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Rennsteig rückwärts

Rennsteig rückwärts

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In der Woche nach Ostern will ich den Rennsteig Radweg von Blankenstein nach Hörschel (also "rückwärts") fahren.
http://www.radkompass.de/Radfernweg/ren ... erweg.html
Kommt jemand mit? Ich würde mich über Begleitung freuen!

Der Plan ist, am Dienstag 23.04. so gegen 12:00 in Blankenstein zu starten und am Donnerstag am frühen Nachmittag (oder auch später :) ) in Hörschel anzukommen. Es soll keine sportliche Höchstleistung werden, sondern eine Genussfahrt. Bergauf werde ich also viel schieben. Die Wetteraussichten sind derzeit perfekt für das Vorhaben, es baut sich ein stabiles Hoch auf.

Andreas

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Rückwärts? [Mit dem Tretroller] rückwärts zu fahren stelle ich mir äußerst herausfordernd, wenn nicht gar gefährlich vor. Ich würde dringendst empfehlen, das genannte Vorhaben vorwärts auszuführen, sodass Blick- und Fahrtrichtung einander nicht entgegengesetzt sind. :zwinker2: /klugscheiß

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Hallo Andreas,

hat Dich also jetzt das Rennsteig-"Fieber" gepackt?! Ich wünsche Dir viel Erfolg und Spaß und vor allem das passende Wetter. Die Strapazen lohnen sich - auch wegen der Landschaft, auch wenn man die manchmal vor lauter Bäumen kaum sieht. Nein, keine Bange, es gibt schöne Aus- und Einblicke!

Dennoch ein paar neugierige Fragen:
- Was hat Dich bewegt, in Blankenstein zu starten?
- Wo hast Du Deine Zwischenstationen vorgesehen? - Eine gute Hilfe - insbesondere tagsüber - sind die Rennsteighäuser!
- Mit welchem Roller möchtest Du die Strecke unter die Räder nehmen? Und mit was für Reifen wirst Du fahren?

Viele Grüße nach Mittelfranken von

Steffen
Wer Rückenwind hat, der rollert zu langsam!

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Hallo Steffen,

mich hat der Rennsteig ja letztes Jahr schon sehr gereizt, nur dass ich schlecht im Training war.
Diese Jahr schaut's besser aus. Ich habe schon gut 500km hinter mir, auch mit einigen längeren Tagestouren (70...100km und ~1000m rauf und runter) und fühle mich fit für das Vorhaben.

Blankenstein als Startort liegt für mich deutlich günstiger für die Zugverbindung. Ich kann zu einer humanen Zeit aufstehen und bin kurz nach 11:00 da. Das reicht für die erste Etappe bis Neuhaus. Zweite Übernachtung wird in Oberhof sein, danach kommt ja lange nichts mehr. Bei einem Start in Hörschel müsste ich am Tag vorher anreisen... wenn ich nicht mitten in der Nacht losfahren will, wird der Tag sonst zu kurz.
So ganz nebenbei bekommt man ja auch noch 300 Höhenmeter geschenkt :wink:

Ich werde natürlich mit meinem Carbonroller fahren. Für solche Touren habe ich ihn ja gebaut! Ich habe hier den G-One Speed mit 60mm drauf. Damit fährt es sich auch im Gelände sehr gut, solange es trocken ist. Ich hoffe, dass ich für die Strecke nicht mehr Profil brauche :confused: Um noch neue Reifen zu besorgen war die Entscheidung etwas zu spontan. Aber das Hoch soll bis Ende April durchhalten und damit wäre es dann kein Problem.

Ich bin gespannt..... und hoffe noch auf Mitstreiter...

Viele Grüße,
Andreas

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Hallo Andreas,

die Reifenbreite dürfte nicht das Problem sein, beim Profil bin ich mir nicht sicher. Solange die Wege trocken sind, müsste es gehen. Einstellen musst Du Dich auf einige Schotterpassagen. Auch wenn ich dort mit dem Roller recht gut drüber gekommen bin, sind diese mitunter kräftezehrend. Da Du die Strecke "rückwärts" fährst, hast Du am Anfang mehr Asphalt-Passagen und der Anteil der Waldwege nimmt im weiteren Verlauf kontinuierlich zu.

Noch ein wichtiger Tipp: Nimm eine gute Karte mit und pass gut auf die Ausschilderung auf. Bei mir waren einige Schilder verdreht oder verdeckt. Das hatte mir auf allem am 1. Tag (Hörschel - Schmiedefeld) ein paar zusätzliche Kilometer und Höhenmeter gebracht, am 2. Tag war ich dann skeptischer...

Ich freue mich auf einen Erlebnisbericht und wünsche Dir nochmals ein tolles Roller-Erlebnis.

Viele Grüße von

Steffen
Wer Rückenwind hat, der rollert zu langsam!

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Hallo Steffen,

danke für die Infos!
Die breiten Reifen haben deutlcih mehr Gripp im Gelände als schmale, wenn man sie mit wenig Druck fährt.
Aber dank der unglaublichen Liefergeschwindigkeit von Kurbelix ist jetzt doch noch ein gröberes Profil auf auf dem Roller. Unterkünfte sind reserviert, eine Karte habe ich und die Wetterprognose sieht (nach einem kleinen Durchhänger) wieder sehr gut aus.
Jetzt kommt erst noch ein langes Familienwochenende und dann kann's losgehen :D

Viele Grüße,
Andreas

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Auch wenn der Start holprig war... eine super Tour bei perfektem Wetter!!!

Tag 1
Um 6:00 klingelt der Wecker und ich stehe pünktlich um 7:10 am Bahnhof in Zirndorf. Dann beim Umsteigen in Fürth die böse Überraschung... der Zug nach Saalfeld lässt auf sich warten, verschwindet von der Anzeige und als viele der Wartenden schon gegangen sind, fährt der halbe Zug ein. Natürlich ist er von den Berufspendlern schon hoffnungslos überfüllt, so dass ein Einsteigen selbst ohne Roller unmöglich ist.

Eine Stunde später..... endlich im Zug nach Saalfeld.... und dort nocheinmal eine Stunde warten....

Um 13:20 bin ich endlich in Blankenstein und mein Zeitplan ist vollkommen durcheinander :sauer: Vor mir liegen noch 70km mit knapp 1000m Steigung. Aber ich habe ja Beleuchtung dabei, wird halt spät werden.

Am Ortsausgang Blankenstein, los geht's Leider muss ich mich stur an die GPS Route halten, um noch anzukommen. Und die führt auf dieser Etappe überwiegend über Straßen. Da kann die Landschaft noch so schön sein, aber wenn die Autos mit 100km/h an einem vorbeibrettern, macht das Rollern keinen Spaß mehr!

Passagen wie diese waren leider selten Hier wird mein Roller "fachmännisch" begutachtet :wink: In Steinbach am Wald (etwa halbe Strecke) hält ein VW-Bus neben mir und Reinhard steigt aus. Der perfekte Zeitpunkt für die erste Pause, wir stehen direkt vor einem Cafe. Reinhard fährt danach ein paar Kilometer mit dem Bus voraus und kommt mir auf seinem Effendi entgegengerollert. Bei dem Rindviech treffen wir wieder aufeinander.
Von hieraus habe ich jetzt nette Begleitung bis Neuhaus, 8km vor meiner Unterkunft. Das war klasse und hat die Strecke gefühlt deutlich kürzer gemacht :daumen:


Tag 2

Heute habe ich viel Zeit und kann es ganz gemütlich angehen: nach Plan 50km mit nur 600m rauf und runter.Ich starte um 9:00 bei Sonnenschein und angenehm kühler Luft. Die Strecke führt deutlich mehr über geschotterte Waldwege und immer wenn es auf einer Starße weitergehen soll, suche ich mir Alternativen auf Wanderwegen (häufig dem Rennsteig). Das ist zwar anstrengend und kostet viel Zeit, aber es ist viel schöner als Staße! Bergauf ist aber an fahren nicht zu denken, ich brauche 9cm Bodenfreiheit, um über die vielen Wurzeln zu kommen. Also ist viel Wandern angesagt!
Der höchste Punkt des Tages.... und der Schnee von gestern.... Am Ende stehen dann 55km mit 11km/h Durchschnittsgeschwindigkeit auf dem Tacho. Ein richtig gemütlicher Tag zum Geniessen, den ich dann in der Pizzaria in Oberhof ausklingen lasse. Während dem Essen zieht die angekündigte Kaltfront auf, aber nur mit Wind und ohne Regen.

Tag 3

Einfach genial: stahlblauer Himmel, glasklare Luft mit Sicht von Pol zu Pol und kühl.... perfekt für die 1200m rauf und 1700m :D runter.
Traumhafte Aussichten und Kilometer(Plural!) lange geile Abfahrten :D :D und heute fast alles ohne Straße! Definitiv die schönste der drei Etappen! Und ich bin froh, diese Richtung gewählt zu haben!
Bei den Wegbeschaffenheiten ist mir schleierhaft, wie man bergauf 13km/h als Durchschnitt erreichen kann :confused: Ich bin bergauf beim Abstoßen auf dem Schotter mit den Schuhen immer ein Stück durchgerutscht!
Hier nochmal meinen ganz großen Respekt an Steffen!!!
Nach weiteren 83km 15:10 pünktlich für den Zug am Ziel Auf dem Foto scheint noch die Sonne. Während ich gewartet habe, verschwand sie hinter der Wolkendecke der aufziehenden Front. Besser hätte ich es vom Wetter her nicht treffen können!


Mein Fazit der Tour: für jemanden, der die Strecke nicht als sportliche Herrausforderung sieht, sondern genießen will, kann ich nur die Richtung Blankenstein-Hörschel empfehlen. Für den ersten Teil bis Oberhof sollte man genügend Zeit einplanen, um die Straßen umfahren (bzw. umwandern :wink: ) zu können. Breite Reifen für die vielen (zum Teil groben) Schotterpisten und ausreichend Bodenfreiheit (>6cm) sind sehr zu empfehlen.

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Hallo Reser,

sehr schöne Bilder, schöne Geschichte, und einfach nur DANKE ! Es macht mir immer viel Freude, solche Story`s , gewürzt mit schönen Bildern , zu lesen. Nochmals , vielen Dank, und denk dran, KEEP ON ROLLIN !

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Hi Andreas,

bewundernswert Deine sportliche Leistung mit dem Roller, ebenso Deine mentale Stärke. Du lässt Dich nicht durch äußere Umstände wie Bahnverspätungen von Deinen Plänen abbringen.
Deinen Bericht habe ich mit Interesse und großem Vergnügen gelesen. Respekt, die Stecke auf der Landstraße ohne Radweg mit den vorbeirasenden Fahrzeuge... die wäre ich vermutlich nicht gerollert. :wink:
Falls Du eine Tour ohne solche Unannehmlichkeiten suchst, die auf Radwegen verläuft, landschaftlich interessant ist und zur Abwechslung mal wenig Steigungen aufweist, dann schau mal hier rein forum/threads/126269-Infos-zu-Touren-am-Niederrhein-NRW

Für den Fall, dass Du in meine Nähe kommst, dann rollere ich gerne eine Strecke mit, vermutlich nicht so flott wie Effendi. Alternatives Treffen an einem Picknick-Platz und ich sorge für heißen Kaffee mit Beiwerk. Versprochen.

Greets Uli

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Hallo Andreas,

herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen "Bezwingung" des Rennsteiges. Was soll ich noch sagen, die Vorschreibenden haben Deinen Bericht ja schon gewürdigt. Vielen Dank für die Zeilen und die Bilder! Mal sehen, wer als nächstes "Appetit" hat oder welche ähnlichen Vorhaben es noch so gibt/geben wird. In diesem Jahr schaffe ich aus organisatorischen Gründen keine vergleichbare Tour, aber es kribbelt in den Füßen... Interessant wäre ja mal der nationale Radweg "Grünes Band Deutschland", der als Teilstück des Iron Curtain Trails von Travemünde bis zur tschechischen Grenze verläuft. Das sind dann aber mal eben mehr als 1.200 km und die Quellenangaben hinsichtlich der Befahrbarkeit sind nicht alle eindeutig...

Viele Grüße von

Steffen
Wer Rückenwind hat, der rollert zu langsam!

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Der Iron Curtain Trail hat's in sich. Mit Vollgepäck (Zelt, Schlafsack, Kocher) ist auch viel Schieben angesagt. Manchmal verläuft er auch über Wanderwege.
Am besten nicht mehr als 50 km pro Tag einplanen. Wenn man das weiß, ist er toll und lässt links und rechts viele alternative Möglichkeiten offen.

Hans
frog'n'roll hat geschrieben:Hallo Andreas,

herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen "Bezwingung" des Rennsteiges. Was soll ich noch sagen, die Vorschreibenden haben Deinen Bericht ja schon gewürdigt. Vielen Dank für die Zeilen und die Bilder! Mal sehen, wer als nächstes "Appetit" hat oder welche ähnlichen Vorhaben es noch so gibt/geben wird. In diesem Jahr schaffe ich aus organisatorischen Gründen keine vergleichbare Tour, aber es kribbelt in den Füßen... Interessant wäre ja mal der nationale Radweg "Grünes Band Deutschland", der als Teilstück des Iron Curtain Trails von Travemünde bis zur tschechischen Grenze verläuft. Das sind dann aber mal eben mehr als 1.200 km und die Quellenangaben hinsichtlich der Befahrbarkeit sind nicht alle eindeutig...

Viele Grüße von

Steffen
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