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10 Km Wettkampf mit 98 % !?

10 Km Wettkampf mit 98 % !?

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Hallo, ich bin neu hier im Forum.
Zu meiner Person bin 35 Jahre alt. Laufe seit ca. 1,5 Jahren.
Zum Thema:
Hatte letzte Woche einen 10 km Wettkampf.
Persönliche Bestzeit: 41:12
Puls Max : 193 ( was auch bei mir 100% ist)
Durschnitt: 189 (98 %) !

Ist das möglich? Ist es ungesund in diesem Bereich zu laufen?

Habe einen Garmin Fenix 3 mit Pulsgurt Hrm run.

Ist vieleicht mein Max Puls falsch? Habe nur einen selbsttest nach Anleitung gemacht.

Gruß
Jörg

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Hallo,
herzlich willkommen bei uns im Forum :hallo:

Das Thema mit dem Puls ist hier im Forum ein Dauerbrenner.
Ich behaupte mal, einen Durchschnittspuls von 98% des Hf max ist unwarscheinlich.
In den ersten Kilometern Deines Rennens wirst Du ja einen wesentlich niedrigeren Puls gehabt haben, der dann im laufe des Rennens selbst bei nachlassender Pace ansteigt.
Wie kann dann aber Dein Durchschnittspuls fast der Hf max entsprechen?

Aber egal wie Du Dein max. Puls hergeleitet hast und völlig egal wie hoch Dein Durchschnittspuls in einem Rennen liegt, vertraue einfach Deinem Körper.
Wenn Du gesund bist wirst Du es nicht schaffen Dein Herzkreislaufsystem ernsthaft zu überfordern.
Bevor du Dein Herz überlastest werden Deine Muskeln ermüdet sein oder Du hast Deine Kotzgrenze erreicht und rennst danach sowieso nicht weiter.

Es kann manchmal auch passieren, dass die synthetische Laufkleidung sich elektrostatisch aufläd und Fehler bei der Pulsmessung bewirkt.

Also keine Sorge, es ist nicht ungesund mit hohem Puls zu rennen, Dein Körper wird Dich rechtzeitig bremsen.
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einen Durchschnittspuls von 98% Hfmax schaffst du vielleicht über 400 m, aber nie über 10 km.
Bei einer derartigen Quote schwimmst du nach kurzer Zeit in einem Laktatsee, das hält kein Körper aus, von anderen physiologischen Problemen will ich gar nicht reden.
Üblicherweise läuft man 10er am Limit mit 92-93% Hfmax, wenn man das auf deinen WErt von 189 anwendet, landet man bei 202-205 als realem Maximalwert.
Es ist übrigens durchaus nichts neues, dass man sich als Laufanfänger (1,5 Jahre sind nicht viel) bei Maximaltests noch nicht wirklich "ausbelasten" kann. Das dauert seine Zeit, bis man dahin kommt, wo wirklich "all-in" ist.

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Tvaellen hat geschrieben: Es ist übrigens durchaus nichts neues, dass man sich als Laufanfänger (1,5 Jahre sind nicht viel) bei Maximaltests noch nicht wirklich "ausbelasten" kann. Das dauert seine Zeit, bis man dahin kommt, wo wirklich "all-in" ist.
Dem möchte ich widersprechen!

Als Laufanfänger war es mir zum Beispiel immer möglich annähernd meine max. Hf zu erreichen.
Mittlerweile ist mein Herz-Kreislaufsystem so austrainiert, dass eher meine Muskeln dicht machen als das mein Puls auf Anschlag kommt.
Diese Erfahrung habe ich von vielen erfahrenen Läufern auch so bestätigt bekommen.

Ist ja auch logisch,
früher bin ich 10 km mit einer Pace von 5:20 und durchschnittlich 85% der max. Hf gelaufen.
Heute laufe ich die gleiche Distanz/Strecke mit einer Pace von 5:00 und durchschnittlich 70% der max. Hf.

Sprich um an nähernd 100% meiner max. Hf. zu erreichen, müsste ich mich mit wesentlich höherer Intensität ausbelasten und ob ich diese Intensität erreiche ist fraglich, zumindest nicht mehr so "leicht" wie zu Anfangszeiten.
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Tvaellen hat geschrieben:einen Durchschnittspuls von 98% Hfmax schaffst du vielleicht über 400 m, aber nie über 10 km.
Bei einer derartigen Quote schwimmst du nach kurzer Zeit in einem Laktatsee, das hält kein Körper aus, von anderen physiologischen Problemen will ich gar nicht reden.
Üblicherweise läuft man 10er am Limit mit 92-93% Hfmax, wenn man das auf deinen WErt von 189 anwendet, landet man bei 202-205 als realem Maximalwert.
Es ist übrigens durchaus nichts neues, dass man sich als Laufanfänger (1,5 Jahre sind nicht viel) bei Maximaltests noch nicht wirklich "ausbelasten" kann. Das dauert seine Zeit, bis man dahin kommt, wo wirklich "all-in" ist.
Dem möchte ich auch widersprechen.
400m läuft man nicht mit 98% oder was auch immer... die Energiegewinnung erfolg da überwiegend anaerob, was mit VO2max und HF nichts zu tun hat (anaerob bedeutet ohne Sauerstoff). Das System brauch gewisse Zeit um so hoch zu fahren, da sind die 400m schon lange vorbei. Teste mal. Wenn man HFmax erreichen will, muss man da min 4 RENNEN (!!) oder es als Intervall gestellten.

Auch Deine 2te Aussage stimmt so nicht. Als Erfahrene Läufer kommst Du kaum an die HFmax. Da muss Du schon wirklich keulen. Als Laufanfänger dagegen schon recht schnell. Was nicht bedeutet, dass man auch als Laufanfänger dabei schon aus der Puste kommen muss.

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klnonni hat geschrieben:Dem möchte ich widersprechen!

Als Laufanfänger war es mir zum Beispiel immer möglich annähernd meine max. Hf zu erreichen.
Mittlerweile ist mein Herz-Kreislaufsystem so austrainiert, dass eher meine Muskeln dicht machen als das mein Puls auf Anschlag kommt.
Diese Erfahrung habe ich von vielen erfahrenen Läufern auch so bestätigt bekommen.

Ist ja auch logisch,
früher bin ich 10 km mit einer Pace von 5:20 und durchschnittlich 85% der max. Hf gelaufen.
Heute laufe ich die gleiche Distanz/Strecke mit einer Pace von 5:00 und durchschnittlich 70% der max. Hf.

Sprich um an nähernd 100% meiner max. Hf. zu erreichen, müsste ich mich mit wesentlich höherer Intensität ausbelasten und ob ich diese Intensität erreiche ist fraglich, zumindest nicht mehr so "leicht" wie zu Anfangszeiten.
Deine Logik kann ich nicht nachvollziehen.

Man muss einfach nur schneller laufen und schon bist Du nah an der 100%. Die Intensität ist dabei fast gleich (OK, einige andere Faktoren spielen auch hier eine Rolle, aber nur untergeordnet)

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Rolli hat geschrieben:Deine Logik kann ich nicht nachvollziehen.

Man muss einfach nur schneller laufen und schon bist Du nah an der 100%. Die Intensität ist dabei fast gleich (OK, einige andere Faktoren spielen auch hier eine Rolle, aber nur untergeordnet)
Ja, nur schneller laufen. :hihi:

Aber die höhere Geschwindigkeit muss ich lange genug aufrecht erhalten um meinen Puls auf Anschlag zu bringen, schliesslich hinkt die Hf. der Laufleistung hinterher und wenn ich zu früh einbreche, habe ich meine Hf.max noch gar nicht erreicht.

Und da kommen wir zum eigentlich limitierenden Fakt.
Eher machen meine Muskeln dicht als meine Pumpe an ihr Anschlag kommt.

Das war früher zu Beginn meines Trainings noch wesentlich einfacher - so wie Du geschrieben hast.

Vielleicht habe ich das Wort "Intensität" mißverständlich, da falsch eingesetzt.


100% der Hf max bei einem fortgeschrittenem Sportler entspricht natürlich die gleiche Intensität wie 100% der Hf max bei einem Anfänger.
Nur die erzielbare Leistung unterscheidet sich bei beiden.

Ich habe den Begriff "Intensität" fälschlicherweise eher umgangssprachlich benutzt. Schuldigung :frown:
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klnonni hat geschrieben:Aber die höhere Geschwindigkeit muss ich lange genug aufrecht erhalten um meinen Puls auf Anschlag zu bringen, schliesslich hinkt die Hf. der Laufleistung hinterher und wenn ich zu früh einbreche, habe ich meine Hf.max noch gar nicht erreicht.

Und da kommen wir zum eigentlich limitierenden Fakt.
Eher machen meine Muskeln dicht als meine Pumpe an ihr Anschlag kommt.
So ist es bei mir auch. In die Herzfrequenzwerte meiner Anfängerzeit komme ich höchstens mal bei einem intensiven Intervalltraining.

Aber verrechne ich mich, wenn bei den Werten 189 Durchschnitt und 193 Maximal ein HF-Fenster zugrunde liegen muss, dass zwischen 185 und 193 liegt, also gerade mal 8 Schläge? Eine solche Differenz schaffe ich höchstens mal bei einem lockeren Lauf auf absolut flacher Strecke.

Richard
PB 5,2 km 20:36 (Gießener Firmenlauf 2019) 10 km 43:45 (Seligenstadt 2017) Halbmarathon 1:32:48 (Remstal 2019) Marathon 3:26:50 (Frankfurt 2019)

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Tvaellen hat geschrieben:Üblicherweise läuft man 10er am Limit mit 92-93% Hfmax, wenn man das auf deinen WErt von 189 anwendet, landet man bei 202-205 als realem Maximalwert.
+1

Geh mal von 204 aus.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Interessanter Punkt, Richard! Ich habe mal nachgeschaut und bei meinem schnellstem, einigermaßen gleichmäßig gelaufenem 10er (42:xx) war meine HF 169 im Durchschnitt und 174 max in diesem Lauf. Der Abstand ist also nur wenig größer als hier. (Meine HF-Max weiß ich nicht.) Meine Hypothese wäre: Wenn der Abstand zwischen durchschnittlicher HF und maximaler HF während eines 10er groß ist, hat man vermutlich nicht das Beste aus sich rausgeholt. Wenn beim Zielsprint die HF noch viele Schläge ansteigt (großer Abstand), hat man sich zu sehr geschont, oder? Vermutlich muss man aber auch berücksichtigen, dass ein 10er in knapp über 40 Minuten näher an der HF-Max gelaufen werden kann als ein 10er in ca. 50 Minuten und umgekehrt 30 Minuten-Läufer natürlich im Durchschnitt auch näher an der HF-Max laufen. Definitiv ausschließen können wir aber wohl, dass GeorgeGreeney eine HF-Max von 193 hat, 98% HF-Max kann man sicher nicht über 40 Minuten aufrecht erhalten.

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Hm, alles irgendwie seltsam.
Bei dem besagten 10 km Wettkampf habe ich einen Endspurt gemacht. Habe wirklich alles gegeben und dabei ist auch nicht mehr als 193 Puls rausgekommen.
Heute habe ich Intervalle gemacht, 8 x 1000 m und hierbei kam ein Max Puls von 188 heraus, was ja dem Durchschnitt vom Wettkampf ähnelt.
Die Intervalle waren schneller 4:00 er pace.
Heute sogar mit Baumwoll Oberteil um irgendwelche Messfehler durch statische Aufladung zu vermeiden.
Deutet irgendwie doch darauf hin das mein max Puls von 193 stimmen könnte...

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Also gerade der Hf_Max im WK ist nach meiner Erfahrung ist sehr akademisch. Da spielen so viele Faktoren eine Rolle (Zielspurt, Temperatur, Streckenführung, Mondphase, Farbe des Shirts, ...) Bis heute konnte ich da kein 100%iges System erkennen. Der Durchschnittspuls ist bei voll ausbelasteten Wks immer +/- 2 Schläge aber Hf_max komme ich eher auf +/- 5 Schläge und es gibt auch keinen ganz konsequenten Zusammenhang, dass wenn Hf_max hoch auch Hf_Schnitt hoch bzw. umgekehrt. Ich hab da zwar noch keine Statistik drüber laufen lassen, aber ich habe bisher keinen offensichtlichen Zusammenhang feststellen können.

Und ob man als erfahrenen Läufer sich schwerer tut Hf_max zu erreichen kann ich so auch nicht bestätigen. In der Anfangsphase war Hf-max im WK etwas höher was aber meistens daran lag, dass ich defensiver angelaufen bin.
Ob man Hf_max annähernd erreichen kann hängt aus meiner Sicht viel von psychologischen Faktoren ab. Meinen höchsten Wert habe ich bei einem 400er Intervalltraining beim letzten 400er geschafft wo es zu einem Schwanzvergleich bis zum bitteren Ende kam. Man glaubt gar nicht viel mehr man sich quälen kann wenn man nur will.

Was ich insbesondere NICHT bestätigen, dass die Beine der limitierende Faktor sind. Das hängt doch viel vom Läufertyp und vom Training ab. Ich baue aktuell mein Training vom "Speed" kommend auf. Dass mich die Beine in einem WK / Intervalleinheit limitieren kommt äußerst selten vor. Wenn das der Fall empfehle ich öfter im Training mal schnell zu laufen ;-)

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Leute, Leute, ich habe als Läufer das Wesentliche komplett verpasst!

Ich Idiot laufe immer noch meine WK nach pace und Gefühl und lasse dabei die Pulsuhr komplett weg.

Habe halt erst jetzt begriffen, dass man einen 10km WK bei einem bestimmten Puls und nicht möglichst schnell absolvieren muss!! :klatsch:

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Also ob man einen WK mit Pulsgurt läuft ist wirklich Galaubenssache. Ich weiß von mindestens zwei Profitriathleten die zumindest teilweise mit Gurt unterwegs sind. Also ist es jetzt nichts "komplett verrücktes". Dei Frage ist halt was man draus macht, Ich bin allgemein ein Zahlenfetischist und mag es wenn ich NACH dem WK die Daten habe zur Analyse. Währende des WKs nimmt die Bedeutung des Gurts mit zunehmender Erfahrung ab. Allerdings nutze ich den Gurt trotzdem gerne auch im WK zur Belastungskontrolle, also passt mein Körpergefühl zum Puls. Gerade zu Rennbeginn hilft der Gurt mich "zu bremsen" weil wenn ich nach 500m schon bei >90% Hf_max bin, dann ist das tendenziell etwas zu optimistisch ...

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Die Griechen haben auch die restlichen Klamotten weggelassen, da konnte man dann direkt vergleichen, auch ohne einen Zweistadienlauf bis zur Kotzgrenze laufen zu müssen.
Mein Schulweg war zu kurz...

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klnonni hat geschrieben:Es kann manchmal auch passieren, dass die synthetische Laufkleidung sich elektrostatisch aufläd und Fehler bei der Pulsmessung bewirkt.
Elektrostatische Aufladungen bei körperlicher Anstrengung halte ich für einen Mythos. Spätestens nach 1 oder maximal 2 km sorgt doch der - bestens leitfähige - Schweiß dafür, dass positive und negative Ladungen nicht mehr getrennt werden können, sondern ständig rekombinieren.

Just my 2 Cents.

Die Frage ist für mich, ob der TE mal den gesamten Log des Pulsverlaufs auf Plausibilität überprüft hat, statt nur die hier diskutierten zwei Zahlenwerte zu interpretieren. Irgendwie hat man als Zahlenfeteschist (bin ich nämlich auch) doch ein Gefühl dafür, was im Pulsverlauf plausibel ist und was nicht. War heute auf einem 17k LaLa unterwegs. Erster KM Schrott, da ich für die Kontaktierung des Brustgurts niemals etwas unternehme. Dann 4 km super plausibel und der 6. KM aus heiterem Himmel wieder Schrott (bis 113% HFmax :D ). Da war ich schon so verschwitzt, dass es da bestimmt keine elektrostatische Aufladung mehr gab. Dann wieder 11 km alles plausibel. So what - den Pulswert von KM 6 gestrichen und aus den beiden benachbarten Kilometern interpoliert. Fertig. Passiert bei mir immer wieder mal. :noidea:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Manchmal verhält sich der Puls auch ungewohnt bei Abweichungen vom üblichen Laufen... z.B. wenn man über Stöckchen springen muss.
Antworten

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