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Ein Treffen mit Jäger...

Ein Treffen mit Jäger...

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Hallo zusammen,

so langsam macht mir das Laufen keinen Spaß mehr.
In der Regel laufe ich 3 - 4 mal die Woche so zwischen 6-10 km.
Auf meiner eigentlichen Strecke soll ich momentan nicht laufen, da ein Bussard hier seine Jungen verteidigt und Läufer angreift (ich war auch schon das Opfer).
Jetzt habe ich um unser Dorf eine schöne, neue Strecke entlang eines Waldes gefunden, die ich berufsbedingt früh morgens (5:30 Uhr) laufe und hier sitzt jetzt seit neuesten (01.05.) ein neuer Jagdpächter auf seinen Hochsitzen, die er überall aufgestellt hat und pflaumt mich an, dass ich ihn störe und das Wild verscheuche.
Ich habe ihm jetzt mal gesagt, wenn er einen Weg absperrt, weil er dort jagen will, weiß jeder Bescheid. Ich kann ja nicht wissen, wo und wann der gedenkt, auf die Jagd zu gehen.
Wir sind selbst Waldbesitzer, daher schätze ich das Engagement der Jäger um die Forstschäden gering zu halten und möchte mich auch nicht mit denen anlegen. Aber wie soll ich mich denn verhalten?
Vor kurzem habe ich einen mir bekannten Jäger gefragt, der meinte nur, dass die Läufer ihn total nerven und er die, die mit Stirnlampen laufen, überhaupt nicht leiden kann, da die am meisten stören.
Dass ich hier auch dazu gehöre, habe ich ihm erstmal verschwiegen :peinlich: .
Auf diversen Seiten habe ich schon gelesen, dass das Wild, sobald es hell ist, im Wald verschwindet, warum sitzt der Jäger dann aber noch auf seinem Hochsitz?
Hat hier jemand Tipps und Infos für mich?

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Informiere die, was der Pächter für Rechte hat und was du tun darfst und was nicht. Solange es kein ausgeschildeter Privatweg ist, darfst du dort tun und lassen, was du willst und das Wild nicht stört. Da kann es einen Jäger ärgern wie es will, der kann nicht einfach Menschen verscheuchen, nur weil ihm kein Wild mehr vor die Flinte läuft.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Ganz so ist es nicht - der Jäger hat auch Rechte:

Ich hab das hier gefunden:
http://www.jagd-naheland.de/pdf/Betretu ... Waldes.pdf

D.h. du darfst zwar im/am Wald rumlaufen, aber keine Tiere aufscheuchen und auch nicht vorsätzlich den Jäger beim Jagen stören.
D.h. wenn er dir sagt, dass du ihn störst, weil du morgens das Wild aufscheuchst, ist er vermutlich im Recht. :confused:

Pampig werden darf der Waidmann natürlich trotzdem nicht, aber Benehmen ist leider Glücksache.

Kannst du nicht rauskriegen, wo er parkt, und dann woanders lang laufen? Er wird ja nicht jeden Morgen ansitzen.

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Bei uns haben Jogger und Läufer ganzjährig Schonzeit. Aktuell auch der Rest des Wildes.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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dicke_Wade hat geschrieben:Öhm, ich schrub doch, er solle sich über die Rechte des Pächters informieren. :gruebel: Und dass er das Wild nicht stören sollte, erwähnte ich auch. :wink:

Gruss Tommi
Jau, das ist auch so angekommen.
Mein einziger Punkt war, dass der Jäger prinzipiell Leute verscheuchen darf, wenn sie ihn beim Jagen stören. Sein Jagdrecht schlägt wohl das Waldbetretungsrecht - steht zumindest in meiner Quelle.

Ich vermute, dass der Jäger damit nachmittags um 14:30 nicht durchkommt, aber wenn er um 5:30 in der Morgendämmerung auf sein Recht pocht, hat er gute Karten.

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Thorscht hat geschrieben:... Jetzt habe ich um unser Dorf eine schöne, neue Strecke entlang eines Waldes gefunden, die ich berufsbedingt früh morgens (5:30 Uhr) laufe und hier sitzt jetzt seit neuesten (01.05.) ein neuer Jagdpächter auf seinen Hochsitzen, die er überall aufgestellt hat und pflaumt mich an, dass ich ihn störe und das Wild verscheuche. Ich habe ihm jetzt mal gesagt, wenn er einen Weg absperrt, weil er dort jagen will, weiß jeder Bescheid. Ich kann ja nicht wissen, wo und wann der gedenkt, auf die Jagd zu gehen. ...
Jagdrecht ist nach Bundesländern und demnach unterschiedlich geregelt. Was der Justiziar (tendenziell im Interesse seines Jagdverbands) schreibt, mag für RLP gelten, in BW können die Bestimmungen oder deren Auslegung abweichen.

Hier in SH gäbe es für dich keine Einschränkungen, dich so zu bewegen, wie du beschreibst. Du bist angehalten, grundsätzlich auf Wegen zu laufen und während Dämmerung und Nacht auf den Hauptwegen. Ob du das mit oder ohne Leuchte tust, ist dir überlassen. Ich führe zwar eine mit, schalte sie aber auf bekannten Wegen nur selten ein.

In SH können Waldwege ohne Grund bis zu drei Wochen im Jahr gesperrt werden, die Zeit ist genau anzugeben, hier ist das meist im Spätherbst. Außerhalb der befristeten Sperrzeit müssten schon triftige Gründe für eine Sperrung vorliegen. Bei Drück- oder Treibjagden werden lediglich Warnschilder aufgestellt, die Begehung der Hauptwege ist aber weiter gestattet. Privatwege gibt es nicht.

Für dich gilt:
http://www.landesrecht-bw.de/jportal/;j ... dGBWV14P37

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Ehrlich gesagt hätte ich Angst, ohne Stirnlampe im dunklen Wald zu stehen und von einem Jäger übersehen zu werden. Oder zu stürzen, weil ich Unebenheiten, Steine und Wurzeln ect. nicht sehen kann.

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Die Frage ist, ob man das Recht, das man hat, auch durchsetzen will. Immerhin hat der Jäger eine Waffe und du wärest nicht der erste, der aus Versehen getroffen wird.

An einer meiner Strecken brütet zur Zeit auch ein Bussard-Pärchen. Obwohl das eine öffentliche Straße ist, laufe ich da zur Zeit nicht mehr her, da mir das zu gefährlich ist.

Das ist total lästig, aber ich würde andere Strecken laufen, z.B. in der Stadt oder über Feldwege. Da gibt es zwar andere Probleme (z.B. freilaufende Hunde - bitte kein neues Fass aufmachen!), aber am Ende nützt es dir nichts, wenn auf deinem Grabstein steht, dass du das Recht auf deiner Seite hattest.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

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Katz hat geschrieben:Ehrlich gesagt hätte ich Angst, ohne Stirnlampe im dunklen Wald zu stehen und von einem Jäger übersehen zu werden. [...]
Mit Stirnlampe bist du allerdings ein besseres Ziel für den Jäger. :teufel:

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Katz hat geschrieben:Ehrlich gesagt hätte ich Angst, ohne Stirnlampe im dunklen Wald zu stehen und von einem Jäger übersehen zu werden.
Ich wurde schon von einem Jäger übersehen und er schoss in meine Richtung (er schien vor allem darauf geachtet zu haben, nicht auf seinen Hund zu schießen. Direkt nach dem Schuss lief der Hase auf der einen Seite und der Hund auf der anderen Seite an mir vorbei. Der Knall war unfassbar laut, obwohl der Jäger etwa 80m weg war).

- Mittags, sonnig, gute Sicht.
- Ein verrotteter Hochsitz war da, aber selten genutzt, kein übliches Jagdgebiet.
- keine Warnschilder oder ähnlich
- ich hatte ein leuchtend orangenes Langarmshirt an
- ich lief auf einem asphaltierten Weg, auf der einen Seite Feld, auf der anderen Seite Wald. Auf dem Weg waren an diesem schönen Wintertag alle paar Minuten Fußgänger unterwegs - oft dunkel gekleidet und mit Kinderwagen...

Daher bin ich gerade bei Dämmerung Stirnlampen-Früheinschalter.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Ich finde das äußerst gefährlich! Ich verstehe auch die Schilder "Achtung Treibjagd" an Landstraßen nicht... Da rennt ein gehetztes Wildschwein aus dem Wald über die Straße und ich als Autofahrer kann hoffen, dass nichts passiert...

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Rauchzeichen hat geschrieben:Kannst du nicht rauskriegen, wo er parkt, und dann woanders lang laufen? Er wird ja nicht jeden Morgen ansitzen.
Oder einfach mal höflich auf den Busch klopfen: "Jäger, ich weiß, wo den Auto steht." :D
Rauchzeichen hat geschrieben:Ich hab das hier gefunden:
http://www.jagd-naheland.de/pdf/Betretu ... Waldes.pdf

D.h. du darfst zwar im/am Wald rumlaufen, aber keine Tiere aufscheuchen und auch nicht vorsätzlich den Jäger beim Jagen stören.
D.h. wenn er dir sagt, dass du ihn störst, weil du morgens das Wild aufscheuchst, ist er vermutlich im Recht. :confused:

Sinngemäß Ähnliches besagen die für Baden Württemberg (und damit auch für Forchtenberg) geltenden Landesgesetze, nämlich das Landeswaldgesetz LWaldG) und das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz (JWMG).
§ 37 LWaldG BW hat geschrieben: Betreten des Waldes
(1) Jeder darf Wald zum Zwecke der Erholung betreten. Das Betreten des Waldes erfolgt auf eigene Gefahr. [...] Wer den Wald betritt, hat sich so zu verhalten, daß die Lebensgemeinschaft Wald und die Bewirtschaftung des Waldes nicht gestört, der Wald nicht gefährdet, beschädigt oder verunreinigt sowie die Erholung anderer nicht beeinträchtigt wird.
§ 38 LWaldG hat geschrieben: Sperren von Wald
(1) Der Waldbesitzer kann aus wichtigem Grund, insbesondere aus Gründen des Forstschutzes, der Wald- und Wildbewirtschaftung, zum Schutze der Waldbesucher, zur Vermeidung erheblicher Schäden oder zur Wahrung anderer schutzwürdiger Interessen des Waldbesitzers das Betreten des Waldes einschränken (Sperrung). Die Sperrung bedarf der Genehmigung der Forstbehörde.
§ 22 LWaldG BW hat geschrieben: Umweltvorsorge im Rahmen der Bewirtschaftung des Waldes
(2) [...] Der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt sind ausreichende Lebensräume zu erhalten]
Das schließt ja wohl die Begrenzung des Wildbestandes und damit die Tätigkeit des Jagens mit ein.
§ 51 JWMG hat geschrieben: Verringerung der Störung und Beunruhigung von Wildtieren
(1) Es ist verboten, Wildtiere unbefugt an ihren Zuflucht-, Nist-, Brut- oder Einständen durch Aufsuchen, Fotografieren, Filmen oder sonstige Handlungen zu stören. [...]
(3) Soweit dies zur Verringerung der Beunruhigung von Wildtieren erforderlich ist, kann die untere Jagdbehörde in Notzeiten für bestimmte Gebiete durch Allgemeinverfügung anordnen, dass sich das Recht zum Betreten des Waldes und der offenen Landschaft zum Zwecke der Erholung auf das Betreten von Straßen und Wegen beschränkt und Hunde dabei an der Leine zu führen sind. [...]
(4) Notzeit im Sinne des Gesetzes ist der Zeitraum, in dem besondere Umweltbedingungen zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung des Energiehaushaltes der Wildtiere führen und eine besondere Ruhe und Schonung der Wildtiere erfordern.
Ich meine, dass das Recht der Allgemeinheit, den Wald zu betreten, schon recht hoch angesiedelt ist. Für Anordnungen eines Jagdpächters nach Gutsherrenart ist da ganz bestimmt kein Platz. Aber der Schutz des Wildes ist eben auch zu beachten.

P.S.: Aber was rede ich hier? Als Waldbesitzer solltest du diese Gesetze doch bestimmt im Schlaf auswendig kennen ? Und hast du in dieser Funktion nicht auch eine Schnittstelle zur schießenden Zunft, ja sogar ein Interesse daran, dass diese den Wildbestand sachgerecht "managen" ? Da kann es dir doch nicht allein um ein unreflektiertes "Das darf ich, also mach ich das auch" gehen ?

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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ruca hat geschrieben:Ich wurde schon von einem Jäger übersehen und er schoss in meine Richtung (er schien vor allem darauf geachtet zu haben, nicht auf seinen Hund zu schießen. Direkt nach dem Schuss lief der Hase auf der einen Seite und der Hund auf der anderen Seite an mir vorbei. Der Knall war unfassbar laut, obwohl der Jäger etwa 80m weg war).
Ohne Runalyze-Daten von diesem Lauf halte ich das für "Gejagten-Latein" :D

:pix:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Ohne Runalyze-Daten von diesem Lauf halte ich das für "Gejagten-Latein" :D

:pix:
Vor allem hätte ich gerne mal die Pulskurve von dem Vorfall :D Vielleicht wurde da eine neue HFmax erreicht :gruebel: :hihi:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Es ist halt wie immer, beide Seiten haben Recht und es sollte sich wohl ein Weg finden lassen.
Ich bin früher sehr viel MTB und Downhill gefahren. Jäger und MTBiker ist ja auch so ein Thema. Bei uns gab es ausreichend genehmigte Strecken. Eine Bedingung zur Benutzung war 1h nach Sonnenaufgang bis ca. 1h vor Sonnenuntergang. Ich hatte nie ein Problem.
Dann kam plötzlich Jemand auf die Idee eines "Nachtradelns", mit Stirnlampen etc.
Wtf... warum? Von da an hörte man immer mehr von Zusammenstößen Jäger/Biker.
Genauso sehe ich es hier? Warum muss ich früh am Morgen oder Spätabends noch mit Lampen durch den Wald?
Ich laufe selbst gerne im Wald und durch die Natur, aber wenns mal nicht passt weiche ich halt woanders hin aus!
Low Carb Kuchen sind wie Low Protein Eier, denk da mal darüber nach!

Mein Lauftagebuch

Meine Bestzeiten:
5km 21:49 (Adventlauf Mödling 2018)
7km 30:58 (1.Eisbärlauf Wien 2019)
10km 43:29 (Lechtturmlauf Podersdorf 2019)
14km 1:02:51 (2. Eisbärlauf Wien 2019)
HM 1:52:07 (Wachaumarathon 2018)
Sonstige:
WfL-Worldrun2019 Wien: 23,36km

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VIARunner hat geschrieben:Es ist halt wie immer, beide Seiten haben Recht und es sollte sich wohl ein Weg finden lassen.
Ergänzt durch den Klassiker

"Ein Kompromiss ist dann ein guter, wenn beide Seiten unzufrieden sind".

Knippi

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"Ein Treffer vom Jäger" wäre auch eine schöne Threadüberschrift..... :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Ich halte Angst vor Blindfischen, die auf alles schießen, was sich bewegt, für absolut berechtigt. Jäger hassen alles, was ihnen einen Jagderfolg vermiesen kann. Ob das Läufer oder Wölfe sind, ist relativ, gehört im Wald verboten... Ich hatte da einschlägige Begegnungen und Gespräche, das prägt. :-(

Ich laufe im Dunkeln grundsätzlich mit Lampe und in Leuchtklamotten. Pilze suche ich auch nur in gelbem T-Shirt...

... (jägerfeindlicher Teil entfernt)
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Czynnempere hat geschrieben:
... (jägerfeindlicher Teil entfernt)
Hallo Czynnempere,

ich lach mich schlapp! Ach nee!! Schlapp bin ich eh schon...

Verallgemeinern ist ja immer Käse... Wir können das Thema auch um Waldarbeit erweitern. Ich bin unter anderem auf dem Westweg schon oft von hinten (!) auf Schilder zugelaufen, auf denen stand "Weg gesperrt - Baumfällarbeiten"
Leider war der Weg nur an einer Seite gesperrt.
Gefolgt von "Achtung Sprengarbeiten" ohne jede Ausschilderung einer Umleitung...

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Katz hat geschrieben: Gefolgt von "Achtung Sprengarbeiten" ohne jede Ausschilderung einer Umleitung...
jetzt werden die Bäume schon gesprengt :nene:

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Das mit dem Schild "Sprengarbeiten" war übrigens kein Witz. Wir haben dann erst mal gelauscht und sind dann mutig weitergewandert. Was hätten wir auch tun sollen?

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Ich laufe das halbe Jahr mit Stirnlampe durch den Wald. Probleme gab es keine. Das Wild hat sich dran gewöhnt, die Jäger auch. Gelegentlich gab es da mal eine nette Unterhaltung mit Austausch von Ansitz und Laufstrecke, jedoch keinerlei Ärger. Liegt wohl an den Menschen...

Gerade auf längeren Strecken kann es schon mal sein, dass man irgendwo nicht mehr durchkommt. Ab und an geht es dann in die Verlängerung. Blöd wenn die Lauflampe dann Ihren Geist aufgibt oder man sich vorab zu sehr verausgabt hat. Da sollte man schon vorbereitet sein. Mittlerweile sehe ich dies gelassen und rege mich auch nicht mehr auf. Bringt nichts.
Keep smiling, be optimistic, do something good...

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Tödliche Unfälle, die sich der Jagdausübung zuordnen lassen, gehen seit 2002 kontinuierlich zurück. Im Jahr 2015 gab es gerade mal einen Fall. Ob hier ein an der Jagd Beteiligter oder ein Jogger auf Schnitzeljagd getroffen wurde, bleibt offen. Die Wahrscheinlichkeit, auf Hauptwegen zur Strecke gebracht zu werden, ist null.

https://www.jagdverband.de/node/712
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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barefooter hat geschrieben:Tödliche Unfälle, die sich der Jagdausübung zuordnen lassen, gehen seit 2002 kontinuierlich zurück. Im Jahr 2015 gab es gerade mal einen Fall. Ob hier ein an der Jagd Beteiligter oder ein Jogger auf Schnitzeljagd getroffen wurde, bleibt offen. Die Wahrscheinlichkeit, auf Hauptwegen zur Strecke gebracht zu werden, ist null.

https://www.jagdverband.de/node/712
2015 war das Jahr als bei uns in der Nachbarschaft ein Jäger ein Liebespaar im Maisfeld, direkt neben einem Hauptweg, für ein Wildschwein gehalten und dabei einen 31-jährigen erschossen und seine 23-jährige Begleiterin schwer verletzte.

https://www.maz-online.de/Lokales/Havel ... -bei-Nauen

Der Jäger wurde 2 Jahre später zu 3 Jahren Haft verurteilt.
Der Anwalt des Jägers hatte auf Freispruch plädiert, da nicht zu beweisen gewesen sei, dass der Jäger seine Sorgfaltspflicht verletzt hätte.

https://www.maz-online.de/Lokales/Havel ... m-Maisfeld

Wer den Prozess verfolgt hatte, konnte nur über die Behauptung des Jägers er hätte seine Sorfaltspflicht nicht verletzt den Kopf schütteln.

Ich selbst hatte aber noch nie Probleme mit Jäger und Förster hier im Land Brandenburg gehabt.
Wenn ich mit meiner Hündin durch den Wald laufe, dann grüßen mich immer die Jäger und Förster und haben auch nie darauf gepocht, dass im Wald Leinenpflicht wäre.Meine Hündin darf immer frei laufen.
Auch hat sich noch nie ein Jäger aufgeregt durch mein Laufsport würde ich das Wild verscheuchen, schliesslich treibe ich das Wild ein andermal vielleicht unfreiwillig zum Jäger hin.
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Hier in Großbeeren wird jährlich der Schlacht von 1813 mit Vorderladern gedacht. Nätürlich ohne Kugeln. Unser hiesige Notarzt wurde trotzdem von der Kaffeetafel im Garten weggeholt, weil ein Dödel den Ladestock im Lauf gelassen hat - sozusagen Armbrust state of the art :D .

Knippi

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bones hat geschrieben:Wildschweine jagen Läufer.
Bei aller Zuneigung Dir gegenüber (weiß nicht mal, warum :D ): Dass Du mal eine Titelseiter der Dingens entwürfest - das hätte ich niemals gedacht, isso.

Knippi

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Rauchzeichen hat geschrieben:Ganz so ist es nicht - der Jäger hat auch Rechte:

Ich hab das hier gefunden:
http://www.jagd-naheland.de/pdf/Betretu ... Waldes.pdf

D.h. du darfst zwar im/am Wald rumlaufen, aber keine Tiere aufscheuchen und auch nicht vorsätzlich den Jäger beim Jagen stören.
D.h. wenn er dir sagt, dass du ihn störst, weil du morgens das Wild aufscheuchst, ist er vermutlich im Recht. :confused:

Pampig werden darf der Waidmann natürlich trotzdem nicht, aber Benehmen ist leider Glücksache.

Kannst du nicht rauskriegen, wo er parkt, und dann woanders lang laufen? Er wird ja nicht jeden Morgen ansitzen.
Das ist eine extrem jägerfreundliche Interpretation der gesetzlichen Lage durch einen Verbandsfunktionär. Es gilt der Grundsatz, dass der Wald jederzeit betreten werden darf. Der Vorrang des Jagd vor dem Waldgesetz ist seine Auslegung der Rechtslage; ich habe massive Zweifel, ob das ein Verwaltungsgericht genauso sehen würde. Nur vorsätzliches, also absichtliches Stören der Jagd ist verboten. Das macht der normale Läufer aber nicht, der stört nur fahrlässig und damit muss aus meiner Sicht der Jäger leben.

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Die armen Säue sind auf der Flucht...
Glaube ich nicht. Flucht sieht anders aus. Wenn die Schweinchen überrascht wurden gibt es einen Warnruf und dann stieben die deutlich schneller in alle Richtungen auseinander. Da sollte man schon mal einen Schritt beiseite treten...
Keep smiling, be optimistic, do something good...

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https://www.kn-online.de/Nachrichten/Pa ... geschossen

https://www.sn-online.de/Schaumburg/Lan ... gewissheit
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Traurig, aber solche Idioten wird es immer geben.

Bei uns in Brandenburg hat vor 4 Jahren ein Jäger auf ein Liebespaar im Maisfeld geschossen, weil er das Liebespaar für Wildschweine gehalten hatte.
Zum Glück hatte ich erst ein Vierteljahr später mit dem Laufen angefangen, den der Jäger schoss in den Wäldern in meiner direkten Nachbarschaft.

https://www.morgenpost.de/berlin/articl ... spaar.html
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klnonni hat geschrieben: Bei uns in Brandenburg hat vor 4 Jahren ein Jäger auf ein Liebespaar im Maisfeld geschossen, weil er das Liebespaar für Wildschweine gehalten hatte.
Die Zwei werden sich wohl auch akustisch entsprechend artikuliert haben :hihi: .

Knippi

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Was ist daran so lustig? Ein Mann ist tot, seine Lebensgefährtin war in Lebensgefahr.
Wie kann man darüber lachen??
sonstige Späße:
25.02.2023 HaWei by night 10km

Halbmarathons:

26.03.23 Freiburg-Marathon #49
21.05.23 Stuttgart-Lauf #50
17.09.23 Badenmarathon #51
08.10.23 Schwarzwaldmarathon #52

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aigina hat geschrieben:"Gestern ist in Berlin Forst ein Jogger erschossen worden!"
"Wieso denn das?"
"Weil 'Reebok' auf seinem T-Shirt stand..."
Da werd ich mein "Quäl dich du Sau"-Shirt wohl besser nicht mehr anziehen :zwinker5: Aber im Ernst, ich habe im Wald auch eher Angst vor den SUVs durchrauschender Jäger, als vor den anderen Tieren.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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JoelH hat geschrieben:Da werd ich mein "Quäl dich du Sau"-Shirt wohl besser nicht mehr anziehen :zwinker5: Aber im Ernst, ich habe im Wald auch eher Angst vor den SUVs durchrauschender Jäger, als vor den anderen Tieren.
Die gut ausgebauten Waldwege heißen ja nicht umsonst Waldautobahn. :zwinker2:

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Vielen Dank für die Erinnerung. Eigentlich wollte ich morgen früh zur Sessionseröffnung
https://www.koeln.de/tourismus/karneval ... eroeffnung
in meinem Läufer-Bärenkostüm (brauner Trainingsanzug, braune Mütze mit Ohren, Gürtel mit brauen Schwanz, Gesicht braun bemalt mit schwarzen Schnurhaaren) in die Kölner Innenstadt joggen. Ich glaube, für die ersten (ländlichen) Kilometer nehme ich die S-Bahn. :teufel:

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow
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