Petrucciation hat geschrieben:
Mythos? Mag sein, dass es nicht gesamtdeutsch so war, aber in der Region, aus der meine Großeltern stammen, war es ein Fakt.
Weiß nicht, wo deine Großeltern herkommen, aber außer am Meer wo es natürlich eher Fisch gab war das außer in den (Nach-)kriegsjahren eigentlich nirgendwo Fakt. 1960 lag der Fleischkonsum bei ca. 47 Kg/Jahr/Kopf. Wie kam wohl die Idee eines fleischfreien Freitags zu Stande? Weil die Leute eh nur einmal die Woche Fleisch gegessen haben? Natürlich gab es nicht jeden Tag fettfreie Hühnerbrust oder Schnitzel, aber Speck und Schmalz als Fett zum Braten, Innereien, Wurst etc. gehört zur Grundernährung.
[quote]Was ein Strohmann ist, sorry. Warum die "Rosinen-" Pickerei besonders bei dem Thema?[/quote]
Ich habe mir das nicht rausgepickt, mein Vorposter hat betont, dass "gerade Rinder" viel Soja brauchen und das ist schlicht falsch. Also wer baut hier einen Strohmann auf?
Im Subtext war das mehr als herauszulesen, nicht nur von Ihnen hier.
Klar, wirfst mir Strohmänner vor aber schreibst selber von Subtext. Merkste selbst ne?
Wieder so eine völlig aus der Luft gegriffene Behauptung, die nicht mal ansatzweise projektiv durch irgendeine Faktenlage gedeckt wäre. Warum wäre das ein ökologischer Rückschritt? Bitte mal ganz genau erklären!
Ich habe doch schon eine ganze Reihe Punkte aufgelistet.
1/3 aller Flächen in Deutschland eignen sich nur für Viehwirtschaft (Weideland, Böden auf denen keine für den Menschen verdaulichen, nährstoffhaltigen Pflanzen wachsen etc.). Wenn die wegfallen, muss man die Energie und besonders das Eiweiß von diesen Flächen ersetzen.
Tierische Düngemittel müssten ersetzt werden, dass bedeutet entweder zusätzliche Flächen für Düngepflanzen (die zudem weniger effektiv sind) oder noch mehr Einsatz synthetischer Dünger.
Alles an Resten vom Ackerbau, was Menschen nicht verdauen können, aber Tiere schon, wäre nicht mehr verwendbar.
Futtergetreide als sinnvolle Zwischenfrüchte fallen weg.
Die klassische Milchmädchenrechnung "Man braucht X Kilogramm pflanzliches Eiweiß/Futter für 1 Kilogramm tierisches" geht halt nicht auf, weil Menschen und Tiere nicht das gleiche essen.
Das führt zu weit. Wie aber kommen Sie auf die seltsame Idee, dass Salat die (einzige?) Alternative sei? Sie merken schon, wie strohmannhaft und suggestiv Sie argumentieren?
Habe ich nicht behauptet, das war ein Beispiel dafür, dass die Produktion von tierischen Nahrungsmitteln nicht zwangsläufig ineffizienter ist, als die von pflanzlichen. Und das Menschen halt nicht das Gras der Kuh fressen können, sprich wenn man tierische Lebensmittel ersetzt, substituiert man diese nicht einfach mit dem Futter des Tieres, sondern isst natürlich etwas anderes. Viele Veganer empfehlen ja zum Beispiel Nüsse, die längst in riesigen Mengen importiert werden und häufig in wasserarmen Regionen wie Kalifornien oder dem Iran angebaut werden. Damit ist ökologisch einfach überhaupt nichts gewonnen.
Man kann Gemüse wie Salat, Gurken etc. die zu 99% aus Wasser besteht genauso als ökologisch problematisch thematisieren wie Fleisch.
Jetzt mal ehrlich, warum haben Menschen in Europa auch in Zeiten täglicher Knappheit und permanenten Mangels auf tierische Nahrungsmittel gesetzt? Waren sie einfach zu blöd, um zu erkennen wie ineffizient das ist? Nein natürlich nicht. In Europa ist die Produktion tierischer Nahrungsmittel aus oben genannten Gründen im Aggregat sinnvoll -
auch wenn es derzeit eine zu hohe Menge ist. Es ist kein Zufall, dass bestimmte Regionen - die Alpen, die Normandie, Irland oder Schottland zum Beispiel durch große Rinderzuchten gekennzeichnet sind während andere in Spanien von Obstbäumen und Gemüse dominiert werden.