DrProf (26.05.2019)
Hallo zusammen,
so langsam macht mir das Laufen keinen Spaß mehr.
In der Regel laufe ich 3 - 4 mal die Woche so zwischen 6-10 km.
Auf meiner eigentlichen Strecke soll ich momentan nicht laufen, da ein Bussard hier seine Jungen verteidigt und Läufer angreift (ich war auch schon das Opfer).
Jetzt habe ich um unser Dorf eine schöne, neue Strecke entlang eines Waldes gefunden, die ich berufsbedingt früh morgens (5:30 Uhr) laufe und hier sitzt jetzt seit neuesten (01.05.) ein neuer Jagdpächter auf seinen Hochsitzen, die er überall aufgestellt hat und pflaumt mich an, dass ich ihn störe und das Wild verscheuche.
Ich habe ihm jetzt mal gesagt, wenn er einen Weg absperrt, weil er dort jagen will, weiß jeder Bescheid. Ich kann ja nicht wissen, wo und wann der gedenkt, auf die Jagd zu gehen.
Wir sind selbst Waldbesitzer, daher schätze ich das Engagement der Jäger um die Forstschäden gering zu halten und möchte mich auch nicht mit denen anlegen. Aber wie soll ich mich denn verhalten?
Vor kurzem habe ich einen mir bekannten Jäger gefragt, der meinte nur, dass die Läufer ihn total nerven und er die, die mit Stirnlampen laufen, überhaupt nicht leiden kann, da die am meisten stören.
Dass ich hier auch dazu gehöre, habe ich ihm erstmal verschwiegen.
Auf diversen Seiten habe ich schon gelesen, dass das Wild, sobald es hell ist, im Wald verschwindet, warum sitzt der Jäger dann aber noch auf seinem Hochsitz?
Hat hier jemand Tipps und Infos für mich?
DrProf (26.05.2019)
Informiere die, was der Pächter für Rechte hat und was du tun darfst und was nicht. Solange es kein ausgeschildeter Privatweg ist, darfst du dort tun und lassen, was du willst und das Wild nicht stört. Da kann es einen Jäger ärgern wie es will, der kann nicht einfach Menschen verscheuchen, nur weil ihm kein Wild mehr vor die Flinte läuft.
Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: https://forum.runnersworld.de/forum/...er-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
Ganz so ist es nicht - der Jäger hat auch Rechte:
Ich hab das hier gefunden:
http://www.jagd-naheland.de/pdf/Betr...des_Waldes.pdf
D.h. du darfst zwar im/am Wald rumlaufen, aber keine Tiere aufscheuchen und auch nicht vorsätzlich den Jäger beim Jagen stören.
D.h. wenn er dir sagt, dass du ihn störst, weil du morgens das Wild aufscheuchst, ist er vermutlich im Recht.
Pampig werden darf der Waidmann natürlich trotzdem nicht, aber Benehmen ist leider Glücksache.
Kannst du nicht rauskriegen, wo er parkt, und dann woanders lang laufen? Er wird ja nicht jeden Morgen ansitzen.
Öhm, ich schrub doch, er solle sich über die Rechte des Pächters informieren.Und dass er das Wild nicht stören sollte, erwähnte ich auch.
Gruss Tommi
Bei uns haben Jogger und Läufer ganzjährig Schonzeit. Aktuell auch der Rest des Wildes.
"Seien Sie sich bewußt, dass das, was Sie über Ihr persönliches Wohlbefinden zu wissen glauben, vielfach das Resultat gezielter Manipulation durch Industrien ist, deren primärer Fokus ihr Gewinnstreben und nicht notwendigerweise Ihre Gesundheit und Sicherheit ist. " Prof. Dr. Tim Noakes
Jau, das ist auch so angekommen.
Mein einziger Punkt war, dass der Jäger prinzipiell Leute verscheuchen darf, wenn sie ihn beim Jagen stören. Sein Jagdrecht schlägt wohl das Waldbetretungsrecht - steht zumindest in meiner Quelle.
Ich vermute, dass der Jäger damit nachmittags um 14:30 nicht durchkommt, aber wenn er um 5:30 in der Morgendämmerung auf sein Recht pocht, hat er gute Karten.
Frau Kobold hat einen guten Beitrag dazu verfaßt:
https://forum.runnersworld.de/forum/...-vs-J%C3%A4ger
"Seien Sie sich bewußt, dass das, was Sie über Ihr persönliches Wohlbefinden zu wissen glauben, vielfach das Resultat gezielter Manipulation durch Industrien ist, deren primärer Fokus ihr Gewinnstreben und nicht notwendigerweise Ihre Gesundheit und Sicherheit ist. " Prof. Dr. Tim Noakes
Jagdrecht ist nach Bundesländern und demnach unterschiedlich geregelt. Was der Justiziar (tendenziell im Interesse seines Jagdverbands) schreibt, mag für RLP gelten, in BW können die Bestimmungen oder deren Auslegung abweichen.
Hier in SH gäbe es für dich keine Einschränkungen, dich so zu bewegen, wie du beschreibst. Du bist angehalten, grundsätzlich auf Wegen zu laufen und während Dämmerung und Nacht auf den Hauptwegen. Ob du das mit oder ohne Leuchte tust, ist dir überlassen. Ich führe zwar eine mit, schalte sie aber auf bekannten Wegen nur selten ein.
In SH können Waldwege ohne Grund bis zu drei Wochen im Jahr gesperrt werden, die Zeit ist genau anzugeben, hier ist das meist im Spätherbst. Außerhalb der befristeten Sperrzeit müssten schon triftige Gründe für eine Sperrung vorliegen. Bei Drück- oder Treibjagden werden lediglich Warnschilder aufgestellt, die Begehung der Hauptwege ist aber weiter gestattet. Privatwege gibt es nicht.
Für dich gilt:
http://www.landesrecht-bw.de/jportal...-WaldGBWV14P37
Ehrlich gesagt hätte ich Angst, ohne Stirnlampe im dunklen Wald zu stehen und von einem Jäger übersehen zu werden. Oder zu stürzen, weil ich Unebenheiten, Steine und Wurzeln ect. nicht sehen kann.
Die Frage ist, ob man das Recht, das man hat, auch durchsetzen will. Immerhin hat der Jäger eine Waffe und du wärest nicht der erste, der aus Versehen getroffen wird.
An einer meiner Strecken brütet zur Zeit auch ein Bussard-Pärchen. Obwohl das eine öffentliche Straße ist, laufe ich da zur Zeit nicht mehr her, da mir das zu gefährlich ist.
Das ist total lästig, aber ich würde andere Strecken laufen, z.B. in der Stadt oder über Feldwege. Da gibt es zwar andere Probleme (z.B. freilaufende Hunde - bitte kein neues Fass aufmachen!), aber am Ende nützt es dir nichts, wenn auf deinem Grabstein steht, dass du das Recht auf deiner Seite hattest.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD
Ja, das ist leider so...
Ich wurde schon von einem Jäger übersehen und er schoss in meine Richtung (er schien vor allem darauf geachtet zu haben, nicht auf seinen Hund zu schießen. Direkt nach dem Schuss lief der Hase auf der einen Seite und der Hund auf der anderen Seite an mir vorbei. Der Knall war unfassbar laut, obwohl der Jäger etwa 80m weg war).
- Mittags, sonnig, gute Sicht.
- Ein verrotteter Hochsitz war da, aber selten genutzt, kein übliches Jagdgebiet.
- keine Warnschilder oder ähnlich
- ich hatte ein leuchtend orangenes Langarmshirt an
- ich lief auf einem asphaltierten Weg, auf der einen Seite Feld, auf der anderen Seite Wald. Auf dem Weg waren an diesem schönen Wintertag alle paar Minuten Fußgänger unterwegs - oft dunkel gekleidet und mit Kinderwagen...
Daher bin ich gerade bei Dämmerung Stirnlampen-Früheinschalter.
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:37:59 (9/18), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)
Ich finde das äußerst gefährlich! Ich verstehe auch die Schilder "Achtung Treibjagd" an Landstraßen nicht... Da rennt ein gehetztes Wildschwein aus dem Wald über die Straße und ich als Autofahrer kann hoffen, dass nichts passiert...
Oder einfach mal höflich auf den Busch klopfen: "Jäger, ich weiß, wo den Auto steht."
Sinngemäß Ähnliches besagen die für Baden Württemberg (und damit auch für Forchtenberg) geltenden Landesgesetze, nämlich das Landeswaldgesetz LWaldG) und das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz (JWMG).
Zitat von § 37 LWaldG BW
Zitat von § 38 LWaldG
Das schließt ja wohl die Begrenzung des Wildbestandes und damit die Tätigkeit des Jagens mit ein.Zitat von § 22 LWaldG BW
Ich meine, dass das Recht der Allgemeinheit, den Wald zu betreten, schon recht hoch angesiedelt ist. Für Anordnungen eines Jagdpächters nach Gutsherrenart ist da ganz bestimmt kein Platz. Aber der Schutz des Wildes ist eben auch zu beachten.Zitat von § 51 JWMG
P.S.: Aber was rede ich hier? Als Waldbesitzer solltest du diese Gesetze doch bestimmt im Schlaf auswendig kennen ? Und hast du in dieser Funktion nicht auch eine Schnittstelle zur schießenden Zunft, ja sogar ein Interesse daran, dass diese den Wildbestand sachgerecht "managen" ? Da kann es dir doch nicht allein um ein unreflektiertes "Das darf ich, also mach ich das auch" gehen ?
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Thorsten Havener
https://connect.garmin.com/modern/activity/2398815687
Nach etwa 8 Minuten, man sieht an der Pacekurve, dass ich kurz geschockt stehenblieb...
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Es ist halt wie immer, beide Seiten haben Recht und es sollte sich wohl ein Weg finden lassen.
Ich bin früher sehr viel MTB und Downhill gefahren. Jäger und MTBiker ist ja auch so ein Thema. Bei uns gab es ausreichend genehmigte Strecken. Eine Bedingung zur Benutzung war 1h nach Sonnenaufgang bis ca. 1h vor Sonnenuntergang. Ich hatte nie ein Problem.
Dann kam plötzlich Jemand auf die Idee eines "Nachtradelns", mit Stirnlampen etc.
Wtf... warum? Von da an hörte man immer mehr von Zusammenstößen Jäger/Biker.
Genauso sehe ich es hier? Warum muss ich früh am Morgen oder Spätabends noch mit Lampen durch den Wald?
Ich laufe selbst gerne im Wald und durch die Natur, aber wenns mal nicht passt weiche ich halt woanders hin aus!
Low Carb Kuchen sind wie Low Protein Eier, denk da mal darüber nach!
Mein Lauftagebuch
Meine Bestzeiten:
5km 21:49 (Adventlauf Mödling 2018)
7km 30:58 (1.Eisbärlauf Wien 2019)
10km 43:29 (Lechtturmlauf Podersdorf 2019)
14km 1:02:51 (2. Eisbärlauf Wien 2019)
HM 1:52:07 (Wachaumarathon 2018)
Sonstige:
WfL-Worldrun2019 Wien: 23,36km
RunningPotatoe (26.05.2019)
Inspirator für das Benutzerbild: http://2.bp.blogspot.com/_a693TT2YGI...ones_remix.jpg
"Ein Treffer vom Jäger" wäre auch eine schöne Threadüberschrift.....![]()
"Seien Sie sich bewußt, dass das, was Sie über Ihr persönliches Wohlbefinden zu wissen glauben, vielfach das Resultat gezielter Manipulation durch Industrien ist, deren primärer Fokus ihr Gewinnstreben und nicht notwendigerweise Ihre Gesundheit und Sicherheit ist. " Prof. Dr. Tim Noakes
Meiner hat nix getroffen. Weder das Karnickel noch den eigenen Hund noch mich.
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Der konnte wohl nicht rechtzeitig die Munition auf Schrot umstellen.
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