuten oder in Kursen.

Eine schöne Buchempfehlung: Füße gut, alles gut von Carsten Stark

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Oh Weia, das wird ja wieder ein interessanter Thread.

Ich will das nicht zu weit ausführen, habe aber meinen Knick-Senk-Spreizfuß, mit "Barfußlaufen" weitestgehend wegbekommen.
Mir kam das Einlagentragen irgendwann komisch vor, weil der Fuß sich durch die Einlage ja nicht wirklich von allein aufrichtet.
Verbesserungen erzielt man bei den Meisten Wehwehchen ja mit gezieltem Muskelaufbau.

Laufe nun seit knapp 3 Jahren, mit Minimalschuhen und mein Fußgewölbe hat sich fast ganz aufgerichtet. Und das mit Ende 30.
War aber ein langer Weg und ich habe mit einem Gewicht von 75kg gestartet.

Die Belastung für Waden und Sehnen ist Anfangs sehr hoch.

Laufe seit einem halben Jahr knapp 90km pro Woche komplett auf dem Vor- bzw. Mittelfuß ohne Probleme.

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Ein Kunde von mir, mittlerweile 48 Jahre alt, Semiprofi im Duathlon über 10 Jahre, toller Läufer, hatte fast schon Plattfüße und war entsprechend oft verletzt.
Er hat die Sache mit der Fußgesundheit sehr ernst genommen und es geschafft mit entsprechender Beharrlichkeit ein wunderbares Fußgewölbe auszubilden,
bevor wir uns kennen gelernt haben wurde er von einem Orthopäden mit Einlagen versorgt. Seine Alltagsschuhe hat er mittlerweile alle gespendet, er ist nur noch mit Barfußschuhen oder Natural Running Schuhen unterwegs. Die Füße geben jetzt wieder Rückmeldung wenn sie mit starren Sohlen gequält werden.

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lazydaisy hat geschrieben:Eine schöne Buchempfehlung: Füße gut, alles gut von Carsten Stark
Es gibt ja einen erstaunlich großen Markt für Fußbücher... :haeh: Was mir mal jemand mitgebracht hatte war ein Buch von dem Larsen über seine "Spiraldynamik", weiß aber nicht so recht was ich davon halten soll. @Daisy: Könntest Du uns freundlicherweise eine fundierte Einschätzung dazu geben? Gibt's sonst (neben Stark) noch irgendwas unbedingt lesenswertes zu dem Thema? Dank im Voraus. :daumen:

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Hallo Leute,
vielen Dank für die guten Nachrichten. Da gibt es ja noch Hoffnung! Ich habe in den letzten Jahren mit mindestens 5 Orthopäden und genausovielen Physiotherapeuten gesprochen und keiner konnte mir was positives zur Gymnastik sagen. Einlagen oder operieren war die Devise.

Das Buch von Carsten Stark habe ich auch. Konnte mich aber nie durchringen es konsequent durchzuziehen (vorallem wegen der negativen Prognosen der Experten). Ausserdem ist das Kapitel mit der Heilkraft der Kristalle meiner Meinung nach nicht wirklich zuträglich für die Seriösität des Autors :) ). Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden.

Mir wäre es am liebsten die Übungen von einem Experten unter Anleitung zu lernen. Weil wenn man schon soviel Zeit investiert sollte es halt auch richtig gemacht werden. Habe aber im Raum Trier/Saarbrücken bisher niemanden gefunden. Vielleicht hat jemand von euch noch eine Adresse?

Anonsten müsste ich dann vielleicht doch mal wieder Barfusslaufen (oder anfangs Barfussgehen) versuchen. Zu Hause auf Parkett zählt ja leider nicht, oder :) ?

Wie sieht es denn mit Balanceboard aus, taugt das etwas? Das wäre ja relativ einfach in den Alltag einzubauen?

mk81

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Achso, noch zu meinen Schuhen. Ich habe Schuhe mit Pronationsstütze und Sporteinlagen. Wurde mit Laufbandanalyse ausgesucht, sieht natürlich trotzdem noch krass aus wenn man das Einknicken in Zeitlupe sieht. Parallel habe ich auch ein Paar Nike Free. Muss aber sagen, dass sich Schuhe mit Einlagen beim Laufen besser anfühlen als ohne.

Barfussschuhe sind natürlich interessant für den Alltag. Aber damit kann ich kaum auf der Arbeit auftauchen. :) Und für zu Hause bringen die wohl auch kaum was.

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mk81 hat geschrieben:Achso, noch zu meinen Schuhen. Ich habe Schuhe mit Pronationsstütze und Sporteinlagen. Wurde mit Laufbandanalyse ausgesucht, sieht natürlich trotzdem noch krass aus wenn man das Einknicken in Zeitlupe sieht. Parallel habe ich auch ein Paar Nike Free. Muss aber sagen, dass sich Schuhe mit Einlagen beim Laufen besser anfühlen als ohne.

Barfussschuhe sind natürlich interessant für den Alltag. Aber damit kann ich kaum auf der Arbeit auftauchen. :) Und für zu Hause bringen die wohl auch kaum was.
Die Pronation in Zeitlupe sieht immer krass aus, auch die natürliche Pronation. Ohne Pronation ist kein natürliches Abrollen möglich, Pronation ist Teil des körpereigenen Dämpfungssystems.

Schuhe sind wie ein Aufzug, Einlagen in Schuhen sind wie ein Sofa im Aufzug, ne Pronationsstütze dazu ist wie ein Sofa im Aufzug mit einem Watteverband so dass bloß keine Bewegung entstehen kann. :wink:
Und ja, sowas ist schon bequem :P .

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mk81 hat geschrieben: Barfussschuhe sind natürlich interessant für den Alltag. Aber damit kann ich kaum auf der Arbeit auftauchen. :) Und für zu Hause bringen die wohl auch kaum was.
Ich bin Steuerberater und täglich in Barfußschuhen im Büro, bei Mandanten und bei Finanzgerichten unterwegs. Geht. FiveFingers vielleicht nicht gerade, aber es gibt durchaus auch unauffällige Modelle, die kompatibel zu einem Anzug sind (z.B. bei Solerunner, Vivobarefoot, Zaqq...).
Viele Grüße
Schlaks

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Schlaks hat geschrieben:Ich bin Steuerberater und täglich in Barfußschuhen im Büro, bei Mandanten und bei Finanzgerichten unterwegs. Geht. FiveFingers vielleicht nicht gerade, aber es gibt durchaus auch unauffällige Modelle, die kompatibel zu einem Anzug sind (z.B. bei Solerunner, Vivobarefoot, Zaqq...).
Yes, danke :daumen:
Ich bin ziemlich stolz darauf, dass ich bei Impuls Vorträgen zwei Banken so angesprochen habe, dass sie bei mir Barfuß Workshops für ihre Mitarbeiter gebucht haben, in diesen Filialen dürfen die MA jetzt in Barfußschuhen arbeiten - seit zwei Jahren hat sich wohl noch kein einziger Kunde über die Schuhbekleidung beschwert, geht doch....

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lazydaisy hat geschrieben: .....dürfen die MA jetzt in Barfußschuhen arbeiten - seit zwei Jahren hat sich wohl noch kein einziger Kunde über die Schuhbekleidung beschwert, geht doch....
Das Problem liegt wohl eher im produzierendem Gewerbe, oder gibt es Barfußschuhe auch mit Stahlkappen :confused:
mk81 hat geschrieben: Barfussschuhe sind natürlich interessant für den Alltag. Aber damit kann ich kaum auf der Arbeit auftauchen. :)
dito
Bild

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Sicherheitsschuhe sind tatsächlich ein Problem, da hast du wohl recht. Aber es gibt schon verdammt viele Menschen in Berufen wo schicke Kleidung getragen werden soll. Und hier gibt es wirklich eine inzwischen große Auswahl an sehr schönen edlen Barfußschuhen.

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Ok. Produzierendes Gewerbe ist ein Problem. Auch wenn ich sonst immer Barfußschuhe trage und das leichte Gefühl genieße: Bei Forstarbeit am Wochenende o.ä. will ich bewußt einen Schutz für den Fuß. Das ist funktional was ganz anderes wie der Rest vom Tag. Doof natürlich, wenn die ganze Arbeitswoche in so einem Umfeld ist.

Wobei meine "normalen" Sicherheitsschuhe recht flach und sehr bequem sind. Die Forststiefel sind eher... Nun ja. Aber trotzdem notwendig.
Viele Grüße
Schlaks

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Schlaks hat geschrieben: Wobei meine "normalen" Sicherheitsschuhe recht flach und sehr bequem sind.
Meine Sicherheitsschuhe sehen auch mehr wie Sportschuhe aus, aber wenn ich 8-10h täglich darin laufe, fühlen sich meine üblichen Freizeitschuhe zum Feierabend wie Barfußschuhe an.
Auch wenn die Sicherheitsschuhe meist keine schwere Stahlkappe mehr wirklich haben, sind die höher klassigen Sicherheitschuhe doch durch ihre Sicherheitssohle und festem Schaft, doch eher eine "Zwangsjacke" für die Füße - auch wenn die besseren bequem sind, dann sind diese doch zumindest gepolsterte "Zwangsjacken".

Vor allem finde ich schwitzt man in den Sicherheitsschuhen mit Schutzkappe stark,
habe extra immer zwei Paar in Gebrauch zwischen denen ich täglich wechsle.
Fußgesunde Sicherheitsschuhe die Atmungsaktiv sind, dass wäre was ich suche.
Bild

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....na ja gott sei dank läßt sich über Geschmack ja nicht streiten lazydaisy ;-) ...ich widerspreche dir jedenfalls nicht energisch sondern bin in allen anderen Punkten bei dir. Das Buch von Carsten Stark find ich auch sehr gut und wenn man sich für das Thema interessiert sollte man es lesen ….was hälst du bei einer Überpronation (wenn es überhaupt eine ist) von geradem Leisten im Laufschuh?

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Ich bin mir nicht sicher, ob ein Schuhverkäufer eine tatsächliche Überpronation erkennen kann.
Mir wurde auf dem Laufband seinerzeit auch eine diagnostiziert, weil ich links weiter einknicke als rechts.
Ein Orthopäde bzw. Physio meinte, dass das noch i. O. ist.

Ich finde Stützen in Schuhen sehr fraglich, weil der eigentliche/natürliche Bewegungsablauf ggf. eingeschränkt wird.

Bei vielen Dysbalancen am Skelett hilft meistens ein gezielter Muskelaufbau zur Stützung. Das sollte man bei den Füßen auch machen.
Antworten

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