Interessante Ansichten, die da zum Thema Motivation geäußert werden. Meiner Meinung nach sind das aber nicht notwendigerweise Widersprüche. Es kann äußerst motivierend sein, ein hochgestecktes persönliches Ziel zu erreichen. Es kann aber genauso befriedigend sein, sich im Kampf gegen andere durchzusetzen. Und manchmal ist ein Lauf einfach nur toll, weil er eine besondere Herausforderung ist, in schöner Landschaft stattfindet oder sonstwas bietet. Jedenfalls geht es mir so.
alcano hat geschrieben:wenn ich mit der Vorbereitung und den tagtäglichen Entscheidungen, die ich während dieser getroffen habe, zufrieden bin, dann ist der Wettkampf und die erreichte Zeit doch sowieso nur noch das (hoffentlich nicht saure) Sahnehäubchen.
Das hingegen halte ich für eine absolute Larifari-Aussage. Wenn ich speziell auf etwas hintrainiere, dann ist das einzig Entscheidende der Wettkampf selbst. Erreiche ich da das gesteckte Ziel, ist es gut. Erreiche ich es nicht, ist es Mist. Als ich mich intensiv vorbereitet habe, um als erster M60 überhaupt unter 8 Stunden auf 100 km zu laufen, da klappte das sogar. Da die Strecke aber nach DLV-Regeln nicht amtlich vermessen war, wurde das als Rekord nicht anerkannt. Da habe ich mich tierisch geärgert, obwohl ich "eigentlich" sogar das Ziel erreicht hatte. Es ist doch lachhaft, sich dann damit zu trösten, was für eine tolle Vorbereitung das war. Mir kann keiner erzählen, dass er sich in so einem Fall damit zufrieden gibt. Im Gegenteil, eine solche Einstellung birgt künftiges Scheitern bereits in sich. Nur der Ärger und die Wut darüber gaben den Ansporn, es nochmal zu probieren.
JoelH hat geschrieben:
Ich bin zufrieden damit nicht der Beste zu sein. Ich bin sogar glücklich dass dies so ist. Denn wäre es anders, dann würde ich ein anderes Hobby benötigen, da ich keine Ziele mehr hätte. Nullster gibts halt nicht auf dem Treppchen.
Auch das kann ich nicht teilen. Erster bist du immer nur für den Moment. Schon beim nächsten Rennen kann es anders aussehen. Wie sonst stünden besonders erfolgreiche Sportler über längere Zeit an der Spitze, wenn sie sich nicht immer wieder motivieren könnten? Wenn man Sport leistungsmäßig betreibt, egal ob in kleinem oder großen Rahmen, ob lokal, national oder international, dann musst du viel trainieren und die Leistung wieder und wieder bestätigen, um vorne zu sein. Das ist Ansporn genug. So gesehen ist eigentlich das Gegenteil der Fall. Der "richtige" Sportler - der, der Sieg UND Niederlage kennt, bleibt dabei, auch wenn seine Leistungen altersbedingt nachlassen. Der, der nur den Sieg kennt oder schätzt, kommt damit nicht klar und steigt aus, wenn es zu ganz vorne nicht mehr reicht. Alles zig-fach erlebt!
Bernd
Das
Remake
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