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Marathontraining nach Marquardt

Marathontraining nach Marquardt

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Hallo runners,
ich bin auf der Suche nach einem Marathon Trainings Plan (Ziel > 3 h) der sich mehr auf Qualität statt km sammeln besinnt und bin dabei auf die Pläne von Marquardt gestoßen. Dabei kann man noch zwischen zwei Varianten wählen:

"lang und locker" (mehr Strecke, weniger Intensität) und
"kurz und knackig" (weniger Strecke, mehr Intensität)

Innerhalb der Variante kann man nochmals wählen, ob man nach Pace oder Herzfrequenz trainieren möchte. Mich würde dabei natürlich die erste Variante mit Pace interessieren. Meine Frage nun: Hat jemand Erfahrung mit den Plänen?
Keine Sorge, ich möchte die nicht umsonst, die 5,90 Euro hab ich übrig :D . Mich würde nur erstmal interssieren ob jemand mit den Plänen sein Ziel erreicht hat und evtl. ein paar Infos dazu posten (z. b. zum Umfang und Intensität).

PS. Lustig finde ich den Hinweis "auf Lager" bei allen Plänen :D , da es nur PDFs sind.


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Marquardt ist Arzt und ein mittelmäßiger Volksläufer. Mir fehlt da die Qualifikation.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Bewapo hat geschrieben:Pfff, ist ja passt schon "Blasphemie" - immerhin hat er uns "DIE Laufbibel" geschenkt :D
Du meinst die Werbebroschüre mit den vielen bunten Bildern von Nike Produkten. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Usain_Bolt hat geschrieben:Ok ich hab's verstanden, Marquardt ist wohl nicht so der Bringer ;)
Das alles etwas locker nehmen. Ins Kajak setzt er die Laufinteressierten nicht! Oder doch? :peinlich:

Knippi

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Bewapo hat geschrieben:Weiß gar nicht was du immer hast? Ist doch: Das Standardwerk zum gesunden Laufen?! :prof:
Ja, ich finde die Bibel schon ok. Nur als Lauftrainer würde ich Marquardt nicht bezeichnen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Was sind denn Marquardts Bestzeiten?
Der Laufcampus-Typ hat in zig Versuchen nichtmal sub 3 geschafft und vertreibt anscheinend dennoch erfolgreich Pläne u.ä.
(Es muss nicht jeder Trainer selbst ein guter Athlet gewesen sein...)
Mein Schulweg war zu kurz...

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bones hat geschrieben:Mir fehlt da die Qualifikation.
Mir ooch. Trotzdem: von den 5 Kollegen, die am 7.4. in Berlin mit mir zusammen den HM laufen, trainieren 3 nach meinen Plänen.

Alles gut, nur manchmal hege ich den Verdacht, die haben mich "angestellt" nach dem Motto "Dann hat der Oppa was zu tun". :D

Knippi

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mountaineer hat geschrieben:Was sind denn Marquardts Bestzeiten?
Der Laufcampus-Typ hat in zig Versuchen nichtmal sub 3 geschafft und vertreibt anscheinend dennoch erfolgreich Pläne u.ä.
(Es muss nicht jeder Trainer selbst ein guter Athlet gewesen sein...)
Nur weil etwas erfolgreich vertrieben wird, heißt es noch lange nicht, dass es auch gut ist und funktioniert :D

Ich glaub, für die meisten hier macht es keinen Unterschied ob Marquardt oder Laufcampus

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bones hat geschrieben:Marquardt ist Arzt und ein mittelmäßiger Volksläufer. Mir fehlt da die Qualifikation.
Bewapo hat geschrieben:Pfff, ist ja fast schon "Blasphemie" - immerhin hat er uns "DIE Laufbibel" geschenkt :D
... die er als Student geschrieben hat. :daumen:
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Ich kann von meiner Seite aus dazu nur sagen: Ich habe voriges Jahr nach Marquardt trainiert und tue es dieses Jahr wieder. Und ich denke, das passt. (Die Zielzeit habe ich verrissen, aber das lag an mir, nicht an Marquardt.)

Mir fehlt ein Vergleich zu einem Plan eines anderen Autoren am eigenen Leib.

Ich trainiere nach Puls und Intensity (kurz und knackig), was normalerweise drei Laufeinheiten pro Woche sind.
Nach pace ist nichts für mich...
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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mountaineer hat geschrieben:...nichtmal sub 3 geschafft und vertreibt anscheinend dennoch erfolgreich Pläne u.ä.
Das passt doch prima zum TE:
Usain_Bolt hat geschrieben:
ich bin auf der Suche nach einem Marathon Trainings Plan (Ziel > 3 h)
...wobei ich der Meinung bin, dass man da gar keinen Plan braucht. Ist man schneller, wartet man einfach vor der Zeitmatte, bis die 3 h vorbei sind, und schon hat man das Ziel geschafft. :hihi:

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Bewapo hat geschrieben:Kann man dich als Trainingsplaner buchen?
"Eigentlich" nicht. Dafür müsstest Du Deinen Wohnsitzt wechseln. Wenn ich oben auf dem Platz für den Schornsteinfeger stehe und einen gaaaanz langen Hals mache, sehe ich deren Hausdächer.

Trotzdem, wenn Du mir eine gültige email-Adresse per PM schickst, kannst Du mal reinschauen. Sehr individuell - aber unter dem Strich nur "Wald und Wiese".

Knippi

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Czynnempere hat geschrieben: Ich trainiere nach Puls und Intensity (kurz und knackig), was normalerweise drei Laufeinheiten pro Woche sind.
Nach pace ist nichts für mich...
Kannst Du das ein bißchen erläutern? Was war Dein Zeitziel? Wieviel km hast du mit dem Plan abgespult?
burny hat geschrieben:. :hihi:
Freu mich das mein Verschreiber zu Deiner Erheiterung beigetragen hat :zwinker5:

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Usain_Bolt hat geschrieben:Kannst Du das ein bißchen erläutern? Was war Dein Zeitziel? Wieviel km hast du mit dem Plan abgespult?
Zeitziel Sub 4

(Habe ich wegen Krämpfen (Elektrolytemangel) vergeigt, es wurde eine 4:27.)

16 Wochen

Kilometerumfänge (ohne Laufschule etc)

36-38-43-27-42-46-50-34-50-54-60-35-56-50-44-57 (inklusive Marathon).
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Czynnempere hat geschrieben:Zeitziel Sub 4

(Habe ich wegen Krämpfen (Elektrolytemangel) vergeigt, es wurde eine 4:27.)

16 Wochen

Kilometerumfänge (ohne Laufschule etc)

36-38-43-27-42-46-50-34-50-54-60-35-56-50-44-57 (inklusive Marathon).
Ich bin alles andere als Marathon erfahren (komme aus der Fußball Ecke), aber Krämpfe sind für mich eher immer ein Zeichen von "untrainiert" ... und bei Wochen mit < (so richtig burny?) 50 Wochenkilometern, wieviel blieb da für den langen Lauf?

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Was ist bei Marquart ein langer Lauf?
Ich finde die wöchentlichen Kilometerleistungen eh ein bischen "dünne".
Nur, wenn Du davon abweichst, dann ist es eben kein Plan nach Art von M.. :zwinker5: .
Vielleicht wäre "angelehnt an M." etwas für Dich?

Knippi

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"Untrainiert" trifft ganz sicher nicht auf die Problematik in Düsseldorf im letzten Jahr zu. Im Training ist sowas leider nie auch nur im Ansatz aufgetreten. Ich hatte die Krämpfe nicht nur in der Beinmuskulatur, auch in den Armen und sonstwo. Seinerzeitige Ursachenforschung führten zum Tip der Dicken Wade mit den Salzkapseln. Er hatte recht Ich bin vier Wochen später einen zweiten Marathon gelaufen (diesmal mit Salzkapseln), unter von den Temperaturen her wirklich schlimmen Bedingungen und da war nichts.

Lalas :18-20-22-(10)-22-24-26-16-28-30-32-(21,1)-28-22-(15)-Marathon

Das sind nur die sonntäglichen Fettstoffwechselläufe der einzelnen Wochen, das in Klammern sind Testwettkämpfe 10 K und HM ).

Du hast bei M. halt die Wahl zwischen weniger Kilometer und höhere Intensität oder halt mehr Kilometer und weniger Intensität. Wenn Du mehr Kilometer willst, musst Du halt den "Distanz"- Plan nehmen, der hat zwischen 50 und 80 Wkm. Mir bringt das nichts .
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Nicht vergesssen, das ist ein Sub 4:00 Plan. Andere Trainer, haben ähnliche Umfänge:
Steffny in seinem 10 Wochenplan zB.: 47 - 55 - 44 - 56 - 40 - 61 - 51 - 58 - 51 - 62
Bei den schnelleren Plänen von Steffny sieht das dann auch direkt anders aus:
Ziel 2:59: 88 - 104 - 81 - 111 - 74 - 114 - 84 - 108 - 87 - 79

Ich denke bei Mr M dürfte das dann in den schnelleren Plänen auch nicht anders sein. Hab aber leider die Bibel nicht zur Hand.
Bild
Link
Mein Lauftagebuch: "Laufend im Rheinland"

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Hier könnt Ihr einen Eindruck gewinnen (wobei die Links nicht mehr funktionieren), z. B.:
Marathontrainingsplan unter 4:00 h
Dauer: 16 Wochen, max. Umfang: ca. 9:00 h/Woche, 70 km/Woche, Voraussetzungen: 10 km unter 51:00 Min.
...
Marathontrainingsplan unter 3:00 h
Dauer: 16 Wochen, max. Umfang: ca. 10:00 h/Woche, 95 km/Woche, Voraussetzungen: 10 km unter 38:00 Min.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Ich kenne drei Leute die nach den Plänen trainiert haben. Sub3, Sub2:50 und Sub2:45. Haben ihre Ziele erreicht.

(Vermutlich sind die Pläne hier in Hannover etwas verbreiteter auf Grund der Gegenwart des Herrn M. Ich kenne auch eine ganze Menge Leute die Kunde seines Alltagsgeschäfts sind)

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Dirk_H hat geschrieben:Ich kenne drei Leute die nach den Plänen trainiert haben. Sub3, Sub2:50 und Sub2:45. Haben ihre Ziele erreicht.
Klingt interessant. Ein Versuch ist es Wert. Danke.

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Dirk_H hat geschrieben:Ich kenne drei Leute die nach den Plänen trainiert haben. Sub3, Sub2:50 und Sub2:45. Haben ihre Ziele erreicht.
Letztendlich ist es wahrscheinlich gar nicht so wichtig, welchen Plan man verfolgt. Wenn man einfach mal eine Zeit lang strukturiert und konzentriert trainiert, wird man sich ziemlich sicher verbessern. Und warum soll das mit Marquard auch nicht funktionieren.

Die Diskussion am Anfang, als nach den läuferischen Qualifikationen von Marquard gefragt wurde, konnte ich übrigens überhaupt nicht nachvollziehen. Die Qualifikation eines guten Trainers definiert sich doch nicht über seine läuferischen Fähigkeiten, sondern über sein Wissen und wie er in der Lage ist, dieses zu vermitteln.

Daß er relativ jung und unerfahren ein Buch erfolgreich veröffentlich hat, ist wahrscheinlich nur in D verwerflich. In den Staaten würde das seinen Star Status eher untermauern. Wir sollten auch nicht vergessen daß Leute wie Magness sehr früh publiziert haben.
nix is fix

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Das ist aber ein ziemlicher Unterschied, da Magness schon als Jugendlicher ein Spitzenläufer war und dann ein professioneller Trainer und Sportwissenschaftler. Nichts davon trifft auf Marquardt zu, soweit ich sehe. Es geht nicht ums Alter, sondern um Erfahrung und Kompetenz. Was natürlich nichts für die Tauglichkeit der Pläne/Empfehlungen heißen muss, aber es ist schon ein Unterschied, ob jemand jahrelange Erfahrungen mit Profi-Sport und -training hat (wie Lydiard, P. Coe, beide Steffnys, Daniels usw.) oder man eher den Eindruck hat, dass einer auf einen Lifestyle-Zug aufspringt.
Mein Schulweg war zu kurz...

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mountaineer hat geschrieben:Das ist aber ein ziemlicher Unterschied, da Magness schon als Jugendlicher ein Spitzenläufer war
Er war ein guter Läufer, aber kein Spitzenläufer. Sicher war er besser als Marquard. Letzterer hat später begonnen. Man könnte jetzt genauso argumentieren, daß Marquard viel mehr Ahnung davon hat wie man als Späteinsteiger vorwärts kommt. Das ist aber unsinnig. Die Erfahrung als Läufer sagt einfach wenig über die Qualität als Trainer.
Was natürlich nichts für die Tauglichkeit der Pläne/Empfehlungen heißen muss, aber es ist schon ein Unterschied, ob jemand jahrelange Erfahrungen mit Profi-Sport und -training hat (wie Lydiard, P. Coe, beide Steffnys, Daniels usw.) oder man eher den Eindruck hat, dass einer auf einen Lifestyle-Zug aufspringt.
Was qualifiziert einen Lydiard, Coe, Steffny oder Daniels mehr? Und da meine ich insbesondere deren Anwendbarkeit im Hobbysport. Im Leistungs- und Hochleistungssport kann ich Marquard nicht einschätzen. Ich will ja eigentlich gar nicht für ihn argumentieren :P

Der war mal über längere Zeit so omnipräsent, daß gar keinen Bock mehr habe, irgend etwas von ihm zu lesen oder zu hören. Aber auch das hat nichts mit seiner Qualifikation zu tun.
nix is fix

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leviathan hat geschrieben:Letztendlich ist es wahrscheinlich gar nicht so wichtig, welchen Plan man verfolgt. Wenn man einfach mal eine Zeit lang strukturiert und konzentriert trainiert, wird man sich ziemlich sicher verbessern. Und warum soll das mit Marquard auch nicht funktionieren.
Das ist bei diesen Leuten kein Argument. Insbesondere bei dem 2:50h Läufer kann ich sagen, dass es sein dritter Anlauf auf diese Zeit war und auch vorher mit Plänen.
Keinen der drei würde ich in die Anfängerfraktion stecken, wobei es bei zwei Läufern tatsächlich der erste M war. Bei den beiden war das gesteckte Ziel auch eher konservativ geplant (HM<82min, Sub3; HM<74min, Sub2:45).

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D-Bus hat geschrieben:Hier könnt Ihr einen Eindruck gewinnen (wobei die Links nicht mehr funktionieren), z. B.:
Diese alten "natural running" Pläne findet man noch über archive.org. Sind jedoch nicht identisch mit dem Käuflichen.

Edit: ich finde die Voraussetzungen recht heftig, 51:00 für 4:00h, 48:00 für 3:45h und das bei 16 Wochenplänen. Findet denn während des Plans keine Weiterentwicklung statt?

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leviathan hat geschrieben:Daß er relativ jung und unerfahren ein Buch erfolgreich veröffentlich hat, ist wahrscheinlich nur in D verwerflich.
Ich habe deshalb auf seinen damaligen Studentenstatus hingewiesen, weil hier früher oft seine Kompetenz als Arzt hervorgehoben wurde - die er zu dem Zeitpunkt eben nicht hatte. Zudem passte das auch gut zu dem Blasphemie-Scherz: ein Student + mittelmäßiger Läufer schreibt ein Buch, und nennt das die LaufBIBEL. Zu komisch, sorry.

Catch-22 hat geschrieben:Edit: ich finde die Voraussetzungen recht heftig, 51:00 für 4:00h, 48:00 für 3:45h und das bei 16 Wochenplänen. Findet denn während des Plans keine Weiterentwicklung statt?
Ein alter Trick, um Erfolg zu garantieren. Macht Steffny auch so, wobei dessen Pläne allerdings kürzer sind.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben: Ein alter Trick, um Erfolg zu garantieren. Macht Steffny auch so, wobei dessen Pläne allerdings kürzer sind.
Aja, wollte schon meine Tabellen bemühen, kann ich mir die "Mühe" sparen.

Knippi

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D-Bus hat geschrieben:Ich habe deshalb auf seinen damaligen Studentenstatus hingewiesen, weil hier früher oft seine Kompetenz als Arzt hervorgehoben wurde - die er zu dem Zeitpunkt eben nicht hatte. Zudem passte das auch gut zu dem Blasphemie-Scherz: ein Student + mittelmäßiger Läufer schreibt ein Buch, und nennt das die LaufBIBEL. Zu komisch, sorry.
Das ist ja auch komisch. Schwamm drüber. Ich hatte auch nicht Deinen Post gemeint. Es ging mir nur allgemein um die Erwartungshalten guter Läufer = guter Trainer.
nix is fix

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Ob Marquardt als Läufer irgendwas gewonnen hat oder nicht, steht für mich nicht wirklich in proportionalem Zusammenhang zu seiner Kompetenz, Trainingspläne zu entwickeln.

Wenn ich es auf den Fußball beziehen müsste: Lothar Matthäus war ein Topspieler, als Trainer taugt er nicht. Ein Julian Nagelsmann hat nie höherklassig gespielt, aber alle loben seine Kompetenz als Trainer.
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https://www.strava.com/athletes/19137562

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Grundsätzlich sehe ich den Punkt den Punkt zur Unabhängigkeit von Kompetenz auch so. Gleichzeitig komme ich aber um zwei Dinge nicht ganz umhin:
1. Er hat es ja durchaus mal versucht und bei dem Hintergrund würde man dann vielleicht schon etwas mehr erwarten. Es müssen ja nicht gleich Meistertitel und Weltbestleistungen sein, aber etwas mehr als die stehende Zeit dann schon.
2. Vielleicht steht das auf einem anderen Blatt Papier, aber wenn jemand Bücher über gesundes Laufen schreibt und eine komplette (Privat-)Praxis mit allen erdenklichen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten besitzt, dann führt das bei mir schon zu einem Anheben der Augenbrauen, wenn dieser jemand sich ~3 1/2 Monate vor geplantem Marathon so zerlegt, dass es ein DNS wird.(2018)

Trotzdem bleibt: Die Leute die ich kenne und mit seinen Plänen trainiert haben waren nicht unzufrieden. Soweit ich das gesehen habe, hat sich hier ja bisher auch keiner mit totalem Gegenteil gemeldet.

Zufriedenheit liegt aber natürlich auch immer in der eigenen Hand. Mit einer realistischen oder leicht konservativen Zielzeit werden vermutlich viele Pläne funktionieren solange man es gesund und ohne Überziehen an die Startlinie schafft. Aus meiner Sicht lebt dieses Geschäft von diesem Prinzip.

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Dirk_H hat geschrieben:1. Er hat es ja durchaus mal versucht und bei dem Hintergrund würde man dann vielleicht schon etwas mehr erwarten. Es müssen ja nicht gleich Meistertitel und Weltbestleistungen sein, aber etwas mehr als die stehende Zeit dann schon.
Wie schnell war er denn?

Was mir persönlich bei den ausschnittweise verfügbaren beiden Beispielplänen aufgefallen ist:

- Beim "kurz & knackig" 10er-Plan nach Tempo für 45:00 beginnen die Dauerläufe im 16-Wochenplan mit 5:36 min/km (am Ende des Plans 5:28 min/km). Das ist schon eher flott. Dafür sind die langen Läufe ("Fettstoffwechsellauf") mit 6:36 min/km sehr langsam.

- Auch beim Marathonplan (3:30 h) nach Puls sind sämtliche Dauerläufe im Bereich GA 1/2 (75-85% Hfmax) und nur die langen "Fettstoffwechselläufe" werden im GA1 (65-75% Hfmax) gelaufen. Das würde ich nicht überstehen.

- Woche 10-11 im Marathonplan:
Di: TDL 14 km GA2
Mi: 12 km GA1/2
Do: -
Fr: 8 Fahrtspiel (GA1 / GA2)
Sa: 16 km MRT
So: 32 km Fettstoffwechsellauf
Mo: -
Di: 15 km GA2
Finde ich persönlich eher grenzwertig (und unnötig), auch wenn es danach wohl wieder etwas sanfter wird.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

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Dirk_H hat geschrieben:Zufriedenheit liegt aber natürlich auch immer in der eigenen Hand. Mit einer realistischen oder leicht konservativen Zielzeit werden vermutlich viele Pläne funktionieren solange man es gesund und ohne Überziehen an die Startlinie schafft. Aus meiner Sicht lebt dieses Geschäft von diesem Prinzip.
+1

Czynnempere bsw. trainierte auf sub-4 nach Marquardt, lief auf 4:14 an, und kam mit einer 4:27 raus. Ist dennoch zufrieden und meint, das wäre ja seine eigene Schuld gewesen. Bei sowas wäre ich stinksauer geworden.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Sauer sein? Ich gebe doch nicht dem Trainingsplan die Schuld für ein Defizit, was nicht am Training lag. Das war mangelnde Erfahrung.
Ich habe an dem Morgen spontan entschieden, daß 4:14, also 6:00, für den ersten Marathon auch in Ordnung ist. Ich bin in exakt 3 h die 30 K gelaufen. Das war kein Kondiproblem. Ich habe die ganze Zeit mit Leuten gequatscht, mir ging es prima. Bis ich halt Arme und Beine faktisch nicht mehr anwinkeln konnte ... Und bloß noch steifbeinig hüpfen.
Um noch einmal darauf hinzuweisen: Mit Salzkapseln wäre das glatt gegangen.

Vier Wochen später bei über 30 Grad im Schatten, wo ich wegen der abartigen Temperaturen wirklich nur auf Ankommen gelaufen bin, hatte ich überhaupt keine Probleme in der Art. Weil ich da vorgesorgt habe. Alle 10 K Salz - alles gut. Da bin ich nach dem Marathon noch mit meiner Frau noch eine halbe Stunde rund um die Veltinsarena gelatscht und reichlich Treppen hoch und runter, weil wir an der falschen S- Bahnstation ausgestiegen waren ...

Also, wenn der Plan so Kacke wäre, hätte Nr. 2 ja genau so mies laufen müssen.
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Bewapo hat geschrieben:Schau mal hier oder hier vorbei. Kollege Czynnempere trainiert nach einem Marquardtplan.
... und ich seit gestern auch ;-) Kann entsprechend noch keine Details liefern, werde aber in 16 Wochen mehr wissen :geil:

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TorstenRuns hat geschrieben:So. Die 16 Wochen sind vorbei. Mein erster Marathon auch. Ich war dann 2% langsamer, als laut Trainingsplan geplant. Passt für mich also.
Ich zitiere mich mal selbst. Neues Jahr, nächster Marathon. Trainingsplan für 10min schnellere Zielzeit. Diesmal 3% schneller gewesen als die geplante Zielzeit.
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