Banner

Marathon nach Wiedereinstieg

Marathon nach Wiedereinstieg

1
Hallo, ich bin 34 Jahre alt und möchte nach einem Wiedereinstieg nun endlich einen Marathon laufen. Idealerweise sollte der Marathon in Frühjahr 2020 stattfinden. Allerdings bin ich mir noch ziemlich unsicher, wie ich weitertrainieren soll...

Meine bisherige Lauferfahrung:
Ich laufe seit 12 Jahre, allerdings nicht durchgängig. Dazwischen hatte ich immer mal wieder Phasen von 6-24 Monaten, in denen ich überhaupt nicht gelaufen bin. Meistens hat mich der Sommerurlaub oder eine Verletzung rausgebracht.
Zeiten von Volksläufen/ Bzw. Selbsttests, an die ich mich noch erinnern kann sind Folgende: 2007 Halbmarathon (1:49, 3 Monate nach meinem erstne paar Laufschuhe, heute träume ich von der Zeit), 2008 10k 45:44, 2015 6,9k 34:33, 10k 56, 2017 5k 26:01, 22k Gelände 2:17.

Aktuelle Phase
Nach einer operation im Herbst dachte ich mir "Jetzt oder nie" und habe seit der ärztlichen Erlaubnis, wieder Sport zu machen am 4. Januar zum ersten Mal die Laufschuhe geschnürt und es nur 2k weit gebracht. Von da an bin ich aber konsequent 3 Mal pro Woche gelaufen (2 Kurze Läufe unter der Woche, einen langen am WE, bisher 4x über 20k) und habe jetzt beim Flughafenlauf gestern einen Halbmarathon in 1:55:16 geschafft. Im Mai laufe ich dann einen 25k lauf.
Wenn ich mich nicht verletze will ich es dieses Mal durchhalten und bis zum nächsten Frühjahr dran bleiben. Im Sommer bin ich zwar für 2 Wochen im Urlaub, glaube aber, da das eine Trekking Tour durch die Alpen wird, dass ich in der Zeit meine Kondition nicht verlieren werde...

Meine Frage zum Training:
Sollte ich meinen Fokus darauf legen, den langen Lauf in Richtung der 30k Marke zu verlängern, oder sollte ich versuchen, es zu schaffen 4x pro Woche zu laufen? Das erste glaube ich, könnte ich problemlos schaffen das zweite könnte daran scheitern, dass ich es selbst nach lockeren Läufen kaum schaffe, 2 Tage nacheinander zu laufen. Meine Beine sind dann einfach zu schwer. 48h Pause ist für mich zurzeit das Minimum.
Eine Möglichkeit um auf 4 Einheiten zu kommen wäre, dass ich darauf verzichte mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren (täglich 2x6 km sehr flach) um meine Beine etwas zu entlasten. Aber wäre das sinnvoll? Bzw. merke ich das beim Laufen?

LG
Max

2
Hallo!

Erst mal Glückwunsch zur Genesung und auch zum Vorhaben, jetzt endlich mal dabei zu bleiben. Mit den drei Trainings pro Woche und den Wettkämpfen auf küzreren Distanzen machst Du schon mal vieles richtig.

Ich würde zunächst mal abklären, ob die Aussage des Arztes, Du könntest wieder Sport treiben, mit grünem Licht für einen Marathon gleichzusetzen ist. Was war das für eine OP? Hat Dein Arzt ein Belastungs-EKG durchgeführt? Ohne das würde ich kein Marathontraining beginnen.

Ansonsten weiß ich nicht, welche Ambitionen Du hast. Bei einer HM-Zeit von fast zwei Stunden würde ich ehrlich gesagt zunächst mal versuchen, auf den kürzeren Distanzen bessere Ergebnisse zu erzielen, bevor Du dich an den Marathon machst. Aber gut, auch im Rahmen des Marathontrainings läuft man ja einen HM. Kauf Dir Das große Laufbuch von Herbert Steffny, dort findest Du gute Pläne von der 10k- bis zur Marathondistanz und eine Menge zum Laufen erklärt, fast schon eine Laufphilosophie. Die Steffny-Pläne legen Wert darauf, die Läufer nicht zu überfordern, werden daher von ambitionierten Läufern manchmal als lasch bezeichnet, ich halte sie aber gerade deshalb für den Anfang der "Laufkarriere" für besonders geeignet. Wichtig ist, zu beachten, dass es nicht reicht, sich da einen Plan rauszunehmen und dann in zehn Wochen einen Marathon zu laufen.

Eine vierte Einheit in der Woche setzt auch Steffny voraus, auch wenn es dann keine intensive Einheit ist. Die Frage mit dem Fahrrad verstehe ich nicht. Wenn das eine flache Strecke ist, kann diese doch eher kurze Fahrt keinen negativen Einfluss auf Deine Beine haben, eher im Gegenteil.

3
Das Buch von Steffny habe ich schon lange ;-) Das mit dem Fahrrad höre ich gerne (darauf will ich auch nicht verzichten). Was genau meinst du mit erst einmal? Also wie lange sollte ich bei HM Wettkämpfen bleiben, bzw. welche Zeit sollte ich ungefähr erreichen, bis ich mich an den Marathon wage?
Und vor allem: Was hat Priorität? 4 Einheiten pro Woche schaffen? Oder den Langen DL zu verlängern?

Dazu habe ich im Steffny Buch nicht wirklich eine Antwort gefunden....

Zur OP. Es war ein Pilonidalsinus. Nichts dramatisches, aber halt etwas, was lange zum heilen braucht. Bei Kontrollen sagt der Artzt aber regelmäßig, es sei alles in Ordnung. Ein Belastungs EKG habe ich bisher noch nicht gemacht. Soll ich da meinen Artzt einfach mal ansprechen? Oder macht man sowas eher in einem Laufsportladen?

4
Das ist eine sportmedizinische Untersuchung, bieten teurere Gyms an, die eine medizinische Abteilung haben, aber auch sportwissenschaftliche Institute, kardiologische Arztpraxen etc..

Na ja, man muss nun auch nicht den HM in 1:30 gelaufen haben, bevor man an den Marathon sollte. Soweit ich mich recht erinnere, hatte ich bei meinem ersten Marathon eine ähnliche HM-Zeit wie Du. Ich würde auf alle Fälle erst mal eine vierte Einheit einbauen, lange Läufe von 30 km musst Du nicht unbedingt jetzt schon laufen, selbst bei Greif sind das außerhalb der spezifischen Vorbereitung nur 25 km. Die würde ich aber schon versuchen, zu halten. Und immer beachten, der Lala sollte nicht mehr als 40 Prozent des Gesamtumfangs ausmachen. Auf den eigentlichen Marathon würde ich mich dann mit Steffnys sub-4h-Stunden-Plan vorbereiten, allerdings nicht in der Erwartung, dann tatsächlich unter den vier Stunden zu bleiben. Das würde ich aber auch vom Ergebnis im im Plan vorgesehenen HM abhängig machen.

5
Bei Steffny sind das ja immer nur so 10 Wochen Pläne... meinen Marathon sehe ich im Moment ja eher so 52 Wochen entfernt. Ich glaube bis zum 12.5 lauf ich dann erst mal so weiter wie bisher und schau, welche Zeit bei dem 25k Lauf herauskommt. Dann versuche ich irgendwo die 4. Einheit reinzupacken.
Was ich an Steffnys Plänen nicht mag ist, dass er z.B. bei dem Marathon unter 4 Stunden Plan den zusätzlichen Lauf immer einen Tag vor dem langen Klopper reinquetscht. Das ist für mich irgendwie das, was ich mir am wenigsten vorstellen kann. Da tut doch der Lange lauf dann einfach nur weh... wenn es denn 4 Einheiten sein sollen, könnte ich mir eher vorstellen, am Freitag noch einen ruhigen Lauf reinzuschieben... aber der Tag vor dem langen Lauf muss bei mir frei bleiben.... :-(

6
Na ja, aber wann sollen die denn sonst gelaufen werden? Da sind immer zwei Einheiten Di und Do, wenn Du die nicht hintereinander laufen willst, wird eben eine Einheit vor dem Langen gelaufen. Es sind aber ja eher regenerative oder extensive Läufe, die es vor den Lalas.

Und die Lalas sind ja auch nur extensiv. Fang nicht an, in den langen Läufen Zeiten zu kloppen.

7
Geh erst mal regelmäßig laufen. Ball flach halten - unter Kontrolle bringen - schauen, wo der Mitspieler sich befindet - sauber anspielen, nicht zu scharf. Doppelpass halbhoch ohne Bodenberührung erst 2021. Sprich: den Marathon in dem Jahr im Herbst.

Knippi

8
Wenn du nach jeder Laufeinheit erst mal 48 Stunden zur Regeneration brauchst, ist die Einheit eindeutig zu hart für dich. Dann machst du ja von 4 Einheiten in der Woche 4 Qualitätseinheiten, so soll es natürlich nicht sein.
Zum Thema Puls: Blogbeitrag #1 | Blogbeitrag #2
Bild

Bild
10k: 45:10 (12/2020) | HM 1:40:38 (10/2020) | M: 3:39:23 (10/2020) | Wings for Life 24,12 km (05/2020)

9
bigMcZ hat geschrieben:Bei Steffny sind das ja immer nur so 10 Wochen Pläne...
Steffny schreibt in seinem Buch aber auch, was man außerhalb der Pläne machen sollte. Das passt nur nicht in so schöne Tabellen.
Was ich an Steffnys Plänen nicht mag ist, dass er z.B. bei dem Marathon unter 4 Stunden Plan den zusätzlichen Lauf immer einen Tag vor dem langen Klopper reinquetscht. Das ist für mich irgendwie das, was ich mir am wenigsten vorstellen kann.
Was man sich am wenigsten vorstellen kann, hat oft den größten Trainingseffekt. :D

Der Trick ist, dass er die Vorermüdung vom Vortag nutzt und so der lange Lauf kürzer als in anderen Plänen sein kann und trotzdem den gleichen Effekt erzielt. Zusätzlich ist man so immerhin innerhalb von gut 24h die gesamte Marathondistanz im Training gelaufen, also ist es für die Orthopädie nicht mehr ein ganz so großer Unterschied...
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

10
ruca hat geschrieben:Steffny schreibt in seinem Buch aber auch, was man außerhalb der Pläne machen sollte. Das passt nur nicht in so schöne Tabellen.



Was man sich am wenigsten vorstellen kann, hat oft den größten Trainingseffekt. :D

Der Trick ist, dass er die Vorermüdung vom Vortag nutzt und so der lange Lauf kürzer als in anderen Plänen sein kann und trotzdem den gleichen Effekt erzielt. Zusätzlich ist man so immerhin innerhalb von gut 24h die gesamte Marathondistanz im Training gelaufen, also ist es für die Orthopädie nicht mehr ein ganz so großer Unterschied...
Ich schenk dir ein "t".
(für die Signatur...)
________________________
10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

12
ruca hat geschrieben:
Der Trick ist, dass er die Vorermüdung vom Vortag nutzt und so der lange Lauf kürzer als in anderen Plänen sein kann und trotzdem den gleichen Effekt erzielt. Zusätzlich ist man so immerhin innerhalb von gut 24h die gesamte Marathondistanz im Training gelaufen, also ist es für die Orthopädie nicht mehr ein ganz so großer Unterschied...
Ist das tatsächlich der Fall? Also tatsächlich den "gleichen" Effekt?
Wenn dem so ist, warum quält man sich dann im Training dauernd über 35km?
PB:
10km 42:49
HM 1:35:15
M 3:17:30


Bild


forum/threads/104369-LasseLaufens-Lauferlebnisse

16
So'n 35er, der nach km 20 im erhofften, erwünschten, herbeigesehnten Zieltempo des Marathons gelaufen wird, ist auch nicht von "bad parents" :teufel: .

Is' wie Kukident - da weiß man, was man hat.

Knippi

17
hardlooper hat geschrieben:Geh erst mal regelmäßig laufen. Ball flach halten - unter Kontrolle bringen - schauen, wo der Mitspieler sich befindet - sauber anspielen, nicht zu scharf. Doppelpass halbhoch ohne Bodenberührung erst 2021. Sprich: den Marathon in dem Jahr im Herbst.

Knippi
Nicht, dass ich dir das nicht glauben würde - scheinst ja viel Erfahrung zu haben - die mir eben fehlt. Aber was genau wäre denn der Nachteil, wenn ich den Marathon für 2020 anpeile? Warum sollte ich das nicht tun? Wegen der Verletzungsgefahr? Oder "weil es einfach keinen Spaß macht"?

19
hardlooper hat geschrieben:Weil's besser für Dich sein wird - isso. Uuuuund: wer ist hier der Trainer?



Knippi
Das glaube ich wirklich sehr gerne. Wie gesagt, du hast viel mehr Erfahrung und Wissen als ich. Aber könntest du mir nicht sagen, warum das so ist? "Isso" ist für mich halt kein Argument. Meinst du, ich könnte mich verletzen? Oder leiden? Oder keine Ideale Zeit erreichen?

Was sind denn die Gründe, die es "besser für mich" machen, noch ein Jahr zu warten? Ich meine, ich habe auch einen Bekannten, der sagt: "Den Marathon zu verschieben heißt nur, noch ein weiteres Jahr nicht ordentlich trainieren. Ziele dürfen nicht so weit in der Zukunft liegen."

Meine Überlegung im Moment ist halt, nach dem 25k lauf in 2 Wochen einen festen vierten Lauftag pro Woche einzuplanen und dann nächstes Jahr im Frühjahr einfach mal den Trainingsplan von Steffny für unter 4 Stunden durchziehen und wenn ich merke es klappt gut, mich spontan anmelden. Oder wäre das wirklich so verkehrt?
Wenn ich das meinem Bekannten erzähle und der zu mir sagt: "Aha - das sagt also jemand aus dem Internet" und er dann wissen möchte, welche Gründe dieser angibt, dann wird er mich halt auslachen, wenn ich sage: "Er hat geschrieben 'isso' und 'wer ist hier der Trainier?'." Er wird mir sagen: "Zieh dein Ding durch, ich hatte viel weniger Lauferfahrung als du bei meinem ersten Marathon."

21
bigMcZ hat geschrieben:"Den Marathon zu verschieben heißt nur, noch ein weiteres Jahr nicht ordentlich trainieren. Ziele dürfen nicht so weit in der Zukunft liegen."
Seit wann kann man nur "ordentlich trainieren", wenn man alsbald einen Marathon laufen will? :gruebel: Die einen trainieren wunderbar für 10-Km-Wettkämpfe oder ähnliches, andere laufen Marathon ohne adäquates Training.

Gruss Tommi

22
Ich will ja adäquat trainieren und ich bin ja sogar bereit zu warten. Ich würde halt nur gerne verstehen warum das so ist und auf was ich achten soll...

23
Ich habe 2017 nach 15 Jahren wieder angefangen und bin nach einem Jahr Training von 0 auf 100 wieder Marathon gelaufen.

Wegen der schnellen Umfangssteigerung war das Training ein Ritt auf der Rasierklinge. Ab Kilometer 30 war das Rennen eine echte Qual, ich bin total eingebrochen und habe auf den letzten 15 Kilometern eine Viertelstunde Zeit verloren. Zum Glück war das nicht mein erster Marathon, sonst hätte ich vermutlich aufgegeben und mich dann zukünftig dem Aquarellmalen zugewandt... ;-)

Es ist möglich, und ich bin froh, dass ich es so gemacht habe, weil ich mich durch das Ziel für das Training motivieren konnte. Vernünftig ist das aber nicht. Der Körper benötigt eigentlich länger, um sich an die Belastung anzupassen. Wichtig ist dabei, gut auf den Körper zu hören und nicht wegen des engen Zeitplans in eine Verletzung hineinzulaufen.

24
bigMcZ hat geschrieben:Ich will ja adäquat trainieren und ich bin ja sogar bereit zu warten. Ich würde halt nur gerne verstehen warum das so ist und auf was ich achten soll...
... weil der Körper sich an die höheren Umfänge erst gewöhnen muss - Gelenke und Sehnen brauchen da deutlich länger als die Muskeln und der Kreislauf.
... weil eine langfristige vernünftige Vorbereitung (mit langsame Steigerung der Belastung durch höhere Geschwindigkeit und größere Umfänge) Wahrscheinlickeit einer Verletzung verringert.
... weil dein Marathon vielleicht kein Wandertag werden soll.
... weil die Erinnerungen an den Marathon nicht geprägt von Gehpausen und Krämpfen sein sollen.
... weil dein Marathon eventuell nicht der letzte sein soll.

Aber mit der Methode von 0 auf Marathon in sechs Monaten wurden ja schon Stunden von Fernsehprogramm gefüllt. Daher ignoriere ruhig alle Ratschläge - jeder ist selbst seines (Un-)Glückes Schmied...

Richard
PB 5,2 km 20:36 (Gießener Firmenlauf 2019) 10 km 43:45 (Seligenstadt 2017) Halbmarathon 1:32:48 (Remstal 2019) Marathon 3:26:50 (Frankfurt 2019)

25
Rich-Ffm17 hat geschrieben: Aber mit der Methode von 0 auf Marathon in sechs Monaten wurden ja schon Stunden von Fernsehprogramm gefüllt. Daher ignoriere ruhig alle Ratschläge - jeder ist selbst seines (Un-)Glückes Schmied...

Richard
Ich habe ja keine Ahnung, aber wenn, dann geht es hier ja um "von 0 auf Marathon in 15 Monaten". Und die 0 ist dabei eine Verletzung, nicht der erste Lauf des Lebens.

Steffny schreibt: "Eingangsvoraussetzung für einen Marathon sollte daher ein etwa eineinhalbjähriges kontinuierliches Training sein."

Also, ich habe ja keine Ahnung, aber ich glaube nicht, dass Dein Plan unweigerlich zum Mann mit dem Hammer und von dort ins Krankenhaus führt. ;-)

26
Immerhin hab ich jetzt einen langen Trainingslauf von knapp 30 km geschafft. Ich weiß, dass es bis zum Marathon noch viel viel anstrengender wird, aber ich habe ja noch 12 Monate. In 6 Monaten überlege ich mir, wie realistisch das ist und warte ansonsten halt nochmal 6-12. Bis 2022 werde ich allerdings sicher nicht warten

28
Das hab ich ja getan... es fällt mir aber irgendwie schwer, mich da einzuordnen. Also bin ich bei 0 oder eben nicht. Ja, es stimmt, ich hatte in den letzten 12 Jahren viele lange Pausen mit Gewichtszunahmen und absoluter Unsportlichkeit. Nachdem ich im November am Steiß operiert wurde und dann bis zum 4. Jannuar Sportverbot hatte war meine Kondition wirklich auf 0. Mein erster Lauf ging 2 km... aber jetzt bin ich im April Halbmarathon gelaufen und nächste Woche laufe ich den s25. Ich denke nicht, dass ich mich im Moment damit überfordere... Klar, ich weiß nie, ob es so weiter geht. Versuche viel auf meinen Körper zu hören und schau mal, wo mich die Reise hin führt. Bevor ich das mit den 4 Einheiten pro Woche nicht schaffe, unterziehe ich mich keinem Marathon Training...

29
Hallo bigMcZ, hallo Forum,

ich habe mich nach einigem Stöbern gerade neu angemeldet und bin über diesen Thread gestopert, da bei mir nach 4 Jahren Pause nun auch noch einmal ein Marathon ansteht. Ich werde mit einem Freund in Berlin starten. Dies wird dann mein 4. Marathon werden.

Obwohl ich hier mit aboluter Sicherheit niemandem auf den Schlips treten möchte, finde ich, dass man sich auch abseits wissenschaftlicher Trainingspläne mit Spaß und Fleiß auf einen Marathon vorbereiten kann. Klar, man ist dann evtl. 5 oder 10 Minuten langsamer, aber wenn man damit leben kann?!?

Ich finde Deinen Plan jedenfalls mehr als ausreichend, um einen sehr vernünftigen Lauf hinzulegen im nächsten Frühjahr. So akribisch habe ich mich jedenfalls nie vorbereitet, sondern bin einfach als Vorbereitung in meinem Tempo gelaufen und habe natürlich die Distanzen nach und nach erhöht. Wenn Du jetzt schon ohne Probleme regelmäßige Läufe von über 20km machst, würde ich mich nicht nervös machen lassen. ;-)

Beste Grüße
Bombo

30
Bombo hat geschrieben:Obwohl ich hier mit aboluter Sicherheit niemandem auf den Schlips treten möchte, finde ich, dass man sich auch abseits wissenschaftlicher Trainingspläne mit Spaß und Fleiß auf einen Marathon vorbereiten kann. Klar, man ist dann evtl. 5 oder 10 Minuten langsamer, aber wenn man damit leben kann?!?
Jeder darf sich so auf einen Marathon vorbereiten, wie er möchte. Ein vorgefertigter Trainingsplan kann da nur Hilfestellung geben - zumal es ja auch in den meisten Fällen kein individueller Trainingsplan ist, sondern einer "von der Stange". Er kann jedoch sehr dabei helfen, sich nicht zu überfordern. Wobei die meisten Pläne meist nur die letzten Wochen vor einem Wettkampf konkret werden und die Grundlagen weniger konkret vorgegeben werden.

Ich jedenfalls bin von Anfang an gut damit gefahren (oder besser: gelaufen), mir einen Trainingsplan zu suchen, der meinen Voraussetzungen entspricht. So habe ich es in den vergangenen vier Jahren geschafft, verletzungsfrei zu bleiben und mich gezielt zu steigern - angefangen von einem 5Km-Firmenlauf über einen 10km-Lauf zu einem Halbmarathon und schließlich zum Marathon. Ein weiterer Vorteil eines festen Trainingsplans ist es, dass ich mir keine Gedanken machen muss, wie ich mein Training sinnvoll aufbaue und zum anderen mir auch einen gewissen Druck mache, die Einheiten auch wirklich zu laufen.

Aber ich stimme zu, dass ein wissenschaflicher Trainingsplan nicht der einzige Weg ist, sich auf einen Marathon vorzubereiten. Wichtig ist nur, dass man auf der einen Seite seinen Körper an den hohen Laufumfang gewöhnt, damit man die 42,105 Kilometer auch bewältigen kann, und auf der anderen Seite den Körper aber auch nicht überfordert, so dass es zu Verletzungen und Überlastungen kommt.

Richard
PB 5,2 km 20:36 (Gießener Firmenlauf 2019) 10 km 43:45 (Seligenstadt 2017) Halbmarathon 1:32:48 (Remstal 2019) Marathon 3:26:50 (Frankfurt 2019)

32
JoelH hat geschrieben:Das ist der springende Punkt. Die Zielsetzung. Will ich das Optimum erreichen, oder nur das Ziel. Um das Ziel zu erreichen braucht es nicht viel, da hast du völlig recht.
OK. Allerdings sind das natürlich nur die beiden Enden einer sehr weiten Skala; und um bei einem Marathon das Ziel zu erreichen, braucht es schon etwas mehr als "nicht viel", wie ich finde...

Ich z.B. bin irgendwo zwischen meiner Bestzeit von 3:28 und 3:50 Std. unterwegs in Berlin, wenn es OK läuft. Natürlich hoffe ich, dass ich gut durchkomme, aber ob ich jetzt mit 3:38 oder 3:42 finishe, ist für mich nicht so relevant, es soll halt im Rahmen der Zielsetzung sein.

"Ich lauf mal los, ohne zu wissen, was passiert", macht beim Marathon hoffentlich keiner...

33
Bombo hat geschrieben:"Ich lauf mal los, ohne zu wissen, was passiert", macht beim Marathon hoffentlich keiner...
Ich befürchte, dass es doch einige "Anhänger" dieser Marathonrenntaktik gibt - gepaart mit dem Trainingsansatz: "wenn ich 42,195 Kilometer in der Woche schaffe, ist das doch Training genug."

Richard
PB 5,2 km 20:36 (Gießener Firmenlauf 2019) 10 km 43:45 (Seligenstadt 2017) Halbmarathon 1:32:48 (Remstal 2019) Marathon 3:26:50 (Frankfurt 2019)

35
Bombo hat geschrieben:"Ich lauf mal los, ohne zu wissen, was passiert", macht beim Marathon hoffentlich keiner...
Du hast ja überhaupt keine Ahnung, wieviele das sind :D
Rich-Ffm17 hat geschrieben:Ich befürchte, dass es doch einige "Anhänger" dieser Marathonrenntaktik gibt - gepaart mit dem Trainingsansatz: "wenn ich 42,195 Kilometer in der Woche schaffe, ist das doch Training genug."

Richard
Eine alte Ultra-Regel heißt, was du in der Woche läufst, das schaffst du auch in einem Lauf :D
OK. Allerdings sind das natürlich nur die beiden Enden einer sehr weiten Skala; und um bei einem Marathon das Ziel zu erreichen, braucht es schon etwas mehr als "nicht viel", wie ich finde...
So sehe ich das auch. Man kann durchaus einen Marathon laufen, einfach nur weil es Spaß macht :)

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

36
Selbst wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, aber "Du schaffst das" habe ich mir sagen lassen und bin dann meinen ersten Marathon gelaufen. Ohne Trainingsplan und Zielzeit, einfach zusätzlich ein paar lange Läufe in den Wochen vorher und etwas in Manfred Steffnys Buch "Marathontraining" gestöbert. Spaß hat es nicht gemacht. War nur anstrengend. :zwinker5:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

38
Na ja, nach drei weiteren Versuchen habe ich eingesehen, dass ich kein Marathonläufer bin und den Unsinn beendet. :zwinker5:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf
Antworten

Zurück zu „Trainingsplanung für Marathon“