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Ein Marathon ist kein Spaziergang!

Ein Marathon ist kein Spaziergang!

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Mein Marathon-Debüt am 28.04.19 beim Metro Marathon in Düsseldorf!
Ich weiß gar nicht so recht wie ich meinen Bericht am besten anfangen soll, denn auch noch zwei Tage danach muss ich meine Gedanken etwas sortieren. Nach einigen ersten Läufen im letzten Jahr, festigte sich bei mir vor gut einem halben Jahr der Wunsch, einen Marathon zu laufen. Das Ganze sollte entweder schon in diesem oder im nächsten Jahr in Köln, Bonn oder Düsseldorfstattfinden. Die Entscheidung fiel dann aber relativ schnell auf den diesjährigen Marathon in Düsseldorf, da es beruflich und zeitlich genau passte. Vorbereitet habe ich mich mit dem Sub 4 Plan von Herbert Steffny und auch fast alle Trainingseinheiten absolviert. Die Zeiten aus den Vorbereitungs-Wettkämpfen (10K in Köln Rodenkirchen und Halbmarathon in Bonn) deuteten nach den Steffny-Umrechnungsformeln auf eine mögliche Zielzeit von etwa 4:20:00 hin - auf die ich am Sonntag dann auch anlief! Die Wetterprognose war günstig (wolkig 8 -10°C / kein Regen) und die Vorfreude stieg stündlich immer weiter an!

Am Sonntag machte ich mich also gegen 07:40 Uhr mit der S-Bahn auf den Weg in die Landeshauptstadt, am Bahnhof einmal umgestiegen und per U-Bahn Richtung Startbereich an der Tonhalle. Die Anreise ging wirklich flott und dauerte nur eine gute halbe Stunde. Ich habe mir erst den Start des Halbmarathons angesehen und machte mich anschließend in aller Ruhe auf den Weg in Richtung Burgplatz und Kleiderbeutelabgabe. Dort habe ich mich umgezogen und noch mal was getrunken. Die Kleiderbeutelabgabe hätte allerdings insgesamt etwas besser organisiert sein können, denn es gab nur eine Abgabestelle für die „bescheidenen“ Beutel und an der hat es sich doch ziemlich geknubbelt! Den Rückweg zum Start habe ich für ein kurzes Aufwärmen genutzt! Ich stand im vorletzten Startblock, ging in Gedanken noch mal die Strecke durch und fieberte dem Start entgegen!

Der Start erfolgte leicht verzögert um 9:45 und ca. 2.500 machten sich zu den Klängen von Schumanns Sinfonie Nr. 3 - auch „Rheinische“ genannt - auf den Weg. Ich geb zu, an dieser Stelle musste ich zwangsläufig an „Bio“ denken. Nach etwa 2 Minuten passierte ich die Startlinie (Bonn: bitte ein Bespiel daran nehmen) und machte mich auf die Strecke. Die Marschroute war relativ simpel: die ersten 4 - 5 km mit einer Pace von ca. 6:20/km, danach dann weiter mit ca. 6:10/km, an jeder Station etwas Wasser trinken ab KM 15 dann alle 5 KM Iso oder Bananen und bei KM 35 den Cola-Kick abholen! Es ging den Rhein entlang in Richtung Messe und nach ca. 3,5 km bogen wir rechts ab und umrundeten den Nordpark und Aquazoo, bei KM 5 gab es den ersten Verpflegungsstand. Es lief sich gut, das langsamere Tempo (6:17/km auf den ersten 5) bereitete auch beim Trinken keine Probleme und ich unterhielt mich ein wenig mit einem der 4:30’ger Pacer - wäre ich doch nur dabei geblieben… Seufz! Ich nahm aber statt dessen etwas Fahrt auf, um das geplante Zieltempo von 6:10/km zu erreichen! Es ging wieder zurück auf die lange Gerade am Rhein in Richtung Start-Bereich, nach etwa 7,5 km bogen wir links ab Richtung Derendorf und JVA Ulmerhöhe. Nun füllten sich so langsam auch die Straßen und es war eine schöne Stimmung an der Strecke - okay an der JVA gerade nicht. Das etwas schnellere Tempo bereitete mir keine Probleme, ich rollte so vor mich hin und suchte mir jetzt ein zwei Mitläufer, die auch mein Tempo gingen und an denen ich mich orientieren konnte. Bei KM 10 (Pace 6:04/KM) der nächste Verpflegungsstand und es ging weiter zurück Richtung Tonhalle und Oberkasseler Brücke. Beim Anlaufen auf die Brücke etwa KM 13,5 wartete dann die erste Überraschung auf mich: mein Bruder und meine Schwägerin standen mit ihren Rädern an der Strecke und feuerten mich zum ersten Mal an!

Nach der Brücke liefen wir dann bei strahlendem Sonnenschein zum ersten Mal in Oberkassel ein und hier waren die Straßen echt überfüllt. Es herrschte wirklich eine großartige Stimmung. Bei KM 15 dann die nächste Verpflegungsstelle, hier nahm ich dann zum ersten Mal einen Becher Iso + Wasser! Das Tempo fühlte sich eigentlich weiter gut an, aber mein leider Rücken nicht! In den vergangenen Monaten hatte ich immer mal wieder leichte Beschwerden im unteren Rücken, aber niemals länger als ein, zwei Tage! Daher lief ich erst einmal im angedachten Tempo weiter und hielt mich weiter an die Läufer aus „meiner“ Gruppe! Weiter ging es in Richtung Lörrick und Seestern. Das war jetzt zuschauermäßig nicht so der Hit, war aber auch zu erwarten, da es sich um ein größeres Büro-Areal handelt! Kurz vor KM20 liefen wir unter der Brücke lang und ich traf zum zweiten Mal meinen Bruder und seine Frau. Leider wurde mein Rücken nicht besser und das sagte ich auch meiner Schwägerin (Ultra-Läuferin). Sie quittierte es „en passon“ mit: „Kein Problem, du hast ja schon fast die Hälfte.“ Klar, darüber musste ich auch wenig lachen, beruhigt hat es mich aber nicht! Und es ging weiter die Düsseldorfer Str. hinauf wo bei KM20 die nächste Verpflegungsstation wartete. Hier gab es dann zum ersten Mal für mich Bananen als Verpflegung: die hatte ich aber vorher noch nie während des Laufens gegessen und so richtig gut klappte es dann auch wahrlich nicht. Aber die Pace stimmte, die Halbmarathon-Marke passierte ich bei 2:09:58 - soweit also alles noch im Lot! Es ging zurück auf die Luegallee in Richtung Oberkassler Brücke und ich genoss hier die wirklich gute Stimmung im strahlenden Sonnenschein!

Nachdem wir die Brücke zum zweiten Mal passierten ging es Richtung Zentrum und auch zum ersten Mal auf die KÖ. Auch hier war erwartungsgemäß die Strecke gut besucht und es herrschte eine tolle Stimmung. Leider wurde ab diesem Zeitpunkt mein Rücken nicht besser und die Schmerzen fingen an auf meinen linken Oberschenkel auszustrahlen. Daher spielte ich zum ersten Mal mit dem Gedanken, Tempo rauszunehmen. Nach dem nächsten Verpflegungsstand bei KM25 (Wasser+ISO) ging es dann weiter in Richtung Pempelfort und Zooviertel und spätestens auf diesem Abschnitt wurde es immer schwerer, das Tempo zu halten! Ich teilte mir die Strecke jetzt gedanklich auf, die Strategie war jetzt, es laufend von einer Verpflegungsstation zur nächsten zu schaffen, und dort jeweils einige Meter zu gehen und in Ruhe etwas zu Essen und zu Trinken! Bei KM 30 verzichtete ich dann auf die Banane und nahm mir stattdessen ein Gel - die Ultraprodukte hatte ich zum Glück vorher auf Verträglichkeit getestet. Tatsächlich war ich zu diesem Zeitpunkt noch in der Zeit, die 30’er Durchgangszeit lag bei 3:05:41 - Peters Race Prognose war nach wie vor „grün“!

Beim Anlaufen nach der Gel-Pause merkte ich aber: Es wird jetzt nicht mehr einfacher und es ist mit 12 KM noch ein langer Weg bis zum Ziel. Die Brücke am Wehrhahn bei KM 32 war dann schließlich der Punkt, wo ich die erste Gehpause auf der Strecke einlegte! Der Kopf wollte zwar schon weiterlaufen, der Rücken und die Beine konnten in dem Moment leider nicht mehr! Es ging jetzt weiter in Richtung Friedrichstadt, Bilk und Medienhafen und es wurde wirklich immer zäher. Bei KM 34 traf ich dann wieder auf meinen Bruder+Gattin, der natürlich auch nichts Besseres zu tun hatte, als „Geh“-Fotos von mir zu machen. War mir aber in dem Moment egal und ich überlegte einfach nur wie ich den Rest der Strecke mit Anstand über die Bühne bringe, ohne mich dabei total abzuschießen. Hier kürze ich dann ab: die restlichem KM machte ich dann in etwa frei nach Galloway, also jeden Kilometer eine Minute gehen, den Rest dann langsam laufen! Natürlich wurde ich in dieser Phase permanent überholt, etwa 5 KM vor dem Ziel kassierten mich dann die 4:30‘ Pacer! Es war mir aber total egal, nur die schnellen Staffel-Läufer nervten ein wenig. Ich dagegen wollte einfach nur irgendwann und irgendwie ankommen! Bei KM38 dann ein Schild: „Jetzt Umdrehen wäre auch blöd!“ und ich musste an den gleichen Wortlaut in rucas Tagebuch vor einigen Tagen denken. Bei KM 40 ging es nochmal auf die KÖ, hier gönnte ich mir dann zwei Becher Cola, der erhoffte Kick blieb aber aus. Auch hier wieder großes Lob an die Zuschauer, die wirklich toll angefeuert und die Läufer unterstützt haben. Es ging jetzt endlich dem Ziel am Rheinufer entgegen. Kurz nachdem ich die 1.000 Meter Marke passiert habe ging ich einige Schritte, sammelte etwas Kraft und kam dann laufend ins Ziel. Das Publikum war aus dem Häuschen - aber auch nur weil etwa zeitgleich ein Läufer aus der AK M70 mit mir ins Ziel kam und gebührend gefeiert wurde. (Anmerkung: es war nicht wie ursprünglich gedacht der AK M80 Sieger, der ist mit 4:05:18 eingelaufen und war wahrscheinlich schon lange geduscht).

Im Nachzielbereich wurde mir dann die wirklich schöne Finisher-Medaille umgehängt und ich suchte meine Frau, die zusammen mit meinem Bruder und Schwägerin wartend hinter dem Zaun vom Nachzielbereich standen. Meine ersten Worte zu ihr: „Wenn ich in diesem Jahr noch mal die Idee haben sollte, einen Marathon zu laufen, darfst Du mir ohne Vorwarnung eine runterhauen!!!“ Lautes Lachen von allen Seiten. Meine Lieben beglückwünschten mich herzlich zu dem ersten Marathon und auch ich war froh und stolz, angekommen zu sein! Der Düsseldorf Marathon selber hat mir gut gefallen: Die Strecke ist wirklich klasse, die Stimmung war super und das Wetter tat sein Übriges.

Was nehme ich für mich mit:
Die Bäume wachsen leider auch nicht mehr in den Himmel und ich habe wirklich den allergrößten Respekt vor jedem einzelnen der einen Marathon schafft. Irgendwie fuchst es mich dann aber doch immer mehr, wie das letzte Drittel des Marathons gelaufen ist. Von daher, wenn mich jemand am 13.10. mit einem blauen Auge in Köln sehen sollte, dann weiß er was ich vorhabe! Bleibt festzustellen, ein Marathon ist kein Spaziergang – aber manchmal gegen Ende vielleicht dann doch ein bißchen! :D
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Willkommen im "Club" der Marathonis und danke für Deinen ausführlichen und sehr anschaulichen Bericht. Schade, dass Dir Dein Rücken Probleme bereitete. Um so imponierender, dass Du trotzdem durchgehalten und gefinisht hast.

Ich habe übrigens nach meinen nun drei Marathons jedesmal zu meiner Partnerin gesagt, dass ich bekloppt sein muss, dass ich mich für einen Marathon anmelde. Und dann wird doch der nächste wieder ins Visir genommen... :wink:

Und mit der Erfahrung von Düsseldorf wird Köln bestimmt noch besser sein.

Richard
PB 5,2 km 20:36 (Gießener Firmenlauf 2019) 10 km 43:45 (Seligenstadt 2017) Halbmarathon 1:32:48 (Remstal 2019) Marathon 3:26:50 (Frankfurt 2019)

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Auch hier nochmal herzlichen Glückwunsch!

Die Parallelen zu meinem ersten Marathon-Finish sind wirklich unübersehbar, auch wenn es bei mir damals andere Gründe für das Gelatsche auf der zweiten Hälfte waren.

Ein paar Tipps, da ich genau diesen Weg gegangen bin und da den einen oder anderen Fehler gemacht habe (Du hast meine aktuelle Leistung ja letztens als "beneidenswert" bezeichnet. Es war mein 6. Marathon und mein insgesamt 8. Lauf über eine Distanz von über 42km, bis hierhin war es ein langer Weg mit vielen Fehlern und viel Arbeit).


- Lehne Dich in ein paar Tagen ganz in Ruhe zurück und überlege genau, was gut und was schlecht gelaufen ist, was Du beibehalten und was ändern willst. Die für mich perfekte Ernährungsstrategie (ab km 5 alle 7,5km ein Gel, sonst nur Wasser) habe ich z.B. erst bei meinem 5. Marathon gefunden und beim 6. erfolgreich beibehalten.

- Lasse Dir Zeit mit der Entscheidung pro oder Contra zweiter Marathon in diesem Jahr. Warte erstmal ab, wie Du jetzt wieder in Tritt kommst, wie Deine Orthopädie und vor allem der Rücken das ganze verdaut. Ich bin damals 2 Monate nach dem Marathon einen HM gelaufen und hatte bei diesem auch meine orthopädischen Problemchen, weil ich mir nicht genügend Erholung nach dem Marathon gegönnt hatte. Einen zweiten Marathon hätte ich in dem Jahr definitiv nicht vernünftig hinbekommen, dafür bin ich im Herbst dann gute Halbmarathons gelaufen.
Nicht vergessen, die letzten 10 Wochen vor dem Marathon sind nur der Feinschliff, die Grundlagen werden vorher gelegt und wenn der Körper aufgrund anderer Baustellen das Legen dieser Grundlagen (sprich den Neuaufbau) nicht wirklich zulässt, dann lässt sich nichts erwzingen.
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Bewapo hat geschrieben:. (Anmerkung: es war nicht wie ursprünglich gedacht der AK M80 Sieger, der ist mit 4:05:18 eingelaufen und war wahrscheinlich schon lange geduscht).

:D


Bei Deutschen Meisterschaften sind immer erstaunlich schnelle alte Männer unterwegs

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@Bewapo

nicht den Kopf hängen lassen,mein erster ging auch in die Hose,war bei KM 30 ausgeblasen durch zu viele Zwischensprints,und danach habe ich auch gesagt,nie wieder.
Wichtig ist nur das Tempo richtig einzuschätzen,dann bricht man nicht ein,und kann die anderen einsammeln (das macht spass)
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Wer immer gesagt hat,Liebe kann man nicht kaufen hatte nur nicht genug Geld
R.De Niro

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Glückwunsch zum Finish, Danke für den Bericht Bei km 41 meines ersten Marathons nahm ich fest vor, mir nie wieder einen Marathon zu laufen. Dieses Vorhaben hielt genau bis zur Ziellinie, dann dachte ich "geil, das machst du wieder" :nick:
Bei Marathondistanzen können Schmerzen auftreten, die oft ihre Ursache in irgendwelchen muskulären Dysbalancem haben, die auch an einer völlig anderen Stelle im Körper auftreten. Beispielsweise traten bei meinem letzten 100 km Lauf Schnerzen auf der linken Seite in den Muskeln ums Knie herum auf. Ursache war eine mangelnde Hüftrotation der rechten Seite, wie mein Untermieter (Osteopat) feststellte. Mein Vorschlag ist deswegenn zu einem guten Osteopaten / Physiotherapeuten zu gehen, die Ursache herausfinden und durch entpsrechend Übungen beheben lassen.
Alles Gute dir
Grüße
Cornelius
Bestzeiten: 17.08.2019 Mauerweglauf 100 Meilen 19.36.35 Stunden. 08.09.2018 RUNWINSCHOTEN (Holland) 100 km 9:33.30. 16.06.2018 Karlsruher Nachtlauf 80 km 7:55:45. Marathon 3:22.10. HM 1:34:32. 10 KM 43:37
Laufberichte: www.corneliusrennt.de

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Man muss die Dinge auch ansatzweise realistisch sehen, mit 48 , habe ich das richtig irgendwo gelesen ? der Autor läuft seinen ersten Marathon mit 48 und läuft wie lange nochmal ? ich bin meinen ersten Marathon mit Ende 18 , Anfang 19 gelaufen. Ich habe in 40 Jahren laufen noch nie einen Mann kennengerlernt, der mit 60 anfing und es noch bis zum M schaffte, da hätte man gar nicht mehr so viel Zeit verstreichen lassen können und dann wäre das in diesem Leben mit einem Marathon gar nichts geworden

Seine Zeit war gut, ich war deutlich langsamer unterwegs und Rückenprobleme habe ich seit 50 Jahren.

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Bio hat geschrieben:Man muss die Dinge auch ansatzweise realistisch sehen, mit 48 , ...
Was ist denn das für eine Pauschalisierung? Was ist denn die realistische Sicht für einen im Altersbereich 48 bis 50...?

Also ich traue Bewapo durchaus zu, mit weiterem Training sich auch in "höherem Alter" bei weiteren Marathons zu verbessern.

Richard
PB 5,2 km 20:36 (Gießener Firmenlauf 2019) 10 km 43:45 (Seligenstadt 2017) Halbmarathon 1:32:48 (Remstal 2019) Marathon 3:26:50 (Frankfurt 2019)

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Rich-Ffm17 hat geschrieben:Was ist denn das für eine Pauschalisierung? Was ist denn die realistische Sicht für einen im Altersbereich 48 bis 50...?
Ganz einfach, die Männer glauben immer, dass sie alle Hundert werden und im Alter ist alles machbar so als wäre es kein Unterschied, ob man einen Marathon mit 20 oder mit 50 läuft.. Dann geht mal auf die Friedhöfe und dann wisst Ihr wie alt die Männer werden.

" Altbundeskanzler " Schröder wurde die Tage jetzt 75 und hat gerade zum fünften Mal gehreiratet und fängt gerade mit Golf an.

Ja, das sind Dinge, die ein reicher und einigermaßen gesunder Mann mit 75 problemlos noch machen kann, Heiraten und Golf spielen,
aber Marathon ist was, was den ganzen Mann fordert

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Bewapo hat geschrieben: Hier gab es dann zum ersten Mal für mich Bananen als Verpflegung: die hatte ich aber vorher noch nie während des Laufens gegessen und so richtig gut klappte es dann auch wahrlich nicht.
@Bewapo

Glückwunsch zum Debut und vor allem Respekt fürs Durchhalten, Durchbeissen und Ankommen (war bei den Rückenschmerzen bestimmt nicht einfach) und Danke für den netten Bericht. Frage: Du schreibst, dass es mit den Bananen nicht so gut klappte. Was meinst Du genau? War die Bananenverpflegung geplant? Warum keine ausschließliche Gelverpflegung?

Viele Grüße

Bonno

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Schau Dir mal die Ergebnisliste von Düsseldorf an, ich gehe mal davon aus, dass du hinter Platz 1534 ins Ziel gekommen bist... Da war jedenfalls ein "ganzer Mann" im Ziel - ein 75jähriger. Einer der 3:30 Pacemaker war 70. Das bekam ich mit, weil dieser kurz nach mir ins Ziel kam und der Sprecher im Zielbereich dies erwähnte. Man kann demnach durchaus mit 75 noch anderes tun als Golfen.
Du solltest also vielleicht nicht immer so pauschale Aussagen machen.

Richard
PB 5,2 km 20:36 (Gießener Firmenlauf 2019) 10 km 43:45 (Seligenstadt 2017) Halbmarathon 1:32:48 (Remstal 2019) Marathon 3:26:50 (Frankfurt 2019)

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Gratulation zum Durchhalten und Ankommen, Bewapo! Und ich hoffe, Dich schlägt niemand, falls Du doch noch auf merkwürdige ;) Ideen kommen solltest ... So ganz nebenbei: An der Ulmer Höh muss niemandem mehr mulmig werden - die ist leer, die JVA liegt ein ganzes Stück weiter nördlich (genau genommen sogar auf Ratinger Stadtgebiet). Aber vielleicht hat das seltsame Gefühl ja dazu beigetragen, dass man mit einem "Bloß wech von hier" Zwischengas gibt, hehe.

Die Rheinische Sinfonie (vom Band) haben sie auch beim HM-Start erklingen lassen. War vermutlich ein dezenter Hinweis auf das Schumannfest, das bald beginnt.

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Bewapo, herzlichen Glückwunsch zum ersten Marathon! Ich glaube, dass Dein Hauptproblem war, dass Du schon in den Monaten (besser Jahren) vor dem Wettkampf zu wenig gelaufen warst. Als ich den Steffny-Plan als lasch klassifizierte, meinte ich eigentlich, dass der recht wenig lange Läufe vorsieht. Allerdings setzt Steffny voraus, dass man schon vor Beginn des Trainingsplans lange und auch mit relativ hohem Pensum gelaufen ist.
Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass das gerade in unserem Alter ein wichtiger Faktor ist. Mein "Glück" war, dass ich meinen ersten Marathon im 3,5. Anlauf gelaufen bin. Die erste Vorbereitung hatte ich fast nach 5 Wochen abgebrochen, weil ich merkte, dass nicht genügend Grundlagenausdauer da war, um den Plan überhaupt durchzustehen. Die zweite Vorbereitung musste ich 6 Wochen vor dem Marathon wegen Krankheit abbrechen. Die nächste Vorbereitung endete dann wieder nicht im Wettkampf, weil es im Juni schon so heiß war, dass ein anständiger Marathon unmöglich war. Also habe ich dann nach 3 Wochen Pause erneut einen Trainingsplan durchgezogen - diesmal mit einem Marathon als Abschluss.
Ich habe also vor meinem 1. Marathon über zwei Jahre ein relativ großes Pensum absolviert - mit großen Rückschlägen zwar, aber vor allem meine Ausdauer hat enorm davon profitiert.
Was ich damit sagen will: Wenn Du am Ball bleibst, wird dein nächster Marathon deutlich besser.
Bio hat geschrieben:Man muss die Dinge auch ansatzweise realistisch sehen, mit 48 , habe ich das richtig irgendwo gelesen ? der Autor läuft seinen ersten Marathon mit 48 und läuft wie lange nochmal ? ich bin meinen ersten Marathon mit Ende 18 , Anfang 19 gelaufen. Ich habe in 40 Jahren laufen noch nie einen Mann kennengerlernt, der mit 60 anfing und es noch bis zum M schaffte, da hätte man gar nicht mehr so viel Zeit verstreichen lassen können und dann wäre das in diesem Leben mit einem Marathon gar nichts geworden

Seine Zeit war gut, ich war deutlich langsamer unterwegs und Rückenprobleme habe ich seit 50 Jahren.
Naja, ich war beim 1. Marathon fast 53 Jahre alt. Natürlich braucht man in dem Alter länger als in der Jugend, wenn man am Beginn keinen ganzen Kilometer im Stück schafft. Aber unmöglich ist es nicht. Und bei mir kommt ja noch Rheuma als Handicap dazu. Hier laufen noch ganz andere Wracks herum, die mich trotzdem locker abhängen.
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10 km: 48:00 (04/2018) | HM: 1:47:59 (05/2018); 09/2018 eigentlich sub 1:45, aber die Strecke war 1,2 km zu lang :klatsch:| M: 3:51:26 (10/2018)

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Du bist heil angekommen und der Rücken hat gehalten - :daumen: herzlichen Glückwunsch zum 1. Marathon!!!
(Mir war es sacksteinschlecht ab km 34 und jede Bodenwelle nahm alpine Dimensionen an. KM 40 passierte ich bei 4:30. Das Ziel in 4:51 :D Galloway ist was für "ganze Männer"... und für die AKs 50 aufwärts gilt - don't mess with us... )

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Hallo Bernd,

Ein sehr schöner Bericht zu Deinem ersten Marathon!

Der macht mir richtig Lust, mich doch noch einmal mit dem Thema Marathon auseinander zu setzen... Vielleicht 2021. Solange gebe ich mir, meinen Körper wieder in einen Zustand zu kriegen, das ein Marathon Sinn macht.

Was Deine Rückenbeschwerden auf den 42 angeht: Auf der langen Strecke meldet Dein Körper halt irgendwann jedes Defizit, welches sonst nicht oder kaum auffällt. Bis zum nächsten Marathon kannst Du ja daran arbeiten. :-)
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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@Alle: Vielen Dank für die ganzen Glückwünsche, Anregungen und auch eure Erfahrungen vom "Ersten"! Ich habs schon in meinem Tagebuch geschrieben: Eigentlich müsst ich am Wochenende den nächsten rennen, denn meine Runalyze Prognose schießt seit Sonntag durch die Decke: Marathon-Form von 62% am Samstag auf 104%, sowie die Prognose von 4:21:xx (Samstag) auf 3:57:XX - Hahahaha!
Ich war gestern wieder eine kleine Runde laufen ohne größere Probleme, okay den unteren Rücken merke ich noch ein wenig! Mache die Woche etwas ruhiger und dann schauen wir mal weiter!

Lustigerweise hat meine Frau mich gestern gefragt, ob ich nicht auch in Köln starten möchte. Der wäre ja erst im Herbst und danach fahren wir eh in Urlaub, so das ich mich im Anschluß doch gut erholen könnte :D


Zu einzelnen Posts und Fragen:
@ruca: Ja, genau das hab eich vor, also in Ruhe zu schauen wie und in welche Richtung es weiter gehen soll. Ich glaube, was gut und schlecht war, weiß ich schon in etwa. Wichtig ist jetzt für mich erst einmal die Rückengeschichte abzuklären!

@Severin: Nein, den Kopf lass ich schon nicht hängen, aber tatsächlich muss ich bei den längeren Läufen noch lernen, das richtige Tempo zu finden und natürlich dann auch durchzuhalten!

@Hauptmieter: Zum Osteopathen werde ich noch gehen! Ich vermute auch eine Dysbalance oder einen blockierten Lendenwirbel!

@Bio: der Autor ist (noch) 48 und läuft seit sieben Jahre, siehe auch mein Tagebuch :zwinker5:

@Bonno: Der "Beck" hat geschrieben man sollte an einer der ersten Stationen eine Banane essen, das hab ich dann auch gemacht! Das Problem war: Gleichzeitig laufen, kauen, schlucken hatte ich vorher noch nie gemacht und fiel mir schwer :D Aber vielleicht steige ich beim nächsten Mal auch komplett auf Gel um!

@strongfighter: Ich glaube du hast den richtigen Punkt getroffen: Die nachhaltige Grundlage fehlte jetzt einfach noch, da ich erst seit gut 1 1/2 Jahren höhere Umfänge mache. Mal schauen wie es weiter geht!
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Bewapo hat geschrieben: Lustigerweise hat meine Frau mich gestern gefragt, ob ich nicht auch in Köln starten möchte. Der wäre ja erst im Herbst und danach fahren wir eh in Urlaub, so das ich mich im Anschluß doch gut erholen könnte :D
Halte ich gar nicht für so abwegig. Du bist ja schon wieder halbwegs auf den Beinen. Ich hatte seinerzeit mein Debut im Mai in Mainz und hatte danach gleich für Köln gemeldet.
Bewapo hat geschrieben:@Bonno: Der "Beck" hat geschrieben man sollte an einer der ersten Stationen eine Banane essen, das hab ich dann auch gemacht! Das Problem war: Gleichzeitig laufen, kauen, schlucken hatte ich vorher noch nie gemacht und fiel mir schwer :D Aber vielleicht steige ich beim nächsten Mal auch komplett auf Gel um!
Die Frage, die ich mir da immer stelle, ob diese Bananen (meistens ja nur Stücke) genügend Energie liefern. Ich persönlich fahre mit Gels besser, da energiereicher. Vielleicht auch nur gefühlt energiereicher?

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Bonno hat geschrieben:Die Frage, die ich mir da immer stelle, ob diese Bananen (meistens ja nur Stücke) genügend Energie liefern. Ich persönlich fahre mit Gels besser, da energiereicher. Vielleicht auch nur gefühlt energiereicher?
Lässt sich ja einfach herausfinden. Googeln ergab:

Eine ganze Banane hat gut 25g Kohlenhydrate. Eine Tüte Gel meist knappe 25g.

4 ganze Bananen während eines Marathons kann ich mir definitiv nicht vorstellen, das würde mein Magen nicht schaffen. 5 Gels waren hingegen kein Problem.
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Ja, die Brücke in Wehrhahn hat es echt in sich, auch wenn man ihr das so gar nicht zu traut. Letztes Jahr hatte ich dort auch mein Tief.
Klasse, dass du so eine Unterstützung an der Strecke hattest. Bei solchen Cheerleadern muss du doch schon zum Wiederholungstäter werden.
Dass es zum Ende hin schwer werden würde, war fast schon klar. Du hast dich jedoch wacker durchgeschlagen. Die Erfahrung wird dir sicher auch beim nächsten mal helfen besser durch zu kommen. Es wird :daumen:

Nochmals Glückwunsch zum Debüt und finishen :)

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Gratulation und danke für den Bericht. :)
Bin sicher, falls du nochmal einen Marathon laufen willst, dann schaffst du die 4:20 oder noch mehr. :)
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10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Bonno hat geschrieben:
Die Frage, die ich mir da immer stelle, ob diese Bananen (meistens ja nur Stücke) genügend Energie liefern. Ich persönlich fahre mit Gels besser, da energiereicher. Vielleicht auch nur gefühlt energiereicher?
eine mittelgroße Banane hat knapp 100 kcal im Vergleich zu einem Gel, von denen alle ca. 80 kcal liefern.
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10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Bananen haben aber das Problem,
[vor allem die "gerade so reifen" mit leichten Grünstich, die besonders gern bei Marathons verteilt werden, weil sie günstig sind]
das der Körper zu lange braucht, um sie zu verstöffwechseln. Bis der Zucker im Körper ankommt, steht auch ein 4 h Läufer unter der Dusche.
Gels gehen nach 15-30 min ins Blut, Isogetränke noch schneller.

Daher: so 1-2 h vor dem Start ist eine Banane super, im Lauf ist sie fast nur zusätzliches Gewicht.

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Tvaellen hat geschrieben:Bananen haben aber das Problem,
[vor allem die "gerade so reifen" mit leichten Grünstich, die besonders gern bei Marathons verteilt werden, weil sie günstig sind]
das der Körper zu lange braucht, um sie zu verstöffwechseln. Bis der Zucker im Körper ankommt, steht auch ein 4 h Läufer unter der Dusche.
Gels gehen nach 15-30 min ins Blut, Isogetränke noch schneller.

Daher: so 1-2 h vor dem Start ist eine Banane super, im Lauf ist sie fast nur zusätzliches Gewicht.
also meine Erfahrung ist die, dass Bananen bei mir sofort aufgenommen werden, das kommt auch darauf an, wie sehr der Körper Nährstoffe benötigt, das geht mitunter sehr schnell. Ist vielleicht nicht bei jedem gleich. Bin auch der Meinung, dass Gels nicht 15-30 min brauchen, um verstoffwechselt zu werden, bei mir merke ich spätestens nach 5 Minuten einen Unterschied. Ist aber wohl von Mensch zu Mensch und von Situation zu Situation verschieden.
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10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Bernd79 hat geschrieben:also meine Erfahrung ist die, dass Bananen bei mir sofort aufgenommen werden, das kommt auch darauf an, wie sehr der Körper Nährstoffe benötigt, das geht mitunter sehr schnell. Ist vielleicht nicht bei jedem gleich. Bin auch der Meinung, dass Gels nicht 15-30 min brauchen, um verstoffwechselt zu werden, bei mir merke ich spätestens nach 5 Minuten einen Unterschied. Ist aber wohl von Mensch zu Mensch und von Situation zu Situation verschieden.
Dann hast Du einen Wunder-Körper. :nick:
Bevor Kohlehydrate verstoffwechselt werden können, müssen sie erst im Dünndarm ankommen.
Bananen brauchen dafür einfach länger als ein flüssiges Gel.
Dann wird auch die Zusammensetzung der Kohlehydrate eine Rolle spielen. Neben Fruktose dürften bei Bananen auch längerkettige Kohlehydrate dabei sein, die für eine Verstoffwechselung länger brauchen.
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10 km: 48:00 (04/2018) | HM: 1:47:59 (05/2018); 09/2018 eigentlich sub 1:45, aber die Strecke war 1,2 km zu lang :klatsch:| M: 3:51:26 (10/2018)

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Bernd79 hat geschrieben:Bin auch der Meinung, dass Gels nicht 15-30 min brauchen, um verstoffwechselt zu werden, bei mir merke ich spätestens nach 5 Minuten einen Unterschied.
Wenn Du mit dem Gel einen echten (also nicht nur psychologischen) Unterschied merkst, dann läufst Du schon auf Reserve.
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Auch im Magen werden Nährstoffe bereits resorbiert über die Magenschleimhaut.
Bananen haben wenn sie reif sind einen hohen Anteil an schnell resorbierbaren kurzkettigen Zuckern, ebenso bestehen Gels teilweise aus kurzkettigen Zuckern. Außerdem wird ein Teil der Nahrung gleich im Mund aufgespalten und resorbiert.
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10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Bernd79 hat geschrieben:Auch im Magen werden Nährstoffe bereits resorbiert über die Magenschleimhaut.
Quelle?

Selbst Arzneimittel werden kaum über die Magenschleimhaut resorbiert, die bekannten Nebenwirkungen von Medikamenten auf den Magen entstehen meist durch ihren systemischen Einfluss auf die Magenphysiologie.

Der Magen ist aufgrund seines Aufbaues der denkbar schlechteste Ort für die Resorbtion von Nährstoffen.
Glucose kann allerdings bereits einwenig über die Mundschleimhaut resorbiert werden.
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klnonni hat geschrieben:Quelle?

Selbst Arzneimittel werden kaum über die Magenschleimhaut resorbiert, die bekannten Nebenwirkungen von Medikamenten auf den Magen entstehen meist durch ihren systemischen Einfluss auf die Magenphysiologie.

Der Magen ist aufgrund seines Aufbaues der denkbar schlechteste Ort für die Resorbtion von Nährstoffen.
Glucose kann allerdings bereits einwenig über die Mundschleimhaut resorbiert werden.
Auf die Schnelle hiergefunden.
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10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Also, das war ein völlig normaler erster Marathon.

Wenn du nicht gerade aus jahrelanger Lauferfahrung mit gezielten Training umsteigst, kann man beim ersten Marathon ca. 20 Minuten auf die errechnete Zielzeit aufschlagen. Über Gründe kann man lange nachdenken, wahrscheinlich ist es vor allem Kopfsache.

Während ich meinen ersten Marathon erfolgreich nur langsam auf Ankommen gelaufen bin, war mein zweitereine völlige Enttäuschung.
Hinterher war der zweite Marathon meine wichtigste Erfahrung. Man kommt auch an, wenn es einem richtig schlecht geht und man sich 15 km nur durchquält.
Ich würde mir in den kommenden Wochen einen Wettkampf über eine kürzere Strecke aussuchen, z.B. einen HM, und im Herbst oder kommenden Frühjahr den Marathon erneut angehen. Bei ähnlichem Training würde ich auf die gleiche Zeit zielen und eigentlich vor allem schneller als bei diesem Marathon sein wollen.

Köpf hoch

Jörg
Neue Laufabenteuer im Blog

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Bernd79 hat geschrieben:Auf die Schnelle hiergefunden.
Was bestätigt was ich geschrieben habe, im Magen findet zwar ein Großteil der Verdauung statt aber keine Nährstoffaufnahme.


Zitat aus Deinem Link:
" Im Magen findet ein großer Teil der Verdauung statt. Im Anschluss wird der Nahrungsbrei in den Dünndarm geleitet.
Hier werden die Bestandteile weiter aufgespaltet, um dann in tieferen Dünndarmbereichen resorbiert zu werden."

Es wird zwar auch kurz die Magenschleimhaut zusammen mit den Darmschleimhäuten erwähnt, aber im nächsten Satz gleich wieder relativiert.

Zitat:
"...Von der Darmwand aus gelangen die Nährstoffe zunächst ins Blut, das als sogenanntes Pfortaderblut zur Leber transportiert wird. Fette werden in die Lymphe resorbiert".


Letztlich mögen Spuren von Nährstoffe über die Magenschleimhaut aufgenommen werden, aber die Menge ist zu vernachläßigen.
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Zitat aus meinem Link:
Bei der Verdauung sind die Nährstoffe aufgespaltet worden. Jetzt müssen die Nährstoffe noch ins Blut oder in die Lymphe aufgenommen (resorbiert) werden. Dies geschieht durch die Schleimhäute im Magen und im Dünndarm.
Wieviel im Magen resorbiert wird kann ich nicht sagen, aber ebenso im Mund als auch im Magen werden schon Nährstoffe resorbiert. Außerdem - wenn du einen leeren Magen hast und läufst und du bist nahe am Hungerast und brauchst dringend Nahrung - und nun isst du eine Banane, dann wird der Körper versuchen, die Verdauung so schnell wie möglich voranzutreiben. Der Weg vom Magen zum Zwölffingerdarm ist ja kurz.
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10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Ich würde gerne mal wissen, wie viele Bananen ich in meinem Leben schon verzehrt habe, das müssen Unmengen sein in 40 Jahren Laufen alleine. Traurig finde ich die M Veranstalter, die spartanisch nur Bananen und Wasser reichen, es gäbe viele Alternativen zur Banane, aber die Veranstalter sind da zu einfallslos bzw es ist auch kein Geld dafür wohl da. Es gab früher mal einen Gourmet Marathon in Saarbrücken, wo feine Happen gereicht wurden. Im Winter bei Läufen sind die Bananen so richtig kalt, dass es an den Zähnen schon weh tut und knochenhart, da kann es schon Ende Herbst damit losgehen, ich bin die letzten 10 Jahre z.B immer den Dresden M gelaufen, wo es Rosinenbrot gibt oder es gab auch mal einen Honigkuchenmarathon, von diesen kalten, harten Bananen bekomme ich immer einen Harndrang.

Ich bin gerade in Schwetzingen beim SWR Klassikfestival und hier ist eine Spargelhochburg, ich gehe jeden Tag Spargel mit Kartoffeln und Sauce Hollandaise essen, dazu ein Kellerbier, gibt richtig Power, gut die Sauce wird heutzutage überall industriell genommen, da stellt sich heute kein Koch mehr hin und schleppert die von Hand, echte Qualität gibt es heute nirgendswo mehr, aber zB so ein Happen mal während eines M fände ich auch gut, ein Spargel Marathon sozusagen.

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Nur bei meinem 1.Marathon habe ich Bananenstücke gegessen. Das Zeug lag so schwer im Magen.....nie wieder. Beim Marathon Costa de Calvia gab es geviertelte Orangen, die fand ich erfrischend, Aber ob die Säure so jedermanns Sache wäre....? Ansonsten reichte mir flüssige Nahrung.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

Du bist Marathoni!

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Lieber @Bewapo,

herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Marathon-Finish! Offensichtlich bist du angefixt, sehr gut!
Ich bin auch in Düsseldorf gestartet und kann sagen: mit den Kleiderbeuteln hat das in den Vorjahren viel besser geklappt.
Obwohl es für mich die 81ste Marathon/Ultra-Erfahrung war, habe ich mich leider genauso gequält wie du bei deinem Ersten. Meinen Leidensbericht findest du hier.UndRückenschmerzen hatte ich kürzlich auch ;-)

Viele Grüße,
Das Pulsmesser

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Oder Blumenkohl, der ist süss und gibt Power, ich habe von einem Diabetiker gehört, dass er keinen Blumenkohl essen darf wegen der Süsse......aber der Aufwand der Zubereitung und zu portionieren, da werden lieber Gels gereicht...........

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Bevor Kohlehydrate verstoffwechselt werden können, müssen sie erst im Dünndarm ankommen.
Das gilt für Fructose und Stärke quasi per se, aber für Glucose? Dann würde kein Gel dieser Welt so funktionieren, wie man das erwünscht. Wenn ich richtig in Bio damals aufgepasst habe, gelangt ein gewisser Anteil Glucose über die Mundschleimhaut auch ins Plasma. Und eine Banane hat einen nicht geringen Glucoseanteil. Ob eine Banane diesbezüglich im Gesamtbild effizient ist, steht dann auf einem anderen Blatt...
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