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Pacemaker

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Hallo,

ist schon mal jemand als offizieller Pacemaker gelaufen?

Wie wird man das und was braucht man für Voraussetzungen ?


Ich könnte mir vorstellen, dass das eine ganz spaßige Aufgabe sein kann.

Und wieso gibt es kaum Frauen, die das machen?


Freue mich über Erfahrungen!
Bild

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Vögelchen hat geschrieben:Hallo,

Und wieso gibt es kaum Frauen, die das machen?

n!
Beim Erftlauf 2018 in Neuss (15 km) sind die Gruppen "6 min / km" und "5 min / km" von je einer Dame angeführt worden.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

4
Bei manchen Veranstaltungen kann man sich als Pacemaker bewerben, andere greifen auf einen Dienstleister(bzw. vom Sponsor gestellt)-> https://www.pacerteam.de
Ich informiere mich dort gerne über die Pacemaker bei meinen Läufen, man kann sich dort jedoch auch bewerben, wenn man lust aufs pacen hat. Sind auch Frauen dabei :)

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Vögelchen hat geschrieben: Und wieso gibt es kaum Frauen, die das machen?
https://www.haspa-marathon-hamburg.de/tempolaeufer/

5 von 18 und wenn man nur den Zeitbereich ab 4 Stunden betrachtet, sind es sogar 5 von 10.

Angesichts von insgesamt gemeldeten 10.200 Männern und 3.200 Frauen sind sie bei den Paceläufern sogar eher überrepräsentiert. Bei 3:45 und schneller sieht es allerdings sehr mau aus.
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Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Vögelchen hat geschrieben:ist schon mal jemand als offizieller Pacemaker gelaufen?

Wie wird man das und was braucht man für Voraussetzungen ?
Was meinst Du genau mit Pacemaker? Ich habe das ein paarmal bei Marathonläufen gemacht. Zweimal bekam ich einfach einen Anruf, ob ich das machen würde und einmal habe ich das selbst angeboten, weil ich so in den Elite Block rutschen konnte.

Meistens bekommst Du dann die Aufgabe eine Gruppe oder einzelne Person bis zu einem definierten Kilometer oder bis ins Ziel möglichst gleichmäßig auf eine Zielzeit laufen zu lassen. Manchmal ändert sich das auch unterwegs und Du läufst den- oder diejenige wieder an eine Gruppe heran. Das kann dann ziemlich spontan passieren.
Und wieso gibt es kaum Frauen, die das machen?

Das ist meistens eine Frage der Leistungsfähigkeit. Bei der Spitzengruppe der Männer wirst Du nur sehr selten einen deutschen Läufer als Pacemaker sehen. Wer da bis km 30 oder ins Ziel mitlaufen kann, würde seine Körner nicht dort verheizen. Genauso ist es bei der Frauenspitzengruppe. Während Du als Hobbyläufer immer noch gut eine 2:2xer Zeit laufen kannst, wird das für eine Frau nahezu unmöglich. Und für langsamere Läufer wird der Veranstalter oder das Team nur selten Pacemaker zur Verfügung stellen. Das wäre einfach zu aufwendig.

Alternativ dazu kann man aber auch als Zugläufer im Feld unterwegs sein. Da habe ich aber nie drauf geachtet, ob hier Männer oder Frauen in der Überzahl sind.
nix is fix

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@leviathan gemeint waren die Pacemaker für die gemeinen Volksläufer. Also jene die während des Laufs mit Luftballons oder einer Fahne (auf dem Rücken) laufen. Beim Marathon also meistens zwischen 3:00 und 5:00.

Wie ich dem Profil der Fragestellerin entnehme, ist sie aber bisher den HM noch nicht mal in 1:50 gelaufen und läuft generell noch nicht allzu lange. Am wichtigsten ist nun mal aber, dass man das vorgegebene Tempo möglichst gleichmäßig laufen kann und dafür braucht Mann/Frau wohl vor allem Erfahrung, gerade bei längeren Strecken. Für mittlere bis größere 10 km Läufe gibt es vlt. noch Pacemaker für 60:00, langsamer aber wohl dann auch nicht mehr.

Und zu der Frage warum Frauen seltener als Pacemaker aktiv sind, zum einen der Leistungsunterschied welchen Leviathan angesprochen hat und zum anderen ist Laufen (was Teilnehmerzahlen bei Läufen angeht) eben noch eher ein Männersport. Beim Blick auf Teilnehmerlisten sieht man ja häufig 2/3 Männer und 1/3 Frauen. Da ist es ja nur logisch, dass sich mehr Männer für den Job als Pacemaker finden.

Aber kontaktiere doch einfach mal die Veranstalter bei Läufen in deiner Nähe, oder frage auch die Pacemaker direkt.

Edit: Sehe gerade Ruca hat das mit den Teilnehmerzahlen von Männern und Frauen ja auch schon angemerkt.

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Spaßig ist das sicherlich - hatte ich auch schon mal überlegt, aber die passende Gelegenheit hat sich noch nicht gefunden. Ausser, dass ich privat mal mit Leuten mit gelaufen bin.
Bei den von Veranstaltern gestellten Läufern sind schon auch oft Frauen dabei. Oft auf den eher langsameren Zielzeiten. Wer auf den vorderen Plätzen landen könnte statt als Zugläufer zu laufen, überlegt sich das natürlich auch.

Aus „Kundensicht“: Bei gleichen Zielzeiten und einer Frau und einem Mann würde ich mich erst mal an die Frau wenden. Auch, weil sie bei gleicher Zielzeit oft mehr Erfahrung haben dürfte als ihr Kollege und so die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass sie gleichmäßig läuft. Die Zugläufer rennen schon ab und an auch gerne mal (viel) zu schnell los...
Unter 1:30/3:00 habe ich bei Veranstaltungen allerdings auch noch nie pacer gesehen.

Mit der von catch-22 verlinkten Gruppe hatte ich neulich auch gesprochen und die Info erhalten, dass nur ein Nachweis für Zeiten erforderlich ist, um sich zu bewerben. Also nur die Fähigkeit ein bestimmtes Tempo relativ entspannt laufen zu können. Die Läufer selbst machen das (so sagte man mir) sozusagen ehrenamtlich/unentgeltlich. Der Veranstalter des Events kauft das aber als Dienstleistung ein. Ich habe natürlich keine Ahnung zu welchen Konditionen, aber mmmh...

Wenn, würde ich wohl auch direkt bei Veranstaltern nachfragen. Oder überlegen, falls halt mal jemand fragt.

LG Anna
„Roses are red, violets are blue,
there is always someone, who‘s faster than you.“

9
anna_r hat geschrieben: Unter 1:30/3:00 habe ich bei Veranstaltungen allerdings auch noch nie pacer gesehen.
Beim Münster Marathon gibt es Brems-/Zugläufer für 2:45h.
Ist aber wohl eher die Ausnahme
Bild

10
Wenn jemand mal schnelle Pacer baucht: beim HM in Barcelona gibt es welche für

1:15 (!!!)
1:20
1:25
1:30
1:40
1:45
1:50
2:00

(wobei mich die Lücke zwischen 1:30 und 1:40 sehr erstaunt).

https://twitter.com/mitjabarcelona/stat ... 0920271872

(auf dem Bild sind die 1:15er nicht mit drauf, es gibt sie aber definitiv, die hatten sie gleiche Fahne wie die anderen, nur in gelb...).
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leviathan hat geschrieben:....Frauenspitzengruppe.....
Die kann man ja auch als unfreiwillige Pacemaker nehmen, wenn man so um die 2:30 laufen will. :zwinker5:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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bones hat geschrieben:Die kann man ja auch als unfreiwillige Pacemaker nehmen, wenn man so um die 2:30 laufen will. :zwinker5:
Das gehört eben dazu. Es ist nur blöd, wenn diese Läufer wirklich stören. Einige können eben nicht vernünftig in der Gruppe laufen und haben dann einen zu geringen Abstand. Dann latschen sie dem Vorderläufer immer mal wieder in die Haxen. Ich habe einmal Tempo für die 2:30er Gruppe gemacht. Das hat wirklich keinen Spaß gemacht. Es war einfach zu voll und zu dicht gedrängt. Dann haben sich auch immer wieder Läufer zwischen Dich und die zu ziehende Läuferin gedrängt. Im Gegensatz dazu war es für die 2:25er Gruppe geradezu entspannt. Da war die Gruppe sehr klein und überschaubar. Da konnte man sich auch viel besser um die Versorgung kümmern, ohne um sein Leben zu fürchten.

Ansonsten macht so einen Marathon auch aus, daß man mit der Elite am Start steht. Ein wenig Rücksicht würde dem einen oder anderen aber dennoch gut zu Gesicht stehen.
nix is fix

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anna_r hat geschrieben: Aus „Kundensicht“: Bei gleichen Zielzeiten und einer Frau und einem Mann würde ich mich erst mal an die Frau wenden. Auch, weil sie bei gleicher Zielzeit oft mehr Erfahrung haben dürfte als ihr Kollege und so die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass sie gleichmäßig läuft.

LG Anna
:confused:

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@Santander: Nehmen wir an, jemand möchte einen HM in 1:40 laufen und hat dazu zwei Zugläufer zur Auswahl, die beide auf 1:40 pacen. Eine Frau und einen Mann. Die Frau hat (wahrscheinlich) mehr Erfahrung, weil sie für dieses Leistungsniveau vermutlich mehr trainieren musste. Somit ist die Wahrscheinlichkeit auch höher, dass sie einen guten Job macht.

(Abgesehen von der uns ohnehin nachgesagten Fähigkeit gleichmässiger zu laufen - aber da habe ich in WKs auch viele Gegenbeispiele erlebt, dass das sicher nicht allgemeingültig ist.)

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anna_r hat geschrieben:@Santander: Nehmen wir an, jemand möchte einen HM in 1:40 laufen und hat dazu zwei Zugläufer zur Auswahl, die beide auf 1:40 pacen. Eine Frau und einen Mann. Die Frau hat (wahrscheinlich) mehr Erfahrung, weil sie für dieses Leistungsniveau vermutlich mehr trainieren musste.
Oft gibt es ja Infos über die Läufer auf den Homepages - inkl. PB. Diese sollte man sich auch anschauen, kann einen vor bösen Überraschungen schützen.

Auf der von mir oben bereits verlinkten Seite vom HH-Marathon gibt es aktuell genau so ein Beispiel.
Für 4:45 hat man zur Wahl:
Mann, 46, läuft seit 2012, PB 4:04
Frau, 32, läuft seit 2004, PB 4:42

Wenn man noch unschlüssig ist, kann man ja in die Ergebnislisten vom Vorjahr schauen, da stehen beide drin.

Ich hoffe mal, sie läuft bei ihm mit und hat gut trainiert...
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Danke für eure vielen Antworten! Interessant!


Ich meinte auch nicht, dass ich das konkret jetzt machen will, aber so potenziell und irgendwann stelle ich es mir schön vor.

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anna_r hat geschrieben:@Santander: Nehmen wir an, jemand möchte einen HM in 1:40 laufen und hat dazu zwei Zugläufer zur Auswahl, die beide auf 1:40 pacen. Eine Frau und einen Mann. Die Frau hat (wahrscheinlich) mehr Erfahrung, weil sie für dieses Leistungsniveau vermutlich mehr trainieren musste. Somit ist die Wahrscheinlichkeit auch höher, dass sie einen guten Job macht.

)
Wieso muss eine Frau für die gleiche Zeit mehr trainieren? Alle Trainingspläne die ich kenne, funktionieren für Männer und Frauen gleich.
Lustige Vorstellung: Eine Frau muss für 1:40 h über HM 60 Km die Woche trainieren bei 5 Einheiten, ein Mann schaft die gleiche Zeit mit 4 Einheiten bei 50 km die Woche.

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Prima - dann nimmt ein 90-jähriger Mann am besten auch den gleichen Plan und läuft als Neueinsteiger nach einem Jahr die 1:40 mit 4 Einheiten und 50 km. Das wäre noch lustiger :-)

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Santander hat geschrieben:Wieso muss eine Frau für die gleiche Zeit mehr trainieren?
Im Schnitt hat Anna schon Recht. Frauen haben einfach eine schlechtere körperliche Voraussetzung. Der Unterschied liegt ungefähr bei 10%. Das bedeutet natürlich auch, daß eine Frau im Schnitt deutlich mehr investieren muss, um die gleiche Leistung zu erzielen. Irgendwann erreicht sie dann aber auch ihr Maximum und wird keine Fortschritte mehr erzielen. Der durchschnittliche Mann wird diesen Punkt auf einem höheren Leistungs Level erreichen. Aber unterm Strich wird für die Frau mehr Aufwand notwendig sein, um absolut das gleiche Level zu erreichen. Das Problem ist nun, daß nicht alle Durchschnitt sind, sondern daß wir uns in einer Normalverteilung bewegen. So kann eine talentierte Frau mehr Potential haben als ein untalentierter Mann.
nix is fix

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Santander hat geschrieben: Lustige Vorstellung: Eine Frau muss für 1:40 h über HM 60 Km die Woche trainieren bei 5 Einheiten, ein Mann schaft die gleiche Zeit mit 4 Einheiten bei 50 km die Woche.
Das stimmt ja so auch nicht. Nehmen wir mal an, Hugo Durchschnittsmann und Elfriede Durchschnittsfrau hätten beide das - relativ zum Geschlecht - gleiche Leistungsniveau, wären also tatsächlich der Durchschnitt. Dann entspräche, wie leviathan richtigerweise schreibt, die 1:40 h von Elfriede in etwa einer 1:30 h von Hugo. Um diese Zeiten zu laufen, müssen also beide in etwa den gleichen Aufwand betreiben, also gleich viel und gleich hart trainieren (auf die Belastung bezogen).

Wenn sich nun Hugo damit "begnügt", nur 1:40 laufen zu wollen, dann läuft er das fast aus der nackten Hose heraus, denn jemand, der über 21,1 km ein Tempo von 4:16 halten kann, für den ist 4:44 ein Klacks, und für den reicht es, ziemlich gemütlich herumzujoggen.

Das besagt über die Fähigkeit von Männern und Frauen als Pacemaker zwar überhaupt nichts, aber es ist meine oft gemachte Erfahrung, dass Frauen häufiger eher gleichmäßig laufen als Männer, die oft anfangs losbrettern und dann nachlassen. Natürlich gilt das nicht pauschal und immer, aber in Summe habe ich das häufig so erlebt.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Eine Läuferin und ein Läufer haben beide eine PB von 40 min über 10 k. Ziel von beiden ist ein HM in 1:30 h.
Müssen beide einen anderen Trainingsplan befolgen? Nein.
Deswegen findet man auch nirgends einen Trainingsplan "HM in 1:30 h für Frauen" oder "HM in 1:30 h für Männer"

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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anna_r hat geschrieben:Prima - dann nimmt ein 90-jähriger Mann am besten auch den gleichen Plan und läuft als Neueinsteiger nach einem Jahr die 1:40 mit 4 Einheiten und 50 km. Das wäre noch lustiger :-)
90-jähriger Mann in 1:40 h? Wäre Weltrekord?
Europarekord = Halbmarath 3:21:27 Burgren, Wiktor

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anna_r hat geschrieben:@Santander: Nehmen wir an, jemand möchte einen HM in 1:40 laufen und hat dazu zwei Zugläufer zur Auswahl, die beide auf 1:40 pacen. Eine Frau und einen Mann. Die Frau hat (wahrscheinlich) mehr Erfahrung, weil sie für dieses Leistungsniveau vermutlich mehr trainieren musste. Somit ist die Wahrscheinlichkeit auch höher, dass sie einen guten Job macht.

(Abgesehen von der uns ohnehin nachgesagten Fähigkeit gleichmässiger zu laufen - aber da habe ich in WKs auch viele Gegenbeispiele erlebt, dass das sicher nicht allgemeingültig ist.)
ruca hat im Post #17 genau das getroffen, was mir auch gleich in den Kopf schoss !
Die These " die Frau hat wahrscheinlich mehr trainiert" mag evtl. stimmen, aber was sagt das schon ?
Letztlich ist entscheidend: wer läuft am effizientesten (für den Gepaceten) und ist selbst körperlich in der Lage, die angestrebte Zeit knapp aber sicher zu unterbieten.
Festzulegen , dass DIE Eine oder DER Andere das mit höherer Sicherheit schaffen wird, würde ich mich nicht zu sagen trauen.

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Na dann möge sich jeder den Pacer suchen, den er für richtig hält.
Natürlich würde ich bei mehr Informationen über die Pacer auch nach anderen Kriterien entscheiden. Für mich bedeutet bei gleicher Zielzeit "schlechtere Voraussetzungen" (egal ob jetzt durch Geschlecht oder auch Alter) üblicherweise mehr Aufwand. Und "mehr Aufwand" normalerweise auch "mehr Erfahrung, Laufjahre oder was auch immer" - was für einen Pacer sicherlich keine schlechte Eigenschaft ist, um einen guten Job zu machen. Eine Frau die geeignet ist 1:40 zu pacen kann ja (deutlich) schneller laufen und ist ziemlich sicher keine unerfahrene Läuferin. Wenn ich selbst "offiziell" HM pacen sollte würde ich das zumindest wirklich maximal bis HMRT + ~15 Sek/km machen wollen - eher langsamer.

Schon erstaunlich, was bewusst vorsichtig formulierte Posts hier immer so alles auslösen. Ich klinke mich dann jetzt auch mal aus, bevor wir noch Weltrekorde für 90-jährige diskutieren und warum es sicher keine gute Idee ist allen den gleichen Trainingsplan zu geben.

Wer eine bestimmte Zielzeit wegen falscher Einteilung nicht gepackt hat kann ja einfach das nächste mal probieren sich an eine Frau ranzuhängen, die die gleiche Zeit laufen will und dann berichten.

LG Anna

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Das Feine an der Sache, man kann da sicherlich unterdessen der Lauf läuft, MITeinander reden, Zeit ist ja genug. Wir hingegen reden nur über Andere. Das ist nicht wirklich zielorientiert.

Eine Frage die sich mir z.B. aufdrängen würde. Warum läuft jemand einen Marathon 45 Minuten langsamer als er mal konnte? Nicht trainiert? Auch nicht gerade vertrauenswürdig. Aber man kann den Mann sicherlich einfach fragen wenn es soweit ist.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Eine Frage die sich mir z.B. aufdrängen würde. Warum läuft jemand einen Marathon 45 Minuten langsamer als er mal konnte?
Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Inzwischen bin ich aber selber auf eine mögliche Antwort gekommen: das Pace-Rennen wird nur als Vorberietungslauf für "etwas größeres" bzw. schnelleres genommen. Ich selber habe inzwischen auch schon an Marathons teilgenommen, die ich eigentlich wie eine Luxus-Variante eines LaLas gelaufen bin. Da hätte ich auch Pacer machen können.

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Sehr interessantes Thema. Ich hab das noch nicht ganz durchschaut. Als ich meinen 2. Halbmarathon in knapp unter 1:31 lief, waren (wenn ich mich recht erinnere) im ganzen Feld nur 2 Frauen schneller als ich (war ein kleiner Halbmarathon aber trotzdem...). Hat mich sehr verwundert, da das zwar keine langsame Zeit ist aber unglaublich schnell ist sie beileibe auch nicht. Ich denke mal, dass der Unterschied zwischen Mann und Frau soo groß auch nicht ist (obwohl ich es letztlich nie werde beurteilen können, da ich immer im Körper eines Mannes leben werde - das Geld für eine Geschlechtsumwandlung fehlt noch... :zwinker5: ) - daher meine These, dass die Mehrheit der Frauen das Laufen eher "nur" als Spaß und Hobby sieht mit nicht ganz so großen Ambitionen wie manche Männer. Nicht jeder ist eine "Anna" aber ich glaube nicht, dass es an Talent fehlen würde bei vielen Frauen.

Bezüglich Joe: Ich hab mal Statements von Pacern gelesen (wurde hier irgendwann mal gepostet), in denen sie ihre Motivation schilderten und manche sagten, dass es ihnen was gibt, wenn sie anderen Läufern zu ihren Zielen verhelfen, was durchaus verständlich ist.
Ich persönlich könnte leider nie Pacer werden, da ich das Problem habe, dass wenn ich hydriert bin und stundenlang relativ weit vom Limit entfernt laufe (also z.B. ab 30 sek unter möglicher Pace), ich sehr oft aufs WC muss. Nur wenn ich mich richtig anstrenge, hab ich praktisch gar kein WC Bedürfnis.
________________________
10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Bernd79 hat geschrieben:daher meine These, dass die Mehrheit der Frauen das Laufen eher "nur" als Spaß und Hobby sieht mit nicht ganz so großen Ambitionen wie manche Männer.
...
aber ich glaube nicht, dass es an Talent fehlen würde bei vielen Frauen.
Die aktuellen Weltrekorde betragen:

Distanz Männer Frauen Differenz
10 km 26:44 29:43 +11,2%
Halbmarathon 58:23 1:04:51 +11,1%
Marathon 2:01:39 2:15:25 + 11,3%

Ich halte es für arrogant, diesen Frauen zu unterstellen, dass ihre Ambitionen nicht so groß seien wie die der Männer. Was für die Spitze gilt, gilt selbstredend auch in der Breite. Es gibt physiologische Unterschiede, die dafür sorgen, dass die Leistungen der Frauen nun mal um ca. 10% oder bei den Rekorden sogar um 11% schwächer sind.

Wenn du schon deine Leistung im HM mit denen der Frauen vergleichen willst, dann musst du diesen Unterschied berücksichtigen. Wenn du gleich gut sein willst wie eine Frau, die deine 1:30:41 läuft, dann müsstest du 1:21:42 laufen (bei 11% Unterschied). Alles andere ist Äpfel-mit-Birnen-Vergleich!

Interessant ist übrigens - aber nicht unerwartet - dass der Unterschied bei sehr langen Strecken schmilzt. Im 100 km-Lauf sieht das z. B. so aus:
6:13:33 6:33:11 +5,3%

Bernd
Das Remake
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burny hat geschrieben:Die aktuellen Weltrekorde betragen:

Distanz Männer Frauen Differenz
10 km 26:44 29:43 +11,2%
Halbmarathon 58:23 1:04:51 +11,1%
Marathon 2:01:39 2:15:25 + 11,3%

Ich halte es für arrogant, diesen Frauen zu unterstellen, dass ihre Ambitionen nicht so groß seien wie die der Männer. Was für die Spitze gilt, gilt selbstredend auch in der Breite. Es gibt physiologische Unterschiede, die dafür sorgen, dass die Leistungen der .............
Bernd
Ich glaube nicht, dass man die Weltspitze mit Breitensport vergleichen kann - das kann so nicht funktionieren, da niemand beim Sorger Halbmarathon in Graz Geld verdienen wird, die weltbesten Läufer aber mit Laufen ihren Lebensunterhalt verdienen.
Wenn du gleich gut sein willst wie eine Frau, die deine 1:30:41 läuft, dann müsstest du 1:21:42 laufen (bei 11% Unterschied).
interessant, da die siegende Frau ungefähr genau diese Zeit gelaufen ist - die zweite Frau war nur ganz knapp vor mir - und dazu müsste ich auch was sagen: Ich bin beileibe nie ein talentierter Ausdauertyp gewesen, ich war in der Jugend beim Fußball etc. eher dafür bekannt, dass ich in der 2.Halbzeit eine Stehpartie ablieferte. Ich war als Kind aber eher ein Sprinter und tatsächlich einer der schnelleren, aber das hat sich gleich verloren als die Jugendzeit kam, da ich spät in die Pubertät kam und plötzlich nur noch unterdurchschnittlich schnell war. Noch dazu bin ich auch nicht leicht mit meinem BMI UND wie gesagt nicht sonderlich talentiert, da tu ich mir sehr schwer zu glauben, dass ich mit 1.5 Jahren strukturiertem Training "so schnell" bin, dass ich so viele Frauen hinter mir lasse (Beim Wien Marathon waren von knapp 1200 weiblichen Starten nur 30 oder 40 schneller als ich - und das obwohl ich knapp 3:11 gelaufen bin, was zwar gut, aber sicher nicht so schnell ist, dass ich wirklich glaube, dass nicht viel mehr Frauen vor mir sein könnten. Und das meine ich ja nicht abwertend sondern offensichtlich gegenteilig.)
Ich will damit sagen, dass ich
1. nicht sonderlich talentiert bin
2. nicht ganz leicht bin
3. auch nicht wahnsinnig schnell
4. erst seit 1.5 Jahren strukturiert laufe/trainiere und
wegen all diesen Gründen kann ich mir nicht vorstellen, dass man da zumindest platzierungsmäßig so viele Frauen hinter sich lässt. Im Körper einer Frau leben wir beide nicht und andersrum wird es auch nicht gehen, die Frauen im Forum zu fragen, was sie dazu sagen, da sie ja auch nicht in den Körper eines Mannes schlüpfen können.
Interessant ist übrigens - aber nicht unerwartet - dass der Unterschied bei sehr langen Strecken schmilzt. Im 100 km-Lauf sieht das z. B. so aus:
6:13:33 6:33:11 +5,3%
Courtney DaWalter schlägt teilweise die Männer im Ultrabereich.
________________________
10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Diese Unterschiede sind ja relativ lange bekannt und relativ stabil, ebenso, dass sie bei "Ultra-"Leistungen geringer werden. Und sie werden im Alter nicht so schnell langsamer (weil sie schon immer weniger Testosteron haben.)

Bernd79, Du bist nicht untalentiert, sonst würdest Du nach anderthalb Jahren nicht solche Zeiten laufen mit knapp 40. U.a. bist Du relativ schnell, sonst würdest Du nicht mühelos deutich unter 40 min laufen.

Der Hauptunterschied liegt in der Schnelligkeit. Schau Dir mal an, was deutsche 1:05-06 HM-Läufer (also etwa im Bereich der absolut weltbesten Frauen) über 1500 oder 5000m laufen. Normalerweise deutlich schneller als Frauen-WR, also zB knapp unter 14 min über 5000m statt 14:30-50 wie eine 1:06-Frau. Und viele Frauen-WR sind noch verdächtiger als die entsprechenden Männerleistungen, da Frauen von manchen unerlaubten Hilfsmitteln relativ stärker profitieren. Daher muss man bei Vergleichen ggf. nochmal zwischen Fabelrekorden und "typischen" Leistungen unterscheiden.

Dazu kommt noch, wie oben schon gesagt wurde, dass man bei einem typischen Straßenlauf/Stadtmarathon ca. 3- bis 4mal so viele männl. Starter hat. Die Frauenfelder sind, gerade bei nicht so großen Läufen, noch weniger normalverteilt, es gibt mal Ausreißer, oder eben auch nicht. Z.B. hat man mit 40:00 in einem 10km-Rennen durchaus mal Chancen, beste Frau zu sein
Mein Schulweg war zu kurz...

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Bernd79 hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass man die Weltspitze mit Breitensport vergleichen kann - das kann so nicht funktionieren, da niemand beim Sorger Halbmarathon in Graz Geld verdienen wird, die weltbesten Läufer aber mit Laufen ihren Lebensunterhalt verdienen.
Mal abgesehen davon, dass es Untersuchungen und Beiträge gibt, die aufzeigen, warum Frauen gegenüber Männern ungünstigere physiologische Voraussetzungen haben, ist deine Aussage auch völlig unlogisch.

Wenn im Breitensport anderes gelten würde und dort also Männer und Frauen bei gleicher Ambition gleiche Leistungen erbrächten, wäre es doch völlig abwegig, warum plötzlich im Spitzenbereich, wo sogar Gelder zu verdienen sind, die Frauen nicht mehr mithalten könnten. Nein, alles was du schreibst, untermauert die Unterschiedlichkeit. Dazu muss man nur die Sichtweise umdrehen. Wenn man die Unterschiede akzeptiert, passen deine Beobachtungen ganz prima mit der Wirklichkeit zusammen.

Bernd
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JoelH hat geschrieben:
Eine Frage die sich mir z.B. aufdrängen würde. Warum läuft jemand einen Marathon 45 Minuten langsamer als er mal konnte? Nicht trainiert? Auch nicht gerade vertrauenswürdig. Aber man kann den Mann sicherlich einfach fragen wenn es soweit ist.
1. Aus dem Training heraus? Laut Steffny kann man 4 Wochen vor dem eigentlichen Marathon einen Marathontest mit 30 min über der erstebten Zielzeit machen.
2. Weil ein Pacer in einem anderen Marathon die PB ermöglicht hat und man etwas an die Allgemeinheit zurückgeben möchte.
3. Einfach so, weil man die PB Jagd Leid ist und trotzdem starten möchte.
4. Weil man die Startnummer umsonst bekommt. :P

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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mountaineer hat geschrieben:...................
Der Hauptunterschied liegt in der Schnelligkeit. Schau Dir mal an, was deutsche 1:05-06 HM-Läufer (also etwa im Bereich der absolut weltbesten Frauen) über 1500 oder 5000m laufen. Normalerweise deutlich schneller als Frauen-WR, also zB knapp unter 14 min über 5000m statt 14:30-50 wie eine 1:06-Frau. Und viele Frauen-WR sind noch verdächtiger als die entsprechenden Männerleistungen, da Frauen von manchen unerlaubten Hilfsmitteln relativ stärker profitieren. Daher muss man bei Vergleichen ggf. nochmal zwischen Fabelrekorden und "typischen" Leistungen unterscheiden.
.......
danke, sehr interessante Statistik, das mit der Schnelligkeit wird schon stimmen, allerdings glaube ich dass das Wort "Talent" vielfach falsch verstanden wird. Ich bleibe dabei, ich bin nicht sonderlich talentiert. Ein Beispiel: Beim Bundesheer gab es 2 Kameraden, die erstens mal top Sportler waren und auch mitunter die allerschnellsten Läufer in der Kompanie. Einer war zusätzlich nebenbei noch Silbermedaillengewinner bei einer Amateur-Kletter Europameisterschaft (weiß es leider nicht mehr genau, ob es eine Europameisterschaft war oder was anderes). Sahen beide aus wie gemeißelt aus Stein, absolut austrainiert. Andreas (der Nicht-Kletterer) hat mal bei einem Marsch kilometerweit zwei KAZ 3 (je über 30 kg) getragen (bei großer Hitze) - quasi so lange bis er tatsächlich kollabiert ist.
Sie wurden beide dann in die Stabskompanie versetzt und liefen (weil der Kompaniekommandant ein Marathoni war) den Wien Marathon während der 8 Monate Militärdienst. Einer von beiden lief ihn in ca. 3:34 , der andere in knapp 3:21.
Ich weiß nicht, was und wie sie trainiert haben, aber da ich beide (und mich selbst auch) in der Grundausbildung erlebt habe, kann ich mit Sicherheit sagen, dass beide deutlich bessere Sportler sind oder waren als ich es jemals sein würde - jedenfalls vom Talent her. Wenn du die beiden 2 Jahre lang ein strukturiertes Laufprogramm durchmachen lässt, dann laufen die garantiert einen Marathon unter 2:50.
________________________
10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Du kannst überdurchschnittlich talentiert sein, ohne "sonderlich" talentiert zu sein. Denk einfach, eine Standardabweichung über dem Mittelwert gegenüber drei, oder bei den besseren 30 Prozent, ohne bei den besten 1-3% zu sein. Jemand, der sonderlich talentiert ist, läuft noch mit Anfang 30 ohne spezielles Training "einfach so" 10km unter 40 min. (Wobei die meisten von denen schon immer irgendeinen Sport betrieben haben, also "unspezifisch ziemlich fit" waren.)
Aber Du siehst hier im Forum, dass nicht wenige der M35-45 auch nach mehreren Jahren umfangreichen und strukturierten Trainings nicht leicht unter 40 min laufen. Du hast gute Chancen in ein bis zwei Jahren Marathon knapp unter 3 h laufen. Es gibt einen Typen, der von Laufwebseiten und Trainingsplänen zu leben scheint und in 20 oder so Marathons keine sub 3 geschafft hat.
Mein Schulweg war zu kurz...

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burny hat geschrieben:
Wenn im Breitensport anderes gelten würde und dort also Männer und Frauen bei gleicher Ambition gleiche Leistungen erbrächten, ............
Bernd
das habe ich nie behauptet, ich habe nur angedeutet, dass die Kluft nicht soo groß, wie die Zahlen im Breitensport vermuten ließen.

mountaineer hat geschrieben:Du kannst überdurchschnittlich talentiert sein, ohne "sonderlich" talentiert zu sein. Denk einfach, eine Standardabweichung über dem Mittelwert gegenüber drei, oder bei den besseren 30 Prozent, ohne bei den besten 1-3% zu sein. Jemand, der sonderlich talentiert ist, läuft noch mit Anfang 30 ohne spezielles Training "einfach so" 10km unter 40 min. (Wobei die meisten von denen schon immer irgendeinen Sport betrieben haben, also "unspezifisch ziemlich fit" waren.)
Aber Du siehst hier im Forum, dass nicht wenige der M35-45 auch nach mehreren Jahren umfangreichen und strukturierten Trainings nicht leicht unter 40 min laufen. Du hast gute Chancen in ein bis zwei Jahren Marathon knapp unter 3 h laufen. Es gibt einen Typen, der von Laufwebseiten und Trainingsplänen zu leben scheint und in 20 oder so Marathons keine sub 3 geschafft hat.
Laut Steffney konnte in den 70ern (oder 80ern) fast jeder 10 km unter 40 min laufen und es galt als nichts allzu Besonderes.
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10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Bernd79 hat geschrieben:
Laut Steffney konnte in den 70ern (oder 80ern) fast jeder 10 km unter 40 min laufen und es galt als nichts allzu Besonderes.
wobei man sagen muss, dass die Aussage übertrieben sein könnte.
Ich jedenfalls hab mich extremst gefreut, als ich die Sub 40 gelaufen bin und ich hab es noch vor 1.5 Jahren als unmöglich gesehen, dass ich das jemals schaffen würde. War und bin immer noch überrascht, dass es klappte.
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10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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In den 1970ern waren die Läufer jünger und viel weniger haben zwischen knapp 20 und knapp 40 Pause gemacht. Für einen 20-30jährigen Mann ist sub 40 auch nichts besonderes. Aber dass der durchschnittliche 40jährige das auf jeden Fall irgendwann schafft, wage ich zu bezweifeln. Es ist ja auch ein Teil des Talents, bestimmte Trainingsumfänge physisch durchzustehen. Es bringt einem nichts, wenn er mit 100km/woche sub 40 laufen könnte, wenn der Körper schon bei 60 km/Woche kaputt geht.

Ich weiß nicht, ob die Kluft zwischen Männern und Frauen im Breitensport größer ist als im Leistungssport. Wie gesagt, ist Ausdauersport das Feld, auf dem die Frauen noch am nächstens dran sind.
Mach mal einen Test (mit Trainierten und Untrainierten) bei Klimmzügen oder Gewichtheben oder Kugelstoßen (Die Männerkugel wiegt fast doppelt so viel wie die für Frauen.)
Mein Schulweg war zu kurz...

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JoelH hat geschrieben: Eine Frage die sich mir z.B. aufdrängen würde. Warum läuft jemand einen Marathon 45 Minuten langsamer als er mal konnte? Nicht trainiert? Auch nicht gerade vertrauenswürdig. Aber man kann den Mann sicherlich einfach fragen wenn es soweit ist.
Um ordentlich pacen und damit gleichmäßig laufen zu können, sollte schon ein Puffer zwischen PB und zu pacender Zeit sein. 45 min scheint zwar viel zu sein, aber der Beweggründe kann es viele geben. Ein Ultraläufer trainiert nur bei dem Marathon. Der Läufer ist nicht voll austrainiert. Er ist ein Marathonsammler. Er hat den Zenit seiner Leistungsentwicklung überschritten. Er hat auch Spaß daran, mal einen Marathon gemütlich zu laufen. Fiel mir spontan so ein, gibs sicher noch mehr Gründe.

Gruss Tommi

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Bernd79 hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass man die Weltspitze mit Breitensport vergleichen kann - das kann so nicht funktionieren, da niemand beim Sorger Halbmarathon in Graz Geld verdienen wird, die weltbesten Läufer aber mit Laufen ihren Lebensunterhalt verdienen.
interessant, da die siegende Frau ungefähr genau diese Zeit gelaufen ist - die zweite Frau war nur ganz knapp vor mir - und dazu müsste ich auch was sagen: Ich bin beileibe nie ein talentierter Ausdauertyp gewesen, ich war in der Jugend beim Fußball etc. eher dafür bekannt, dass ich in der 2.Halbzeit eine Stehpartie ablieferte. Ich war als Kind aber eher ein Sprinter und tatsächlich einer der schnelleren, aber das hat sich gleich verloren als die Jugendzeit kam, da ich spät in die Pubertät kam und plötzlich nur noch unterdurchschnittlich schnell war. Noch dazu bin ich auch nicht leicht mit meinem BMI UND wie gesagt nicht sonderlich talentiert, da tu ich mir sehr schwer zu glauben, dass ich mit 1.5 Jahren strukturiertem Training "so schnell" bin, dass ich so viele Frauen hinter mir lasse (Beim Wien Marathon waren von knapp 1200 weiblichen Starten nur 30 oder 40 schneller als ich - und das obwohl ich knapp 3:11 gelaufen bin, was zwar gut, aber sicher nicht so schnell ist, dass ich wirklich glaube, dass nicht viel mehr Frauen vor mir sein könnten. Und das meine ich ja nicht abwertend sondern offensichtlich gegenteilig.)
Ich will damit sagen, dass ich
1. nicht sonderlich talentiert bin
2. nicht ganz leicht bin
3. auch nicht wahnsinnig schnell
4. erst seit 1.5 Jahren strukturiert laufe/trainiere und
wegen all diesen Gründen kann ich mir nicht vorstellen, dass man da zumindest platzierungsmäßig so viele Frauen hinter sich lässt. Im Körper einer Frau leben wir beide nicht und andersrum wird es auch nicht gehen, die Frauen im Forum zu fragen, was sie dazu sagen, da sie ja auch nicht in den Körper eines Mannes schlüpfen können.

Courtney DaWalter schlägt teilweise die Männer im Ultrabereich.
ich lebe in einem komplett anderen Universum als Du.
Über Deine Zeiten freuen sich hier regelmäßig seit Jahren laufende Männer mit klassischer Läuferfigur und reichlich Trainingseinsatz. Das, was ich als „guten Läufer“ bezeichnen würde.
Ohne Talent mit Deiner kurzen Laufkarriere unvorstellbar.

Ich selbst laufe seit zwei Jahren, regelmäßiges und fleißiges Training, aber nicht besonders strukturiert, keine Läuferfigur, kein Talent. Hab mich heute über eine neue PB auf 10 km von 1:00:31 gefreut.

Ich glaub, Du bist da auf dem Holzweg.

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Sopherl hat geschrieben:ich lebe in einem komplett anderen Universum als Du.
Über Deine Zeiten freuen sich hier regelmäßig seit Jahren laufende Männer mit klassischer Läuferfigur und reichlich Trainingseinsatz. Das, was ich als „guten Läufer“ bezeichnen würde.
Ohne Talent mit Deiner kurzen Laufkarriere unvorstellbar.

Ich selbst laufe seit zwei Jahren, regelmäßiges und fleißiges Training, aber nicht besonders strukturiert, keine Läuferfigur, kein Talent. Hab mich heute über eine neue PB auf 10 km von 1:00:31 gefreut.

Ich glaub, Du bist da auf dem Holzweg.
Ich laufe auch seit EINIGEN Jahren, allerdings strukturiert und mit höherem Wochenvolumen seit etwas über 1.5 Jahren. Mangelnden Trainingseinsatz hat es bei mir in der Zeit nicht gegeben, ich bin im Jahr 2018 ganze 3400 km gelaufen und habe meine 10 km Bestzeit Stück für Stück runtergeschraubt, indem ich die Greiftreppe 4mal durchlaufen bin als ich die 45 min Marke erreicht habe. Und gefreut hab ich mich irre als ich die Sub 38 Zeit gelaufen bin und wenn ich geweint hätte (was ich natürlich nicht habe, den Männer weinen nicht), dann würde ich es natürlich nicht zugeben.
Als ich in den letzten 7, 8 Jahren wieder zum Laufen fand, kam ich von einem relativ hohen Gewicht und kann mich noch gut daran erinnern, zum ersten Mal 10 km unter 60 min gelaufen zu sein, es war ein tolles Gefühl und ich habe mich schnell wie der Blitz gefühlt und das war ich auch. Denn alles ist immer in Relation zu sehen und das ist auch richtig so. Gratulation zu deiner neuen PB und alles Gute.
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10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Bernd79 hat geschrieben:Ich laufe auch seit EINIGEN Jahren, allerdings strukturiert und mit höherem Wochenvolumen seit etwas über 1.5 Jahren. Mangelnden Trainingseinsatz hat es bei mir in der Zeit nicht gegeben, ich bin im Jahr 2018 ganze 3400 km gelaufen und habe meine 10 km Bestzeit Stück für Stück runtergeschraubt, indem ich die Greiftreppe 4mal durchlaufen bin als ich die 45 min Marke erreicht habe. Und gefreut hab ich mich irre als ich die Sub 38 Zeit gelaufen bin und wenn ich geweint hätte (was ich natürlich nicht habe, den Männer weinen nicht), dann würde ich es natürlich nicht zugeben.
Als ich in den letzten 7, 8 Jahren wieder zum Laufen fand, kam ich von einem relativ hohen Gewicht und kann mich noch gut daran erinnern, zum ersten Mal 10 km unter 60 min gelaufen zu sein, es war ein tolles Gefühl und ich habe mich schnell wie der Blitz gefühlt und das war ich auch. Denn alles ist immer in Relation zu sehen und das ist auch richtig so. Gratulation zu deiner neuen PB und alles Gute.
ok, ich find Dich schnell UND fleißig. Hängt ja oft zusammen ��

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Naja, das "seit einigen Jahren" relativiert die "anderthalb Jahre" natürlich ein wenig. Im ersten Laufjahr über 3000km schafft kaum ein Anfänger von "Null" (bzw. wer so etwas schaffte, wäre allein von der Belastbarkeit und Verletzungsresistenz nicht durchschnittlich)
Nichtsdestoweniger ist eine 37er Zeit (du solltest mal einen richtigen 10er WK-Lauf bestreiten) dennoch überdurchschnittlich für einen 40jährigen.
Mein Schulweg war zu kurz...

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Santander hat geschrieben:1. Aus dem Training heraus? Laut Steffny kann man 4 Wochen vor dem eigentlichen Marathon einen Marathontest mit 30 min über der erstebten Zielzeit machen.
2. Weil ein Pacer in einem anderen Marathon die PB ermöglicht hat und man etwas an die Allgemeinheit zurückgeben möchte.
3. Einfach so, weil man die PB Jagd Leid ist und trotzdem starten möchte.
4. Weil man die Startnummer umsonst bekommt. :P
1++++

Sehr viele Pacer ab 4:30-5h sind auch schon in die Jahre gekommen und da sind einige bei, die eine PB 3h da stehen haben, nur eben vor 20 Jahren gelaufen.

@ Joel,
verstehe dich ab und an nicht wirklich, denn selbst du rennst zwei WK am Woe und den ersten ganz ok und den zweiten dann wie ein Pacer, weit unter deinem Leisungsniveau.
Warum machst du das denn?

Sicher weil du dazu Lust hast!

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Kerkermeister hat geschrieben:@ Joel,
verstehe dich ab und an nicht wirklich, denn selbst du rennst zwei WK am Woe und den ersten ganz ok und den zweiten dann wie ein Pacer, weit unter deinem Leisungsniveau.
Welches WE meinst du? Das vor drei Wochen? Da war der zweite Lauf deutlich besser als der Erste. Du scheinst da die Parameter Profil und Untergrund vernachlässigt zu haben.

Aber in der Tat, ich tue mir recht schwer mit der Vorstellung bei einem Wettbewerb nicht alles zu geben. Das habe ich bisher auch nur einmal gemacht, als meine Frau ihren ersten 10er gelaufen ist.


Aber um aufs Thema zurück zu kommen. Die Pacer beim HH-Marathon haben ja ziemlich gut funktioniert muss man sagen. Nur drei "Ausfälle", aber einer der beiden ist bei jeder Zielzeit ziemlich genau durchgekommen.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning
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