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Laufschuhe bei Achilles-Sehnen-Problemen

Laufschuhe bei Achilles-Sehnen-Problemen

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Liebes Forum,
ich laufe z. Zeit mit Salming Speed 6, topo flylite 2. Früher hatte ich mal einen Kinvara 5 Also alles Schuhe mit geringer Dämpfung und geringer Sprengung.
Im Moment habe ich mit leichten Achilles-Sehnen-Problemen zu kämpfen. Leicht heisst, ich kann ohne Probleme 10 km mit einem 5:30 Schnitt laufen.
Jetzt frage ich mich, ob es sinnvoll wäre einen Schuh mit etwas mehr Sprengung oder Dämpfung zu nutzen?
Was denkt ihr? Hätte jemand einen Tipp?
Danke!

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Die Frage wird dir so wahrscheinlich keiner beantworten können.
Ggf. bekommst Du viele unterschiedliche Empfehlungen, letztendlich musst Du es selbst ausprobieren.

Wobei ich nicht glaube, dass die Achillessehnen-Probleme mit einem anderen Schuh weggehen.

Es gibt zu dem Thema unendlich viele Threads mit Empfehlungen zu Kräftigungsübungen, die Du in erster Linie machen solltest.

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Das ist individuell. Meine Frau hatte auch Probleme. Dachte auch es liegt an der Sprengung, aber daran lag es nicht. Nach einer Weile hat sie diese sogar deutlich reduziert und auch Dämpfung rausgenommen. Mittlerweile ist es egal welche Schuhe sie trägt. Es lag einfach an der Belastung, diese musste dosierte erfolgen. Hier musste sie die richtige Menge und Intensität für sich finden.

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JoelH hat geschrieben:[...]Es lag einfach an der Belastung, diese musste dosierte erfolgen. Hier musste sie die richtige Menge und Intensität für sich finden.
Dem kann ich mich nur anschließen. Bei mir war es ursächlich eine Kombination von zu schneller Steigerung der Umfänge gepaart mit zu vielen Tempoeinheiten. Das führte soweit (Achillodynie), dass ich ein dreiviertel Jahr pausieren musste und quasi wieder bei Null begonnen habe...
Ich kann daher nur raten diese "leichten Achilles-Sehnen-Problemen" ernst zu nehmen und würde ggf. das Training überdenken, bzw. ich glaube nicht, dass sich die Problem mit einem Schuhwechsel lösen lassen...

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Da die Achillessehne auf das Abstellen einer Problemursache nur extrem langsam reagiert (im Zeitraum von vielen Monaten statt wenigen Tagen oder Wochen), kann man über das, was einem wirklich geholfen hat, immer nur spekulieren - insbesondere dann, wenn man wie ich so ungeduldig ist und immer alles zugleich ausprobiert. Und so ist der Stand meiner Spekulationen - wohlgemerkt nur für mich selbst und keinesfalls als allgemeingültig zu betrachten - dass Schuhe mit hoher Sprengung, insbesondere wenn sie eine weiche Fersendämpfung aufweisen, mir mehr Probleme bereiten als lösen. Übertriebene Fersenlandungen können, in Verbindung mit übermäßiger Pronation in zu weich gedämpften Schuhen, bei mir offenbar Achillesprobleme verursachen.

Seit ich meine früher extremen Fersenlandungen in Richtung Mittelfußlauf entschärfen konnte (das ist aber noch lange kein reiner Mittelfußlauf und schon gar kein Vorfußlauf!) und seit ich meine im anderen Faden beschriebenen Vorbeugemaßnahmen durchführe, habe ich die Sprengung meiner Laufschuhe von durchgängig 12 mm auf maximal 8 mm reduzieren können. Dabei setze ich inzwischen eher auf feste als auf weiche, nur scheinbar "schonende" Dämpfung. Der Kinvara 9 mit seinen 4 mm ist derzeit mein meistgelaufener Schuh. Alles in allem setze ich also durchaus auch auf Maßnahmen, die allen landläufigen Latrinenparolen zur Achillesbehandlung widersprechen. Wenn und soweit gerade das bei mir die Ursache für klare Verbesserungen sein sollte, verbuche ich das unter "kontrollierte Abhärtung".

Auf jeden Fall soll man Maßnahmen zur reinen Schonung (wie Laufpausen, Erhöhung der Sprengung) auf die wenigen Wochen der echten Entzündungsphase beschränken. Wenn an dem Problem, wie beim TE, aber schon seit einem halben Jahr rumgedoktert wird, dann ist die Sache längst chronisch und damit keine Achillessehnen-"Entzündung" mehr, sondern eine degenerative Achilles-Tendinopathie. Höllisch weh tun kann beides, nur ist der Schmerzmechanismus völlig unterschiedlich und die angesagte Therapie eben auch. Da hilft dann keine Schonung mehr, sondern vor allem intensives (exzentrisches) Training zur Kräftigung von Wade und Sehne nebst Dehnen zu deren Lockerung.

Ja, es ist mühsam und zeitaufwendig und nein, die schnelle Einheitspille für jedermann gegen Achilles gibt es nicht.

Just my two Cents, wie gesagt z.T. völlig gegen alle Parolen … :noidea:


Edit (weil andere inzwischen schneller waren): Die berühmten Socken liegen bei mir, nach drei oder vier vergeblichen Trageversuchen, ebenfalls unbenutzt im Schrank. Helfen tun sie natürlich 'ne ganze Menge - aber ausschließlich dem Hersteller, nicht dem Patienten.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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running_werner hat geschrieben: Jetzt frage ich mich, ob es sinnvoll wäre einen Schuh mit etwas mehr Sprengung oder Dämpfung zu nutzen?
Was denkt ihr? Hätte jemand einen Tipp?
Danke!
Hallo,
ich hatte auch mal solch leichte Probleme nach dem ich nach kurzer Laufpause durch Krankheit mit dem Laufen wieder angefangen hatte.
Letztlich hat mir eine Treppenübung schnell geholfen. Nach wenigen Wochen konnte ich wieder ohne Probleme Umfang und Intensität gemächlich steigern.

Hier ein Link zu den Übungen:
https://www.aerztezeitung.de/panorama/s ... hilft.html

Bevor Du mit irgend welchen Schuhen herum experimentierst, empfehle ich Dir die Achillessehne zu kräftigen und die Wadenmuskelatur zu trainieren. Achte darauf TE nur langsam in Umfang und Intensität zu steigern.

Alles Gute
Bild

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dicke_Wade hat geschrieben:Wenn ich da lese: "Weniger Schmerzen durch bessere Durchblutung" !!! :klatsch:
Ja gut, das mag peripher eventuell etwas helfen, soweit es sich um das die Sehne umgebende Gewebe handelt. Aber der degenerierten Sehne selbst hilft das natürlich Null Komma gar nichts. Wenn schon massieren, dann 5 Minuten Zeit nehmen und ihr umliegendes Gewebe richtig massieren.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Ich möchte mich hier RunningPotatoe anschließen.
Das liest sich so, als würde dies genau meinen Verlauf ab 2015 beschreiben.
Wobei ich nur noch einen Schuh mit 8mm Sprengung habe, welchen ich nur 1x pro Woche laufe. Das ist der Saucony Guide.
All meine anderen Schuhe haben 4 – 0 mm Sprengung.
Ich habe wahrscheinlich STUNDEN auf der Treppe verbracht. Hoch, Runter, Hoch Runter, Alles in Zeitlupe. Dazu Dehnen mit gestrecktem, wie auch mit gebeugtem Knie. Wobei ich vor allem das Dehnen mit gebeugtem Knie empfehlen kann. Dies hilft mir auch heute noch.

Ich hatte 2015 eine richtige Achillessehnen-Entzündung die so stark war, dass meine AS doppelt so dick war, als die auf dem anderen Bein. War damit auch beim Arzt usw.

Meine Probleme sind nun nicht chronisch, jedoch muss ich bei und nach jedem Lauf genau darauf achten, was meine AS so machen und wie es sich anfühlt.
Ist es nur ein Spannen, ein Ziehen, evtl. schon ein Schmerz?
Die kleine Blackroll habe ich ständig im Einsatz, sobald ich nur etwas Spannung spüre.

Jedoch muss dies wirklich jeder für sich selbst herausfinden. Bei mir dauerte es über ein Jahr, bis ich die Probleme (mehr oder weniger) im Griff hatte.
Schöne Grüße aus der grünen Mark Österreichs

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RunningPotatoe hat geschrieben:. Wenn schon massieren, dann 5 Minuten Zeit nehmen und ihr umliegendes Gewebe richtig massieren.
Ja, das habe ich auch sehr intensiv, jeden Tag, gemacht. Und dies auch mehr als nur 5 min, eher 30 minuten über den Tag verteilt.
Schöne Grüße aus der grünen Mark Österreichs

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Ralle7 hat geschrieben:Wobei ich nur noch einen Schuh mit 8mm Sprengung habe, welchen ich nur 1x pro Woche laufe. Das ist der Saucony Guide.
All meine anderen Schuhe haben 4 – 0 mm Sprengung.
Der Kinvara mit den 4 mm sollte bei mir nur ein Versuchsballon sein, um mal zu schauen, wie sich "sowas" bei kurzen schnellen Einheiten anfühlt. Und war sofort mein Lieblingsschuh auch für meine längsten Distanzen (also bis HM). Der nächste Schuh wird maximal noch 4 mm haben und irgendwann kommt mal ein richtig flacher mit 0 mm als neuer Versuchsballon. Aber auch bei einer solchen Umstellung des Schuhwerks gilt wie bei den Trainingssteigerungen: immer schön langsam verändern.
Ralle7 hat geschrieben:Ja, das habe ich auch sehr intensiv, jeden Tag, gemacht. Und dies auch mehr als nur 5 min, eher 30 minuten über den Tag verteilt.
Ja hast, Recht, das habe ich schlampig formuliert - es waren bei mir meist 5 bis 10 min. nach jedem Durchgang auf der Treppe also auch mindestens 30 min. Massage über den Tag verteilt. Entscheidend ist ja, dass man mit händischer Massage die kritischen Stellen viel intensiver angehen kann als ein Strumpf oder sonstiges Hilfsmittel das könnte.

Wenn das jetzt alles bei mir nochmal Revue passiert, dann würde ich als Quintessenz den Merksatz prägen:
Kartoffelspruch der Woche hat geschrieben:Die Zeit und Geduld, die man beim Steigern seines Trainingsprogramms nicht aufwenden wollte, muss man nachher beim Kurieren der Achillessehne dutzendfach aufbringen.
:winken:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Der Kinvara mit den 4 mm sollte bei mir nur ein Versuchsballon sein, um mal zu schauen, wie sich "sowas" bei kurzen schnellen Einheiten anfühlt. Und war sofort mein Lieblingsschuh auch für meine längsten Distanzen (also bis HM). Der nächste Schuh wird maximal noch 4 mm haben und irgendwann kommt mal ein richtig flacher mit 0 mm als neuer Versuchsballon. Aber auch bei einer solchen Umstellung des Schuhwerks gilt wie bei den Trainingssteigerungen: [font=&quot]immer schön langsam verändern[/font].


Mein erster Schuh runter auf 4mm war der Saucony Mirage. Ich war von den Sauconys dann begeistert, weil der Schnitt sehr gut zu meinem Fuß passt. Hab einen sehr breiten Fuß.
Es folgte der Fastwith, der nun mein Lieblingsschuh ist für Tempo, IV und laufe damit jeden Wettkampf bis 10km.
Dazugekommen ist dann noch der Kinvara. Der Kinvara, auch mit 4mm angegeben, ist schon recht weich. Vor allem im Vergleich zum Fastwith, der deutlich härter ist!


Im Gelände laufe ich auch mit 4mm. Mit dem Saucony Peregrine.
So wie auch (soweit ich weiß, gibt es den nicht mehr) New Balance MT 110v2, welcher auch mit 4mm angegeben ist. Verwende den NB aber nur 5x im Jahr für spezielle Bergläufe.


Oh Ja! Das Zitat [font=&quot]Kartoffelspruch der Woche, trifft es genau!![/font]
Schöne Grüße aus der grünen Mark Österreichs

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Ralle7 hat geschrieben: Ich war von den Sauconys dann begeistert, weil der Schnitt sehr gut zu meinem Fuß passt. Hab einen sehr breiten Fuß.
Es folgte der Fastwith, der nun mein Lieblingsschuh ist für Tempo, IV und laufe damit jeden Wettkampf bis 10km.
Wir könnten dich hier gebrauchen forum/threads/125661-Laufschuhholics-Selbsthilfegruppe als Gegengewicht zu den Junkies der drei Streifen.
Den Fastwitch hab ich auch sehr gemocht, mal schauen was die neue Version so zu bieten hat, gibt ja seit neustem den 9er, hab ich gesehen.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Probier malden Nike Zoom Fly Flyknit. Der hat mir geholfen. Könnte an der Carbon-Sohle liegen, die vielleicht die Achillessehne etwas entlastet. Der Schuh ist sehr gedämpft und hat 10mm Sprengung.
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